Schufa, Crif Bürgel und andere sammelten ohne Einwilligung Daten von Handynutzern

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Daten- und Verbraucherschützer beobachten Unternehmen wie die Schufa ohnehin mit kritischem Blick. Dort werden massenhaft Kundendaten gehortet und tun kann man dagegen wenig. Allerdings könnten die Schufa, Crif Bürgel und andere Firmen nun ihre Kompetenzen laut der Süddeutschen Zeitung überschritten haben. Sie speicherten ohne Einwilligung massenhaft Daten von Handynutzern. Laut Datenschützern sei das nicht rechtens und die Daten müssten gelöscht werden, fordern Verbraucherschützer.

Seit 2018 sollen die Auskunfteien die Daten ohne Einwilligung der Verbraucher gesammelt haben. Betroffen sind potenziell alle Menschen in Deutschland, die seit 2018 einen Mobilfunkvertrag abgeschlossen haben. Teilweise sollen die Daten über das Vertragsverhalten nicht nur gespeichert worden sein, sondern sie flossen wohl auch in die Scores ein.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bezweifelt, dass die Praxis rechtens bzw. von der Datenschutzgrundverordnung gedeckt sei. Auch die Datenschutzkonferenz (DSK) ist kritisch und betrachtet das Verhalten als „unzulässig“. Ohne Anlass seien erhebliche Datenmengen über Alltagsvorgänge aus dem Wirtschaftsleben gespeichert und ausgewertet worden. Wer jetzt denkt, vor 2018 wurde nichts gespeichert: Doch, auch das war der Fall. Da musste man aber eine Einwilligung der Verbraucher einholen. Nach Eintreten der DSGVO stiegen aber die Anforderungen an eine solche Einwilligung. So entscheid man sich dann einfach darauf zu verzichten und trotzdem Daten zu erheben.

Die Auskunfteien beriefen sich darauf, ein „berechtigtes“ Interesse an den Daten zu haben. Genau das bezweifeln aber Daten- und Verbraucherschützer. Somit steht nun auf der Kippe, ob die Sammelei weitergehen darf bzw. alte Daten eventuell gelöscht werden müssten. Die Auskunfteien sind natürlich erzürnt und drehen den Spieß bei ihrer Argumentation um: Nur durch die Erhebung der Daten sei ja eine Kreditwürdigkeitsprüfung auf leichtem Wege möglich und finanzschwächere Menschen würden davon profitieren.

Die Verbraucherschützer halten genau dieses Argument eher für eine Farce, denn die Interessen seien ganz andere. Vielmehr liege es nahe, dass es vielen Menschen erschwert werde, Verträge abzuschließen. Dies könne eintreten, wenn Menschen oft den Vertrag wechseln, um etwa Rabatte mitzunehmen. Das Erheben solcher Positivdaten sehen die Verbraucherschützer seit jeher kritisch. Sie sollen eigentlich belegen, dass jemand, der etwa seine Rechnungen immer pünktlich bezahlt, einen besseren Score erhält. Ob tatsächlich so verfahren wird, ist aber häufig intransparent. Denn die Auskunfteien legen ungern offen, was sie etwa mit Daten zu Vertragsabschlüssen überhaupt anstellen.

Ob und welche Schritte nun konkret folgen, ist leider offen. Möglicherweise werden die Verbraucherschützer vor Gericht ziehen, denn aktuell sieht es nicht danach aus, als ob sich ohne rechtliche Schritte etwas ändert.

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