#Interview – “Unser kostspieligster ‘Fehler’ war unsere erste Produktion”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Man kann als eigener Chef oder als Gründerin sein Leben so gestalten, wie man selbst es möchte. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Ein ausbalanciertes Familienleben zu leben, ist möglich”, ist sich Nele Schellschmidt von Judes Family sicher.

“Unser kostspieligster ‘Fehler’ war unsere erste Produktion”

Freitag, 6. Dezember 2024VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Nele Schellschmidt, Gründerin von Judes Family. Das Startup aus München bietet Eltern die “einfachsten Stoffwindel der Welt”

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Ich habe Judes zusammen mit meinem Partner gegründet. Wir sind nicht nur gemeinsam Gründer, sondern haben zusammen ein Kind, das wir in den ersten drei Jahren selbst betreut haben. Das heißt: Bei uns ist jede Woche und nahezu jeder Tag anders. Ich bin die Hauptansprechpartnerin für unser Team und nehme mir viel Zeit für die Kommunikation. Solange das gewährleistet ist, sind wir extrem flexibel. Wir sind viel auf Reisen und arbeiten immer dann, wenn es gut passt.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?


In der Natur. Ich liebe es, wandern zu gehen und zu campen. Ich bin mit meiner Familie fast jede freie Minute draußen, sowohl bei Sonne als auch bei Regen. Es bleibt nicht aus, dass wir auch bei einer Wanderung mal über Judes brainstormen, aber das ist ok. Oft kommen uns da die besten Ideen.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?


Eine Sache, die ich nicht auf dem Schirm hatte: wie einsam es sein kann. Ich bin ein sehr extrovertierter Mensch und liebe es, in Gemeinschaft zu sein. Wir haben während der Corona-Pandemie gegründet und gleichzeitig ein Kind bekommen. Wir waren in der Zeit gezwungenermaßen sehr viel unter uns. Nach ein paar Jahren habe ich gemerkt: Es fehlt mir, eingebunden zu sein und im Team zu arbeiten. Die Einsamkeit war sicher einer der Gründe, warum ich nach knapp zwei Jahren ein Burnout hatte. Ich habe dann lernen dürfen, dass es in der Position als Gründerin und Geschäftsführerin für mich wichtig ist, Verbindungen mit anderen Gründer:innen aufzubauen und mit dem Team Verbindlichkeit aufzubauen, zum Beispiel durch regelmäßige Meetings, in dem wir uns auch Zeit für Zwischenmenschliches nehmen.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?


Meine eigenen Glaubenssätze. In mir ist ganz tief der Perfektionismus verankert. Das hat mich früher oft eingeschränkt und ich musste lernen, anders zu arbeiten. Mittlerweile arbeite ich nach dem 80/20 Prinzip. Es ist ok, Dinge erstmal in Bewegung zu setzen, auch wenn sie noch nicht perfekt sind. Wir sind deshalb auch offen für Kunden-Feedback und kommunizieren deutlich, dass wir das Produkt stetig weiterentwickeln. Dadurch können sich viele Türen öffnen. Die Menschen kommen leichter auf uns zu und es entsteht ein wertvoller Austausch.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Unser kostspieligster “Fehler” war unsere erste Produktion. Wir haben lange nach einem Hersteller gesucht, waren nach dem Sampling-Prozess und vielen Feedback-Loops sehr zufrieden und haben dann die erste Produktionscharge in Auftrag gegeben. Doch leider haben wir keine Qualitätsinspektion der ersten Charge vor Ort gemacht. Die Produktionsfirma hatte ein anderes Klettmaterial als vereinbart verwendet, der Klettverschluss unserer Windeln löste sich beim Waschen förmlich auf. Aber wir haben daraus gelernt. Unter anderem, dass es sich auszahlt, mit unseren Kund:innen ehrlich und transparent zu sein. Viele Familien haben sehr verständnisvoll reagiert. Wir haben einen neuen Produktionspartner gefunden und ihre Produkte ersetzt. Mit der neuen Qualität waren die Judes Families super happy. 

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?


Der allergrößte Teil unserer Mitarbeiterinnen stammt aus der Judes Community. Wenn wir Stellen zu vergeben hatten, haben wir immer wieder unsere Kund:innen gefragt. Das war ein Erfolg, denn sie kannten sich nicht nur gut mit dem Produkt aus, sondern waren und sind davon überzeugt. Ich höre immer wieder von ihnen, dass es für sie extrem befriedigend ist, an etwas zu arbeiten, woran sie glauben.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Als erstes: immer wieder den Dialog mit Kund:innen zu suchen. Wir haben von Anfang an immer viel Feedback eingefordert. Wir sind viel im Gespräch mit Kund:innen, schreiben hin und her, sind im Austausch über jede Produktänderung. Das hat uns sehr viele spannende Einblicke gegeben.


Und zweitens: Man kann als eigener Chef oder als Gründerin sein Leben so gestalten, wie man selbst es möchte. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Ein ausbalanciertes Familienleben zu leben, ist möglich. Für uns soll nicht das Leben der Firma dienen, sondern die Firma dem Leben. Das gilt nicht nur für uns Gründer und Gründerin, sondern für das ganze Team.

Ohne welches externe Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Ganz klar Shopify. Es war keine Frage, mit welchem Shop-System wir Judes aufbauen wollen. Shopify war das einfachste und performanteste Tool. Da wir ausschließlich direct to consumer verkaufen, wären wir ohne Shopify aufgeschmissen. An zweiter Stelle Google Sheets, weil wir extrem Daten getrieben arbeiten.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?


Wie oben gesagt ist die Motivation im Team gar nicht so ein Thema, da wir den Großteil unserer Mitarbeiter:innen über die Judes Community rekrutiert haben. Die meisten kommen aus stabilen, gut bezahlten Jobs und haben sich dafür entschieden, bei Judes zu arbeiten, weil wir so familienfreundlich sind. Wir alle arbeiten komplett selbstbestimmt, flexibel und remote. Einige unserer Teammitglieder leben im Ausland oder sind immer mal wieder länger auf Reisen. Eine Mitarbeiterin ist in Australien, eine lebt in Spanien. Wir machen alles möglich. Für uns ist das super befriedigend zu sehen, dass wir nicht nur für uns im Gründer-Team ein tolles Leben in Freiheit aufbauen können, sondern auch für das gesamte Team.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Ich hatte erst vor kurzem ein wirklich lustiges Erlebnis. Auf einem Fest habe ich mich mit einer anderen Mutter unterhalten und den Namen von meinem Partner und Mitgründer Leon erwähnt. Sie starrte mich ganz erstaunt an und sagte: “Ist das etwa Leon von Judes Family? Der kommt mir so bekannt vor.” Es stellte sich heraus, dass sie Judes-Nutzerin war und unsere Story mitbekommen hatte, weil wir sie sehr offen teilen. Das war für mich einfach ein total verrücktes Gefühl. Ich hatte unbewusst immer noch den Gedanken, dass unsere Freunde und Familie netterweise Judes kaufen. Aber in Wirklichkeit gibt es mittlerweile über 30.000 Familien da draußen, die mit Judes wickeln und noch viel mehr, die die Story mitbekommen haben. Jemanden zu treffen, der uns kannte und der überzeugt war und unsere Werte teilt, war ein super verrücktes und verbindendes Gefühl. Es hat mich vom Neuen motiviert, weiterzumachen.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Judes Family

#Interview – “User standen plötzlich vor der Wohnung meines Co-Founders”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Ich stehe meistens um 6:30 Uhr auf, trinke einen Kaffee und mache erst einmal Sport. Nebenbei beantworte ich schon ein paar E-Mails”, sagt Loris Lange, Gründer von ArtistConnect zu seinem Start in den Tag.

“User standen plötzlich vor der Wohnung meines Co-Founders”

Freitag, 29. November 2024VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Loris Lange, Gründer von ArtistConnect. Das Berliner Startup kümmert sich um die “Demokratisierung der Musikindustrie”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Ich stehe meistens um 6:30 Uhr auf, trinke einen Kaffee und mache erst einmal Sport. Nebenbei beantworte ich schon ein paar E-Mails. Dann fahre ich ins Büro. Bis 11 Uhr ist immer Zeit geblockt für Themen, die viel Ruhe und Konzentration benötigen bspw. Strategieplanungen oder Prozessoptimierungen. Anschließend starten die ersten Meetings mit Mitarbeitern und Geschäftspartnern.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?


Bevor ich meinen Laptop zuklappe, plane ich den nächsten Tag mit alle To-Do’s. Das hilft mir, wichtige Gedanken loszuwerden. Ich lasse mit meiner Freundin den Abend ausklingen und lese ganz gerne noch ein Buch oder schaue mir eine Dokumentation an.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?


Es gibt positive Dinge, die mich wahrscheinlich früher zur Gründung gebracht hätten. Zum Beispiel war ich positiv überrascht, wie viel Spaß es macht, mit einem Team an einer Lösung für Millionen von Menschen zu arbeiten. Das Feedback von Nutzern zeigt, dass wir ihr Leben positiv beeinflussen. Das ist wirklich bewegend. Ich hätte nicht gedacht, dass ich als Gründer so viel bewirken kann. Gleichzeitig gibt es auch schwierige Phasen. Zum Beispiel, wenn das Team am Product Market Fit arbeitet. In dieser Zeit probiert man viele Ideen aus. Die meisten funktionieren nicht. Auf diese Herausforderungen wäre ich gerne besser vorbereitet gewesen.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?


Die größte Hürde war für mich der Ausstieg aus dem Investmentbanking. Es war schwierig, von einer planbaren Karriere in eine Welt voller Unsicherheit zu wechseln. Keiner von uns hatte vorher ein Unternehmen gegründet. Wir hatten auch noch nie eine innovative Plattform entwickelt oder Finanzierungsrunden organisiert. In unserem Umfeld gab es kaum Founder, die einen ähnlichen Weg gegangen sind. Dieser Schritt hat meine Co-Founder und mich viel Überwindung gekostet.

Wie findet man die passenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sein Startup?


Wir haben die besten Mitarbeiter vor allem über unser Netzwerk gefunden. Zusätzlich veröffentlichten wir online Stellenangebote. Von Anfang an gab es einen 4-stufigen Interviewprozess. In diesem Prozess prüfen wir den Culture-Fit, den Fit mit den Gründern, die Leidenschaft für das Thema und die Technical Skills. Der Prozess ist etwas komplexer und zeitaufwändiger als bei anderen Unternehmen. Für uns ist er aber der Schlüssel für erfolgreiche Einstellungen. Bisher sind 100 % der eingestellten Mitarbeiter:innen immer noch bei uns im Unternehmen.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Feiert eure Erfolge ab Tag 1. Für uns waren das damals der erste User, der erste Investor und die erste Berichterstattung. Mit der Zeit ändern sich die Maßstäbe, und frühere Ziele erscheinen klein. Ich kann aber sagen: Das Gefühl, als wir unseren ersten zahlenden Kunden hatten, war unglaublich. Vielleicht sogar besser als beim 100. oder 1000. Kunden.

Ohne welches externe Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Wir nutzen für alles Slack und Notion. Für wirklich alles.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?


Alle Teammitglieder haben eine Leidenschaft für Musik. Mit der Zeit haben sich daraus verschiedene Routinen entwickelt. Zum Beispiel schickt jedes Teammitglied wöchentlich seinen neuesten Lieblingssong in unsere Company-Channels. Bei Team-Events kreieren wir auch gemeinsam Musik. Mein persönlicher Favorit: Bei besonders erfolgreichen Songs werden wir für unsere Arbeit von Musikindustrie Instituten ausgezeichnet und erhalten Awards. Es ist großartig, das Funkeln in den Augen zu sehen, wenn ein Teammitglied den Award stolz bei sich zu Hause im Regal stehen hat.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Als User plötzlich vor der Wohnung meines Co-Founders standen! Es gab nämlich zwei User, die in unserem Impressum gesehen haben, dass wir die gleiche Anschrift haben wie sie selbst. Sie haben dann die Wohnungen im Haus abgeklingelt. Bei einer hat mein Co-Founder aufgemacht. Die beiden haben wohl ein Großraumbüro erwartet, stießen aber nur auf die kleine 1-Zimmer-Wohnung meines Mitgründers, die als Anschrift und Postadresse genutzt wurde. Funny enough: Die beiden User sind mittlerweile bekannte Music Producer unter dem Alias “Wooshy”.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): ArtistConnect

#Interview – “Diese Hochgefühle hatte ich in meinem Angestelltenverhältnis nie”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Wir arbeiten in einem CoWorking Space, da hilft der Heimweg schon sehr, an Home Office Tagen endet der Tag gefühlt nie”, sagt Charlotte Irlen, Gründerin des jungen FemTech-Unternehmens Fevana.

“Diese Hochgefühle hatte ich in meinem Angestelltenverhältnis nie”

Mittwoch, 27. November 2024VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Charlotte Irlen, Gründerin von Fevana. Das Unternehmen aus Köln setzt auf spezielle Nahrungsergänzungsmittel für Frauen. Konkret geht es darum, Frauen zu unterstützen, “ihren Hormonhaushalt zu regulieren”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Wir haben morgens immer ein kurzes Stand Up Briefing, in dem jeder sagt, wie es ihm geht, was er an dem Tag vor hat und was ihn davon abhalten könnte, das zu schaffen.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?


Wir arbeiten in einem CoWorking Space, da hilft der Heimweg schon sehr, an Home Office Tagen endet der Tag gefühlt nie, da geh ich dann oft zum Yoga, um einen Cut zu haben.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?


Wieviel Energie man aus dem Unternehmen ziehen kann. Wenn die Sales richtig gut sind und gleichzeitig ein paar top Bewertungen reinkommen, sind die Endorphine für ein paar Tage gesichert. Diese Hochgefühle hatte ich in meinem Angestelltenverhältnis nie.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?


Dass man sich immer wieder selbst motivieren muss. Auch wenn man ab und zu die Hoffnung hat, bekommt man einfach nichts geschenkt. Am Montag voll da zu sein, wenn die Vorwoche schlecht lief, ist immer wieder eine der größten Hürden. Da hilft dann nur einfach durchzuziehen und sich selbst immer wieder zu sagen, dass es auch wieder bergauf geht. Und das tut es dann auch jedes Mal wieder, da muss man einfach vertrauen und sich nicht davon abhalten lassen, einfach weiter zu machen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Ich habe vor allem ganz am Anfang viele Sachen verkompliziert. In der Anfangszeit musste alles immer perfekt sein, weil man in der Uni gelernt hatte, wenn du es nicht genau nach Textbook machst, gibt es Punkteabzug. Auch vielen Werbeagenturen zu glauben, die einem erzählen man müsse es genauso machen, wie es nur die Agentur dank ihrer Erfahrung machen kann, hat unnötig Zeit und Geld gekostet. Mittlerweile sind wir deutlich pragmatischer und machen fast alles selbst. So macht man sich nicht abhängig und hat die Kernkompetenzen im Team. Man kann schnell reagieren und Dinge ändern. Wir starten mittlerweile bei ganz vielen Sachen einfach und passen dann im Nachhinein an. Das ist soviel effizienter. Dieses ewige Abwarten und Anpassen bis etwas perfekt ist, ist einer der größten Fehler überhaupt.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?


Wir haben klassisch über LinkedIn & Co ausgeschrieben und bei der Auswahl ist dann ist das Wichtigste Eigenverantwortung. Mitdenken, Ideen haben, Sachen hinterfragen war für uns viel wichtiger, als gute Noten oder renommierte Unis.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Herausfinden, was die wirklich entscheidenden zwei KPIs sind, mit denen das Business Model steht und fällt. Und dann den ganzen Fokus darauf legen, diese immer weiter zu verbessern und sich nicht von Kleinkram aufhalten lassen.

Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Shopify. Wir haben keinen Affiliate Deal, aber die sind halt einfach die besten und unkompliziertesten.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Wir sind im WeWork, da gibt es oft Frühstück, einen Barista und viele Leute von anderen Startups, mit denen man sich austauschen kann. Das sorgt meistens für gute Laune und einen guten Teamspirit.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Nach einem Pitchevent ganz am Anfang von Fevana kam der Geschäftsführer von einem großen deutschen Familienunternehmen mit einem Übernahmeangebot auf uns zu. Wir haben das nicht ganz ernst genommen, aber am nächsten Tag hat er über fünf Ecken die Privatnummer von meinem Mitgründer organisiert und mehrmals angerufen. Wir haben dann ein paar Tage später auch recht konkret nochmal gesprochen.  Das wäre tatsächlich auch ganz lukrativ gewesen, aber unser Anspruch, das effektivste und vor allem qualitativ hochwertigste Produkt für Frauen anzubieten, wäre dahin gewesen und Fevana wäre ein Massenprodukt mit Fokus auf Marge geworden.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

Foto (oben): Fevana

#Interview – “Ich lege großen Wert auf eine klare Struktur”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “An meinen Sporttagen bleibe ich oft länger bis in die Nacht am Schreibtisch, weil die morgendliche Bewegung mir hilft, den ganzen Tag konzentriert und produktiv zu bleiben”, sagt Alexander Weltzsch, Gründer von Dealcode.

“Ich lege großen Wert auf eine klare Struktur”

Freitag, 22. November 2024VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Alexander Weltzsch, Gründer von Dealcode, einem Unternehmen zur Vertriebsautomatisierung durch Künstliche Intelligenz (KI) mit Sitz in Hamburg und Berlin.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Mein Start in den Tag variiert je nach Wochentag, aber eines ist immer gleich: Ich lege großen Wert auf eine klare Struktur. Dreimal die Woche bringe ich meinen Sohn mit dem Fahrrad zur Schule, wenn es das Wetter zulässt, und fahre anschließend direkt in unser Büro in der Hamburger City. Der Arbeitstag dort beginnt dann immer mit einem guten Kaffee. An den anderen beiden Tagen starte ich mit Sport – entweder mit einem Lauf von 5 bis 7 Kilometern oder Kraft- und Ausdauertraining im Gym. Nach dem Sport arbeite ich oft von zu Hause aus. Bis 9:30 Uhr habe ich mir in der Regel einen Überblick über meine E-Mails und Termine verschafft, und ab 10:00 Uhr beginne ich dann, nach einem zweiten Kaffee, mit Meetings – ob mit dem Team, Partnern, Kunden oder Investoren. Generell versuche ich, Termine vor 10:00 Uhr zu vermeiden, da ich kein Morgenmensch bin.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?


Auch das hängt stark vom Wochentag ab. An meinen Sporttagen bleibe ich oft länger bis in die Nacht am Schreibtisch, weil die morgendliche Bewegung mir hilft, den ganzen Tag konzentriert und produktiv zu bleiben. An den anderen Tagen versuche ich, zwei bis drei Stunden mit meiner Familie oder Freunden zu verbringen. Das gelingt natürlich nicht immer, besonders da häufig berufliche Veranstaltungen oder Reisen anstehen. Doch auch diese Events bieten mir eine gute Möglichkeit, den Kopf freizubekommen und abzuschalten.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?


Ich hätte gerne vorher gewusst, wie einsam man sich als Gründer manchmal fühlt. Abends alleine im Büro zu sitzen, während man das Gefühl hat, dass die Welt draußen ihr Leben lebt, kann schwer sein. Obwohl ich mit Dennis Hilger, der an unserem Berliner Standort sitzt, einen tollen Partner und insgesamt ein großartiges Team um mich herum habe, fühle ich mich manchmal doch wie ein Einzelkämpfer. Es ist wichtig, sich auf diese Momente vorzubereiten und Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?


Eine der größten Hürden war sicherlich, einen gut bezahlten und erfüllenden Job in einem bereits etablierten Unternehmen – das ich selbst mit aufgebaut habe – zu kündigen, um von vorne zu beginnen. Ich war zuvor zwar in der Geschäftsleitung eines erfolgreichen Startups und wusste, was auf mich zukommt. Trotzdem war es ein großer Schritt, quasi wieder bei Null anzufangen. Aber mein innerer Drang, noch einmal etwas komplett eigenes zu schaffen, hat mich dazu motiviert. Auch nach vier Jahren bereue ich diesen Schritt kein bisschen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Einer meiner größten Fehler war es, Entscheidungen zu lange zu überdenken. Als Gründer sollte man schnell lernen, auf sein Bauchgefühl zu hören. Anfangs habe ich mich zu sehr von externen Meinungen beeinflussen lassen und manchmal Entscheidungen hinausgezögert, die eigentlich längst fällig waren. Auch Ratschläge auf Plattformen wie LinkedIn können irreführend sein. Der Schlüssel ist, den Fokus nicht zu verlieren und sich nicht von Meinungen, die nicht auf einen selbst oder auf das eigene Unternehmen zugeschnitten sind, ablenken zu lassen.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?


Die ersten 100 Mitarbeiter eines Startups sollten direkt von den Gründern selbst rekrutiert werden. Diese Personen sind entscheidend für den Erfolg und fungieren später als Multiplikatoren Deiner Unternehmensvision. Daher stammen bislang alle unsere Mitarbeiter:innen aus Empfehlungen, dem persönlichen Netzwerk oder dem erweiterten Netzwerk auf Plattformen wie LinkedIn. Ich achte immer darauf, dass Persönlichkeit und Teamfit mindestens genauso gut passen, wie die fachliche Qualifikation.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Niemand wird Deine Vision so klar verstehen wie Du. Du hast Dein Unternehmen gegründet, weil Du an eine Idee glaubst, und auf dem Weg dorthin werden viele versuchen, Dich davon abzubringen oder Dir zu sagen, dass Dein Konzept nicht funktioniert. Lass dich davon nicht verunsichern. Natürlich ist es wichtig, den Markt und das Geschäftsmodell gründlich zu validieren – viele Ideen scheitern auch, weil es schlichtweg an einem vernünftigen Geschäftsmodell mangelt. Dennoch bist mein Tipp: Höre vor allem auf Dich selbst und Dein Bauchgefühl.

Ohne welches externe Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Ganz klar: Jira. Hier arbeiten alle Teams mit ihren Projekten, Tickets und Aufgaben. Ohne ein sauberes Projekt- und Prozessmanagement könnten wir nicht wachsen und hätten längst den Überblick verloren.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?


Flexibilität wird bei uns groß geschrieben. Jeder kann sich seine Arbeitszeit so einteilen, wie es ihm oder ihr am besten passt. Natürlich gibt es Pflichttermine, aber darüber hinaus haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Freiheiten.  Ein echtes Highlight sind unsere vierteljährlichen Co-Working-Wochen. Hier treffen wir uns einmal pro Quartal für eine volle Woche an einem Ort, um gemeinsam zu arbeiten, aber auch um gemeinsame Freizeitaktivitäten zu unternehmen. Das stärkt den Teamzusammenhalt in der heutigen hybriden Arbeitswelt enorm.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Ein Kunde versuchte wochenlang, uns mit Anwälten und der Geschäftsleitung glaubhaft zu machen, dass er kurz vor der Insolvenz stehe. Aus “Kulanz” bot er uns eine Einmalzahlung an, wenn wir im Gegenzug auf den Restbetrag einer Jahresrechnung verzichten würden. Alles wirkte seriös, da die Geschäftsführung des Kunden involviert war. Am Ende stellte sich jedoch heraus, dass alles nur vorgetäuscht war – sie hatten lediglich einen Weg gesucht, uns zu bewegen eine deutlich geringere Zahlung zu akzeptieren. In der Geschäftswelt gibt es viele schwarze Schafe und man sollte immer zweimal schauen, auf wen man sich am Ende einlässt.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus?


Ein guter Start in den Tag beginnt für mich mit Bewegung – sei es der Weg ins Büro mit dem Fahrrad, ein kurzer Lauf oder eine Einheit im Fitnessstudio. Das gibt Energie und Ausgeglichenheit, um die Herausforderungen des Tages besser zu meistern. Außerdem sollte immer Zeit für einen guten Kaffee und eine Mittagspause von mindestens 30 Minuten sein, am besten außerhalb des Büros. Die Arbeitstage in einem Startup können sehr, sehr lang sein, deshalb ist es wichtig, sich bewusst Zeit für Pausen zu nehmen. Timeboxing ist für mich der Schlüssel zur Struktur. Große Themen wie Produktentwicklung, Sales und Marketing, HR oder Fundraising haben feste Zeitblöcke und nur in diesen bin ich für das jeweilige Thema ansprechbar – sowohl intern als auch extern. Sonst läuft man Gefahr, fremdbestimmt zu arbeiten, was auf Dauer sehr unzufrieden machen kann.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Dealcode

#Interview – “Wir haben keine Angst, fachfremde Menschen auszubilden”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Ich bin gerne draußen. Der Hund braucht genauso viel Auslauf wie ich, und manchmal stehlen wir uns einfach einen Vormittag und gehen in die Berge”, erzählt Jürgen Henkel, Gründer des Online-Shops Carl Henkel.

“Wir haben keine Angst, fachfremde Menschen auszubilden”

Freitag, 15. November 2024VonAlexander Hüsing

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Jürgen Henkel, Gründer von Carl Henkel, einem Online-Shop rund um das Thema “Home-Living-Coffee-Tea und  Decoration”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Heute, als E-Commerce-Unternehmer, beginnt mein Tag viel strukturierter und gesünder als früher. Damals war ich jährlich 50.000 Kilometer mit dem Auto unterwegs, flog oft international und verbrachte 150 Nächte nicht in meinem eigenen Bett – immer auf dem Weg zu Kundinnen und Kunden, mit denen man sich persönlich treffen musste. Jetzt stehe ich wochentags kurz vor sieben auf, gehe ins Gym für meine Morgenroutine und genieße dann ein Frühstück zu Hause mit frisch gebrühtem Kaffee aus unserer Kaffeekanne Arca X-tract. Kirsten, meine Frau und Mitgründerin, und ich lieben es, so in den Tag zu starten. Dann beginne ich mit der Arbeit. Sieben Tage die Woche beantworte ich als erstes Kundenanfragen und Social-Media-Kommentare. Nach diesem “Reality Shower” verfolge ich meinen Tagesplan: Deep Work Session 1, dann ein Spaziergang mit dem Hund, ein kurzes Schläfchen, gefolgt von Deep Work Session 2, und abends noch ein Spaziergang mit dem Hund. Warum ich den Hund erwähne? Weil Nachdenken in Ruhe, ohne vor dem Computer zu sitzen, für mich die beste investierte Zeit ist.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?


Ich bin gerne draußen. Bei uns in der Schweiz ist es unglaublich schön und einfach, in die Natur zu kommen. Der Hund braucht genauso viel Auslauf wie ich, und manchmal stehlen wir uns einfach einen Vormittag und gehen in die Berge.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?


Das Liquiditätsmanagement ist in der Theorie weniger nervenaufreibend als in Wirklichkeit. Als angestellter Manager, selbst als CEO, erschien es mir nie so anstrengend. Aber wenn es um dein eigenes Geld geht, ist es schwieriger, als man es in der Business School lernt.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?


Zunächst lief alles reibungslos, bis wir erfuhren, dass wir unseren eigenen Namen Carl Henkel nicht als Marke für unsere Produkte benutzen durften. Andere Firmen hatten die Marke für die für uns relevanten Warengruppen gesichert. Es hat Geduld gebraucht, aber wir haben es geschafft: Mit der Hilfe einer erfahrenen Anwältin gelang es uns nach etwa zwei Jahren, unsere Marke zu beanspruchen. 

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Als Unternehmer muss man Entscheidungen treffen. Manchmal zu schnell, manchmal auf falschen Annahmen basierend. Die Corona-Krise brach aus, als ich von einer Messe in Schweden zurückkam. Die Tasche voll Aufträge, das Buch voll Leads und das Lager voller Ware. Ich dachte, wir hätten es geschafft. Doch zu Hause angekommen, waren die Aufträge storniert, die Kontakte wertlos und das Investment verloren. Die Lektion? Warenrisiko ist gefährlich. 

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?


Genauso wie neue Käuferinnen und Käufer für unser Produkt: Die Besten kommen durch Empfehlungen. Wir haben keine Angst davor, fachfremde Menschen jeglichen Alters auszubilden und ihnen die Freude und den Stolz zu vermitteln, etwas Neues zu lernen und sich entsprechend ihrer Interessen und Fähigkeiten einzubringen.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Wir sind ein Familienunternehmen. Ich habe Carl Henkel gemeinsam mit meiner Frau Kirsten gegründet, die einen ähnlichen Hintergrund hat wie ich. Bis heute fehlt mir ein Co-Founder mit einem völlig anderen Skill-Set. Eine weitere Perspektive hätte mir einige Male gutgetan und hilft dabei, auch nochmal andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. 

Ohne welches externe Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Shopify, Klaviyo und vor allem die Beratung durch Nico Frank und sein Team von Ecoza.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?


Meiner Meinung nach kann man Motivation nicht durch externe Veranstaltungen herbeiführen. Motivation muss von innen kommen. Anreize wirken wie Doping – kurzzeitig und die Abhängigkeit steigt. Ehrlichkeit, Freude, Teilen, Partizipation, Eigenständigkeit und gerechte Bezahlung sind die Bausteine des täglichen Miteinanders. Freundlichkeit, Authentizität und ehrlich gemeintes Lob sind die Basis für ein gutes Miteinander.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Die wahnsinnige Dynamik von begeisterten Kundinnen und Kunden macht extrem viel Freude. Wir haben sie erst vor kurzem gefragt, ob sie Interesse an einem speziellen X-tract Kaffee für unsere Kaffeekannen haben. Die Ergebnisse der Umfrage waren schon überwältigend und der erste Pre-Sale war der beste Tag in unserer Firmengeschichte. Das macht so viel Spaß!

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Carl Henkel

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