Webentwickler fordern die Erlaubnis alternativer Browser-Engines für iOS

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Es gibt doch verschiedene Browser im App Store für iOS-Geräte werden manche sicherlich sagen. Und grundsätzlich haben sie dabei recht, denn Apple verbietet es nicht einen eigenen Browser für das iPhone oder das iPad zu bringen. Bedingung des Ganzen ist allerdings die Basis WebKit, so schreibt es Apple in den Regularien für den App Store vor. Ob nun Chrome, Firefox oder Edge, hinter den Kulissen und einer alternativen Oberfläche steckt dann doch nur Safari. Damit hat letzten Endes doch wieder Apple die Rendering-Engine und damit die Zügel für Browser auf dem mobilen Betriebssystem in der Hand. Das stößt diversen Entwicklern – insbesondere Webentwicklern – oftmals sauer auf.

Die neu gegründete „Open Web Advocacy“ will Online-Apps helfen, mit nativen Apps zu konkurrieren. Erklärtes Ziel der Gruppe hinter den Entwicklern Stuart Langridge, Bruce Lawson und weiteren ist ein offeneres Web. Von der Gruppe werden deshalb Forderungen laut, entsprechende Beschränkungen für iOS-Browser zu lockern. Sie sind davon überzeugt, dass diese Politik dem Wettbewerb schadet. Hierbei verfolge man keine tiefergehenden Interessen, wie Profit, so der Zusammenschluss aus unabhängigen, einzelnen Entwicklern gegenüber The Register. Mit dem Vorhaben wandte man sich bereits an die britische Kartellbehörde, die hegte die Sorge, dass Safari zum „nächsten Internet Explorer“ wird. Hierbei spielt man auf Microsofts Update-Trägheit für jenen rund um die Jahrtausendwende. Ein Beispiel, welches auch vom deutschen Bundeskartellamt oftmals als Paradebeispiel für Auswirkungen bei fehlendem Wettbewerb und der Ausnutzung einer „Monopolstellung“ angeführt wird. Microsoft veröffentlichte damals nämlich über Jahre keinerlei Updates für den Internet Explorer.

Während sich die Kartellrechtsklage von Epic Games vorrangig auf das Zahlungssystem für den App Store fixiert, gäbe es bislang keine (rechtlichen) Ambitionen sich für alternative Web-Engines auf Apples Ökosystem einzusetzen. Apple wiederum stellt in diesem Zuge aber auch Web-Apps als „echten Konkurrenten“ für native Apps aus dem App Store dar. Aber auch jene sind durch die WebKit-Regeln eingeschränkt.

Das sieht auch die britische Kartellbehörde so. Man äußerte sich wie folgt: „Wir haben festgestellt, dass Apple die Qualität und Funktionalität aller Browser auf iOS-Geräten kontrolliert und einschränkt, indem es von allen Browsern auf iOS-Geräten verlangt, seine WebKit-Browser-Engine zu verwenden. Dies schränkt auch das Potenzial für konkurrierende Browser ein, sich von Safari zu unterscheiden“. Eine konkrete Entscheidung und mögliche Weisung gegenüber Apple wird in den kommenden Monaten erwartet.

Weiter noch mokiert man, dass Browser auf Basis von WebKit zudem nicht konkurrenzfähig seien, da Apple nicht vollumfänglich Zugang zu denselben APIs gewährt. Im Paper „Bringing Competition to Walled Gardens“ führt die Open Web Advocacy zudem weitere Punkte an, die alternative Web-Engines unter iOS ausmerzen könnten.

So ist nur Safari in der Lage Videos im Vollbildmodus zu zeigen, für alternative Browser erlaubt Apple dies nicht. Ähnliches gilt für Spiele im Vollbildmodus. Nur Safari erlaubt das „installieren“ von Web-Apps bzw. das Anlegen entsprechender Verknüpfungen auf dem Home-Bildschirm. Lediglich Safari sei in der Lage Browser-Erweiterungen, beispielsweise zum Blockieren von Werbung, zu verwenden. Außerdem sei auch die Apple-Pay-Integration in Browsern von Drittanbietern eingeschränkt. Zudem konsultiert iOS – auch bei der Wahl eines alternativen Browsers, die inzwischen bekanntlich möglich ist – bei In-App-Browsern Safari. Im Paper sind zudem weitere fehlende Funktionen und APIs gelistet. Darunter Push-Benachrichtigungen, etc. Zudem kritisiert die Entwickler-Gruppe die Update-Frequenz von Safari. Während Chrome alle vier Wochen neue Updates erhält, liefert Apple in der Regel solche Updates nur mit einem neuen iOS-Update aus.

Apple ist sich der benannten Kritik bewusst, hat aber bislang keine weiteren Schritte unternommen oder Stellungnahmen abgegeben.

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