#Brandneu – 6 neue Startups: Meshmerize, Hintbox, Notch, Parahealth, Mixups, HealthCaters

#Brandneu

Es ist mal wieder Zeit für neue Startups! Hier wieder einige ganz junge Startups, die jeder kennen sollte. Heute stellen wir diese Startups vor: Meshmerize, Hintbox, Notch, Parahealth, Mixups und HealthCaters.

6 neue Startups: Meshmerize, Hintbox, Notch, Parahealth, Mixups, HealthCaters

Dienstag, 12. Oktober 2021VonTeam

deutsche-startups.de präsentiert heute wieder einmal einige junge Startups, die zuletzt, also in den vergangenen Wochen und Monaten an den Start gegangen sind, sowie Firmen, die zuletzt aus dem Stealth-Mode erwacht sind. Übrigens: Noch mehr neue Startups gibt es in unserem Newsletter Startup-Radar.

Meshmerize


Mit Meshmerize aus Dresden können autonome Roboter miteinander kommunizieren. Auf der Website der Jungfirma heißt es dazu: “Meshmerize provides industry-grade reliable wireless mesh networking solutions for agile and dynamic systems”.

Hintbox


Bei Hintbox handelt es sich um ein Whistleblower-System. Das Startup aus Koblenz schreibt dazu: “Die Hintbox ermöglicht Unternehmen jeder Größenordnung sowie allen Behörden – mit einem Klick – ein EU-Whistleblower-Richtlinien konformes Hinweisgebersystem einzurichten”.

Notch


Notch aus Hamburg wandert auf den Spuren von bekannten Productivity-Tools wie Notion und Airtable. §At Notch, we’re rethinking buyer enablement for SaaS companies, helping SaaS teams to empower their buyer groups”, schreibt das Unternehmen in eigener Sache. 

Parahealth


Parahealth aus Osnabrück setzt auf “wirksame Produkte für Gesundheitsprobleme”. Dabei setzt das junge Unternehmen, das von Friedrich Valentin Kley und Fernando Di Matteo gegründet wurde, unter anderem auf ein produkt rund um das Thema  “Reizdarm und anderen Verdauungsbeschwerden”.

Mixups


Das Münchner Startup Mixups möchte sich als das “Pixar für Spielfiguren” etablieren. Kinder können beim Startup “auf spielerische Art und Weise individuelle Fantasiefiguren – mit Hilfe eines Konfigurators – erstellen”. So möchten die Gründer , “die Kreativität und Individualität” von Kindern fördern.

HealthCaters


Das Startup HealthCaters aus Berlin, das 2021 von Tatyana Eliseeva und Lilia Kruse gegründet wurde, entwickelt “eine Gesundheitsplattform für Unternehmen, die es Mitarbeitern ermöglicht, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen”. Die Jungfirma setzt dabei auf Medizingeräte für Büro und Homeoffice sowie eine App.

Tipp: In unserem Newsletter Startup-Radar berichten wir einmal in der Woche über neue Startups. Alle Startups stellen wir in unserem kostenpflichtigen Newsletter kurz und knapp vor und bringen sie so auf den Radar der Startup-Szene. Jetzt unseren Newsletter Startup-Radar sofort abonnieren!

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Foto (oben): Shutterstock

#Interview – “Wir zielen nicht auf exponentielles Wachstum”

Das Berliner Startup froach, das 2011 von Thomas Reformat, Gunnar Reinhardt und Till Schrader gegründet wurde, kämpft für “die bewusste Pause” am Arbeitsplatz. “Unsere Minipausen sind kurze Übungspakete, die Mitarbeitende jederzeit in weniger als vier Minuten am Tag ausführen können – mal dynamisch, mal entspannend und manchmal einfach zum kurz Durchatmen”, heißt es auf der Website. Besonders im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen gut zulegen.

“Wir sind seit letztem Jahr stark gewachsen: Unser Team umfasst nun 13 Mitglieder, wir haben fast 160 Kunden – wir haben die Kundschaft seit letztem Jahr fast verdreifacht -, wir haben fast 90.000 Nutzerinnen und Nutzer, täglich werden über 5.000 Minuten an Minipausen geschaut, wir machen aktuell eine halbe Million Umsatz – bisher ohne Marketing- und Vertriebsaktivitäten – und 86 % unser Nutzerinnen und Nutzer froachen mindestens ein Mal die Woche”, sagt Geschäftsführerin Agnieszka Sarnecka, die das E-Health-Unternehmen seit 2020 führt.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht die froach-Macherin außerdem über Home-Office-Aktionen, Arbeitsflexibilität und sympathisches Lächeln.

Wie würdest Du Deiner Großmutter froach erklären?


Du arbeitest den ganzen Tag so hart, dass du dir auch mal eine Pause verdient hast! Weil ich weiß, dass du diese oft vergisst, möchte ich Dir gern dabei helfen oder besser – unser froach – der Gesundheitscoach für bewusste Pausen. Da du meist nur wenig Zeit hast, haben wir extra kurze Minipausen-Techniken für deinen Rücken, deine Augen, deine Koordination, dein Gedächtnis und natürlich für deine Entspannung entwickelt. Physiotherapeuten, Psychologen und Sportwissenschaftler haben darauf geachtet, dass alle Übungen für jedermann gut durchführbar sind und die Intensität leicht an deine Fähigkeiten angepasst werden kann. Du brauchst keine speziellen Geräte, nicht viel Platz und auch keine Fitness-Kleidung. Egal wo du gerade bist, du kannst einfach loslegen. Mit unserem kostenfreien 28-Tage-Angebot, kannst du froach jederzeit testen und gleich loslegen.

Hat sich das Konzept, das Geschäftsmodell, in den vergangenen Jahren irgendwie verändert?


Ja, wir sind in unserer Organisationsform ähnlich wie der froach: schnell und beweglich. Wir haben gemerkt, wie wichtig stetige technische Anpassungen und Entwicklungen hinsichtlich IT und Datenschutz sind. Einmalig produzierter Content reicht nicht aus. Damit froach spannend bleibt, entwickeln wir stets neue Anregungen, nutzerfreundliche Bedienungstools und natürlich motivationale Bausteine. Das Nudging – das sanfte Anstupsen erfordert verschiedene Aktivierungsansätze. So bieten wir regelmäßige Newsletter für Nutzer und für BGM-Ansprechpartner, Blogposts auf unserem Blog, Printmedien wie Übungsposter, Kalender und Giveaways sowie trainerbasierte Module an. Bald gibt es auch zusätzlich zu unserer digitalen Anwendung, EduClips und EduPaper. Mit dem klaren Profil “bewusste Pausen in Home & Office” und dem methodisch integrativen Ansatz sind wir einzigartig und unterscheiden uns deutlich von Wettbewerbern. Wir verstehen froach als unterstützenden Gesundheitsprozess für bewusste Pausen im Arbeitskontext, die auch Spaß machen dürfen. Wir helfen somit den Organisationen sich noch besser um ihre Mitarbeitenden zu kümmern.

Wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?


Wir verkaufen Jahresabos für unsere Softwarelizenz. Dabei orientiert sich der Preis des Abos an der Größe des Unternehmens. Eine organisationsweite Einführung von froach ist unserer Meinung nach am erfolgreichsten, weil man nur so die aktiven und auch die bisher inaktiven Beschäftigten erreicht.

Die Corona-Krise traf die Startup-Szene zuletzt teilweise hart. Wie habt ihr die Auswirkungen gespürt?


Wir haben ein sehr multikulturelles Team. Wir haben uns zu Beginn ausgetauscht, wie jeder an seinem Ort die Pandemie erlebt und uns gegenseitig aufgefangen und geholfen. Dann haben wir in einem zeitlichen Kraftakt bereits Anfang April 2020 eine kostenfreie Home-Office-Aktion gestartet und viel positiven Zuspruch erhalten. Größere Krankenkassen wurden Partner und haben froach als hilfreiches Angebot für ihre Gesundheitsförderung insbesondere für Mitarbeitende im Homeoffice genutzt. Wir haben unser Team sukzessive ausgebaut und die Entscheidung für unsere Geschäftsführerin Agnieszka Sarnecka getroffen. Seit November hat sich das Tempo gefühlt vervierfacht. Wir kooperieren im Betrieblichen Gesundheitsmanagement mit einigen Firmen und Partnern aus dem klassischen trainerbasierten Betrieblichen Gesundheitsmanagement und haben hier natürlich die starken Einschränkungen erlebt. Als digitaler Gesundheitsanbieter unterstützen wir die neuen Anforderungen der wachsenden flexiblen Arbeitswelt.

Wie ist überhaupt die Idee zu froach entstanden?


Wir haben sehr früh gemerkt, wie gewinnbringend eine Zusammenarbeit zwischen IT- und Gesundheitsexperten ist. Unsere Gründer und Gesellschafter Gunnar Reinhardt und Thomas Reformat sind seit 20 mit ihrer Firma relax-Gesundheitsmanagement im Betrieblichen Gesundheitsmanagement unterwegs und Till Schrader bringt mit seiner Firma Chilicon IT das notwendige technische und konzeptionelle Know-how mit. Bereits 2003 wurde so eine CD-Rom für gesunde Pausen entwickelt, die die Inspiration für die spätere webbasierte froach Anwendung wurde. Durch den Anstieg der Arbeitsintensität und der Arbeitsflexibilität und der daraus resultierenden zunehmenden Arbeitsbelastung braucht es einfache niedrigschwellige Lösungen, um die Erholungsfähigkeit im Arbeitskontext zu verbessern. Nur fitte und zufriedene Mitarbeitende sind auf Dauer motiviert und leistungsstark. Eine gut skalierbare digitale Lösung für bewusste Pausen, die sich einfach und sicher in verschiedene Systeme integrieren lässt, wird nicht nur in Europa gebraucht.

Wie hat sich froach seit der Gründung entwickelt?


froach war lange Zeit ein spannender Innovationshub, der parallel zu den bisherigen Firmen der Gesellschafter entwickelt wurde. Die Entscheidung vor zwei Jahren in eine neue Mitarbeiterstruktur und damit verbunden in eine neue technische und inhaltliche Ausgestaltung Geld und Zeit zu investieren, hat sich ausgezahlt. Leider erschwert Corona das soziale Miteinander. Video Calls ersetzen eben nicht das Office-Leben und das Startup-Teamgefühl. Wir sind optimistisch, dass sich das in den nächsten Wochen ändert, denn so wie wir uns um das Wohlbefinden unserer Nutzer bemühen, möchten wir natürlich auch selbst eine gesunde Teamkultur leben.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist froach inzwischen?


Wir sind seit letztem Jahr stark gewachsen: Unser Team umfasst nun 13 Mitglieder, wir haben fast 160 Kunden – wir haben die Kundschaft seit letztem Jahr fast verdreifacht -, wir haben fast 90.000 Nutzerinnen und Nutzer, täglich werden über 5.000 Minuten an Minipausen geschaut, wir machen aktuell eine halbe Million Umsatz – bisher ohne Marketing- und Vertriebsaktivitäten – und 86 % unser Nutzerinnen und Nutzer froachen mindestens ein Mal die Woche.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?


Tatsächlich gab es auf dem Weg zum Ziel verschiedene Ansichten bezügliches des Weges. Wir haben im Team schnell gespürt, wie unterschiedlich die Perspektiven und Sichtweisen sind. Coaching und Beratung sowie neue Teamstrukturen haben uns aber sehr geholfen, den Weg gemeinsam zu gehen. Das große Ziel mit unserem Produkt die Arbeitswelt zu verbessern und die Menschen zufriedener und glücklicher zu machen, haben wir nie aus den Augen verloren.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?


Wir haben nicht aufgegeben! Wir haben die beschriebenen Hürden übersprungen, wir haben neben dem notwendigen Eigenkapital viel Zeit investiert und wir waren auch bereit, in entscheidenden Phasen Hilfe in Form von Coaching zuzulassen. Am meisten motiviert uns natürlich froach mit seinem sympathischen Lächeln. Vielleicht ist das der wichtigste Punkt, dass wir stets Spaß an dem Thema Gesundheit und Erholung haben.

Wo steht froach in einem Jahr?


In einem Jahr wird froach noch mehr Unternehmen gesünder und Menschen glücklicher machen. Wir zielen nicht auf exponentielles Wachstum. Wir wollen nach wie vor unser Unternehmen nachhaltig aufbauen und mit konstanter Weiterentwicklung und Expertise mehr und mehr Kunden für uns gewinnen. Nur so können wir unserer Mission treu bleiben und das Leben der Menschen verbessern.

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Foto (oben): froach

#DealMonitor – Humanoo sammelt 10 Millionen ein – Yieldkit übernimmt digidip – Ex-Metro-Chef startet Zintinus

#DealMonitor

Der #DealMonitor, unsere Übersicht über Investments und Exits, bietet werktäglich alle Deals des Tages. Heute geht es um Humanoo, digidip und Yieldkit, absence.io und softgarden sowie Staffery und LakeView Partners. Zudem geht Ex-Metro-Chef Olaf Koch mit dem Food-Investor Zintinus an den Start.

Humanoo sammelt 10 Millionen ein –  Yieldkit übernimmt digidip – Ex-Metro-Chef startet Zintinus

Montag, 16. August 2021VonTeam

Im aktuellen #DealMonitor für den 16. August werfen wir wieder einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.

INVESTMENTS

Humanoo


 SwissHealth Ventures, ein Unternehmen der CSS-Gruppe,  Helsana Health Invest, Sanitas, Verve Ventures und die Altinvestoren investieren 1o Millionen US-Dollar in Humanoo. “Nie zuvor hatten sich die größten Versicherer der Schweiz bei einem Startup-Investment gemeinsam beteiligt. Eine Signalwirkung für den gesamten Markt”, teilt das Berliner Unternehmen mit. Humanoo, eine App, die individuelle Coachings – Stichwort: Corporate Health –  anbietet, wurde im 2016 von Philip Pogoretschnik und Rheingau Founders ins Leben gerufen. Creathor Ventures, DvH Ventures, Rheingau Founders, Rocket Internet und investierten 2018 mehrere Millionen in die Jungfirma. Mehr über Humanoo

MERGERS & ACQUISITIONS

digidip


Das Hamburger Unternehmen Yieldkit übernimmt die Berliner Firma digidip. “Im Januar ist Waterland Private Equity als Mehrheitseigentümer bei Yieldkit eingestiegen. Unter der YK Group GmbH bündelt Waterland seitdem das Engagement im Bereich Affiliate- und Performance Marketing. Jetzt kommt mit digidip das zweite Unternehmen zur Gruppe. Die beiden Schwesterunternehmen ergänzen sich in ihren Portfolios und bauen ihre weltweit führenden Marktpositionen in den Bereichen Commerce Content und Affiliate Marketing weiter aus”, teilen die Unternehmen mit. YieldKit, ein “Performance Marketing Aggregator for Publishers” erwirtschaftete nach eigenen Angaben 2020 einen Usmatz in Höhe von 33 Millionen Euro. digidip positioniert sich als “Spezialist für Premium-Content-Monetarisierung”. digidip wurde 2013 von Sabrina Spielberger in Berlin gegründet.

absence.io


Der der Recruitingsoftware-Anbieter softgarden übernimmt absence.io. “Die Mitarbeiter:innen von absence.io werden im Zuge der Akquise sämtlich von softgarden übernommen. softgarden-CEO Mathias Heese tritt in die Geschäftsführung der Neuerwerbung ein und führt die Geschäfte des Unternehmens wie gewohnt weiter”, teilt das Unternehmen mit. Mit absence.io können Mitarbeiter Urlaubs- und Abwesenheiten selber vorschlagen, die der verantwortliche Projektleiter entweder akzeptieren oder ablehnen kann. Seit 2017 gehörte das 2014 gegründete Unternehmen zm Münchner Software-Startup Shore.

Staffery


Die Investmentgesellschaft LakeView Partners übernimmt die Mehrheit an Staffery. Das Berliner Unternehmen, 2018 von Sven Konzack gegründet, entwickelt eine Software, die “Unternehmen mit den passenden Mitarbeitern im Jobsuchmaschinenumfeld zusammen­brin­gt”. Mit Hilfe von LakeView soll Staffery in weitere europäische Länder expandieren und “die Weiterentwicklung des Staffery Autopiloten forcieren”.

VENTURE CAPITAL

Zintinus


Der ehemalige Metro-Chef Olaf Koch gründet mit Zintinus eine Investmentgesellschaft für Food-Startups. “Der Fonds will innovativen Start-ups aus dem Nahrungsmittelsektor mit Wachstumskapital zum Durchbruch verhelfen” – berichtet das Handelsblatt. Zum Team gehören neben Koch auch Fabio Ziemssen, David Brown und Christian Neuss. Zintinus versucht derzeit rund 150 Millionen Euro einzusammeln. Im First Closing sind bisher 50 Millionen zusammengekommen.

Achtung! Wir freuen uns über Tipps, Infos und Hinweise, was wir in unserem #DealMonitor alles so aufgreifen sollten. Schreibt uns eure Vorschläge entweder ganz klassisch per E-Mail oder nutzt unsere “Stille Post“, unseren Briefkasten für Insider-Infos.

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Foto (oben): azrael74

#Interview – “Nur ein souveräner Umgang mit Rückschlägen ermöglicht es, erfolgreich zu sein”

Das Hamburger Startup HelloBetter, das 2015 als Get.on an den Start ging, bietet psychologische Online-Trainings zur Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen an. Insbesondere in den vergangenen Monaten boomte das Konzept. “Im ersten Quartal konnten wir mehr Nutzer betreuen als in den Jahren 2015 bis 2019 zusammen. Unsere Nutzerbasis hat sich von 2019 auf 2020 mehr als verdreifacht”, sagt HelloBetter-Macher Hannes Klöpper.

“HelloBetter hat sich von einem Universitätsprojekt zu einem Produkt entwickelt, das von der Software-Architektur, Design und Denke best-in-Class und eng an den Bedürfnissen der Nutzer:innen orientiert ist. Unsere Trainings ermöglichen es Menschen auf der ganzen Welt, ihre mentale Gesundheit selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Das freut mich total, und gleichzeitig ist es erst der Anfang”, ergänzt Gründerin Hanne Horvath.

Im Interview mit deutsche-startups.de sprechen die HelloBetter-Macher:innen Hannes Klöpper und Hanne Horvath außerdem über Krankenkassen, wissenschaftliche Belege und Routineversorgungen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter HelloBetter erklären?


Hanne: Viele Menschen leiden unter Depressionen, Schlafstörungen oder Ängsten – jeder vierte von uns erkrankt einmal im Leben daran. Obwohl wir in Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme weltweit haben, werden trotzdem 60 % der Menschen mit psychischen Beschwerden nie diagnostiziert und behandelt. Viele scheuen sich davor, mit Ärztinnen oder Therapeuten über ihre Beschwerden zu sprechen und wenn sie sich dann doch dazu durchringen können, müssen sie viele Monate auf einen der begehrten Therapieplätze warten – wenn sie denn überhaupt einen bekommen. Es müsste viel mehr Psychotherapeutinnen und -therapeuten geben und zusätzlich digitale Programme, um Versorgungslücken zu schließen und Menschen möglichst früh sehr niedrigschwellig zu erreichen. Mit unseren Online-Trainings helfen wir Menschen dabei, mit Depressionen, Stress, Angst, Panik, Burnout und weiteren psychischen Beschwerden fertig zu werden. Ohne Wartezeit, an jedem Ort, zu jeder Zeit. Unser Angebot wurde von Psychotherapeutinnen, Experten und Wissenschaftlern entwickelt, unsere Trainings gehören zu den wirksamsten weltweit und können ähnlich wirksam sein wie eine klassische Psychotherapie. Zahlreiche Krankenkassen erstatten mittlerweile die Kosten für Ihre Versicherten, die unser Angebot nutzen wollen.

Hat sich das Konzept, das Geschäftsmodell, in den vergangenen Jahren irgendwie verändert?


Hanne: Unsere Vision, die wir von Anfang an hatten, hat sich bis heute nicht verändert: Wir wollen das Versorgungssystem für psychische Erkrankungen neu denken und wirksame Präventions- und Behandlungsangebote für psychische Erkrankungen weltweit für jeden zugänglich machen. Wir haben uns mit der Zeit aber breiter aufgestellt und arbeiten jetzt zum Beispiel auch mit Unternehmen zusammen, die ihren Mitarbeitenden unsere Trainings anbieten oder wir bieten unsere Plattform anderen Pflegedienstleistern als SaaS-Lösung an.

Wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?


Hanne: Unser Geschäftsmodell setzt sich aus verschiedenen Strategien zusammen, bei denen Versicherungen, andere Unternehmen oder Health Care Provider die Kosten für Endverbraucher übernehmen. Wir haben Partnerschaften zahlreichen Krankenkassen, die unser Angebot aktiv an ihre Mitglieder kommunizieren und die Kosten zum Teil oder vollständig erstatten. Zusätzlich arbeiten wir mit Unternehmen zusammen, die unsere Trainings im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Außerdem erweitern wir unsere Reichweite durch die Zusammenarbeit mit etablierten Pflegedienstleistern, die unsere Plattform mit Inhalt und Technologie als SaaS-Lösung nutzen und gleichzeitig ihre eigene psychologische Beratung anbieten.

2020 habt ihr euren Namen von Get.on zu HelloBetter geändert. Was waren die Gründe dafür?


Hannes: Das Forschungsprojekt, aus dem unsere digitale Lösung hervorgegangen ist, hieß “Get.On”. Was kaum jemand weiß: Get.On steht für Gesundheitstraining Online. Damals waren psychologische Online-Trainings bei weitem noch nicht so etabliert wie heute. Es gab viele Vorbehalte und so suchte das Gründerteam eine enge, auch namentliche Anbindung an den Forschungskontext, aus dem das Unternehmen hervorgegangen ist. Schließlich gab es zu all unseren Produkten wissenschaftliche Belege zu ihrer Wirksamkeit – bis heute auch im globalen Vergleich ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Gleichzeitig hatte der Name natürlich gewisse Limitationen. HelloBetter ist einfach verständlich, eingängig und transportiert unser Wertversprechen: Wer unsere Produkte nutzt, sieht einer bessere Zukunft entgegen.

Lief bei der Umbenennung alles glatt?


Hannes: Es war ein längerer Prozess, bei dem wir zunächst mit einer Agentur gearbeitet zusammengearbeitet haben aber schnell den Eindruck hatten, dass es nicht in die richtige Richtung geht. Daraufhin haben wir uns entschieden, mit einer befreundeten Freelance-Beraterin zu arbeiten und sind so auch sehr schnell zu einem tollen Ergebnis gekommen. Es war also nicht reibungslos, aber das Ergebnis stimmt und das ist letztlich was zählt.

Die Corona-Krise traf die Startup-Szene zuletzt teilweise hart. Wie habt ihr die Auswirkungen gespürt?


Hannes: Uns wurde schon ganz zu Beginn der Pandemie klar, dass neben der akuten Bedrohung durch Corona auch mit einer Epidemie im Bereich der psychischen Erkrankungen wie Stress, Angststörungen oder Depression zu rechnen ist. Wir haben direkt im ersten Quartal 2020 einen großen Ansturm auf unser Angebot erlebt. Für uns ist psychische Gesundheit ein Menschenrecht, und jeder Erkrankte sollte möglichst schnell psychologische Unterstützung bekommen. Deshalb haben wir überlegt, wie unser Beitrag aussehen könnte, und in relativ kurzer Zeit eine umfassende Initiative mit verschiedenen niederschwelligen Angeboten entwickelt: Gemeinsam mit der Allianz haben wir die Initiative “Stark durch die Krise” ins Leben gerufen: eine kostenlose Hotline und eine Online-Community ins Leben gerufen, die von Psychologinnen und Psychologen moderiert wird, sowie eine Mediathek, die über Strategien zum Umgang mit psychischen Beschwerden aufklärt. Aber auch die Nachfrage von Unternehmen ist stark angestiegen: Sie haben erkannt, wie wichtig es ist, ihren Teams dabei zu helfen, ihre psychische Gesundheit zu stärken und investieren jetzt mehr in das Thema betriebliches Gesundheitsmanagement. Um die hohe Nachfrage stemmen zu können haben wir unser Team stark ausgeweitet – seit Beginn 2020 hat sich die Anzahl der Mitarbeitenden mehr als verdoppelt und heute sind wir rund 70.

Wie ist überhaupt die Idee zu HelloBetter entstanden?


Hanne: Mit HelloBetter ging es uns von Anfang an darum, Menschen mit psychischen Beschwerden ganz niedrigschwellig und trotzdem wirksam zu erreichen. Im Schnitt dauert es sechs bis acht Jahre, bis Betroffene sich dazu durchringen können, zum Arzt oder Therapeuten zu gehen, Stigma und das sozusagen urmenschliche Bedürfnis, die eigenen Probleme selbstständig zu lösen sind die häufigsten Gründe. Und wenn man sich dann endlich zu einer Behandlung durchgerungen hat, macht es das deutsche Gesundheitssystem einem nicht immer leicht. Durchschnittlich warten Betroffene in Deutschland bis zu sechs Monate auf einen Behandlungsplatz, manche bekommen gar nicht erst einen Therapieplatz. In der Konsequenz bleiben zu viele psychische Erkrankungen unbehandelt und werden mit der Zeit zu chronischen Erkrankungen oder werden nur von Hausärzten behandelt. Wir wollten diese Versorgungslücke schließen, das Gesundheitssystem entlasten und Menschen mit psychischen Belastungen insgesamt stärker eine Stimme geben. Gestartet sind wir 2011 als EU-Forschungsprojekt an der Leuphana Universität Lüneburg. Wir haben für Deutschland untersucht, wie man mit digitalen Lösungen Menschen bei der Linderung ihrer psychischen Beschwerden helfen kann. Das Projekt war von Anfang an überdurchschnittlich erfolgreich. Das hat mich damals überrascht, denn ich war digitalen Behandlungsmodellen während meines Psychologie-Studiums noch einigermaßen kritisch eingestellt. 2015 kam dann die Ausgründung, damals noch unter dem Namen GET.ON Institut für Online Gesundheitstrainings GmbH.

Wie hat sich HelloBetter seit der Gründung entwickelt?


Hanne: HelloBetter hat sich von einem Universitätsprojekt zu einem Produkt entwickelt, das von der Software-Architektur, Design und Denke best-in-Class und eng an den Bedürfnissen der Nutzer:innen orientiert ist. Unsere Trainings ermöglichen es Menschen auf der ganzen Welt, ihre mentale Gesundheit selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Das freut mich total, und gleichzeitig ist es erst der Anfang. Wir waren einer der ersten Anbieter für digitale Lösungen zur Behandlung psychischer Beschwerden – mittlerweile gibt es jede Menge Digital Mental Health Angebote auf dem Markt. Es macht uns stolz zu sehen, dass wir als Vorreiter auf dem Gebiet diese Entwicklung mitgestaltet haben, gleichzeitig stellen wir leider immer wieder fest, dass noch immer nicht alle Angeboten da draußen transparente und gute Wirksamkeitsbelege vorlegen. Davon werden wir uns immer abgrenzen: HelloBetter hat sich zum führenden Digital Mental Health Startup weltweit entwickelt und wir arbeiten jeden Tag hart daran, diese Position weiter auszubauen. Es gibt keinen anderen Anbieter in unserem Bereich mit einem so starken wissenschaftlichen Fundament. Was ich damit meine: Über 30 Studien belegen zweifelsfrei, dass unsere Trainings wirksam und kosteneffektiv sind, und es kommen immer wieder neue hinzu. Kein anderes Startup kann eine so breite Studienlage aufweisen. Ein wichtiger Treiber unseres Erfolgs ist unser starkes, achtköpfiges Management Team, das wir ganz bewusst senioriger aufgestellt haben, als es in manchen anderen Startups der Fall ist. Mit diesem Set-up ist es uns gelungen, jede Menge Erfahrung aus der Startup- und Forschungswelt miteinander zu verbinden. Das macht in der täglichen Arbeit einfach unheimlich Spaß.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist HelloBetter inzwischen?


Hannes: Vor mittlerweile anderthalb Jahren haben wir die Marke HelloBetter ins Leben gerufen und sind seitdem stark gewachsen. Im ersten Quartal 2021 konnten wir mehr Nutzer betreuen als in den Jahren 2015 bis 2019 zusammen. Unsere Nutzerbasis hat sich von 2019 auf 2020 mehr als verdreifacht. Während wir fast ein ganzes Jahr gebraucht haben, um die ersten 100.000 Visits auf unserer Website zu generieren, generieren wir jetzt konstant weit über 100.000 Visits jeden einzelnen Monat. Auf unseren Social-Media-Kanälen konnten wir bislang über 20.000 Follower gewinnen. Innerhalb der letzten Monate konnten wir zudem einige neue Krankenversicherungen als Partner gewinnen, die ihren Mitgliedern die Kosten für die Nutzung unseres Angebots ganz oder zum Teil erstatten: Neben unseren langjährigen Partnern Barmer und SVLFG arbeiten wir nun auch mit Allianz Partners, der Allianz PKV und der AudiBKK und konnten überdies einen Rahmenvertrag mit der GWQ abschließen  – einer Einkaufsgemeinschaft der Betriebskrankenkassen. Über 100 Firmenkunden, darunter mehrere DAX-Unternehmen, aber auch Mittelständler wie Visit Berlin, Rebuy und Hidden-Champions wie Schaeffler, bieten unsere Kurse ihren 1,5 Millionen Mitarbeitern an. Insgesamt werden die Kosten für unsere Lösungen für den Erhalt und die Wiederherstellung der psychischen Gesundheit mittlerweile für über 15 Millionen Menschen in Deutschland von einem Kostenträger gedeckt, so dass sie durch unsere Lösungen kostenlos Unterstützung erhalten.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?


Hannes: Natürlich haben wir an einigen Stellen Lehrgeld bezahlt und die Dinge sind nicht immer so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hätten. Aber das ist Teil des Startup-Lebens. Resilienz ist da enorm wichtig. Man muss analysieren was schiefgelaufen ist, wieder aufstehen, sich abstauben und weiter geht’ s. Nur ein souveräner Umgang mit Rückschlägen und die Bereitschaft aus den eigenen Fehlern zu lernen, ermöglichen es langfristig erfolgreich zu sein.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?


Hanne: Es gibt einiges, worauf wir sehr stolz sind, zum Beispiel unsere langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft mit einem der größten Versicherer Deutschlands. Als wir vor über fünf Jahren an den Start gingen, waren das Verständnis und die Akzeptanz digitaler Gesundheitsanwendungen natürlich nicht vergleichbar mit heute. Einen großen Versicherer wie die Barmer davon zu überzeugen, mit uns zusammenzuarbeiten und unsere Produkte in die Routineversorgung zu bringen – das war schon eine ziemliche Herausforderung und ein großer Meilenstein für die weitere Entwicklung von HelloBetter. Auch unsere starke Unternehmenskultur ist etwas, worauf wir sehr stolz sind. Seit Anfang 2020 bis heute hat sich die Zahl unserer Mitarbeitenden mehr als verdoppelt. Ein so schnelles Wachstum führt oft zu Wachstumsschmerzen, aber das konnten wir verhindern, weil wir sehr früh in das Aufsetzen der richtigen Prozesse investiert haben. Wir konnten die typischen Reibungen, die Hypergrowthphasen mit sich bringen, vermeiden und fragen die Zufriedenheit in dem Team regelmäßig ab – mit sehr guten Ergebnissen.  Unsere Initiative „Stark durch die Krise“ wurde vom Weltwirtschaftsforum als eine von 15 Lösungen ausgewählt, die sich mit den unmittelbaren Auswirkungen der Pandemie und ihren langfristigen Folgen befassen, wir haben beim DT50-Award in der Kategorie „Healthcare“ gewonnen und wurden in das renommierte German Accelerator Programm aufgenommen – das macht uns natürlich auch sehr stolz.

Wo steht HelloBetter in einem Jahr?


Hannes: In einem Jahr werden ein halbes Dutzend unserer Produkte offiziell als Digitale Gesundheitsanwendungen gelistet sein. Dann können alle Versicherten den Großteil unserer Angebots auf Verschreibung kostenlos nutzen. Das ist ein sehr, sehr bedeutender Meilenstein in Richtung unserer Vision einer flexibleren, niedrigrschwelligeren, vielfältigeren und somit letztlich besseren psychotherapeutischen Versorgung.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): HelloBetter

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