#Interview – “Die besten Ideen kommen mir, wenn ich nicht arbeite”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Ich kann Stillstand nur schwer aushalten. Meine Ungeduld hat uns daher schon in so manche Situation geführt, die nicht wirklich unserem Ziel zuträglich war”, sagt Christian Czupalla, Gründer von weEmpower.

“Die besten Ideen kommen mir, wenn ich nicht arbeite”

Montag, 2. Januar 2023VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Christian Czupalla, Gründer von weEmpower. Das Unternehmen aus Immensee kümmert sich um Leadership und Teamentwicklung.

Wie startest du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Mit einem Kaffee in unserem virtuellen Meetingraum, den wir Monday nennen. Ein offener Begegnungsraum, der in der Pandemie entstanden ist und tagsüber auch die Funktion als eine Art Großraumbüro erfüllt. Gefühlt ist er unser Firmengebäude: Das weEmpower Team und Netzwerk sowie Co-Founderin Michaela Jüngling und ich treffen uns dort täglich zum Austausch und Planen, weil wir Gründer:innen hauptsächlich Remote arbeiten. Wir und unsere Mitarbeitenden sind im ganzen DACH-Raum verteilt.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Die besten Ideen kommen mir, wenn ich nicht arbeite. Gleichzeitig arbeite ich gerne. Wenn ich aber feststelle, dass ich eine Auszeit brauche, nehme ich sie mir auch. Diese Auszeiten verteile ich so, dass ich Aufgaben kreativ und motiviert so lange wie möglich erledigen kann. Sobald ich mich aber mit einem Thema quäle, mache ich eine Pause, um wieder Energie aufzutanken. Diese Zeit verbringe ich mit Motorradfahren, Bewegung an der frischen Luft, Lesen oder einfach mal auch mitten am Tag auf dem Sofa relaxen und meine Lieblingsserie schauen.  Das mache ich ohne schlechtes Gewissen, da ich meine Arbeitszeit nicht in Arbeitstagen oder Wochenenden gedanklich oder planerisch unterteile.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Welche Krisen in so kurzer Zeit auf uns zukommen, obwohl mich das nicht vom Gründen abgehalten hätte.  Aber es hätte uns weniger Zeit gekostet, Konzepte und Bedürfnisse von Kund:innen sowie Märkten besser antizipieren zu können. So manche Ehrenrunde, insbesondere während der Pandemie, wäre uns damit erspart geblieben.

Was waren die größten Fehler, die du bisher gemacht hast – und was hast du aus diesen gelernt?


Ich kann Stillstand nur schwer aushalten. Meine Ungeduld hat uns daher schon in so manche Situation geführt, die nicht wirklich unserem Ziel zuträglich war. Ich habe daraus gelernt, dass ich mich jedes Mal regelmäßig frage: Zahlt das, was wir gerade machen, auch wirklich in unser Ziel ein? Außerdem habe ich mir fest vorgenommen, achtsamer auf die Ratschläge meines Teams zu hören, bevor ich mich wieder in einen Aktionismus verlaufe, der nicht wirklich zielführend ist.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?


Indem wir uns mit der Frage beschäftigen: Können wir uns vorstellen, dass dieser Mensch sich mit seinen Fähigkeiten, Bedürfnissen und Ansprüchen bei uns im Team mit Freude produktiv einbringen will und kann? Wenn wir diese Frage nicht eindeutig positiv beantworten können, sehen wir wenig Chancen für eine künftige Zusammenarbeit. Zusätzlich hilft es uns, den Bewerber:innen Klarheit darüber zu geben, was  wir im Team als No-Go in der Zusammenarbeit empfinden. Gleichzeitig können wir dann auch die Perspektive aufzeigen, was neben diesen No-Gos für uns alles ok und möglich ist, wenn es in unser Unternehmensziel und in die Vision von weEmpower einzahlt. An der jeweiligen Reaktion lassen sich viele Erkenntnisse ablesen, ob Menschen Spaß daran hätten, aktiv in einer Startup-Dynamik zu arbeiten und sich einzubringen.

Welchen Tipp hast du für andere Gründer:innen?


Gründet wirklich nur dann, wenn Kopf und Bauch eindeutig Ja sagen.  Mit Unsicherheiten solltet Ihr gut leben und umgehen zu können. Ein persönliches und berufliches Umfeld, das Euch bei der Gründung unterstützt, motiviert und als Sparringspartner inspiriert, halte ich persönlich für den wichtigsten Faktor, um erfolgreich zu gründen.

Ohne welches externe Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Die virtuelle Umgebung von weEmpower ist ein fester USP und Bestandteil unseres Vital@Work Begleitungskonzeptes in Unternehmen, das wir analog und digital umsetzen können. Hätten wir nicht schon am Anfang der Pandemie im Jahr 2020 das Konzept virtuell und digital fokussiert sowie konsequent ausgerichtet, würde es weEmpower heute wahrscheinlich nicht mehr geben, da wir an den Bedürfnissen der Kund:innen und des Marktes komplett vorbei operieren würden.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?


Im weEmpower Team und Netzwerk halten es schlecht gelaunte Menschen nicht allzu lange aus.  Unsere Zauberformel ist, dass wir uns in guten, wie in schlechten Zeiten unseren Humor nicht nehmen lassen.

Was war dein bisher wildestes Startup-Erlebnis? 


Im Rahmen einer Veranstaltung von exploreASEAN an der Fachhochschule Nordwestschweiz haben wir 2021 einen virtuellen Vortrag mit vielen interaktiven Elementen gehalten. Eine virtuelle Präsentation in dieser Größenordnung und mit dieser immensen Teilnehmer:innenzahl hatte unser Team zuvor noch nie gehalten. Zwölf Stunden vor dem Vortrag gab es so viele Instabilitäten wegen technischer Probleme, dass es einem Albtraum gleichkam. Diese Ungewissheit und Nervosität, ob alles funktionieren würde, fühlte sich mehr als wild an. Am Ende ging alles gut und der Vortrag wurde ein schöner Erfolg für weEmpower.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): weEmpower

#Interview – “Flüchtigkeitsfehler können schnell sehr teuer werden”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Prüft eure Idee. Bleibt alltagsnah. Und setzte euch ganz klar definierte Ziele”, gibt Womatics-Gründerin Thea Broszio anderen Gründer:innen als Tipp.

“Flüchtigkeitsfehler können schnell sehr teuer werden”

Freitag, 23. Dezember 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Thea Broszio, Gründerin von Womatics. Das Startup aus Hamburg hat für stillende Müttern das “Mama Cooling Gel” entwickelt. 

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Ich starte Morgens um 7 Uhr mit dem Wecken der Kinder. Zwei von dreien gehen ab acht Uhr zur Schule/ Vorschule und Nummer drei verlässt kurz nach acht mit mir das Haus in Richtung Kindergarten. Meistens habe ich ab 8.30 Uhr alle Kinder aus dem Haus und bin zurück, um mich dann seit Januar meinem vierten Baby zu widmen: Womatics.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Ich habe einen etwas unterbrochenen Arbeitstag, da ich Vormittags von 8.30 Uhr bis 13.00 Uhr arbeite, dann den Laptop zu mache und 100% Mami bin und dann ab 19.30/20.00 Uhr meistens wieder zurück am Laptop bin und weiter arbeite. Dieser Arbeitsalltag bietet dank der Kombination Arbeiten und Kinder so viel Abwechslung, dass ich nicht wirklich abschalten muss. Was ich aber ab und an versuche, sind verlängerte Wochenenden mit meinem Mann oder Freundinnen, um auch mal ohne Kinder und Arbeit zu sein.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Das es auch ab und an wirklich einsam sein kann. Ich liebe den Austausch mit anderen und ab und an vermisse ich Kollegen/ Kolleginnen.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?


Mich mir allen Themen auseinander zu setzen. Jeder weiß, glaube ich, um seine Stärken und eben auch um seine Schwächen. Früher hatte ich in der Festanstellung ein großes Team um mich, wo man eben auch mal Themen, die einem nicht so lagen abgeben konnte. Das ist in der Selbstständigkeit anders. Hier muss ich mich auch Themen stellen, die mich nicht so flashen, oder die mir auch ab und an einfach mal wirklich nicht liegen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Flüchtigkeitsfehler können schnell sehr teuer werden. Immer zu 100% versuchen konzentriert zu arbeiten, auch wenn es mal schwer fällt. Und bei wichtigen Themen lieber noch einmal jemand zweites kontrollieren lassen.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?


Ich setzte stark auf Empfehlung. Wenn ich nach jemandem für das Team suche, zapfe ich mein Netzwerk an. Jemand kennt immer jemanden, der genau passt.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Prüft eure Idee. Bleibt alltagsnah. Und setzte euch ganz klar definierte Ziele. Wenn diese nach einer gewissen Zeit nicht erreicht sind – ändert Eure Idee ab oder lasst diese vielleicht sogar ganz gehen.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Kein wirkliches Tool – sondern mein Netzwerk. Ich bin sehr aufgeschlossen und vernetzte mich unfassbar gerne mit den verschiedensten Menschen.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Aktuell gibt es noch kein wirkliches Team. Aber das kommt!

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Das war die Teilnahme an der Gründershow “Die Höhle der Löwen”.

Foto (oben): Womatics

#Interview – “Ich denke, als Unternehmer:in sollte man für jede Überraschung offen sein”

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Andreas Knürr, Gründer von Timify, eine “Online-Lösung für Terminplanung und Arbeits-Ressourcenverwaltung für kleine, mittlere und große Unternehmen”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Wenn ich nicht von meinen Kindern geweckt werde, dann von meinen Hunden. Nach dem Aufwachen steht das typische Programm an: Kinder aufwecken, anziehen und waschen. Dann fahre ich meine vierjährige Tochter und meinen zweijährigen Sohn in die Kita. Anschließend geht es direkt an die Arbeit. Jetzt, nach Corona, versuche ich wieder mehr Termine persönlich wahrzunehmen und den heimeligen Schreibtisch zu verlassen. In den letzten zwei Jahren hat sich wie bei den meisten grundlegend geändert, wie ich arbeite. Alles, was anstand, wurde eben von zu Hause aus erledigt. Aber jetzt geht es wieder los! Das ist ein gutes Gefühl. Früher war ich den ganzen Tag auf Achse – ich bin auf die verschiedensten Veranstaltungen gegangen oder war mit Kunden zu Mittag essen. Einige Mitarbeiter:innen haben sich gefragt, warum ich als Chef kaum im Büro bin. Aber da war die Antwort immer: Der muss raus und sich um unsere Kunden kümmern, die klingeln nicht einfach so bei uns an der Tür. Sie müssen draußen gefangen und überzeugt werden und das am besten an der Bar (lacht). Das Networking ist für mich essentiell, das hat mir doch sehr gefehlt. Ein Unternehmen wie Timify groß zu machen, geht nicht  vom Schreibtisch aus. 

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Früher hätte ich gesagt, das geht am besten mit extrem viel Sport wie Fußball oder Biathlon. Ich habe eigentlich alles, was mit Sport zu tun hatte, gemacht. Jetzt mit Kindern hat sich das natürlich geändert. Ich komme heim und dann geht es erst mal richtig los, es wird rumgesprungen, geturnt, gesungen und gelacht. Ich bin dann Papa. Am Abend schauen meine Frau und ich uns Serien bei Netflix an, sie ist ein großer Fan. Das ist der Moment der Entspannung für mich, wenn wir uns einfach eine Serie ansehen und ein schönes Gläschen dazu trinken.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Ich glaube, ich könnte jetzt einiges nennen, was ich hätte anders machen können, aber dann wäre ich wahrscheinlich nicht da, wo ich jetzt stehe! Die Fehler, die ich gemacht habe, waren schon gut und richtig so. Das hört sich abgedroschen an, aber ich nenne mal ein Beispiel: Wir haben mal mit einem digitalen Branchenbuch zusammengearbeitet, das Auskunft zu Firmen-Infos gibt – mit denen würde ich nicht nochmal zusammenarbeiten. Damals dachten wir noch, dass die unbedingt unser Partner sein müsstn. Doch die Zusammenarbeit hat sich als äußerst schwierig herausgestellt. Aber etwas Positives hatte es schon: Wir haben dadurch Investoren gefunden, die von unserem Konzept begeistert waren. Was ich damit sagen will, ist: Jede Fehlentscheidung im Leben bringt einen immer ein Stück weiter – wo eine Tür sich schließt, öffnet sich im selben Moment eine andere. Das war eines der wichtigsten Learnings, das ich für mich mitgenommen habe. Und heute haben wir Enterprise-Kunden, die über eine Million Termine im Monat mit Timify organisieren.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?


Es gab große Hürden. Ich denke, als Unternehmer:in sollte man für jede Überraschung offen sein. Wir haben zum Beispiel oftmals kein Geld mehr gehabt. Anfangs sah es finanziell sehr knapp für uns aus, das war schwierig. Aber ob ich alles nochmal genauso machen würde, weiß ich nicht. Wir haben einige Fehler gemacht. Aber die gehören einfach zu Timify dazu. Am Ende zählt, dass wir trotzdem an uns geglaubt haben, wie auch unsere Investor:innen. Und so haben wir es geschafft – wir sind zu dem Punkt kommen, ab dem es dann nach oben geht! Wenn das einmal geschafft ist – da kann ich aus Erfahrung sprechen – hört es nicht mehr auf!

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Niemals aufgeben, das habe ich aus meinen Fehlern gelernt! Immer an sich selbst und auch an das Produkt zu glauben. Das Grundverständnis eines Unternehmers oder einer Unternehmerin muss es sein, positiv zu denken. Ansonsten scheitert man von Anfang an.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?


Es hat lange gedauert, bis wir unser Team, so wie es jetzt ist, gefunden haben. Das war nicht leicht. Ein Mitarbeitender in der falschen Position kann das ganze Team runterziehen. Jemand, der demotiviert ist und nicht mitzieht, der passt einfach nicht zu uns und wird von den anderen auch nicht akzeptiert. Da muss man aufpassen. Auch auf Managementebene – die Leute müssen einfach passen.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Mein großer Tipp ist: Weitermachen! Wir haben auch an schwierigen Tagen einfach weitergemacht. Wir wussten, es wird irgendwann besser. Man sollte sich dabei nicht alleine auf die Reise begeben. Es braucht immer ein gutes Team. Allein zerdenkt man zu viel und steht sich selber im Weg. Ich bin zum Beispiel in unserem Team für die kaufmännischen Aufgaben zuständig und derjenige, der sich um alles kümmert, außer um das Produkt. Das Produkt ist das Herzstück meines Geschäftspartners Boyan Tanchev. Wir kennen uns schon aus einer Zeit vor Timify und haben bereits davor zusammengearbeitet. Da haben wir auch super zusammen funktioniert. Er hat immer das operative Geschäft geleitet und ich war für alles rund um die Kunden und das buchhalterische zuständig. Genauso ist es bei Timify jetzt auch und es funktioniert hervorragend. Wir kommen uns nie in die Quere – wir vertrauen uns zu 100 Prozent und ergänzen uns dadurch perfekt.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Slack ist nicht mehr wegzudenken. Wir und unsere Kunden arbeiten damit. Ein superhilfreiches Tool, ohne dass ich mir die interne, aber auch externe Kommunikation nicht mehr vorstellen mag.  

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Events! Kürzlich haben wir eine Floßfahrt zu unserem 10-jährigem Jubiläum gemacht. Wir wollen alle drei Monate ein großes Event planen, wie zum Beispiel das Oktoberfest im September oder die Weihnachtsfeier im Dezember. Dazwischen hat jede Abteilung die Möglichkeit, monatlich ein eigenes Event zu organisieren. Aber auch das Home-Office und die flexiblen Arbeitszeiten machen unsere Mitarbeitenden glücklich. Dennoch treffen wir uns alle einmal die Woche im Büro. So bekommen wir uns auch regelmäßig persönlich zu Gesicht und können uns austauschen. Ich glaube, es sind insgesamt die Kleinigkeiten, die im Gesamtpaket eine gute Stimmung bei Timify entstehen lassen.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Bei unserer Weihnachtsfeier um 4 Uhr in der Früh hat ein Investor – und zu dem Zeitpunkt sah es finanziell kritisch für Timify aus – noch mal eine Investition nachgelegt. Und am Ende ist das Geld auch tatsächlich angekommen. Eine Wahnsinnsaktion!

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Foto (oben): Timify

#Interview – “Menschen erzählen uns ihre verrücktesten Beziehungserfahrungen”

#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Es ist sehr wichtig, sich Zeit dafür zu nehmen, das zu wertschätzen, was wir bereits erreicht haben. In einer Beziehung ist das nicht anders”, ist sich Leonie Wilken, Gründerin der Beziehungsapp myndpaar sicher.

“Menschen erzählen uns ihre verrücktesten Beziehungserfahrungen”

Freitag, 29. Juli 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antworten Leonie Wilken und Sophie Ohlsen, Gründerinnen von myndpaar, einer Beziehungsapp für Einzelne und Paare.

Wie startest du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Ohlsen: Ein normaler Tag im Office startet damit, dass ich meine Prioritäten sortiere und den Fokus für den Tag schärfe, ohne Laptop, ohne Slack, ohne E-Mails. Nicht immer nehme ich mir die Zeit und wenn ich es nicht tue, kommt das meistens auf mich zurück. In unserem Team Daily besprechen wir was am Vortag passiert ist, was heute passiert bzw. der Fokus ist und wo wir Blocker haben und/oder Unterstützung benötigen.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Ohlsen: Nach der Arbeit kann ich persönlich am besten abschalten, wenn ich Zeit draußen verbringe und mich bewege; Spazieren, Fahrrad fahren und am besten mit Musik. Zeit mit Freunden, Partner:in, Familie ist auch immer super, aber findet nicht jeden Abend statt.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Wilken: Dass sich alle Gründer:innen gegenseitig unterstützen. Es ist so überraschend für mich zu sehen, dass ich einfach andere Gründer:innen bei Linkedin anschreiben kann. Ich kann sie zu bestimmten Themen, Fragestellungen fragen und erhalte sofort eine Antwort. Die Bereitschaft zu helfen ist enorm und (fast) bedingungslos.

Was waren die größten Hürden, die du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?


Wilken: Ich glaube, dass die größte Hürde für mich darin lag, Menschen zu finden, die Bock haben, die Mission von myndpaar zusammen zu verfolgen. Damit meine ich Mitgründer:innen. Es ist eine viel engere Beziehung, wie man sich anfangs vorstellt. Ich habe gelernt, direkt alle Zweifel und Eventualitäten anzusprechen. Höre dabei auf dein Bauchgefühl, es sagt dir sofort, ob es passt oder nicht.

Was waren die größten Fehler, die du bisher gemacht hast – und was hast du aus diesen gelernt?


Wilken: Wir sind teils noch zu bescheiden und zurückhaltend: Vielleicht liegt es auch in unserer Natur, aber wir sind noch viel zu zurückhaltend. Wir haben bereits mehreren tausend Menschen mit unserer App geholfen ein zufriedenes Leben zu führen. Gleichzeitig vergessen wir das in unserem täglichen Verbesserungsmodus. Es ist sehr wichtig, sich Zeit dafür zu nehmen, das zu wertschätzen, was wir bereits erreicht haben. In einer Beziehung ist das nicht anders.


Ich dachte anfangs, dass wir sehr viel finanzielle Unterstützung brauchen, um unsere App bekannt zu machen und dass es ohne externes Kapital nicht möglich sein wird. Mittlerweile habe ich verstanden, dass es erst einmal darum geht, zu verstehen, wie wir gezielt Paare und Singles ansprechen, die von unserer App profitieren könnten.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?


Ohlsen: Damit wir die passenden Mitarbeiter:innen ansprechen ist es natürlich super wichtig, dass wir als Unternehmen Talente anziehen. Mit unserem Produkt, unserer Mission, unseren Werten. “Passend” ist in diesem Fall ein weit gefasster Begriff. Je nach Rolle und benötigten Fähigkeiten kann das variieren. Was uns wichtig ist, ist das Mindset, dass die Menschen mitbringen. Passion, die Bereitschaft zu lernen und gewisse Kernkompetenzen in z.B. Kommunikation sind sehr wichtig. Zusätzliche Fähigkeiten kann jeder Mensch lernen. Im besten Fall finden wir Teammitglieder, die immer in etwas viel besser sind als wir selbst. So können wir gemeinsam wachsen, uns ergänzen und gegenseitig inspirieren.

Welchen Tipp hast du für andere Gründer:innen?


Ohlsen: Take it with a grain of salt; Jede(r) sollte seinen/ihren eigenen Weg gehen. Jeder Weg ist einzigartig. Aus meiner Perspektive hilft es eine gewisse Risikobereitschaft und “Einfach machen” Einstellung mitzubringen oder zu entwickeln. Dabei versuche ich jedoch alle Initiativen mit einem “Warum machen wir das?” beantworten zu können. Wenn ich keine Motivation und Argumente für den nächsten Schritt habe, dann sollte ich das Geplante in Frage stellen und/oder vom Team in Frage stellen lassen. Und manchmal reicht es auch zu sagen: Wir haben keine Daten, Argumente oder Ähnliches, aber wir wollen es jetzt versuchen, damit wir sehen, ob es klappt.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Wilken: Miro. Sophie hat uns alle angesteckt . Es visualisiert unsere Gedanken, gibt ihnen genug Raum und lässt sich leichter darstellen.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Ohlsen: Grundsätzlich ist Vertrauen bei uns im Team eine der Grundsäulen auf dessen Basis unser Team, aber auch unser Produkt basiert. Durch Vertrauen schaffen wir eine gesunde und offene Atmosphäre. Neben dieser Basis haben wir im Team feste Routinen wie z.B. unsere wöchentlichen Retros oder unseren “Worauf sind wir stolz” Termin nach dem Feierabend. Durch diese Dialoge sind wir offen und stetig im Austausch. Probleme werden gar nicht erst größer als sie sein sollten. Die ein oder andere Runde Erdnussriegel am Nachmittag für alle sind natürlich die kleinen spontanen Freuden und Gesten im Alltag.

Was war dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Ohlsen: Ein Erlebnis kommt immer wieder vor: Menschen erzählen uns ihre verrücktesten und intimsten Beziehungserfahrungen. Auf den ersten Blick scheint es vielleicht seltsam, andererseits finde ich es sehr schön, dass wir das Gefühl vermitteln, dass Leute sich bei uns wohl fühlen und sich öffnen.

Foto (oben): myndpaar

#Interview – “Mein größter Fehler war und ist teilweise bis heute noch, mich zu sehr um Details zu kümmern”

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Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Für das gesamte Team gilt, dass Sie die Aufgaben wann und wo auch immer erledigen können. Wir tracken keine Stunden, vertrauen einfach”, erzählt kikudoo-Gründer Julius Timtschenko aus seinen Gründererfahrungen.

“Mein größter Fehler war und ist teilweise bis heute noch, mich zu sehr um Details zu kümmern”

Freitag, 1. Juli 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Julius Timtschenko, Gründer von kikudoo, einer Buchungsplattform aus Hamburg für Baby- und Kinderkurse.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?


Ich liege noch im Bett, greife nach dem Handy und prüfe Buchungszahlen, Umsätze, Error Logs und den Support Channel, ob irgend etwas Dringendes anliegt, was ich direkt mit meinen Mitgründern besprechen muss. Dann kommt der Kaffee.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?


Das fällt mir schwer, um ehrlich zu sein. Grundsätzlich bin ich ab dem späten Nachmittag für die Familie da. Abendbrot, die Kinder ins Bett bringen, noch etwas Haushalt und meist, vielleicht etwas zu häufig, setze ich mich dann nochmal an den Computer und erledige Dinge, die ich tagsüber noch nicht geschafft habe. Startup endet nie wirklich. Zumindest nicht bei mir.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?


Das der Weg länger ist als man denkt. Man ist am Anfang voller Euphorie und ist sich sicher, dass das nach einem gelungenen Start wie “von selbst” weitergeht. Aber dem ist nicht so. In den meisten Startups, wenn Sie es denn überhaupt soweit bringen, ist es ein langer und beschwerlicher Weg. Das hätte ich gern vorher gewusst. Dann hätte ich mich noch etwas besser darauf einstellen können. Das war sicher etwas naiv.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?


Auf dem Weg zur Gründung waren vor allem zwei Dinge besonders herausfordernd: 1. die Validierung der Idee 2. die richtige Balance zwischen Gründung und meinem Beraterjob zu finden (den ich nicht gleich aufgegeben habe). Mit dem Gründerteam hatten wir Glück. Das hat sich schnell und bis heute super gut geformt und entwickelt.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?


Mein größter Fehler war und ist teilweise bis heute noch, mich zu sehr um Details zu kümmern. Das ist am Anfang sicher kaum vermeidbar, aber irgendwann muss man verstehen, dass eine SaaS Plattform wie kikudoo sie ist, permanent eine Vielzahl an Themen triggert. Es gibt stets neue Kundenanforderungen, Fehler, die gemeldet werden und Mails, die auf eine Antwort warten. Dazu Abstimmung mit Co-Foundern, Mitarbeiterinnen, Investoren und Partnern. Hier die richtige Balance zu finden ist bei mir sicher nicht immer perfekt gelaufen. Das muss noch besser werden.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?


Wir haben sehr viel Glück mit unseren Mitarbeiterinnen gehabt. Die erste Mitarbeiterin haben wir tatsächlich über eine Stellenanzeige gefunden und alle danach über Empfehlungen von Menschen, denen wir als Gründer vertrauen. Wir haben bis jetzt keine Entscheidung bereut.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?


Immer, wenn ich unsere zahlreichen größeren und kleineren Mitbewerber ansehe, kommt mir folgender Satz in den Kopf: wenn dir jemand sagt “das gibt es bereits, lass es bleiben”, dann stell dir vor, welche Autos auf den Straßen fahren würden, wären Alle nach Carl Benz dem Satz gefolgt.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?


Ein Herzstück von kikudoo ist unser Payment Provider Stripe. Als SaaS Plattform, auf der alle Zahlungstransaktionen in alle Richtungen abgebildet werden, ist das natürlich essentiell.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?


Wir drei Gründer haben alle Kinder und deswegen telefonieren wir Montags immer erst ab 21 Uhr. Meist dann auch bis spät in die Nacht hinein. Das ist eine gute Gelegenheit, einen netten Wein zu trinken. Wir freuen uns auch immer auf die “Auszeit”.


Für das gesamte Team gilt, dass Sie die Aufgaben wann und wo auch immer erledigen können. Wir tracken keine Stunden, vertrauen einfach. Wir geben auch in der Arbeit so viel Freiheit wie möglich, sind aus meiner Sicht weit entfernt von Micro-Management. Das wird sehr positiv aufgenommen und funktioniert.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?


Direkt nach der Gründung sind wir drei Co-Founder auf die BabyWelt Messe nach Köln gefahren. Mit Auto und Bahn. Haben unseren Ministand aufgebaut und Flyer hingelegt. Dann haben wir verstanden, dass wir keine Deko für den Stand hatten. Ich glaube wir hatten den unschönsten Messestand. Aber wir haben jede Minute genutzt, waren bei allen anderen Ständen, habe alle Besucher angesprochen. Am Abend dann bei einer Bekannten zu Dritt im Wohnzimmer geschlafen. Und am nächsten Tag wieder auf der Messe. Das war ein lustiger und auch erfolgreicher Ausflug. Ich erinnere mich gern daran.

Foto (oben): kikudoo

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