Trotz Corona-Krise und Chipmangel: Darum machen Deutschlands Autobauer laut einem Experten gerade satte Gewinne

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Trotz Corona-Krise und Chipmangel: Darum machen Deutschlands Autobauer laut einem Experten gerade satte Gewinne

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Daimler-Logo an der Konzernzentrale in Untertürkheim
Daimler-Logo an der Konzernzentrale in Untertürkheim

picture alliance/dpa | Marijan Murat

Die deutschen Autobauer haben ihre jüngst vermeldeten Milliarden-Gewinne nach Expertensicht vor allem den in der Corona-Krise aufgelegten Sparmaßnahmen beim Personal zu verdanken.

«Fast alle Konzerne haben damals Sparmodelle umgesetzt, die auch relativ schnell wirksam geworden sind», sagte Branchenexperte Stefan Reindl, der das Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen leitet.

Ob die Konzerne das hohe Gewinnniveau halten können, sei aber nicht automatisch ausgemacht, das komme auch auf den Halbleitermarkt und neue Corona-Lockdowns an.

Die deutschen Autobauer haben ihre jüngst vermeldeten Milliarden-Gewinne nach Expertensicht zentral auch den in der Corona-Krise aufgelegten Sparmaßnahmen beim Personal zu verdanken. Im Vorjahr hätten die meisten Unternehmen mit einem Personalabbau oder strikten Einstellungsstopps auf den zeitweisen Nachfrageeinbruch im Autosektor reagiert, sagte Branchenexperte Stefan Reindl, der das Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen leitet, der Deutschen Presse-Agentur. 

«Fast alle Konzerne haben damals Sparmodelle umgesetzt, die auch relativ schnell wirksam geworden sind», so Reindl. Die Effektivität dieser Maßnahmen sehe man jetzt in einer Phase, in der der Markt wieder deutlich anziehe: Obwohl die Branche zurzeit mit einem Halbleiterengpass zu kämpfen habe, seien die Gewinne etwa von VW und Daimler überraschend hoch ausgefallen.

Milliardengewinne bei VW und Daimler

Volkswagen hatte zuletzt einen Betriebsgewinn von rund 11 Milliarden Euro für das erste Halbjahr vermeldet, Daimler hatte mit einem operativen Überschuss von 5,2 Milliarden Euro allein im zweiten Quartal zwischen April und Juni über den Markterwartungen gelegen. Daten zu den Nettogewinnen sollen noch veröffentlicht werden.

Reindl sagte, die Autobauer hätten die Corona-Krise gezielt genutzt, um ohnehin geplante Umbauten angesichts der Transformation von Verbrennungsmotoren hin zur Elektromobilität schneller als eigentlich geplant durchzuziehen. Das sei in der Krise «rascher und dynamischer» möglich gewesen als unter normalen Bedingungen. «Die Maßnahmen, die zu Beginn der Pandemie getroffen wurden, waren also alles andere als wahllos, sondern durchaus nachhaltig», sagte Reindl.

Stellenabbau und Neueinstellungsstopp

Bei Daimler hatte Konzernchef Ola Källenius ein schon geplantes Sparprogramm im Vorjahr nochmal forciert und ausgebaut, bis zu 20.000 Stellen sollten Berichten zufolge auf diesem Weg verschwinden – eine genaue Zahl nennt Daimler nicht. Bei BMW wurde der Abbau von 6000 Arbeitsplätzen bestätigt, VW hatte in der Krise unter anderem einen strikten Neueinstellungsstopp verkündet. Gewerkschaften und Betriebsräte hatten all das auch unter dem Eindruck der Krise, damals anhaltender Kurzarbeit und teils tiefroter Zahlen akzeptiert.

Ob die Konzerne das hohe Gewinnniveau auch im Rest des Jahres halten können, sei aber nicht automatisch ausgemacht, sagte Reindl. Komme es auf dem Halbleitermarkt zu einer weiteren Verengung, werde das auch einen deutlich negativeren Einfluss auf die Gewinne haben. Zugleich seien neuerliche Corona-Lockdowns eine Gefahr. «Falls diese beiden Fälle nicht eintreten, erwarte ich aber wieder starke Gewinne», sagte Reindl mit Blick auf die Quartale drei und vier.

Der weltweite Mangel an wichtigen elektronischen Bauteilen treibt die Autobauer schon seit Monaten um und sorgt immer wieder für Produktionsausfälle. Die Unternehmen behelfen sich angesichts der knappen Ressourcen zurzeit auch damit, dass sie gewinnträchtigere Modelle bevorzugt mit den knappen Teilen bestücken – so bleibt die Gewinnmarge vergleichsweise hoch. Die Chip-Knappheit dürfte sich nach Expertensicht noch bis weit ins restliche Jahr ziehen.

dpa/rw

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Interne Analyse: Was BMW am Model 3 von Tesla kritisiert – und mit seinem i4-Stromer besser machen will

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Interne Analyse: Was BMW am Model 3 von Tesla kritisiert – und mit seinem i4-Stromer besser machen will

  • Profielfoto Henning Krogh

Neuer BMW i4 in der bis zu 225 km/ h schnellen Spitzenversion M50 an Stromladesäule
Neuer BMW i4 in der bis zu 225 km/ h schnellen Spitzenversion M50 an Stromladesäule

BMW

  • Gnade den Münchnern, wenn das Elon Musk erfährt: Eine interne Analyse von BMW nennt jetzt Schwachpunkte des US-Rivalen Tesla unverhohlen beim Namen.
  • Die vertrauliche Übersicht der Münchner zeigt zudem auf, dass ihr E-Auto i4 neben dem Model 3 auf den Polestar 2 von Geely zielt – nicht aber auf einen Audi oder Mercedes.
  • Schlicht „Hey Siri“ werden i4-Fahrer ihrem Automobil zurufen können, um dessen Sprachassistenten zu aktivieren – endlich entfällt das Drücken auf den Push-to-talk-Button.

Auf seinen neuen Stromer i4 – als Typ M50 immerhin 400 kW/ 544 PS – stark – ist der Autohersteller BMW mächtig stolz. „Das viertürige Gran Coupé verbindet progressives Design mit herausragender Aerodynamik, elektrisierender Fahrdynamik, Komfort sowie hoher Reichweite dank außergewöhnlicher Effizienz“, heißt es in einer aktuellen Inhouse-Übersicht der Münchner mit der Überschrift „Product Highlights“.

Mehr noch, lobt die Verfasserin aus der BMW-Fachabteilung CB-32 in ihrer Einleitung: „Fahrfreude prägt den BMW i4 damit ebenso wie ein nachhaltiger Ansatz: Dazu gehört die Langzeitqualität mit acht Jahren Gewährleistung (bis maximal 160.000 km) für den Hochvoltspeicher ebenso wie eine ressourcenschonende Produktion“.

So weit, so werblich.

Ganz besonders interessant für Externe allerdings sind jene beiden Schlusskapitel der neunseitigen Broschüre, die sich mit dem „Wettbewerb“ beschäftigen und das „Fazit“ beinhalten. Kein Wunder, dass die gesamte „Verkaufsargumentation“ mit dem Hinweis „Nur für den internen Gebrauch“ gekennzeichnet ist. Das komplette BMW-Schreiben zum i4 liegt Business Insider vor.

Auto Insider

Der neue Automobil-Newsletter

Überaus aufschlussreich etwa im Hinblick auf die Zielrivalen des E-BMW sind diese Passagen: „Der neue BMW i4 tritt im Handel aktuell vornehmlich gegen das Tesla Model 3 als wichtigsten Wettbewerber an, der Polestar 2 aus dem chinesischen Geely-Konzern ist nur auf wenigen Märkten ein Wettbewerber.“ Und, mit freundlichem „Servus“ aus München nach Ingolstadt und Stuttgart: „Audi und Mercedes haben in dieser Fahrzeugklasse aktuell kein Angebot.“

Dann folgen Beispiele für Licht und Schatten beim US-Konkurrenten: „Die Fahrleistungen des Tesla Model 3 werden von den Medien ebenso gelobt wie das Fahrverhalten“, räumt BMW ein. Und fügt sogleich hinzu: „Deutliche Kritik ernten die umständliche Bedienung und die Verarbeitungsqualität.“ Auch der Autopilot sei umstritten. So biete Teslas Model 3 zwar ein „reduziertes Cockpit mit großem Display, über das die meisten Funktionen gesteuert werden“. Die Einschränkung folgt sogleich: „Der Blick dorthin lenkt allerdings stark vom Verkehrsgeschehen ab.“

 Screenshot zu Eckdaten von fünf E-Mobilen aus BMW-internem Konkurrenzcheck
Screenshot zu Eckdaten von fünf E-Mobilen aus BMW-internem Konkurrenzcheck

Dass BMW hier und auf anderen Feldern deutlich besser zu sein glaubt, geht aus den zehn zentralen Verkaufsargumenten im „Fazit“ hervor: Das „BMW iDrive mit BMW Curved Display und BMW Operating System 8 als neue Form der ergonomisch perfekten Fahrerorientierung“, wird dort ebenso gerühmt wie „zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten z. B. bei Rädern und Farben“. Bei Tesla, monieren auf möglichst zahlreiche Optionen erpichte Interessenten immer wieder, ist die Auswahl vergleichsweise arg limitiert.

Auch an Nerds, die nicht nur einem gängigen Klischee nach zu Teslas treuesten Fans zählen, hat der deutsche Premiumanbieter gedacht: „Digitale Dienste und modernste Assistenzsysteme steigern Sicherheit und Komfort, Remote Software Upgrade hält BMW i4 immer auf dem neusten Softwarestand“, heißt es aus dem Ressort CB-32.

Und: „Umfangreiche Lade-Serienausstattung und maßgeschneiderte Ladelösungen von BMW Charging für schnelles, komfortables und einfaches Laden. Überwachung und Steuerung von Ladevorgängen via My BMW App.“

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Rund um Apple CarPlay wiederum lassen die Bayern wissen: „Sichere Nutzung der iPhone Apps während der Fahrt. Integration der Inhalte in BMW Head-Up Display und neu beim BMW i4 Apple Maps auch im Instrumentenkombi; außerdem Unterstützung des Apple Sprachassistenten – neu – ohne Betätigung des Push-to-talk-Buttons, einfach durch die Aktivierung per Sprachbefehl ‚Hey Siri’“.

Schön und gut, doch was ist dem Einsatz rarer Rohstoffe, die obendrein oftmals unter zutiefst prekären Bedingungen gewonnen werden? Dazu vermerkt das vertrauliche BMW-Vademekum schlicht: „Effizienter E-Antrieb der 5. Generation ohne Einsatz von Metallen Seltener Erden“.

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Oldtimer-Gutachten per App: So will ein Berliner Unternehmen die Bewertung von Klassikern vereinfachen

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Oldtimer-Gutachten per App: So will ein Berliner Unternehmen die Bewertung von Klassikern vereinfachen

  • Profielfoto Elias Holdenried

Classic Trader möchte die Wertermittlung von Oldtimern wie diesem Mercedes SL vereinfachen.
Classic Trader möchte die Wertermittlung von Oldtimern wie diesem Mercedes SL vereinfachen.

Jack Taylor/Getty Images

  • Die deutsche Oldtimer-Plattform Classic Trader hat in Zusammenarbeit mit einigen KFZ-Versicherern und dem TÜV das neue Produkt „CT Inspected“ eingeführt.
  • Kunden bekommen dabei einen lokalen Gutachter vermittelt, der mit einer eigens entwickelten App einen standardisierten Kriterienkatalog abarbeitet.
  • Dadurch kann auf den gewohnten Papierkram verzichtet und die digitalen Datensätze leichter verarbeitet werden. Die Kunden bekommen ihr Gutachten am Ende als PDF per Mail.

Wer sich schon mal ein älteres Modell gekauft hat, kennt das Problem: Die Begutachtung von Oldtimern ist mitunter mit viel Papierkram verbunden, der zu höheren Kosten und längeren Wartezeiten für den Käufer führt. Zudem unterscheiden sich die Kriterienkataloge je nach Anbieter, wodurch die Gutachter dasselbe Fahrzeug teils unterschiedlich bewerten. Genau hier möchte die in Berlin ansässige Online-Plattform“CT Inspections“ ansetzen.

Kooperation mit dem TÜV

Das neue Produkt wurde innerhalb von rund anderthalb Jahren zusammen mit den im Klassiker-Bereich tätigen Versicherern OCC, Württembergische, Helvetia und Hiscox entwickelt. Als Gutachtenpartner sind die Prüforganisationen TÜV Süd und der TÜV Rheinland mit im Boot. Während es sich bei der Erstellung des Gutachtens bisher um einen großteils analogen Vorgang gehandelt hat, digitalisiert Classic Trader das Ganze.

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Handy-App statt Klemmbrett

Anstatt eines Klemmbretts wird den Gutachtern eine App an die Hand gegeben, in der die einzelnen Prüfpunkte nacheinander abgearbeitet werden. Laut Classic Trader wird der Begutachtungsprozess mit der App standardisiert, was nicht nur dem Kunden eine möglichst gute Vergleichbarkeit gewährleisten soll, sondern mitunter auch den Gutachterbüros die Arbeit erleichtern kann. Deren Mitarbeiter bekommen nämlich einen verbindlichen Leitfaden an die Hand und müssen die Dokumente nicht mehr mühsam Einscannen oder Kopieren.

Versicherungsgutachten für 169 Euro

Christian Plagemann, einer der Mitbegründer der Online-Plattform, fasst es so zusammen: „Mit CT Inspections haben wir nicht nur ein datengestütztes, digitales und Werte- und Bewertungssystem geschaffen, sondern sorgen auch für die vom Markt lange geforderte Nachvollziehbarkeit und Transparenz in Bezug auf Fahrzeugwerte.“

Wenn der Kunde für 169 Euro ein reines Versicherungsgutachten gebucht hat, werden anhand von 56 Kriterien die Zustandsnote und der Marktwert ermittelt, sowie eine Lackschichtenmessung durchgeführt. Dieser Service wird für Autos mit einem Marktwert von bis zu 100.000 Euro angeboten. Classic Trader vermittelt dem Kunden direkt einen Gutachter, der das Auto entweder in einer Werkstatt, oder gegebenenfalls auch direkt vor Ort inspiziert.

Das Gutachten kommt als PDF

Für ein Basis-Gutachten für Autos mit einem Marktwert von unter 150.000 Euro werden 289 Euro fällig. Dabei werden bis zu 128 Punkte abgehakt, sowie mindestens vierzehn Detailaufnahmen des Fahrzeugs gemacht. Zudem sind in dem Paket eine Marktwertanalyse und, falls möglich, auch eine Probefahrt inbegriffen. Später soll das Angebot noch um einen Zustandsbericht für Fahrzeugkäufer erweitert werden.

Am Ende bekommt der Kunde ein umfassendes Gutachten per Mail als PDF, oder auf Wunsch auch klassisch per Post zugeschickt. Je mehr Angriffsfläche das Auto bietet, desto mehr Mängel müssen fotografisch festgehalten werden. Somit kann das Dokument schon mal fünfzig Seiten umfassen. Falls es sich um ein reines Versicherungsgutachten handelt und der Kunde es so möchte, leitet Classic Trader den Datensatz auch direkt an den KFZ-Versicherer weiter.

Christian Plagemann gibt aber offen zu, dass so mancher Gutachter älteren Semesters mit der Digitalisierung überfordert ist. Verzögernde Missverständnisse oder unnötig umständliche Arbeitsschritte können im Einzelfall also schon mal vorkommen. Da Classic Trader international aktiv ist, soll „CT Inspections“ auf lange Sicht auch in anderen Ländern angeboten werden.

Die Gutachter bekommen mit der App einen Leitfaden an die Hand.
Die Gutachter bekommen mit der App einen Leitfaden an die Hand.

Classic Trader

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Kleiner Bruder des Taycan: Mit dem „Cajun“ könnte Porsche den Angriff auf Teslas Model 3 wagen

Kleiner Bruder des Taycan: Mit dem „Cajun“ könnte Porsche den Angriff auf Teslas Model 3 wagen

  • Profielfoto Elias Holdenried

Der Ende 2019 eingeführte Elektro-Sportler Taycan kommt bei den Kunden gut an.
Der Ende 2019 eingeführte Elektro-Sportler Taycan kommt bei den Kunden gut an.

Porsche AG

  • Auch Porsche ist auf lange Sicht dazu gezwungen, seine Palette zum überwiegenden Teil auf elektrisch angetriebene Modelle umzustellen. Bis 2030 soll der E-Anteil am Absatz auf 80 Prozent gesteigert werden.
  • Das englische Magazin Autocar berichtet, dass auch eine elektrische Mittelklasse-Limousine geplant ist. Diese soll auf der gemeinsam mit Audi entwickelten PPE-Plattform stehen.
  • Als potenzielle Gegner werden das Tesla Model 3 und der BMW i4 anvisiert. Allerdings dürfte das möglicherweise „Cajun“ genannte Modell etwas teurer sein. Porsche möchte schließlich seinen Markennamen nicht verramschen.

Porsche hat sich bei der Transformation hin zur E-Mobilität ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2030 sollen rein elektrisch angetriebene Autos bereits achtzig Prozent des Gesamtabsatzes ausmachen. Entgegen anfänglicher Vorbehalte einiger Markenfans ist der elektrische Erstling der Zuffenhausener, der viertürige Sportwagen Taycan, recht erfolgreich angelaufen. Trotz der Corona-Pandemie und deren wirtschaftlichen Folgen konnte das Modell das anvisierte Ziel von 20.000 verkauften Einheiten im vergangenen Jahr sogar minimal übertreffen.

Der Name Cajun steht im Raum

Aber natürlich kann es der Taycan an der Elektro-Front nicht alleine richten. Wie das britische Magazin Autocar berichtet, plant der Sportwagenbauer offenbar eine elektrische Mittelklasse-Limousine, die ab circa 2024 gegen den BMW i4 und das Tesla Model 3 antreten soll. Preislich dürfte sie jedoch schon allein wegen des klangvollen Markennamen etwas höher angesiedelt sein.

Laut dem Automagazin soll für die elektrische Limousine der Name „Cajun“ wieder ausgegraben werden. Porsche hatte sich diese Modellbezeichnung bereits vor rund zehn Jahren für ein unterhalb des Cayenne angesiedeltes SUV mit Verbrennungsmotor schützen lassen. Letztendlich wurde das Modell jedoch Macan getauft. Die Entscheidung zum Bau einer weiteren Elektro-Limousine wäre recht naheliegend, schließlich hat Porsche mit der neuen, zusammen mit Audi entwickelten PPE-Plattform bald ein passendes Grundgerüst in petto.

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Audi und Porsche arbeiten zusammen

Autocar zitiert in seinem Artikel einen namentlich nicht genannten Porsche-Ingenieur, dessen Ausführungen einen konkreten Hinweis gegeben haben. „Die modulare Auslegung der PPE-Plattform macht es uns möglich, unser Angebot an Elektro-Fahrzeugen um eine ganze Reihe verschiedener Modelle zu erweitern. Sie ist auf eine normale, aber auch höhere Bodenfreiheit zugeschnitten. Eine zweite Limousine ist eine Möglichkeit“, sagte er gegenüber dem britischen Medium.

Die zweite Generation des Mittelklasse-SUV Macan wird als erster Porsche den elektrischen Premium-Baukasten nutzen. Deren Marktstart haben die Schwaben für 2023 anvisiert. In Ingolstadt wird auf derselben Basis derzeit an dem Audi-Pendant Q6 e-tron gearbeitet, das schon nächstes Jahr auf den Markt kommen dürfte. Zudem plant die Marke mit den vier Ringen die klassischen Limousinen A6 e-tron und A4 e-tron, die einige Monate nach dem Macan erhältlich sein dürften.

Heck- und Allradantrieb möglich

Technische Details des Cajun sind bisher noch nicht nach außen gedrungen. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Basisversion des voraussichtlich in Leipzig gebauten Modells einen einzelnen E-Motor an der Hinterachse bekommt und so mit einem reinen Heckantrieb vorfährt. Die gehobeneren Allradversionen bekommen ein zusätzliches Aggregat an der Vorderachse. Dieses Konzept hat sich bereits beim Taycan und den anderen rein elektrischen, auf der kleineren MEB-Plattform aufbauenden Elektro-Modellen des VW-Konzerns bewährt. Die PPE-Plattform soll mit ihrer Allradlenkung besonders agil sein und dank des 800 Volt-Bordnetzes schnellere Ladevorgänge ermöglichen.

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Ford F-150 Lightning: Die Elektroversion des Bestsellers kommt als Cybertruck-Alternative

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Ford F-150 Lightning: Die Elektroversion des Bestsellers kommt als Cybertruck-Alternative

  • Profielfoto Elias Holdenried

Von vorne ist die Elektroversion an dem rechteckigen Leuchtband erkennbar.
Von vorne ist die Elektroversion an dem rechteckigen Leuchtband erkennbar.

Ford

Die Pick-ups aus der F-Serie von Ford transportieren nicht nur amerikanisches Lebensgefühl, sondern sind auch ein Verkaufsschlager.

Nun gibt es die erste elektrische Version: den Ford F-150 Lightning. Als prominenter Testfahrer setzte sich US-Präsident Joe Biden hinter das Lenkrad.

Der F-150 soll zwar eine Reichweite von 480 Kilometern haben, dafür aber auch eine 800-Kilo-Batterie. Besonders macht ihn auch der vordere Kofferraum.

Die F-Series von Ford ist seit fast vierzig Jahren die meistverkaufte Auto-Baureihe der USA und dominiert daher auf der anderen Seite des Atlantiks das Straßenbild. Zudem steht die praktische Karosserieform Pick-up symbolisch für den Lebensalltag der amerikanischen Bevölkerung im mittleren Westen.

Angesichts dieser Symbolkraft verwundert es kaum, dass US-Präsident Joe Biden am Dienstag eine Probefahrt der neuen Elektroversion F-150 nicht ausschlagen konnte. Schließlich passt es perfekt in die Agenda des Präsidenten, dass Ford von seinem Bestseller eine reine Elektroversion auflegt. Im Rahmen seines Besuchs im Ford-Stammwerk Dearborn (Michigan) hielt der Demokrat eine Rede, in der er nochmals bekräftigte, dass die großen US-Autobauer bei der E-Mobilität Gas geben müssten, um das Feld nicht den Chinesen zu überlassen.

Bis zu 480 Kilometer Reichweite

Ein CNN-Video zeigt, dass Biden vom Durchzug des elektrischen Pick-up mehr als angetan war. „Das Ding ist schnell“ sagte er zu anwesenden Journalisten. Zudem verriet er in dem Video bereits die Beschleunigungszeit von Null auf Hundert des serienmäßig allradgetriebenen F-150 Lightning. Laut dem Präsidenten benötigt die stärkste der insgesamt vier Versionen für diese Disziplin nur 4,3 Sekunden. Ford selbst hat den exakten Sprintwert noch nicht kommuniziert, gibt die Leistung des Topmodells jedoch mit 571 PS (420 kW) und 1.050 Newtonmetern Drehmoment an.

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Batterie schwerer als ein VW Käfer

Auch beim Energiegehalt der beiden Batterie-Optionen hüllen sich die Amerikaner noch in Schweigen. Einige US-Medien schätzen den Brutto-Energiegehalt des größeren Stromspeichers auf üppige 170 bis 180 kWh. Genutzt werden können davon schätzungsweise rund 154 kWh. Laut Ford soll die maximale Reichweite je nach Variante bei schätzungsweise 370 oder 480 Kilometern liegen. Angesichts des immensen Leergewichts keine schlechten Werte. Der Autobauer hat zwar noch keine offizielles Datenblatt veröffentlicht, aber schon der F-150 mit V8-Benziner wiegt über zwei Tonnen. Wie das amerikanische Autoportal Jalopnik schreibt, bringt allein die größere Lithium-Ionen-Batterie des F-150 Lightning über 800 Kilo auf die Waage – mehr als ein VW Käfer.

Höchstens 4,5 Tonnen Anhängelast

An einer 150 kW-Schnelladestation soll der Ladestand des „Extended Range“-Akkus in 41 Minuten von 15 auf 80 Prozent erhöht werden können. Zudem beherrscht der F-150 Lightning das bidirektionale Laden. Der Pick-up kann also auch externe Elektrogeräte oder ganze Einfamilienhäuser höchstens drei Tage lang mit Strom versorgen. In den gehobenen Versionen soll dies mit 9,6 kW möglich sein. Ford gibt die maximale Nutzlast der auf eine kommerzielle Nutzung ausgelegten Basisversion mit 907 Kilogramm an. Besonders stolz ist Ford auf den zusätzlichen „Frunk“ (vorderer Kofferraum), der ein Volumen von 400 Litern und eine Nutzlast von 182 Kilo bieten soll. Der stärkste Lightning darf bis zu 3,5 Tonnen schwere Anhänger ziehen, was jedoch mit einer deutlich eingeschränkten Reichweite einhergehen dürfte.

Der vordere Kofferraum des Ford als zusätzlicher Stauraum.
Der vordere Kofferraum des Ford als zusätzlicher Stauraum.

Ford

Auslieferungen starten Anfang 2022

Äußerlich hat Ford das Grunddesign des normalen F-150 weitgehend beibehalten. Allerdings wurde die Front etwas modernisiert und mit einem durchgehenden Leuchtband ausgestattet. Trotzdem tritt der Lightning optisch eher konservativ auf, was der Stammkundschaft den Umstieg auf die E-Mobilität deutlich erleichtern dürfte. Diese dürften mit den bewusst futuristisch und extrovertiert gestylten Konkurrenten Tesla Cybertruck und Rivian R1T recht wenig anfangen können.

Der Produktionsstart ist für das vierte Quartal geplant, während die Auslieferungen Anfang 2022 beginnen sollen. Die Grundpreise hat Ford ebenfalls schon veröffentlicht. Als spartanisches Nutzfahrzeug kostet der F-150 Lightning vor Steuern und ohne Subventionen mindestens 39.974 Dollar (rund 32.800 Euro), während die besser ausgestatteten PKW-Versionen mit mindestens 52.974 Dollar (rund 43.500 Euro) zu Buche schlagen. In Europa soll der Koloss nicht angeboten werden.

Der E-Ford soll starke Lasten ziehen können.
Der E-Ford soll starke Lasten ziehen können.

Ford

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