#Podcast – “Wir sehen in jedem Marktsegment einen maximalen Inflow of Money”

#Podcast

Der Düsseldorfer Kapitalgeber Crosslantic Capital. investiert zwischen 10 und 50 Millionen Euro in Unternehmen. Sascha van Holt, Managing Partner bei Crosslantic Capital.spricht im Interview unter anderem über Quick Commerce, die Strategie von Tiger Global und halbstündige Meetings in London.

“Wir sehen in jedem Marktsegment einen maximalen Inflow of Money”

Mittwoch, 2. Juni 2021Vonds-Team

In unserem Interview-Podcast ist diesmal Investor Sascha van Holt von Crosslantic Capital zu Gast. Der Düsseldorfer Kapitalgeber investiert zwischen 10 und 50 Millionen Euro in Unternehmen, die mindestens 10 Millionen Umsatz machen.

Im Gespräch mit Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, spricht van Holt, der zuvor etwa bei SevenVentures tätig war, unter anderem über Herausforderungen im E-Health-Segment, Kontaktpflege, Quick Commerce, die Strategie von Tiger Global, Positionierungen von Venture Capital-Gebern, das Trendthema Nachhaltigkeit, halbstündige Meetings in London, Gründerinnen und SPACS.

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Die heutige Ausgabe wird präsentiert vom ruhrHUB, dem digitalen Knotenpunkt für Startups, Unternehmen und Digital Natives im Ruhrgebiet. Auch in diesem Jahr veranstaltet der ruhrHUB wieder den ruhrSUMMIT. Das größte B2B-Startup-Event Deutschlands findet am 29./30. Juni wieder in hybrider Form statt. Analoge Komponenten in der Bochumer Jahrhunderthalle treffen dabei auf digitale, interaktive Elemente auf der Event-Plattform und garantieren so, ein Hybrid-Event der besonderen Art. Mehr Infos gibt es unter www.ruhrsummit.de. Du möchtest mit deinem Startup auf dem ruhrSUMMIT sichtbar sein und Unternehmen und Investor*innen auf dein Produkt, deinen Service aufmerksam machen? Dann bewirb dich bis zum 7. Juni für einen digitalen Startup Pitch und überzeuge das internationale Publikum von deiner Vision! Gefragt ist hier ein englischer Pitch (3 Minuten plus 4 Minuten Q&A). Das Bewerbungsformular für die digitale Pitch Stage findest du unter: www.ruhrsummit.de/start-up-bewerbung.

#Interview – “Die emotionale Achterbahnfahrt in den ersten Monaten ist anstrengend”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Für die unzähligen Ups und Downs innerhalb nur eines Tages ist ein dickes Fell und Stressresistenz zwingend erforderlich. Das habe ich anfangs unterschätzt, ist gleichzeitig aber auch der geile Kick während der Gründung”, sagt Matthias Potthast von Relevo.

“Die emotionale Achterbahnfahrt in den ersten Monaten ist anstrengend”

Freitag, 21. Mai 2021Vonds-Team

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Matthias Potthast, Gründer von Relevo. Das Münchner Startup bietet Mehrwegverpackungen für To-Go Essen an. “Neben unseren nachhaltigen Verpackungen bieten wir ein bequemes Netzwerk an Rückgabe-Stationen inklusive hygienischer Spüllogistik an”, teilt die Jungfirma mit. So soll Müll vermieden werden, bevor er überhaupt entsteht.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Raus aus dem Bett, 10 bis 15 Minuten Workout, Yoga oder Dehnen, kurz duschen, AirPods rein und mit dem Bike ins Büro.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Mit dem Mountainbike noch kurz auf den Isar-Trail oder in die Berge zum Feierabend-Skitouren gehen. Das klappt nur leider viel zu selten, daher meist lecker was kochen oder To-Go holen – in der Relevo selbstverständlich – und früh ins Bett.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Die emotionale Achterbahnfahrt gerade in den ersten Monaten ist äußerst anstrengend und sehr Energie raubend. Für die unzähligen Ups und Downs teilweiße innerhalb nur eines Tages ist ein dickes Fell und Stressresistenz zwingend erforderlich. Das habe ich anfangs unterschätzt, ist gleichzeitig aber auch der geile Kick während der Gründung.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?


Mit Relevo wollten wir am 16. März 2020 starten und hatten alles für unseren Go-Live vorbereitet und waren entsprechend voller Vorfreude. Bis am Freitag dem 13. März der erste Lockdown verkündet wurde und somit erst einmal alles auf Eis lag. Die folgenden Wochen waren sehr zäh und voller Ungewissheit, noch mehr als eh schon. Die “Ruhe-Phase” hat uns allerdings zu einem Pivot gezwungen, in dem wir unser Geschäftsmodell entschlacken konnten und durften anschließend Anfang Juni mit voller Power richtig durchstarten, auf heute ein Team von über 30 MitarbeiterInnen innerhalb von nur 10 Monaten.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Ich stand vor einem wichtigen Mitarbeitergespräch bzgl. Vertragsverlängerung. Aufgrund meines vollen Terminkalenders musste das Gespräch verschoben werden und fand schlussendlich telefonisch zwischen Tür und Angel statt. Leider habe ich dabei entscheidende Details nicht korrekt rüberbringen können und meine Kommunikation war einseitig und ohne Empathie. Das klärende Gespräch in Person hat dann die Wogen wieder geglättet, aber meine Learnings: persönliche Themen werden ausschließlich persönlich besprochen.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?


Eine starke Vision und authentische Kommunikation ist für uns im Recruiting extrem wichtig. Als Impact Startup ziehen wir ganz viele Initiativbewerbungen von MitarbeiterInnen mit intrinsischer Motivation an. Und entsprechend ist für uns auch im Hiring-Prozess der persönliche Fit und die gemeinsam geteilte Vision für einen nachhaltigen Impact entscheidend.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Nicht alles, was blinkt ist auch Gold und nicht jeder, der sich Experte nennt ist auch hilfreich. Fokussiere dich auf dein Kern-Geschäftsmodell, sag nein zu allem, was nicht direkt auf deine First-Principles einzahlt und lass dich nicht von deiner klar definierten Vision ablenken. Und die besten Experten teilen häufig ihr Know-How und ihre Unterstützung auch ohne finanzielle Gegenleistung, Du musst dich nur trauen zu fragen.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Slack und G-Drive sind für uns der Dreh und Angelpunkt. Hierüber läuft alles und wir können in Echtzeit kooperativ arbeiten.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Zum Glück sind wir alle durchweg positive Menschen, die für eine positive Sache brennen. Da ist die gute Stimmung ein Selbstläufer, klingt kitschig, ist allerdings so. Dazu hilft sicherlich auch das ein oder andere Feierabend-Bier auf unserer Sonnenterrasse.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Wir konnten nach nur fünf Monaten mit dem STWNO eines der größten Studentenwerke Deutschlands für unsere Mehrweglösung gewinnen. „Leider“ wollten sie nur drei Wochen später live gehen, was uns zu schlaflosen Nächten und durchgearbeiteten Wochenenden getrieben hat. Am Tag des Go-Lives waren wir dann doch ready, der Bayerische Rundfunk für einen TV-Beitrag im Anflug und 2 Stunden vor Start ging plötzlich unsere App nicht. Am Ende war es nur ein kurzzeitiges Serverproblem und alles lief bestens. Wir bekommen allerdings noch heute beim Gedanken daran Schweißausbrüche.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Relevo

#Podcast – “Dass Leonardo DiCaprio in ein deutsches Startup investiert, ist eine gute Schlagzeile”

#Podcast

Enpal, 2017 gestartet, erwirtschaftete 2020 bereits einen Umsatz in Höhe von 56 Millionen Euro. Im Interview spricht Gründer Mario Kohle über den Klimawandel, Promi-Investor Leonardo DiCaprio, die Börsenpläne von Enpal und große bzw. ambitionierte Ziele.

“Dass Leonardo DiCaprio in ein deutsches Startup investiert, ist eine gute Schlagzeile”

Mittwoch, 19. Mai 2021Vonds-Team

In unserem Interview-Podcast ist diesmal Seriengründer Mario Kohle, Gründer von Käuferportal und Enpal, zu Gast. Das 2017 gestartete Unternehmen Enpal, das Solaranlagen vermietet, erwirtschaftete 2020 bereits einen Umsatz in Höhe von 56 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren investierten insbesondere Picus Capital, Spreadshirt-, Circ- und Delivery Hero-Gründer Lukasz Gadowski sowie der amerikanische Investmentfonds Princeville Climate Technology in das Unternehmen, das langfristig einen IPO plant.

Im Gespräch mit Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, spricht Kohle über den Klimawandel, Promi-Investor Leonardo DiCaprio, Fehler, die Börsenpläne von Enpal, große bzw. ambitionierte Ziele, offene Kommunikation und Technologien aus dem 19.Jahrhundert.

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Die heutige Ausgabe wird gesponsert vom ruhrHUB, dem digitalen Knotenpunkt für Startups, Unternehmen und Digital Natives im Ruhrgebiet. Auch in diesem Jahr veranstaltet der ruhrHUB wieder den ruhrSUMMIT. Das größte B2B-Startup-Event Deutschlands findet am 29./30. Juni wieder in hybrider Form statt. Analoge Komponenten in der Bochumer Jahrhunderthalle treffen dabei auf digitale, interaktive Elemente auf der Event-Plattform und garantieren so, ein Hybrid-Event der besonderen Art. Der ruhrSUMMIT bietet in diesem Jahr einige neue, spannende Formate, wie das ruhrSUMMIT ROULETTE und die neue Smart-City-Stage! Mehr Infos gibt es unter www.ruhrsummit.de. Du möchtest mit deinem Startup auf dem ruhrSUMMIT sichtbar sein und Unternehmen und Investor*innen auf dein Produkt, deinen Service aufmerksam machen? Dann bewirb dich bis zum 31. Mai für einen digitalen Startup Pitch und überzeuge das internationale Publikum von deiner Vision! Gefragt ist hier ein englischer Pitch (3 Minuten plus 4 Minuten Q&A. Das Bewerbungsformular für die digitale Pitch Stage findest du unter: www.ruhrsummit.de/start-up-bewerbung.

Interview #23 – Mario Kohle (Enpal)

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Foto (oben): Enpal

#Interview – Ein Startup, das Batteriedaten analysiert

#Interview

Mit Accure ist es möglich, die Performance von Batterien zu tracken und zu prognostizieren. “Der Batteriemarkt geht gerade komplett durch die Decke. Das merken wir einerseits am Wachstum unserer Bestandskunden, aber auch an den neu einkommenden Leads”, sagt Gründer Philipp Kairies.

Ein Startup, das Batteriedaten analysiert

Mittwoch, 19. Mai 2021VonAlexander Hüsing

Das Batterie-Startup Accure, 2020 von den Wissenschaftlern Kai-Philipp Kairies, Georg Angenendt und Johannes Palmer gegründet, bietet Unternehmen eine “Plattform, die durch APIs Zugang zu Batteriedaten ermöglicht, um diese verwalten, analysieren und schließlich die Entwicklung des Gesundheitszustands von Batterien vorhersagen zu können”. Capnamic Ventures investierte kürzlich gemeinsam mit 42CAP 2,3 Millionen Euro in das junge Unternehmen, das sich als SaaS-Dienst über Nutzngsgebühren refinanzieren möchte.

Das Geld nutzte das Unternehmen vor allem, um personall zu wachsen. “Seit unserer Seed-Runde sind wir von sieben auf über 30 Mitarbeiter:innen angewachsen und haben noch zahlreiche Stellen offen. Wir investieren außerdem stark in Forschungsprojekte mit den führenden Universitäten weltweit um Technologieführer zu bleiben”, sagt Gründer Kairies. Auch in den kommenden Wochen und Monaten möchte das Startup weiter wachsen. “Der Batteriemarkt geht gerade komplett durch die Decke”, erzählt Kairies.

Im Interview mit deutsche-startups.de stellt der Accure-Macher sein Startup einmal ganz ausführlich vor.

Welches Problem wollt Ihr mit Accure lösen?


Batteriespeicher sind ein zentraler Baustein der Energie und Verkehrswende – aber Batterien sind extrem komplex und verändern mit der Zeit ihre Eigenschaften – Alterung. In manchen Fällen fangen sie auch Feuer, siehe zum Beispiel zuletzt die großen Rückrufaktionen von LG Chem und General Motors. Zu den technischen Herausforderungen kommt eine vielschichtige Supply Chain: OEM wie VW haben typischerweise drei bis fünf Zulieferer, deren Batterien jeweils vollkommen unterschiedlich sind und alle 18 Monate kommen neue Produktgenerationen raus, die wenig bis nichts mit den Alten zu tun haben. Mit Accure bieten wir eine Cloud-Plattform an, die alle batterierelevanten Daten an einem Ort zusammenführt und physikalische Modelle nutzt, um Batterieperformance zu tracken und prognostizieren. Damit ermöglichen wir erhebliche Verbesserungen bei Systemauslegung und -betrieb. Unser Monitoring stellt auch die Basis zur Versicherung und Finanzierung von Großspeicherprojekten dar.

Wie ist die Idee zu Accure entstanden?


Ich beschäftige mich seit über zehn Jahren mit Batterien, habe dazu promoviert und einige Jahre eine Forschungsgruppe an der RWTH Aachen geleitet. Als extrem industrienahe Universität haben wir vor allem R&D für die großen Automobil- und Energiekonzerne gemacht. Dabei wurde mir klar, dass alle diese Firmen vor den gleichen Herausforderungen stehen – Batterien sind extrem komplex und es gibt keine guten Tools, um den Umgang damit effizienter zu gestalten. Also haben wir es selbst eins gebaut. Heute monitoren wir damit weltweit rund 500 MWh und betreiben somit eine der größten Batteriedatenbanken weltweit.

Capnamic Ventures und 42CAP investierten bereits 2,3 Millionen Euro in Accure. Wofür braucht ihr das Geld?


Seit unserer Seed-Runde im September sind wir von sieben auf über 30 Mitarbeiter:innen angewachsen und haben noch zahlreiche Stellen offen. Wir investieren außerdem stark in Forschungsprojekte mit den führenden Universitäten weltweit um Technologieführer zu bleiben.

Euer Firmensitz ist Aachen. Was zeichnet die Satrtup-Szene vor Ort aus?


Aachen ist aufgrund der Nähe zur RWTH ein echt starkes Ökosystem für Deep Tech-Startups. So waren wir zum Beispiel in der Lage, innerhalb kürzester Zeit ein hochspezialisiertes Team aus Batterie- und Cloudcomputing Expert:innen aufzubauen. Daneben können wir durch Kooperationen mit Lehrstühlen bei Bedarf auf eines der größten Batterielabore Europas zurückgreifen.

Wo steht Accure in einem Jahr?


Der Batteriemarkt geht gerade komplett durch die Decke. Das merken wir einerseits am Wachstum unserer Bestandskunden, aber auch an den neu einkommenden Leads. Die Accure-Plattform ist für extreme Skalierung ausgelegt, wir werden uns in den nächsten zwölf Monaten aber sicherlich personell noch deutlich verstärken, um alle für uns sinnvollen Projekte bedienen zu können und unsere Software kontinuierlich weiterzuentwickeln.

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Foto (oben): Accure

#Interview – “Rasantes Wachstum lässt sich leider oft nicht mit Qualität vereinbaren”

Das junge Unternehmen waterdrop setzt auf “kleine, kompakte Würfel, die pures Wasser im Handumdrehen in ein erfrischendes Getränk verwandeln”. Drei Jahre nach der Gründung erwirtschaftete das Wiener Unternehmen bereits einen Umsatz von 22 Millionen Euro. “2020 konnten wir über 40 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften und für 2021 erwarten wir eine Verdopplung. Der Umsatz für 2021 setzt sich umgerechnet aus 200 Millionen Drops zusammen”, sagt Gründer Martin Murray.

Vor drei Jahren war das waterdrop-Team in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” zu Gast. “Wir waren 2018, also ein Jahr nach Launch, in der Show. Die mediale Aufmerksamkeit, die wir durch die Ausstrahlung erhalten haben, war natürlich enorm und ein echter push der Bekanntheit von waterdrop. Die Server liefen nach dem TV-Auftritt heiß und uns kannten auf einmal Millionen Menschen in Deutschland. Wir hatten alleine in den ersten 24 Stunden nach Ausstrahlung 30.000 neue Kunden”, blickt Murray zurück.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der waterdrop-Gründer außerdem über Plastikflaschen, den Massenmarkt und Strohhalme.

Wie würdest Du Deiner Großmutter waterdrop erklären?


waterdrops sind kleine, kompakte Würfel, die pures Wasser im Handumdrehen in ein erfrischendes Getränk verwandeln. Sie enthalten keinen Zucker, dafür natürliche und wertvolle Inhaltsstoffe und helfen dabei, die empfohlenen zwei bis drei Liter Wasser am Tag zu trinken. Somit muss man nichts mehr in Plastikflaschen packen und durch die Gegend fahren, sondern macht sich selbst mit Leitungswasser bequem sein eigenes Getränk.

Hat sich das Konzept, das Geschäftsmodell, in den vergangenen Jahren irgendwie verändert?


Unsere Mission, es den Leuten möglichst einfach zu machen, ausreichend Wasser zu trinken, ist geblieben. Zentraler Bestandteil dabei sind auch immer noch unsere Microdrinks. Mittlerweile bieten wir zehn unterschiedliches Sorten, darunter fruchtige, Kräuternoten oder mit Koffein an. Im Herbst 2020 haben wir unser Angebot um die Microteas, die heiß getrunken werden, ergänzt. Eine Vielzahl von Accessoires, wie Flaschen, Tumbler, Strohhalme oder die Signature Gläser runden unser Angebot ab und machen täglich Lust, mehr Wasser zu trinken. Für 2021 wollen wir neben heißen und kalten Drinks noch eine dritte Säule, die wir Drink-Tech nennen, aufbauen. Unser Ziel ist es, die Getränkeindustrie smart zu machen und zu revolutionieren. Mehr kann ich noch nicht verraten, aber da wird dieses Jahr noch einiges kommen.

Die Corona-Krise traf die Startup-Szene zuletzt teilweise hart. Wie habt ihr die Auswirkungen gespürt?


Wir gehören zu denen, die die Krise nicht getroffen hat – ganz im Gegenteil sogar. Dank unseres digitalen Geschäftsmodells haben wir auch in der Krise viele Chancen nutzen können. Natürlich sind unsere 15 stationären Läden stark betroffen gewesen, andererseits konnten wir vor allem Online ein enormes Wachstum verbuchen. Insgesamt konnten wir durch unsere Kundennähe, dem verstärkten Bewusstsein für Gesundheit und Nachhaltigkeit sowie unserem E-Commerce Geschäft unseren Umsatz auf über 40 Millionen Euro steigern. Auch in 2021 sehen wir keinen Einbruch und erwarten sogar eine weitere Umsatzverdopplung.

Wie ist überhaupt die Idee zu waterdrop entstanden?


Ich hatte schon immer eine Passion zur Getränkeindustrie, da ich leidenschaftlicher Wassertrinker bin und ich immer fasziniert davon war, wie sich so eine große Industrie über Dekaden nicht verändert hat. Ich war immer schon überzeugt, dass ich mal selbst gründen werde. Die Idee hatte ich 2015 im Flieger von Singapore nach Hongkong während meines MBAs. Ich wurde wie immer gefragt “Was wollen Sie trinken?” – Wie immer trank ich nur Wasser, nur ich habe mir gedacht “Es wäre doch spannend, wenn ich jetzt was dabei hätte, das ich bequem ins Wasser geben kann, um ihm etwas mehr “Pepp” zu geben.” Ich war so verliebt in die Idee, dass ich überzeugt war, dass ich den Getränkemarkt mit meiner Idee nachhaltig verändern kann. Unsere Microdrinks lösen fast alle Probleme, die die Getränkeindustrie hat! Zum Beispiel Verpacken in PET-Flaschen, lange Transportwege, keine wirkliche Möglichkeit des Online Vertriebs – um nur drei Aspekte zu nennen. Also habe ich mich “literally” ins kalte Wasser gestürzt und angefangen an waterdrop zu arbeiten.

Wie hat sich waterdrop seit der Gründung entwickelt?


Waterdrop ist mittlerweile eines der am schnellsten wachsenden E-Commerce Unternehmen Europas. Die Mission von waterdrop besteht weiterhin darin, Menschen zu helfen, mehr Wasser zu trinken, dabei gleichzeitig den Verbrauch von Plastik und CO2 zu reduzieren.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist waterdrop inzwischen?


Seit der Gründung ist der Umsatz von waterdrop rapide gewachsen: Im ersten Jahr – 2017 – erreichten wir 700.000 Euro Umsatz, in Jahr zwei standen wir bei 5 Millionen Euro, in Jahr drei dann sogar bei 22 Millionen Euro. Ein Team von über 200 Menschen mit Headquarter in Wien sorgt dafür, dass es waterdrop in über 10 Ländern online und in insgesamt 15 Stores gibt. So hat das Team bereits über 1.000.000 Kunden zu waterdrop Fans gemacht – und es werden täglich mehr! Außerdem konnten wir als eins der wenigen europäischen Startups erfolgreich in den USA launchen. 2020 konnten wir über 40 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften und für 2021 erwarten wir eine Verdopplung. Der Umsatz für 2021 setzt sich umgerechnet aus 200 Millionen Drops zusammen. Also eine ganze Menge Würfel! Mit diesen 200 Millionen Drops können 100 Millionen Liter Wasser befruchtet werden, was dem 14-fachen Volumen des gesamten Bierkonsums (7 Mio. Liter) am Münchner Oktoberfest entspricht. Nicht nur das Volumen ist erstaunlich, auch die Anzahl der eingesparten Plastikflaschen. 100 Millionen 0.5l Plastikwasserflaschen können somit eingespart werden. Als kleiner Vergleich: Würde man diese 100 Millionen Plastikflaschen aufeinanderstapeln, würde man auf eine Distanz von 20.000 km kommen – die Strecke von Berlin bis nach Los Angeles und zurück!

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?


Wir hatten durch unser Wachstum oft mit Qualitäts- und Lieferproblemen zu kämpfen. Wir verkaufen mittlerweile Millionen von Drops und abertausende von Flaschen im Monat und das war für unser kleines Team oft zu viel. Leider lässt sich rasantes Wachstum oft nicht mit kontinuierlicher Qualität vereinbaren – da haben wir viel gelernt.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?


Um die geringe Wahrscheinlichkeit zu nutzen, eine erfolgreiche Firma zu gründen, muss schon vieles richtig laufen, man braucht aber auch gehörig viel Glück da auch das Timing essentiell ist. Die wichtigsten Themen aus meiner Sicht waren das komplementäre Gründerteam, der extrem starke Focus auf unsere Community von Tag 1 an und die kontinuierliche Weiterentwicklung von Produkt und Design, weil es immer etwas gab, womit wir nicht 100 % zufrieden waren. Außerdem hatten wir immer große Pläne und auch keine Scheu Fehler zu machen: Nicht umsonst hängt bei uns ganz groß im Büro: “If everything is under control, you are just not going fast enough”

Wie viele andere Startups habt ihr bereits an der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” teilgenommen. Hat sich die Teilnahme an der Show für euch gelohnt?


Ja, auf jeden Fall hat es sich gelohnt. Alleine die TV Erfahrung mitzuerleben ist klasse und die Reichweite in Deutschland ist sehr stark. Mit der Familie Wöhrl haben wir einen weiteren langfristigen Partner gewinnen können, mit dem wir sehr gut zusammenarbeiten.

Welchen Einfluss genau hatte die Vox-Show auf eure Entwicklung?


Wir waren 2018, also ein Jahr nach Launch, in der Show. Die mediale Aufmerksamkeit, die wir durch die Ausstrahlung erhalten haben, war natürlich enorm und ein echter push der Bekanntheit von waterdrop. Die Server liefen nach dem TV-Auftritt heiß und uns kannten auf einmal Millionen Menschen in Deutschland. Wir hatten alleine in den ersten 24 Stunden nach Ausstrahlung 30.000 neue Kunden!

Was rätst Du anderen Gründern, die bei der Gründershow mitmachen wollen?


Solltest du eine Einladung für die Show bekommen und dein Produkt eignet sich für den Massenmarkt, dann “go for it!”! Die Teilnahme bei der “Höhle der Löwen” allein ist allerdings keine Erfolgsgarantie. Als Tipp kann ich noch jedem Empfehlen, vor der Show ein Medientraining zu machen. Es ist schon sehr eigenartig sich selbst im Fernsehen zu sehen und durch das Training hat man ein bisschen Übung. Außerdem sollte man genau abwägen welches “Angebot” man am Ausstrahlungstag macht.

Wo steht waterdrop in einem Jahr?


Wir werden unsere Produktpalette weiter um sehr spannende neue Produkte erweitern. Außerdem werden wir einen Fokus auf die Skalierung in den USA legen. Ich kann noch nicht all zu viel verraten, aber die Themen “Drink-Tech” und auch Lösungen für verunreinigtes Leitungswasser stehen auf der Agenda. Die Mission wird aber immer die gleiche bleiben: Alles, was wir tun, zahlt darauf ein, dass wir unseren Kunden helfen, mehr Wasser zu trinken und somit mehr für die Umwelt sowie auch für die individuelle Gesundheit zu tun.

Tipp: Waterdrop: Wie die große Vision den Deal klar macht

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Foto (oben): waterdrop

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