#Interview – “Menschen erzählen uns ihre verrücktesten Beziehungserfahrungen”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Es ist sehr wichtig, sich Zeit dafür zu nehmen, das zu wertschätzen, was wir bereits erreicht haben. In einer Beziehung ist das nicht anders”, ist sich Leonie Wilken, Gründerin der Beziehungsapp myndpaar sicher.

“Menschen erzählen uns ihre verrücktesten Beziehungserfahrungen”

Freitag, 29. Juli 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antworten Leonie Wilken und Sophie Ohlsen, Gründerinnen von myndpaar, einer Beziehungsapp für Einzelne und Paare.

Wie startest du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Ohlsen: Ein normaler Tag im Office startet damit, dass ich meine Prioritäten sortiere und den Fokus für den Tag schärfe, ohne Laptop, ohne Slack, ohne E-Mails. Nicht immer nehme ich mir die Zeit und wenn ich es nicht tue, kommt das meistens auf mich zurück. In unserem Team Daily besprechen wir was am Vortag passiert ist, was heute passiert bzw. der Fokus ist und wo wir Blocker haben und/oder Unterstützung benötigen.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Ohlsen: Nach der Arbeit kann ich persönlich am besten abschalten, wenn ich Zeit draußen verbringe und mich bewege; Spazieren, Fahrrad fahren und am besten mit Musik. Zeit mit Freunden, Partner:in, Familie ist auch immer super, aber findet nicht jeden Abend statt.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Wilken: Dass sich alle Gründer:innen gegenseitig unterstützen. Es ist so überraschend für mich zu sehen, dass ich einfach andere Gründer:innen bei Linkedin anschreiben kann. Ich kann sie zu bestimmten Themen, Fragestellungen fragen und erhalte sofort eine Antwort. Die Bereitschaft zu helfen ist enorm und (fast) bedingungslos.

Was waren die größten Hürden, die du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?


Wilken: Ich glaube, dass die größte Hürde für mich darin lag, Menschen zu finden, die Bock haben, die Mission von myndpaar zusammen zu verfolgen. Damit meine ich Mitgründer:innen. Es ist eine viel engere Beziehung, wie man sich anfangs vorstellt. Ich habe gelernt, direkt alle Zweifel und Eventualitäten anzusprechen. Höre dabei auf dein Bauchgefühl, es sagt dir sofort, ob es passt oder nicht.

Was waren die größten Fehler, die du bisher gemacht hast – und was hast du aus diesen gelernt?


Wilken: Wir sind teils noch zu bescheiden und zurückhaltend: Vielleicht liegt es auch in unserer Natur, aber wir sind noch viel zu zurückhaltend. Wir haben bereits mehreren tausend Menschen mit unserer App geholfen ein zufriedenes Leben zu führen. Gleichzeitig vergessen wir das in unserem täglichen Verbesserungsmodus. Es ist sehr wichtig, sich Zeit dafür zu nehmen, das zu wertschätzen, was wir bereits erreicht haben. In einer Beziehung ist das nicht anders.


Ich dachte anfangs, dass wir sehr viel finanzielle Unterstützung brauchen, um unsere App bekannt zu machen und dass es ohne externes Kapital nicht möglich sein wird. Mittlerweile habe ich verstanden, dass es erst einmal darum geht, zu verstehen, wie wir gezielt Paare und Singles ansprechen, die von unserer App profitieren könnten.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?


Ohlsen: Damit wir die passenden Mitarbeiter:innen ansprechen ist es natürlich super wichtig, dass wir als Unternehmen Talente anziehen. Mit unserem Produkt, unserer Mission, unseren Werten. “Passend” ist in diesem Fall ein weit gefasster Begriff. Je nach Rolle und benötigten Fähigkeiten kann das variieren. Was uns wichtig ist, ist das Mindset, dass die Menschen mitbringen. Passion, die Bereitschaft zu lernen und gewisse Kernkompetenzen in z.B. Kommunikation sind sehr wichtig. Zusätzliche Fähigkeiten kann jeder Mensch lernen. Im besten Fall finden wir Teammitglieder, die immer in etwas viel besser sind als wir selbst. So können wir gemeinsam wachsen, uns ergänzen und gegenseitig inspirieren.

Welchen Tipp hast du für andere Gründer:innen?


Ohlsen: Take it with a grain of salt; Jede(r) sollte seinen/ihren eigenen Weg gehen. Jeder Weg ist einzigartig. Aus meiner Perspektive hilft es eine gewisse Risikobereitschaft und “Einfach machen” Einstellung mitzubringen oder zu entwickeln. Dabei versuche ich jedoch alle Initiativen mit einem “Warum machen wir das?” beantworten zu können. Wenn ich keine Motivation und Argumente für den nächsten Schritt habe, dann sollte ich das Geplante in Frage stellen und/oder vom Team in Frage stellen lassen. Und manchmal reicht es auch zu sagen: Wir haben keine Daten, Argumente oder Ähnliches, aber wir wollen es jetzt versuchen, damit wir sehen, ob es klappt.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Wilken: Miro. Sophie hat uns alle angesteckt . Es visualisiert unsere Gedanken, gibt ihnen genug Raum und lässt sich leichter darstellen.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Ohlsen: Grundsätzlich ist Vertrauen bei uns im Team eine der Grundsäulen auf dessen Basis unser Team, aber auch unser Produkt basiert. Durch Vertrauen schaffen wir eine gesunde und offene Atmosphäre. Neben dieser Basis haben wir im Team feste Routinen wie z.B. unsere wöchentlichen Retros oder unseren “Worauf sind wir stolz” Termin nach dem Feierabend. Durch diese Dialoge sind wir offen und stetig im Austausch. Probleme werden gar nicht erst größer als sie sein sollten. Die ein oder andere Runde Erdnussriegel am Nachmittag für alle sind natürlich die kleinen spontanen Freuden und Gesten im Alltag.

Was war dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Ohlsen: Ein Erlebnis kommt immer wieder vor: Menschen erzählen uns ihre verrücktesten und intimsten Beziehungserfahrungen. Auf den ersten Blick scheint es vielleicht seltsam, andererseits finde ich es sehr schön, dass wir das Gefühl vermitteln, dass Leute sich bei uns wohl fühlen und sich öffnen.

Foto (oben): myndpaar

#Interview – “In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit kann Bootstrapping die sichere Wahl sein”

Bereits 2006 hievten Michael Hollauf und Till Vollmer das Online-Mindmapping-Tool MindMeister ins Netz. Im Laufe der Jahre kamen die cloudbasierte Aufgabenverwaltungs-Software MeisterTask und der Dokumentendienst MeisterNote hinzu. Heute sind alle Dienste unter der Dachmarke Meister gebündelt. Der Growth-Investor Verdane, der in der Vergangenheit auf Momox, Hornetsecurity und smava setzte, investierte im Sommer 52 Millionen US-Dollar in Meister. Zuvor war das Wiener Unternehmen komplett gebootstrappt.

“Wir haben einfach enormes Potenzial im Markt erkannt und beschlossen, unsere Marktposition noch schneller und aggressiver auszubauen – denn nicht zuletzt aufgrund der beschleunigten Digitalisierung seit der Pandemie ist die Nachfrage nach Produktivitäts- und Kollaborations-Tools in Unternehmen und Bildungseinrichtungen enorm und nachhaltig gestiegen. Es ist ein gemeinsames Ziel von Meister und unserem Investor Verdane, Meister zu einem großen europäischen Herausforderer der US-Unternehmen zu etablieren”, sagt Gründer Hollauf.

150 Mitarbeiter:innen arbeiten derzeit für Meister. Das Unternehmen unterhält Büros in Wien, München, Berlin und Seattle und erwirtschaftet “einen zweistelligen Millionenumsatz in sogenanntem ARR – Annual Recurring Revenue”. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Meister-Macher Hollauf außerdem über Bootstrapping-Spirit, Unsicherheit und Pub-Quiz-Abende.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Meister erklären?


Ich würde wohl so etwas sagen wie: “Wir machen Computerprogramme, damit Leute besser zusammenarbeiten können – auch wenn sie nicht im gleichen Büro sitzen. Sie können damit gemeinsam Ideen entwickeln, daraus dann Aufgaben ableiten und sie den verschiedenen Teammitgliedern zuweisen. Teams werden damit schneller und erreichen ihre Ziele leichter. Und das Ganze ist schön farbig gestaltet und einfach zu bedienen.”

War dies von Anfang an euer Konzept?


Wir hatten nie einen Pivot, ganz im Gegenteil: In unserem monatlichen Onboarding neuer Mitarbeiter:innen zeige ich immer eine Folie aus dem Jahr 2008, auf der wir schon genau die drei Produkte präsentierten, die wir nun auch in der Meister Suite haben. Kleine Anpassungen gab es bei den Produktnamen, aber die Konzepte sind dieselben geblieben.

Wie genau funktioniert denn euer Geschäftsmodell?


Als klassisches SaaS-Unternehmen finanzieren wir uns über die Software-Abonnements unserer Kundinnen und Kunden, die monatlich oder jährlich für die Nutzung der Tools zahlen. Wir verwenden jedoch für all unsere Produkte das Freemium-Modell, sodass unsere Tools mit limitierter Funktionalität auch kostenlos verwendet werden können.

Wie ist überhaupt die Idee zu Meister entstanden?


Die Idee kam meinem Mitgründer Till und mir als wir in unserer damaligen Firma MindManager verwendeten, was zu der Zeit das einzige ernstzunehmende Mindmapping-Tool auf dem Markt war. MindManager musste man allerdings lokal installieren und die Lizenzen dafür waren teuer, was es schwer machte, Mindmaps mit Kund:innen und Geschäftspartner:innen zu teilen. Zur selben Zeit übernahm Google ein Tool namens Writely – das, was später einmal Google Docs werden sollte. Till und ich fanden das Konzept der Echtzeit-Zusammenarbeit an Dokumenten genial und erkannten schnell, dass diese Funktion auch für das visuelle Mindmap-Format eine riesige Bereicherung wäre. Und genau das haben wir dann mit MindMeister zur Realität gemacht.

Wie hat sich Meister seit der Gründung entwickelt?


Unsere Gründung liegt ja schon eine Weile zurück – mehr als 15 Jahre. Am Anfang sind wir langsam gewachsen und waren lange Zeit ein recht kleines Team, was den Vorteil hatte, dass unsere Overhead-Kosten gering und unsere Arbeit extrem agil war. Till und mir war es immer wichtig, dass wir nachhaltig wirtschaften, um nicht wie viele andere Startups nach dem initialen Boom plötzlich wieder alle Teammitglieder entlassen zu müssen, wenn die Umsätze nicht passen. Vor einigen Jahren haben wir aber dann aggressiver in unser Wachstum investiert und vor allem seit dem Investment Mitte 2021 wachsen wir recht schnell – mittlerweile sind wir über 150 Leute aus 42 Ländern, haben Büros in Wien, München, Berlin und Seattle und machen mit fast 30 Millionen registrierter Benutzer:innen einen zweistelligen Millionenumsatz in sogenanntem ARR – Annual Recurring Revenue – und wurden jüngst mit dem RemoteTech Award ausgezeichnet. Also es läuft.

Bis zum Sommer 2021 habt ihr auf Investorengelder verzichtet. Warum setzt ihr nun nach so vielen Jahren doch auf Investorengelder?


Wir haben einfach enormes Potenzial im Markt erkannt und beschlossen, unsere Marktposition noch schneller und aggressiver auszubauen – denn nicht zuletzt aufgrund der beschleunigten Digitalisierung seit der Pandemie ist die Nachfrage nach Produktivitäts- und Kollaborations-Tools in Unternehmen und Bildungseinrichtungen enorm und nachhaltig gestiegen. Es ist ein gemeinsames Ziel von Meister und unserem Investor Verdane, Meister zu einem großen europäischen Herausforderer der US-Unternehmen zu etablieren, die derzeit den SaaS-Markt für Produktivität dominieren.

Wie war der Start ohne fremdes Geld – was geht recht einfach, was ist als Bootstrapping-Startup recht schwierig?


Unser Start war 2007, seitdem hat sich sicher einiges am Markt verändert. Rückblickend würde ich sagen, dass der Bootstrapping-Spirit doch ein anderer ist. Als Gründer:in hat man mehr das Gefühl, mit ein paar Gleichgesinnten etwas richtig Cooles zu bauen – ohne zu großem Druck von außen. Jeder Euro ist viel wert, weil es ja das eigene Geld ist. Darum denkt man auch über jede Ausgabe lange nach und fokussiert stark. Das hat natürlich auch Nachteile: Du bewegst dich langsamer, sparst vielleicht anfangs etwas mehr beim Hiring, und hast natürlich auch viel weniger Marketing-Budget als die vorhandene und ggf. besser finanzierte Konkurrenz.

Gab es denn viele Dinge, die Du einfach nicht umsetzen konntest, weil das Geld fehlte?


Nein, dass wir Dinge gar nicht umsetzen konnten, ist uns nicht passiert. Aber einige Dinge wurden eben doch langsamer und weniger professionell in Angriff genommen, als wir vielleicht gewollt hätten. Zu einem ESOP, also einem Employee Stock Option Plan oder Mitarbeiterbeteiligungsplan, haben wir uns allerdings erst nach dem Investment durchgerungen.

Was rätst du anderen Gründer:innen, die sich für Bootstrapping entscheiden?


Ich würde raten, die Konkurrenz genau im Auge zu behalten. Denn wenn das eigene Startup keinen messerscharfen USP hat bzw. das Produkt nicht um Klassen besser ist als das der Mitbewerber:innen, dann spielt das vorhandene Geld sehr wohl eine Rolle. Denn in einem Markt, an dem externe Investitionen ein Unternehmen rasant nach vorne katapultieren und Marktanteile bedeuten, macht das Geld eben doch einen Unterschied. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, die – nach Meinung vieler Expert:innen sowie auch meiner eigenen – vor uns liegen, kann Bootstrapping allerdings die sichere und bessere Wahl sein. So können Startups unabhängiger von der nächsten Finanzierungsrunde arbeiten und behalten bei gutem Wirtschaften den längeren Atem.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?


Der wahrscheinlich größte Fehler, den wir gemacht haben, war die Macht von Google zu unterschätzen. In unserem ersten Tool – MindMeister – boten wir Nutzer:innen die Möglichkeit, ihre Maps zu veröffentlichen und auf ihren eigenen Websites und Blogs einzubetten. Google bewarb damals die Möglichkeit, Backlinks in diese Embed-Codes einzufügen, was wir natürlich getan haben, denn in Sachen SEO waren Backlinks extrem wertvoll. Das hat super funktioniert, bis Google im März 2014 plötzlich entschied, dass es diese Art von Backlinks doch nicht mehr mochte, und wir durch ein Penalty von Platz eins in den Suchresultaten auf Seite zwei oder drei rutschten. Plötzlich waren wir für Interessent:innen praktisch nicht mehr auffindbar, was zu Umsatzeinbußen in Millionenhöhe führte. Es kostete uns Monate an manueller Arbeit, alle Backlinks zu entfernen, und etliche weitere Monate, um uns wieder an die Spitze der Suchresultate zu arbeiten.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?


Ich glaube, in Sachen Unternehmenskultur haben wir unsere Sache immer recht gut gemacht. Meister hat lange wie eine große Familie funktioniert, man mochte sich gegenseitig sehr und hat auch Zeit außerhalb der Arbeit gern miteinander verbracht, und wir hatten – und haben immer noch – eine der niedrigsten Fluktuationsraten bei Mitarbeitenden im Markt. Diese Metapher einer Familie ist einerseits nicht ewig haltbar und nicht für alle positiv besetzt, darum sehen wir uns mittlerweile lieber als ein tolles Sportsteam, wo jeder sein Bestes gibt, um neue Rekorde aufzustellen und den Pokal zu gewinnen. Wir haben auch immer darauf geachtet, dass unsere Büros nicht nur modern und funktional sind, sondern ein Ort, an dem wir uns wirklich wohlfühlen und gerne Zeit verbringen – in Zeiten von Covid ist das natürlich etwas in den Hintergrund getreten. Auch auf Teambuilding legen wir großen Wert und veranstalten etliche Events pro Jahr – von mehrtägigen “Hackfests”, unserer unternehmensweiten Workation, über gemeinsame Pub-Quiz-Abende bis zu Grillfesten im Garten unseres Wiener Büros.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?


Da gibt es viele – aber am ehesten Folgendes: Umgebt Euch mit den richtigen Leuten. Angefangen von Euren Mitgründer:innen, wo die Chemie unbedingt stimmen muss, um auch schwere und stressreiche Zeiten gut zu überstehen. Bei Till und mir tut sie das Gott sei Dank. Über die ersten Key Employees und Entwickler:innen, bis später dann zur ersten Führungsriege: Denn nur die Menschen machen den wirklichen Unterschied.

Wo steht Meister in einem Jahr?


In einem Jahr sind wir über 200 Leute, haben die Büros in Berlin, München und Seattle ausgebaut, vielleicht noch weitere in Städten wie Hamburg oder London eröffnet, haben einen oder zwei Remote Development Hubs in Ost- oder Südeuropa eröffnet, und sind allgemein in puncto Prozesse und Strukturen noch viel besser aufgestellt für das kommende Wachstum und die Übernahme der Weltherrschaft.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Meister

#Interview – “Die Wahrheit ist: Da steckt verdammt viel Arbeit drin”

Das Kölner Startup Planted , das 2021 von Jan Borchert, Heinrich Rauh, Cindy Schüller und Wilhelm Hammes gegründet wurde, möchte seinen “Kund:innen die Möglichkeit geben, aktiv etwas gegen die globale Erwärmung zu unternehmen”. Dazu pflanzt das Unternehmen Mischwälder und kompensiert so CO2-Emissionen. neoteq ventures, Smart Infrastructure Ventures, Rivus Capital und Angel-Investoren wie Julius Göllner, Jochen Berger und Friedrich Neumann investierten zuletzt 1 Millionen Euro in die Jungfirma.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Planted-Gründerin Cindy Schüller über Abomodelle, den Pivot der Jungfirma und Wind.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Planted erklären?


Wir ermöglichen Unternehmen auf einfache und schnelle Art, aktive Klimaretter zu werden. Mithilfe unseres transparenten Abomodells kann die komplette Belegschaft einen Beitrag für einen enkeltauglichen Planeten leisten. Hierfür berechnen wir die durchschnittlichen CO?-Fußabdrücke der Mitarbeiter:innen auf Basis ihrer Reise-Emissionen. Die angefallenen Emissionen gleichen wir dann über globale Klimaschutzprojekte aus. Unter Regie unseres hauseigenen Klimaförsters und Mit-Gründers Jan Borchert pflanzen wir zusätzlich für jedes Teammitglied klimastabile Bäume. So entstehen in ganz Deutschland neue Firmenwälder!

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?


Unseren Pivot! Wir haben uns im Dezember dafür entschieden, unseren Fokus von Privatpersonen auf Unternehmen umzulenken – hier sehen wir den größten Hebel. Unsere Mission bleibt, die Klimakrise zu bekämpfen und das geht nur wenn alle, Privatmenschen und Firmen, mitziehen. Wir sehen, dass die Unternehmen bereit sind, aktiv Verantwortung zu übernehmen und sich zu engagieren. Das macht uns Hoffnung auf eine grüne Zukunft.

Wo steht Planted derzeit, welche Zahlen, Daten und Fakten kannst Du mit uns teilen?


Noch ganz am Anfang – und doch schon auf der Überholspur: Innerhalb eines Jahres hat Planted das Vertrauen von mehr als 1.000 klimapositiven Mitarbeiter:innen aus über 100 tollen Unternehmen wie Gerry Weber, XtraFit, Vivawest, MegaBad oder Electronic Sports League gewonnen. So konnten wir über 100.000 klimastabile Bäume in ganz Deutschland pflanzen und sieben globale Klimaschutzprojekte realisieren. Kurz zur Einordnung: Damit konnten wir die CO?-Emissionen von über 60.000 Flügen zwischen Köln und Barcelona ausgleichen. Mittlerweile sind wir ein 10-köpfiges Team und arbeiten auf Hochtouren am next step: einer eigenen Dekabonisierungs-Software. Damit wird der Klimaschutz noch leichter zugänglich für Unternehmen und noch spielerischer für ihre Mitarbeiter*innen. Diese können nämlich durch individuelle Challenges aktiv CO? reduzieren. Das Ziel: Netto-Null-Emissionen! Dass wir jüngst im Mai mit dem Gründer-Award des Jahres 2022 ausgezeichnet wurden, motiviert uns alle zusätzlich und bestärkt uns enorm.

Gerade konntet ihr 1 Million Euro einsammeln. Wie seid ihr mit euren Investor:innen in Kontakt gekommen?


Um ehrlich zu sein, stellt man sich das von Außen immer ganz leicht vor. Gerade jetzt, wo Green-Tech-Startups hoch im Kurs stehen. Die Wahrheit ist: Da steckt verdammt viel Arbeit drin. Was definitiv geholfen hat, war der Gewinn des Climate Founder Accelerators (2021) und die Teilnahme am SpinLab HHL Accelerator Programms in Leipzig. Dadurch haben wir an Bekanntheit gewonnen und konnten gute Kontakte in die VC-Szene aufbauen. Wichtig ist auch immer das private Netzwerk, dass jeder von uns seit Jahren fleißig pflegt.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?


Fokus! Es ist verlockend hier und da Opportunitäten mitzunehmen, aber ihr dürft nie das übergeordnete Ziel aus den Augen verlieren. Alles, was dich ablenkt und zu viel Zeit in Anspruch nimmt, muss gecuttet werden.

Wo steht Planted in einem Jahr?


Im Sommer 2023 soll unsere Dekarbonisierungs-Software etabliert sein. Hier wollen wir einen echten Mehrwert für den “unternehmerischen Umweltschutz” leisten – unter anderem durch lokale Klimaschutzmaßnahmen, wie die Wiederbewaldung klimastabiler Mischwälder in Deutschland. Dabei soll jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter eine aktive Rolle einnehmen und Verantwortung für ein zukunftsfähiges Morgen übernehmen. Unsere Software wird die Unternehmen auch bei der Auseinandersetzung mit ESG („Environment, Social, Governance“) unterstützen. Unternehmen müssen ihre ESG-Aktivitäten verbessern und transparent reporten. Mit uns an ihrer Seite werden sie dies noch leichter und sichtbarer schaffen.

Reden wir über den Standort Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?


Gute Frage. Berlin sieht sich oft als Nabel der Startup-Welt, was sicherlich auch in vielerlei Hinsicht gerechtfertigt ist – viele sehr gute Talente sitzen in Berlin. Die Startups sind sehr präsent und vor allem stärker im Fokus der VCs, die dort auch mehr vertreten sind. Für Köln spricht: Hier kannst du eine gewisse Zeit unter dem Radar fliegen. Du entwickelst Ideen, nimmst du ausreichend Zeit für die Ausarbeitung und musst nichts schnell übers Knie brechen, um der erste im Markt zu sein. So kannst du die ersten Fehler beseitigen, ohne dass viel Wind darum herrscht.

Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?


Ganz ehrlich: Da fällt mir spontan leider nicht viel zu ein. Außer, wer es in Köln schafft, hat auf jeden Fall alles richtig gemacht. Köln begreift sich nicht gerade als Startup-Metropole, was bei den Potenzialen und Möglichkeiten sehr schade und ausbaufähig ist. Aber die kölsche Art, frei und offen miteinander umzugehen, wird uns dabei sicherlich helfen.

Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünschst Du Dir für den Startup-Standort Köln?


Erstens: Unsere Startup-Szene soll weiter wachsen und gedeihen. Ich wünsche mir einen regen Austausch unter den Startups! Der zweite Wunsch geht an das Land NRW: schnellere und einfachere Fördermittel für Gründende! Wir sind die Glücklichen, die sich über das Gründerstipendium freuen durften. Das Stipendium ist eins der wenigen Möglichkeiten, Subventionen zu bekommen. Allerdings dauerte es nach Beantragung über ein Jahr bis wir den Zuschuss bekamen. Eine lange Zeit, gerade in der Gründungsphase. In Ostdeutschland gibt es zum Beispiel deutlich attraktivere Förderungen. Mein dritter Wunsch ist persönlicher Natur: Ich war zuletzt öfters auf Events in Berlin, die von oder für Gründerinnen ausgerichtet wurden. Ich habe so viele spannende und inspirierende Frauen kennengelernt. Für viele Frauen ist Netzwerken oft nicht intuitiv und auch ich musste das erst lernen. Wir sollten uns gegenseitig noch mehr die Hand reichen, uns fördern und uns gegenseitig mitziehen. Ich wünsche mir, dass wir in Köln mehr solcher Networking-Events haben. Um Frauen aktiv zu stärken und sichtbar zu machen.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

Foto (oben): Planted

#Interview – “Mein größter Fehler war und ist teilweise bis heute noch, mich zu sehr um Details zu kümmern”

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Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Für das gesamte Team gilt, dass Sie die Aufgaben wann und wo auch immer erledigen können. Wir tracken keine Stunden, vertrauen einfach”, erzählt kikudoo-Gründer Julius Timtschenko aus seinen Gründererfahrungen.

“Mein größter Fehler war und ist teilweise bis heute noch, mich zu sehr um Details zu kümmern”

Freitag, 1. Juli 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Julius Timtschenko, Gründer von kikudoo, einer Buchungsplattform aus Hamburg für Baby- und Kinderkurse.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Ich liege noch im Bett, greife nach dem Handy und prüfe Buchungszahlen, Umsätze, Error Logs und den Support Channel, ob irgend etwas Dringendes anliegt, was ich direkt mit meinen Mitgründern besprechen muss. Dann kommt der Kaffee.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Das fällt mir schwer, um ehrlich zu sein. Grundsätzlich bin ich ab dem späten Nachmittag für die Familie da. Abendbrot, die Kinder ins Bett bringen, noch etwas Haushalt und meist, vielleicht etwas zu häufig, setze ich mich dann nochmal an den Computer und erledige Dinge, die ich tagsüber noch nicht geschafft habe. Startup endet nie wirklich. Zumindest nicht bei mir.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Das der Weg länger ist als man denkt. Man ist am Anfang voller Euphorie und ist sich sicher, dass das nach einem gelungenen Start wie “von selbst” weitergeht. Aber dem ist nicht so. In den meisten Startups, wenn Sie es denn überhaupt soweit bringen, ist es ein langer und beschwerlicher Weg. Das hätte ich gern vorher gewusst. Dann hätte ich mich noch etwas besser darauf einstellen können. Das war sicher etwas naiv.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?


Auf dem Weg zur Gründung waren vor allem zwei Dinge besonders herausfordernd: 1. die Validierung der Idee 2. die richtige Balance zwischen Gründung und meinem Beraterjob zu finden (den ich nicht gleich aufgegeben habe). Mit dem Gründerteam hatten wir Glück. Das hat sich schnell und bis heute super gut geformt und entwickelt.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Mein größter Fehler war und ist teilweise bis heute noch, mich zu sehr um Details zu kümmern. Das ist am Anfang sicher kaum vermeidbar, aber irgendwann muss man verstehen, dass eine SaaS Plattform wie kikudoo sie ist, permanent eine Vielzahl an Themen triggert. Es gibt stets neue Kundenanforderungen, Fehler, die gemeldet werden und Mails, die auf eine Antwort warten. Dazu Abstimmung mit Co-Foundern, Mitarbeiterinnen, Investoren und Partnern. Hier die richtige Balance zu finden ist bei mir sicher nicht immer perfekt gelaufen. Das muss noch besser werden.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?


Wir haben sehr viel Glück mit unseren Mitarbeiterinnen gehabt. Die erste Mitarbeiterin haben wir tatsächlich über eine Stellenanzeige gefunden und alle danach über Empfehlungen von Menschen, denen wir als Gründer vertrauen. Wir haben bis jetzt keine Entscheidung bereut.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Immer, wenn ich unsere zahlreichen größeren und kleineren Mitbewerber ansehe, kommt mir folgender Satz in den Kopf: wenn dir jemand sagt “das gibt es bereits, lass es bleiben”, dann stell dir vor, welche Autos auf den Straßen fahren würden, wären Alle nach Carl Benz dem Satz gefolgt.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Ein Herzstück von kikudoo ist unser Payment Provider Stripe. Als SaaS Plattform, auf der alle Zahlungstransaktionen in alle Richtungen abgebildet werden, ist das natürlich essentiell.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Wir drei Gründer haben alle Kinder und deswegen telefonieren wir Montags immer erst ab 21 Uhr. Meist dann auch bis spät in die Nacht hinein. Das ist eine gute Gelegenheit, einen netten Wein zu trinken. Wir freuen uns auch immer auf die “Auszeit”.


Für das gesamte Team gilt, dass Sie die Aufgaben wann und wo auch immer erledigen können. Wir tracken keine Stunden, vertrauen einfach. Wir geben auch in der Arbeit so viel Freiheit wie möglich, sind aus meiner Sicht weit entfernt von Micro-Management. Das wird sehr positiv aufgenommen und funktioniert.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Direkt nach der Gründung sind wir drei Co-Founder auf die BabyWelt Messe nach Köln gefahren. Mit Auto und Bahn. Haben unseren Ministand aufgebaut und Flyer hingelegt. Dann haben wir verstanden, dass wir keine Deko für den Stand hatten. Ich glaube wir hatten den unschönsten Messestand. Aber wir haben jede Minute genutzt, waren bei allen anderen Ständen, habe alle Besucher angesprochen. Am Abend dann bei einer Bekannten zu Dritt im Wohnzimmer geschlafen. Und am nächsten Tag wieder auf der Messe. Das war ein lustiger und auch erfolgreicher Ausflug. Ich erinnere mich gern daran.

Foto (oben): kikudoo

#Interview – “Es gilt die Prioritäten immer im Blick zu behalten”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Auch als Gründer:in muss man nicht alle Arbeiten und Aufgaben selber erledigen. Es ist wichtig sich auf seine Kerngeschäft zu konzentrieren”, rät Michael Grassegger, Gründer von Natur-nah.

“Es gilt die Prioritäten immer im Blick zu behalten”

Freitag, 10. Juni 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Michael Grassegger, Gründer von Natur-nah aus Wrestedt, einem Anbieter für sogenannte Vollspektrumlampen.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? 


Wenn ich morgens ins Büro komme beginne ich den Arbeitsalltag mit einigen Arbeitsroutinen. Zum Beispiel Checken der täglichen Ziele und der Mailanfragen bevor ich mit den anstehenden Aufgaben beginne.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Nach der Arbeit setze ich mich oft  kurz zu meiner Frau hin, bevor wir einen Spaziergang mit dem Hund unternehmen. Manchmal gehe ich auch mit dem Hund eine Runde joggen, um von der Arbeit abzuschalten und entspannter in den Feierabend zu gehen.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Wie ich selbst, wenn auch etwas verspätet erleben durfte, ist es ganz wichtig gleich am Anfang den Schwerpunkt aufs Marketing zu legen. Das hätte mir sicher geholfen meine Firma schneller aufzubauen. Nur mit einem guten Marketing kann ein Geschäft überhaupt erst richtig in Gang kommen. Wenn man mit dem Thema nicht so gut vertraut ist sollte man sich auch die Hilfe eines Marketingberaters oder Coaches leisten.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?


Wie sicher bei den meisten Gründer:innen, war die größte Herausforderung genügend Kunden zu finden, um das Geschäft aufbauen zu können. Hinzu kam die Herausforderung die Bedürfnisse der Kunden näher zu ergründen, um ihnen die Vorteile und Nutzen der sonnennahen Vollspektrum-Tageslichtlampen nahebringen zu können. Natürlich waren dabei auch finanzielle Durststrecken zu überwinden, wie wohl bei den meisten Startups.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Der größte Fehler war es, dass ich mich anfangs zu wenig um Marketing bemüht habe und dabei Zeit für zu viele Kleinigkeiten des Alltags vertan habe. Es gilt die Prioritäten immer im Blick zu behalten. Gerade beim Vollspektrumlicht ist die Herausforderung, dass es eigentlich jeder Mensch brauchen kann. Aber man kann nicht alle Menschen pauschal ansprechen. Es gilt also Zielgruppen zu finden und sich darauf zu konzentrieren.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?


Anfangs habe ich kleine Aufträge über Portale im Internet vergeben und mit virtuellen Assistenten gearbeitet. Später habe ich mir über den regionalen Arbeitsmarkt eine Teilzeitkraft gesucht. Heute geht dieser Prozess natürlich viel eleganter und schneller über das Internet. Wichtig auch hier eine möglichst genaue Beschreibung der Anforderungen an die gesuchte Arbeitskraft.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Auch als Gründer:in muss man nicht alle Arbeiten und Aufgaben selber erledigen. Es ist wichtig sich auf seine Kerngeschäft zu konzentrieren. Das soll ja die Umsätze bringen. Für die nicht so entscheidenden Aufgaben, z.B. Verwaltungsaufgaben, sollte man sich Hilfe suchen.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Das ist sehr schwer zu beantworten, da wir mittlerweile wirklich etliche Tools nutzen, ohne die ich heute nicht mehr arbeiten möchte. Egal, ob ein Chatprogramm, unsere Cloud oder ein Programm zum Aufgaben- und Projektmanagement, alle sind sehr hilfreich und erleichtern den Arbeitsalltag und die Kommunikation. Ich würde nicht soweit gehen zu behaupten dass wir, wenn eines davon nicht vorhanden wäre, nicht mehr existieren würden.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Für die gute Stimmung im Team ist sicher auch der offene Umgang miteinander wichtig und die gegenseitige Rücksichtnahme. Mal etwas persönliches besprechen oder auch etwas über das Privatleben erzählen und sich auch mal für die Sorgen der anderen zu interessieren. Das Menschliche darf nicht zu kurz kommen.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Oh, da gab es im Laufe der Zeit recht viele schöne und weniger schöne Erlebnisse. Ich habe in den ersten Jahren jährlich mehrere Messen als Aussteller mitgemacht und bin dafür dann quer durch die Republik zu den Veranstaltungsorten gefahren. Von Flensburg bis München, über Wien und Luxemburg waren viele Messeorte dabei. Die Teilnahme an Messen war immer ein spannendes und aufregendes Erlebnis. Besonders abenteuerlich war es dabei eigentlich immer den Messestand und die restlichen Waren nach der Messe in der allgemeinen Hektik des Abbaus sicher und vollständig im Fahrzeug zu verstauen. Das war immer Stress pur, hat aber auch Spaß gemacht.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Natur-nah

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