Samsung Galaxy Note 9 im Test: leistungsstark, aber langweilig

Das Samsung Galaxy Note 9 ist ein technisch exzellent ausgestattetes Top-Smartphone. Es kommt mit einem integrierten Stift zu einer UVP ab 999 bis 1249 Euro. Ob sich der Kauf lohnt, zeigt unser Test.

Im Lieferumfang des Samsung Galaxy Note 9 legt der Hersteller ziemlich viel bei: So befindet sich neben dem eigentlichen Telefon noch ein Verbindungskabel mit USB-C sowie ein Schnellladegerät. Außerdem gibt es hochwertige Kopfhörer mit unverhedderbarem Kabel und 3,5-mm-Klinke. Auch immer wieder gern gesehen sind die zwei Adapter für USB Type-A und Micro-USB. Darüber lassen sich entweder USB-Sticks, Ladekabel anderer Smartphones für die Migration von Daten oder älteres Zubehör verbinden.

Was in der Verpackung fehlt ist eine Display-Schutzfolie und eine Schutzhülle. Dies ist zwar nicht üblich und geht über den Standard-Lieferumfang hinaus, allerdings ist das bei einem Preispunkt von UVP 1000 Euro durchaus zumutbar und würde mit Sicherheit gut bei den Käufern ankommen.

Optisch ähnelt das Galaxy Note 9 seinem Vorgänger, dem Galaxy Note 8 (Testbericht). Würde man beide Telefone in eine Tasche stecken und eins davon blind herausziehen, könnte man auf den ersten Blick kaum sagen, welche Generation man in den Händen hält.

Kleine Unterschiede wie das leicht größere Display oder der überarbeitete Fingerabdrucksensor sind dennoch vorhanden. Dieser ist nun separat platziert und klebt nicht mehr an der Kamera. Nutzer älterer Galaxy-Smartphones hatten in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, dass sie mit ihrem Finger oft an die Kameralinse kamen und diese verschmierten. Auf die Resonanz erklärte Samsung, dass dies anders nicht machbar sei, weil man sonst den Akku verkleinern müsse.

Beim aktuellen Samsung Galaxy Note 9 ist der Akku nun größer geworden, als beim Vorgänger und gleichzeitig hat man die Position des Fingerabdrucksensor überdacht. Entweder ist Samsung eine technische Revolution gelungen oder man arbeitet mit schwarzer Magie. Übrigens meldet sich die Kamera dieses Mal mit einem Hinweis in der Foto-App, wenn die Linse dennoch verschmiert ist…

Genau wie alle Top-Smartphones von Samsung, wie beispielsweise das Galaxy S9 (Testbericht) oder das Galaxy S9 Plus (Testbericht), schützt auch das Samsung Galaxy Note 9 ein Glasgehäuse. Sowohl die Front, als auch die Rückseite sind an den Seiten stark abgerundet, dadurch liegt das 201 g schwere Smartphone bequem in der Hand. Die Bedienung mit einer mittelgroßen Hand gelingt schwer; jedenfalls nicht komfortabel.

Smartphones aus Glas haben zwei große Nachteile: Zum einen rutschen sie auf glatten Oberflächen. Schon eine leichte Schräge führt dazu, dass sich das Gerät schleichend bewegt und im schlimmsten Fall auf den Boden knallt. Über die Jahre ist das Glas widerstandsfähiger und bruchsichrer geworden, das ist ein Trost. Zum anderen fängt das Gehäuse schnell Fettflecken ein, gerade bei dunkleren Farbausführungen ist dies deutlich sichtbar. Trotzdem ist die Verarbeitung ist sauber und präzise, Spaltmaße und Geräusche von Knarzen sind nicht vorhanden. Insgesamt wirkt das Telefon hochwertig und solide.

Das Galaxy Note 9 ist staub- und wasserfest nach IP68. Regen, Spritzwasser und verschüttete Flüssigkeiten machen dem Smartphone nichts aus. Mit Salzwasser sollte man aber vorsichtig sein und es nicht verdunsten lassen – nach Kontakt mit einer Welle im Mittelmeer sollte man es mit Süßwasser abspülen.

Im Galaxy Note 9 arbeitet der Samsung-eigene Prozessor Exynos 9810 Octa. In den Märkten von China und USA ist das Smartphone mit einem Qualcomm Snapdragon 845 ausgestattet. Ein merklicher Unterschied bei der Leistung zwischen beiden Systemen ist im Alltag nicht erkennbar. Die CPU mit acht Kernen arbeitet mit einer Taktfrequenz von bis zu 2,7 GHz. Gegenüber vergleichbaren Smartphones, wie dem HTC U12+ (Testbericht), ist der Prozessor des Samsung Galaxy Note 9 sieben Prozent schneller.

Keinen Vorsprung dagegen bietet der 6 GByte große Arbeitsspeicher. Gegenüber dem HTC-Smartphone sind die Schreib- und Lesegeschwindigkeiten um fast 44 Prozent langsamer. Trotz der technisch besten Ausstattung mangelt es beim Galaxy Note 9 an Abstimmung zwischen Hardware und Software. Im Bewertungssystem von Antutu Benchmark erreicht es lediglich einen Wert von 260.000 Punkten. Dabei ist das sechs Monate alte Sony Xperia XZ2 (Testbericht) sogar um 5,7 Prozent schneller. Die aktuelle Pole-Position hat das Oppo Find X (bald im Test) mit brutalen 290.000 Punkten inne, das entspricht einem Leistungsvorsprung von 11 Prozent.

In standardisierten Belastungstests von gängigen Benchmark-Systemen, bei dem eine Simulation die Hardware stark beansprucht, reagiert das Galaxy Note 9 stark volatil. Das ist typisch für Smartphones der Flaggschiff-Klasse. Untypisch dagegen ist das Leistungsverhalten: Selten bis kaum gibt das Gerät seine komplett abrufbare Leistung frei. Erst bei der fünften Minute kommt das Galaxy Note 9 auf die 100-Prozent-Marke, danach pendelt es sich zwischen 60 und 80 Prozent ein. Während den 15 Minuten hat der Akku etwa 14 Prozent an Kapazität verloren, unter anderem wegen der Hitzeentwicklung von 30 auf 39 °C. Obwohl der Hersteller ein Kühlsystem eingebaut hat, entsprechen die Werte der Normalverteilung.

Das Galaxy Note 9 kommt in Speicherausführungen mit 128 GByte und 6 GByte RAM sowie mit 512 GByte und 8 GByte RAM. Beim kleineren Speicher-Modell stehen dem Nutzer nach Abzug des Betriebssystems und der Software rund 106 GByte zur Verfügung. Das entspricht 83,4 Prozent. Beim vergleichbaren Huawei P20 Pro (Testbericht) sind es immerhin 87,5 Prozent von ebenfalls 128 GByte. Dabei installiert Huawei viel mehr Bloatware auf seinen Smartphones als Samsung. Nichtsdestotrotz lässt sich der Speicher mit einer Micro-SD-Karte um theoretisch bis 2 TByte erweitern, alternativ speist das Telefon eine zweite Nano-SIM-Karte. Aktuelle Micro-SDXC-Karten gehen jedoch nur bis 512 GByte. Der Einsatz eines Systemspeichers von maximal möglichen 1 TByte in einem Smartphone ist in der Praxis kaum vorhanden. Welche Speicherkarte die beste für Android ist, hat TechStage ausführlich getestet: Kaufberatung & Test: Welche MicroSD-Karte für Android?

Der Akku des Galaxy Note 9 hat eine Kapazität von 4000 mAh. Das sind 700 mAh mehr, als in der Generation zuvor. Allerdings ist der große Akku trotz anderslautender Werbeversprechen keine Neuheit. Hersteller anderer Smartphones haben die 4000er-Marke schon längst durchbrochen. Sowohl hoch- als auch niedrigpreisige Telefone, wie das Huawei P20 Pro oder Gigaset GS185 (Testbericht) können mit gleichen Nennladung punkten. Dennoch zählt, was unter dem Strich rauskommt. Beim Galaxy Note 9 sind es fabelhafte zwei volle Tage bei moderater Nutzung. Im Test mit einem kontinuierlich laufendem Video bei maximaler Helligkeit hat das Samsung-Smartphone 15 Stunden erreicht. Auch das ist ein hervorragender Wert, schlägt jedoch nicht die Laufzeit des kleinen Bruders Galaxy A8 (Testbericht) mit 17 Stunden. Das kabelgebundene Laden mit dem Schnellladenetzteil nimmt 1 Stunde und 50 Minuten in Anspruch. Im 30-Minuten-Quantil steht der Akku auf 34 Prozent. Das drahtlose Laden mit einer Leistung von 7,5 W dauert 3,5 Stunden.

In das Internet geht das Galaxy Note 9 über schnelles LTE und WLAN. An Bord hat es außerdem Bluetooth 5 und NFC. Die Gesprächsqualität und der Klang waren im Großraum von Hamburg mit Vodafone und Telefónica Germany tadellos. Gegenüber seinem Vorgänger hat das Galaxy Note 9 nun lautere Stereo-Lautsprecher mit mehr Volumen.

Das Display des Galaxy Note 9 ist von 6,3 um 0,1 auf insgesamt 6,4 Zoll gewachsen. Nach wie vor setzt Samsung auf ein hochqualitatives OLED-Display mit abgerundeten Ecken. Die Auflösung ist Quad-High-Definition+, das sind unveränderte 2960 × 1440 Pixel. Insgesamt stellt das Display eine Fläche von 4,3 Millionen Quadratpixeln dar. Die Pixeldichte beträgt dabei scharfe 514 ppi. Das sind hervorragende Bedingungen für das Betrachten von Virtuell-Reality-Inhalten. Allerdings zeigt sich das Gerät im Benchmark von VRMark Professional Edition nicht von seiner starken Seite. Trotz des manuell aktivierten „High-Performance-Modus“ in den Einstellungen des Akkus kommt das Galaxy Note 9 auf eine Bildwiederholfrequenz von 28 fps und einem Punktwert von lediglich 2300. Selbst nach mehrfachen Messungen ändert sich das Ergebnis kaum. Damit ist das Galaxy Note 9 in Sachen VR schlechter aufgestellt, als sein Vorgänger mit einem Leistungsvorsprung von etwa 91 Prozent (4400 Punkte).

Das Samsung Galaxy Note 9 hat wieder einmal das beste Display, zu diesem Ergebnis kommt auch der Bildschirmspezialist Displaymate, der das Galaxy Note 9 intensiv im Labor getestet hat. Die Farben der Anzeige sind gut abgestimmt und wirken nicht übersättigt. Hervorzuheben ist außerdem die überdurchschnittlich gute Helligkeit mit mehr als 1050 Candela pro Quadratmeter.

Bei der Kamera des Galaxy Note 9 hat sich nicht viel getan: Samsung hat die Technik aus dem Galaxy S9 Plus genommen und in das Galaxy Note 9 gesteckt. Es handelt sich um eine außerordentlich gute Dual-Kamera mit 12 Megapixeln. Dabei verfügt jede Linse über einen eigenen optischen Bildstabilisator (OIS), der unerwünschte Bewegungen ausgleicht, damit Bilder und Videos wackelfrei sind. Darüber hinaus schießen die Kameras Bilder mit variabel geöffneter Blende, je nach Situation beträgt das Verhältnis entweder f/1.5 für lichtschwache oder f/2.4 für helle Umgebungen. Entsprechend überzeugend sind die produzierten Bilder aus der Kamera des Samsung Galaxy Note 9. Das Kamerasystem reagiert nahtlos und ohne pumpen auf Distanzveränderung und stellt das Motiv augenblicklich scharf. Hierfür nutzt der Hersteller die Dual-Pixel-Technologie, die schon bei vorherigen Geräten zum Einsatz kam.

Der Hauptkamera auf der Rückseite steht eine Assistenzkamera zur Seite. Sie vergrößert ein Motiv um den zweifachen Faktor. Außerdem hilft sie beim Unterscheiden zwischen Vorder- und Hintergrund. Daraus resultierend sind Fotos mit weichem Hintergrund möglich. Der Bokeh-Effekt gelingt der Kamera gut und fehlerfrei. Schwierigkeiten bei der Interpretation tauchen selten auf. Neu hingegen ist eine in der Kamera sitzende Interferenzmaschine, die Objekte mittels der Methoden der künstlichen Intelligenz erkennt und die Bildparameter anpasst, ähnliche Optimierungen sind von Honor und Huawei bekannt. Samsung post damit lediglich nicht herum.

Im Großen und Ganzen gibt es beim Galaxy Note 9 nicht viel zu Bestaunen. Die eigentliche Neuheit des Smartphones ist der überarbeitete Stift namens S Pen. Dieser sitzt nach wie vor im Gehäuse. Durch Drücken löst eine Sprungfeder den Kopf des Stifts. So lässt er sich aus dem Galaxy Note 9 herausziehen.

Er hat jetzt Bluetooth Low Energy und dient als Fernbedienung für das Telefon. Seine Energie speichert der Stift in einem kleinen Kondensator. Eine Ladezeit von 45 Sekunden im Gehäuse ermöglichen eine Akkulaufzeit von 37 Minuten, die Ladung erfolgt drahtlos im Telefon. Die herkömmlichen Schreib-Funktionen funktionieren übrigens auch ohne Strom.

Der neue S Pen mit seinem Knopf steuert Powerpoint-Folien, schießt ein Foto oder entsperrt das Telefon aus der Ferne. Die Möglichkeiten sind noch überschaubar. Der Hersteller will Dritten die Möglichkeit geben, neuartige Dinge für den S Pen mit Bluetooth zu entwickeln. Ob es coole Apps für den S Pen geben wird, zeigt wohl die Zeit. Die Reichweite betrug im Test 8 m. Danach verliert der Stift die Verbindung zum Galaxy Note 9.

Das Samsung-Smartphone ist ab Werk mit Android in der Version 8.1 Oreo geladen. Warum der Hersteller nicht direkt auf das aktuelle Android 9 Pie setzt, ist unklar. In wenigen Tagen öffnet die Kommunikationsmesse IFA 2018 seine Pforten in Berlin. Hersteller wie Sony und Co. werden ihre neuen Smartphones vorstellen, unter anderem ist mit den ersten Android-9-Pie-Geräten zu rechnen.

Wie auch immer, zumindest ist auf dem Galaxy Note 9 der aktuelle Sicherheits-Patch vom 1. Juli 2018 installiert. Google bereitet derweil die Ausgabe von August vor. Wenigstens in diesem Punkt macht Samsung einen zuverlässigen Job. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass der Konzern seine Kunden oft hängen lässt, wenn es um Upgrades geht. Auch das Galaxy Note 8 vom letzten Jahr kam mit Android 7.X Nougat auf den Markt, die Aktualisierung auf 8.1 Oreo bekam es acht Monate später im April.

Was die Gestaltung betrifft, so lernt Samsung von Zeit zu Zeit dazu. So ist die Oberfläche auf dem Galaxy Note 9 etwas übersichtlicher. Der Einrichtungsassistent fragt bei der Erstnutzung, ob und welche Apps er optional installieren soll.

Das Galaxy Note 9 von Samsung ist ein leistungsstarkes Smartphone mit moderner Hardware. Es ist qualitativ hochwertig verarbeitet und IP68-zertifiziert. Akku, Display, Kamera und Multimedia zählen zu den weiteren Stärken. Nennenswerte Schwächen sind kaum vorhanden, eventuell die veraltete Software, die lediglich eine Sache der Zeit ist. In der Regel definiert Samsung mit seiner Galaxy-Note-Reihe den Markt neu und setzt Maßstäbe für das kommende Jahr. Dieses Mal sind die Unterschiede zum Vorgänger jedoch gering, sie lassen das Galaxy Note 9 langweilig aussehen.

Wer auf der Suche nach einem aktuellen Smartphone mit Stift ist, kommt kaum um das Galaxy Note 9 herum. Wer allerdings etwas Geld sparen will, kauft sich vielleicht den Vorgänger: Das 8er-Note ist gar nicht so weit entfernt vom Galaxy Note 9. Bis auf den S Pen mit Bluetooth beherrscht es alle anderen Funktionen fast ebenso gut.

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Samsung tapeziert Werbetafeln weltweit mit Galaxy Note9 Werbung

Am 24. August ist es endlich soweit. An dem Tag wird das Galaxy Note9 für alle Kunden im Handel erhältlich sein – in Deutschland leider nur in den Farben Midnight Black und Ocean Blue, jedoch könnte es zu einem späteren Zeitpunkt natürlich noch eine oder zwei weitere Farben geben.

Damit sich das neue Flaggschiff der Südkoreaner auch gut verkauft, wird nochmal ordentlich die Werbetrommel gerührt. Schon beim Galaxy S8 und Galaxy S8+ sind rum um die Welt verschiedene Werbetafeln aufgeleuchtet und haben in einer Dauerschleife das neuste Smartphone präsentiert. Beim Galaxy Note9 ist dies nicht anders. 

Neben dem berühmtem Times Square, im Herzen von New York, ist auch der Piccadilly Circus in London seit dem Launch des Galaxy Note9, fast dauerhaft von Samsung in Besitz genommen worden. Auch in Moskau sticht ein riesiges Galaxy S8, mit Galaxy Note9 Werbung am Horizont hinaus. Die Leinwände sind wirklich groß und ich glaube die kann man schon fast gar nicht übersehen. Wer sich selber mal einen Eindruck von den verschiedenen Werbebannern machen will, muss nur ein bisschen hinunter scrollen.





Mich würde mal interessieren, wie viele von euch sich denn bereits ein Note9 vorbestellt haben, oder überlegen sich überhaupt eins zu zulegen. Schreibt es doch mal in die Kommentare!

Via. Samsung Newsroom

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Kaufen oder nicht: iPhone X, Xr und Xs

Das iPhone X hat Nachfolger bekommen und wird nicht mehr produziert. Bei den Restposten kann man ein Schnäppchen machen. Ansonsten sorgen iPhone Xs und Xr mit fallenden Preisen für gute Laune. Was ist aktuell der beste Deal?

Beim letzten Update dieses Artikels lautete die Überschrift: „Warum man das iPhone X jetzt nicht mehr kaufen sollte“. Er erschien kurz vor der Veröffentlichung der Nachfolger; ein unmittelbar anstehender Preisverfall war zu erwarten. Und tatsächlich: In den letzten Wochen ist das iPhone X noch einmal 100 Euro oder circa 11 Prozent billiger geworden.

Vermutlich ist jetzt gerade die letzte Chance, noch ein iPhone X zum guten Kurs zu bekommen. Die Lager der Händler leeren sich, viele gute Angebote kommen schon jetzt aus dem EU-Ausland. Das muss kein Nachteil sein, aber das Zeitfenster schließt sich.

Die 64-GByte-Modelle kosten aktuell etwa 830 bis 850 Euro, das sind gut 300 Euro weniger als zur Markteinführung vor gut einem Jahr – das entspricht einer Ersparnis von knapp 30 Prozent. Im Gegensatz zu vielen Android-Geräten ist es bei Apple auch nicht von Nachteil, ein „Auslaufmodell“ zu erwerben: Das iPhone X wird noch über Jahre hinweg Software-Updates bekommen, aktuell wurde beispielsweise das neue iOS 12 für das über fünf Jahre alte iPhone 5s aufgelegt. Wenn es so weiter geht, werden Käufer des „alten“ iPhone X auch in vier Jahren noch mit Updates versorgt. Davon können Android-Nutzer häufig nur träumen, wie unser Beitrag Marktüberischt: Android 9 Pie kommt auf diese Smartphones zeigt.

Das Xr ist der neue Star am iPhone-Himmel. Ähnlich wie damals das iPhone 5c mutet es mit seinem Kunststoff-Gehäuse, der Single-Kamera auf der Rückseite und dem LCD- statt Oled-Bildschirm zwar etwas wie „Verzicht“ an, doch mit Blick auf die inneren Werte ist das Quatsch. Die meisten Nutzer werden mit einem iPhone Xr genau so glücklich wie mit dem Xs, wenn sie eben damit leben können, nicht das Top-Modell gekauft zu haben. Dafür ist das Xr sogar noch günstiger als das alte X, bei knapp 800 Euro geht es aktuell los.

Wer es nicht eilig hat, sollte mit dem Kauf aber noch ein wenig warten: Laut unseren Aufzeichnungen im Preisverlauf war das Xr in den letzten zwei November-Wochen mit 750 Euro noch einmal etwa 50 Euro günstiger als jetzt.

Den nächsten starken Preisverfall erwarten wir in den Wochen nach Weihnachten. Im letzten Jahr war das iPhone X zwar stabiler als das Xr; vor mitte Dezember hat sich der Preis nicht verändert. Dafür ist es in der Zeit von Januar bis mitte Februar um 200 Euro respektive 17 Prozent gefallen; der Preis war dann aber für sechs Monate relativ stabil.

Wenn es aufs Geld nicht ankommt, ist das iPhone Xs der bessere Kauf – ganz einfach. Trotzdem sollte man auch hier den richtigen Zeitpunkt treffen. Ähnlich wie beim Xr ist das Xs mit knapp 1050 Euro in der 64-GByte-Version (grau) aktuell etwa 50 Euro teurer als noch vor ein, zwei Wochen. Die Erfahrung zeigt, dass ein weiterer Preisverfall nach Weihnachten ansteht. Im Gegensatz zum iPhone X vor einem Jahr ist das Xs aber schon in den ersten Monaten nach seiner Markteinführung etwa 100 Euro günstiger als die UVP.

Spätestens im Januar dürfte der Preis für das kleine 64-GByte-Modell unter 1000 Euro fallen, im Februar dann auf 950 Euro – so war es zumindest beim Vorgänger. Der Preis blieb dann aber auch bis zur Vorstellung des Nachfolgers im Herbst relativ stabil.

Seit der Regalverfügbarkeit nutzen zwei TechStage-Redakteure das iPhone X im täglichen Einsatz, sodass wir hier von Erfahrungen aus einem Langzeittest sprechen können. Wer ein Smartphone für mehr als 1000 Euro bar bezahlt, geht damit hoffentlich sorgfältig und vorsichtig um. Schon am ersten Tag waren unsere iPhones von Schutzhüllen umspannt. Welche Cases für das iPhone X gut geeignet sind, haben wir getestet: iPhone X – die besten Hüllen aus Leder, Carbon und Silikon.

Auch für die aktuellen Modelle haben wir das wichtigste Zubehör herausgesucht:

  • Hüllen für das iPhone Xs
  • Hüllen für das iPhone Xr
  • Hüllen für das iPhone Xs Max

Wie sehen die Telefone jetzt aus?

Beide iPhones haben leichte Gebrauchsspuren, aber im Großen und Ganzen ist der Zustand gut. Neuwertig ist lediglich eines der iPhone X: Es wurde während der Garantiezeit ausgetauscht, weil das Display tote Pixel aufwies. Das andere iPhone X hat einen Kratzer im Bildschirm, der während eines Umzugs durch Metallgegenstände verursacht wurde. Große Schäden gab es nicht. Gut zu wissen: Der Rahmen aus Edelstahl beim älteren iPhone X ist komplett frei von Kratzern – selbst nach einigen Monaten ohne Schutzhülle, die bei diesem Modell nach sechs Monaten wieder abgenommen wurde.

Wie schlägt sich der Akku?

Wie bei nahezu allen aktuellen Top-Smartphones ist auch der Akku des iPhone fest verbaut. Je älter der Akku ist, desto geringer ist die verbleibene Restkapazität, beeinflusst auch durch Faktoren wie die Art des Ladens. Bei dem iPhone X, das nicht durch Apple ausgetauscht wurde, liegt die Kapazität noch bei 85 Prozent. Statt zwölf, hält das Telefon nun noch um die zehn Stunden durch.

Muss es denn unbedingt ein iPhone im neuen Notch-Design sein? Man sollte sich ehrlich fragen, was man wirklich braucht und was man gerne hätte. Ist es die Optik? Oder doch die Technik, und man möchte das iPhone X wegen des Oled-Displays oder der Face-ID-Kamera zum Entsperren über die Gesichtserkennung?

Um es klar zu sagen: Alle Gründe, sich für die neuen iPhones zu entscheiden, sind legitim. Fachlich ist das iPhone 8 aber nicht schlechter als das X. Es läuft die gleiche Software, es laufen die gleichen Apps, und beide Geräte werden wohl gleichlang ihre Updates kriegen.

Und auch die 8er-Modelle haben ihre Vorteile. Wer einen kleineren Formfaktor präferiert oder die längere Akkulaufzeit des Plus-Modells haben möchte, fährt mit dem 8er besser. Auch der Homebutton mit integriertem Fingerabdrucksensor ist für manche Käufer ein Punkt, das iPhone X links liegen zu lassen. Hauptgrund für das iPhone 8 ist natürlich der Preis: Mit knapp 600 Euro kostet das 64-GByte-Modell nur etwa die Hälfte wie das iPhone Xs, und selbst im Vergleich zum iPhone X ist es noch fast 200 Euro oder 25 Prozent billiger.

Wer das charakterliche Aussehen des iPhone X mag, jedoch genug von Apples mobilem Betriebssystem iOS hat, findet diverse Alternativen mit Android. Technisch sind diese Smartphones in der Regel besser aufgestellt und kosten weniger. Schon ab 580 Euro gibt es das Galaxy S9 Plus von Samsung (Testbericht). Es ist ein schlankes Smartphones mit starker Kamera und exzellenter Hardware-Ausstattung.

Ein anderer Favorit ist das Oneplus 6t (Testbericht). Optisch und technisch ist das Android-Smartphone dem iPhone ebenbürtig. Das Oneplus 6 geht für 550 Euro über die Ladentheke. Für den Preis muss man allerdings auch Abstriche machen: Drahtloses Laden und Wasserfestigkeit fehlt dem Oneplus.

Wem eine stets aktuelle Software wichtig ist und wer viel Wert auf Kamera und Speicher legt, kann zum Pixel 3 von Google (Testbericht) greifen. Kamera und Display sind super, und schneller kommen Android-Nutzer nicht an neue Software-Versionen, als durch das Nutzen eines Google-eigenen Smartphones.

Wer wert legt auf das Design des iPhone X, auf die Face-ID-Kamera und das Oled-Display, kann derzeit vielleicht noch ein gutes Schnäppchen machen – vor allem im Vergleich zum Nachfolger, dem iPhone Xs. Wer das Xs haben möchte und sich noch etwas gedulden kann, wird in einigen Wochen einen guten Preis bekommen.

Günstiger geht es mit dem iPhone Xr, für das aber auch gilt: Möglichst noch ein paar Wochen warten. Und wer ein aktuelles, gutes iPhone sucht und möglichst wenig Geld ausgeben möchte, kann mit dem 8er-Modell einen guten Schnitt machen. Deutlich günstiger geht es nur mit starkem Verzicht – oder mit dem Wechsel zu Android. Die Preis-Einschätzungen treffen übrigens auch auf die Max-Modelle zu.

Den Preisverlauf kann man übrigens im Preisvergleich von TechStage zu jedem Produkt einsehen.

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