Trade Republic sammelt 738 Millionen Euro ein – Bewertung mehr als verzehnfacht

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Trade Republic sammelt 738 Millionen Euro ein – Bewertung mehr als verzehnfacht

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Trade Republic überrascht mit einer deutlich größeren Finanzierungsrunde als von Branchenkennern erwartet. Vor allem der Name eines Investors zeigt, wie sehr Geldgeber an das Fintech glauben.

Die App des Berliner Online-Brokers Trade Republic.
Die App des Berliner Online-Brokers Trade Republic.
picture alliance / dpa

Es ist einer der umfangreichsten Finanzierungen für ein deutsches Startup seit langem, und die vermutlich größte für ein hiesiges Fintech überhaupt: Der Berliner Neobroker Trade Republic hat in einer Series-C-Runde umgerechnet rund 738 Millionen Euro (900 Millionen Dollar) erhalten. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Branchenportal Financefwd hatte zuvor zuerst über den Deal berichtet. Trade Republic selbst bekommt von der Summe rund 614 Millionen Euro, den Rest der Summe erhält der bisherige Geldgeber Sino, der seine Anteile nun verkaufte.

Angeführt wird die Runde von Sequoia Capital. Der US-Risikokapitalgeber hat in der Branche einen legendenähnlichen Status, auch weil er sich früh an Tech-Unternehmen wie Apple oder Whatsapp beteiligte. In Deutschland hat Sequoia in den zurückliegenden Jahren nur wenige Investments gemacht. Auch das macht Deal mit Trade Republic so besonders. Neben Sequoia beteiligten sich die bekannten US-VCs Thrive Capital und TCV neu an dem Fintech. Bestehende Gesellschafter wie Project A, Accel und der Founders Fund von Peter Thiel gaben ebenfalls neues Geld.

Bewertung jetzt bei 4,3 Milliarden

Auf Investorenseite war das Interesse an dem Berliner Fintech offenbar so groß, dass die Gründer stark zu ihren Gunsten verhandeln konnten. So wird die Firma laut eigenen Angaben mit nunmehr rund 4,3 Milliarden Euro bewertet – mehr als das Zehnfache im Vergleich zur vorigen Finanzierungsrunde im April 2020. Damals hatte ein Investor eine Post-Bewertung von rein rechnerisch 240 Millionen Euro angesetzt. Ende Dezember ging dieser dann bereits von 634 Millionen aus.

Trade Republic wurde 2015 gegründet und bietet seit zwei Jahren eine App für ETF- oder Aktiensparpläne an. Seit wenigen Wochen ist auch der Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin möglich. Mehr als eine Million Kunden sollen die App bereits verwenden. Das Unternehmen profitierte zuletzt stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, weil viele Menschen zuhause blieben und Lust am Aktienhandel entdeckten.

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„Für viele Deutsche, Franzosen und Österreicher ist Trade Republic bereits die Home- Screen-App für den Vermögensaufbau“, ließ sich Firmenchef Christian Hecker in der Mitteilung zitieren. Mit Hilfe der Geldspritze wolle man nun neue Finanzprodukte entwickeln und europaweit expandieren.

Trotz des rasanten Aufstiegs ist das Image von Trade Republic nicht frei von Kratzern. Erst im Frühjahr musste das Fintech heftige Kritik von Kunden einstecken, nachdem es vorübergehend den Handel mit beliebten Zockerpapieren wie Gamestop aussetzte. In der Folge gingen bei der Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) tausende Nutzerbeschwerden wegen möglicher Marktmanipulation ein. Nach einer Prüfung entlastete die Bafin das Unternehmen wenige Wochen später.

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Aktuelle News

#DealMonitor – Trade Republic sammelt 900 Millionen ein (Bewertung: 5 Milliarden) – Pitch bekommt 85 Millionen

#DealMonitor

Der #DealMonitor, unsere Übersicht über Investments und Exits, bietet werktäglich alle Deals des Tages. Heute geht es um Trade Republic, Pitch, Dabbel und Miles.

Trade Republic sammelt 900 Millionen ein (Bewertung: 5 Milliarden) – Pitch bekommt 85 Millionen

Donnerstag, 20. Mai 2021Vonds-Team

Im aktuellen #DealMonitor für den 20. Mai werfen wir wieder einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.

INVESTMENTS

Trade Republic


 Sequoia, TCV und Thrive Capital sowie die Altinvestoren Accel, Creandum, Founders Fund, also Peter Thiel, und Project A Ventures investieren 900 Millionen US-Dollar in Trade Republic. Die Bewertung liegt bei beachtlichen 5 Milliarden Dollar. Somit ist der Neobroker Trade Republic das neuste Unicorn im Lande. Über das Interesse von Sequoia, bei Trade Republic einzusteigen, hatten wir bereits Mitte Dezember im Insider-Podcast berichtet (siehe unten). Das Berliner FinTech, das 2015 von Christian Hecker, Thomas Pischke und Marco Cancellieri gegründet wurde, erhielt zuletzt 62 Millionen Euro – unter anderem von Accel und Founders Fund. Hinter Trade Republic verbirgt sich ein mobiler und provisionsfreier Broker mit dem Kunden mobil und provisionsfrei mit Aktien, ETFs und Derivate handeln können. “Der frühe Geldgeber Sino verkauft Anteile im Wert von rund 150 Millionen Dollar, 750 Millionen Dollar fließen in die Firma. Die Bewertung steigt dabei von 730 Millionen Dollar Ende des vergangenen Jahres auf 5,3 Milliarden Dollar”, schreibt FinanceFWD zum Mega-Investment. “Mit dieser Finanzierung werden wir unsere Mission vorantreiben, Millionen von Europäern einen sicheren, einfachen und kostenlosen Zugang zum Kapitalmarkt zu ermöglichen”, teilt das Unternehmen mit. Über 400 Mitarbeiter:innen wirken bereits für Trade Republic. Nach eigenen Angaben verfügt das Fintech in Deutschland, Frankreich und Österreich derzeit über “mehr als eine Million Kunden”. Mehr über Trade Republic

Pitch


Tiger Global investiert – wie erwartet – in Pitch. Neben dem amerikanischen Über-Investor investieren auch Lakestar, Index Ventures und Thrive Capital in das junge Berliner Unternehmen. In der Series B-Finanzierungsrunde fließen 85 Millionen US-Dollar in Pitch. Mit Pitch möchte Wunderlist-Gründer Christian Reber Präsentationen für die Generation Slack bauen. Thrive Capital und Co. investierten zuletzt 30 Millionen US-Dollar in Pitch. Index Ventures, BlueYard und Frank Thelen, der schon Wunderlist unterstützte, investierten zuvor bereits 19 Millionen Dollar in das Startup. Insgesamt flossen nun schon 135 Millionen in Pitch. Über 100 Mitarbeiter:innen wirken bereits für die Jungfirma. Nach unseren Informationen bewerteten die Geldgeber das Startup zuletzt mit 170 Millionen Dollar (Pre-Money). Im Insider-Podcast hatten wir Ende März über das Interesse von Tiger Gobal an Pitch berichtet. Mehr über Pitch

Dabbel


 Target Global, SeedX, main incubator und weitere Investoren investieren 3,6 Millionen Euro in Dabbel. Das PropTech aus Düsseldorf setzt künstliche Intelligenz ein, um die Energieeffizienz in gewerblichen Gebäuden zu steigern. Dazu entwickelt Dabbel “eine cloud-basierte, selbstlernende Gebäudemanagement-Software, die sich in bestehende Gebäudemanagement-Systeme einfügt und die Steuerung von Heiz- und Kühlsystemen auf eine Art und Weise übernimmt”.

Miles


 Emmanuel Thomassin, Christian Ga?rtner, Rex Jackson und Stine Rolstad Brenna investieren in den Carsharinganbieter Miles. Die Jungfirma unterscheidet sich von der vielen Konkurrenz vor allem durch sein Abrechnungssystem. Abgerechnet werden, anders als bei anderen Carsharing-Anbietern, nur die tatsächlich gefahrenen Kilometer, nicht die Fahrtzeit. In der Vergangenheit investierte vor allem Seriengründer und -investor Lukasz Gadowski in das Berliner Startup. Im vergangenen erwirtschaftete das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz in Höhe von 20 Millionen Euro. Mehr über Miles

Achtung! Wir freuen uns über Tipps, Infos und Hinweise, was wir in unserem #DealMonitor alles so aufgreifen sollten. Schreibt uns eure Vorschläge entweder ganz klassisch per E-Mail oder nutzt unsere “Stille Post“, unseren Briefkasten für Insider-Infos.

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Foto (oben): azrael74

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