#Interview – “Wir sind flexibel und können gut mit Veränderung umgehen”

#Interview

Wie lief es 2023 bei Tourlane? “Individualreisen sind die Königsdisziplin der Reiseindustrie. Es gibt viele Aspekte, die wir berücksichtigen müssen – externe Faktoren wie Streiks, Sperrungen oder Flugverspätungen können wir dabei schwer kontrollieren”, sagt Gründer Julian Weselek.

“Wir sind flexibel und können gut mit Veränderung umgehen”

Dienstag, 2. Januar 2024VonTeam

Das Berliner Travel-Startup Tourlane, das 2016 von Julian Stiefel und Julian Weselek gegründet wurde, positioniert sich als “Online-Spezialist für individuell gestaltete Urlaubsreisen”. In den vergangenen Jahren flossen bereits mehr als 100 Millionen US-Dollar in Tourlane. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Julian Weselek einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.

2023 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?


In jedem unserer monatlichen Townhall-Meetings haben wir Kunden-Stories als festen Agendapunkt – das ist mein absolutes Highlight. Diese Erfahrungen mit Tourlane sind für uns wertvolles Feedback und motivieren unglaublich. Die Möglichkeit, durch Tourlane-Reisen beeindruckende Erinnerungen für so viele Menschen zu schaffen, treibt mich an!

Und was lief 2023 bei Euch überhaupt nicht rund?


Individualreisen sind die Königsdisziplin der Reiseindustrie. Es gibt so viele Aspekte, die wir berücksichtigen müssen – insbesondere externe Faktoren wie Streiks, Sperrungen oder Flugverspätungen können wir dabei schwer kontrollieren. Um für eine möglichst reibungslose Erfahrung zu sorgen und die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten, überwachen wir permanent ihre Routen und haben im letzten Jahr unser Warn- und Notfallsystem weiter verbessert. Außerdem setzen wir uns aktiv dafür ein, in schwierigen Situationen proaktiv zu kommunizieren. So stellen wir sicher, dass unsere Kunden sich stets gut informiert und betreut fühlen. Ein herausforderndes Ereignis in diesem Jahr war beispielsweise der fast zweiwöchige Streik der Tankwagenfahrer und des Hotel-Servicepersonals in Island im Februar. Hier haben wir frühzeitig gewarnt, proaktiv Umbuchungen angeboten und waren in ständigem Kontakt mit unseren Partnern vor Ort, um die Situation zu überwachen und unseren Kunden stets aktuelle Empfehlungen geben zu können. Wir sehen solche Situationen als Gelegenheit, um uns kontinuierlich zu verbessern und sicherzustellen, dass wir auch in Zukunft flexibel auf unvorhergesehene Umstände reagieren können. Letztendlich können wir solche Vorkommnisse nicht verhindern – also geht es vor allem darum, wie wir damit umgehen, um unseren Kunden dabei zur Seite zu stehen.

Welches Projekt steht bei Euch für 2024 ganz oben auf eurer Agenda?


Wir werden weiter in Produktverbesserungen und Servicequalität investieren – und auch wir setzen stark auf die Möglichkeiten der KI. Konkret werden wir unsere Partnerschaften mit Hotels, Fluganbietern und anderen Dienstleistern weiter digitalisieren und unseren Concierge-Service in den Zielländern weiter ausbauen. Damit haben Reisende jederzeit einen lokalen Ansprechpartner von Tourlane, der Restaurantempfehlungen gibt, sich um Reservierungen kümmert, Geheimtipps teilt und bei unerwarteten Herausforderungen schnell unterstützt. So stellen wir sicher, dass Kunden sich vor, während und nach ihrer Reise gut beraten sind.

Es herrscht weiter Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Mit welchen Erwartungen blickst Du auf 2024?


Bei Tourlane sind wir äußerst flexibel und können gut mit Veränderung umgehen. Deshalb schauen wir nicht allzu weit in die Zukunft, sondern konzentrieren uns darauf, das aktuelle Momentum optimal zu nutzen. Die Zukunft des Reisens ist individuelles Reisen und wir sehen eine hohe Nachfrage danach. Unser oberstes Ziel ist es, sicherzustellen, dass Reisende mit unserem Service so zufrieden sind, dass sie gerne wieder zu uns zurückkehren. Die Zufriedenheit unserer Kunden steht bei uns an erster Stelle.

Was hast Du Dir persönlich für 2024 vorgenommen?


Ich glaube nicht an Neujahrsvorsätze, sondern möchte jeden Tag mit dem Team ein bisschen besser werden. Im kommenden Jahr werden wir weiterhin nach dieser Mentalität handeln, und ich freue mich darauf, mit einem großartigen Team zu arbeiten. Und selbstverständlich haben meine Familie und ich bereits Urlaubspläne gemacht – 2024 wollen wir mit Tourlane nach Sri Lanka reisen.

Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.

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Foto (oben): Tourlane

#Interview – “Wenn Unternehmen Mitarbeiter entlassen, sind auch wir irgendwann betroffen”

#Interview

Wie lief es 2022 bei WorkMotion? “Das Jahr 2022, ist erst unser drittes Geschäftsjahr, aber es lief unglaublich gut. Wir haben ein unglaublich starkes Produkt aufgebaut und unsere Marktposition in den Märkten, in denen wir aktiv sind, verstärkt”, sagt Gründer Carsten Lebtig.

“Wenn Unternehmen Mitarbeiter entlassen, sind auch wir irgendwann betroffen”

Donnerstag, 12. Januar 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup WorkMotion, 2020 von Carsten Lebtig, Karim Zaghlou und Felix Steffens gegründet, unterstützt Unternehmen beim HR-Management von Auslandsmitarbeitern. Workmotion managt dabei Dinge wie Gehaltsabrechnung, Sozialleistungen und Steuern. Canaan, Heliad, GR Capital und Co. investierten zuletzt 50 Millionen US-Dollar in Workmotion. Zuvor flossen bereits 24 Millionen US-Dollar in das Unternehmen.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Carsten Lebtig einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.

Das Jahr 2022 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?


Das Highlight in diesem Jahr war unsere Series B Finanzierungsrunde. Kurz vor dem Sommer haben wir knapp 50 Millionen US-Dollar von renommierten US-Investoren bekommen. Dies war für uns ein Highlight, denn zu diesem Zeitpunkt haben Finanzierungsrunden schon fast gar nicht mehr stattgefunden. Daher war der erfolgreiche Abschluss dieser Runde ein Zeichen dafür, dass wir ein attraktives Geschäftsmodell aufbauen.

Es herrscht derzeit Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Was ist Deine Sicht auf diese Eiszeit?


Ja, in den Medien liest man mehr und mehr von der Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Ich glaube, dass für unser Geschäftsmodell es ein Stück weit Wachstumsfantasie herausgenommen hat. Denn wenn immer mehr Unternehmen Mitarbeiter entlassen, sind irgendwann auch wir davon betroffen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es grundsätzlich eine gesunde Marktbereinigung ist. Bis Ende 2021 gab es unglaublich hohe Investierungsrunden und viele Startups und Geschäftsmodelle haben viel zu viel Geld bekommen. Deswegen glaube ich, dass es aktuell eine sehr gesunde Marktbereinigung ist. Wir gehen gestärkt ins nächste Jahr und investieren weiterhin in unser Team und Produkt. Außerdem freuen wir uns auf den Aufschwung, der sicherlich innerhalb der nächsten vier bis acht Monate kommen wird.

Wie lief 2022 wirtschaftlich für Euch – habt ihr alle eure Ziele erreicht?


Das Jahr 2022, ist erst unser drittes Geschäftsjahr, aber es lief unglaublich gut. Wir sind weiterhin exponentiell gewachsen, wenn auch ab Ende Q 3 das Wachstum sich verlangsamt hat. Wir haben ein unglaublich starkes Produkt aufgebaut und unsere Marktposition in den Märkten, in denen wir aktiv sind, verstärkt. Wir haben in unser Team und in unser Produkt investiert. Außerdem haben wir auch den Automatisierungsgrad unserer Plattform vorangetrieben.

Was lief 2022 bei Euch nicht rund?


Was wir etwas überschätzt haben, ist der manuelle Aufwand, insbesondere durch unser Customer Service Team und unsere interne HR Operations Abteilung. Unser Geschäftsmodell ist sehr komplex, wir haben Ländergesellschaften auf der ganzen Welt und haben dort mit den jeweiligen lokalen Arbeitsrechtlichen Bedingungen zu kämpfen. Wir müssen Lohnbuchhaltungen lokal aufsetzen und uns in fachspezifisches Know-How einarbeiten. Das ist ein unglaublich dickes Brett, was wir durchbohren wollen. Zum Teil möchten wir dies durch Produktautomatisierung lösen aber gleichzeitig auch absolute Service Exzellenz aufbauen. Das fiel uns nicht immer leicht und das wird eine unserer Hauptaufgaben für nächstes Jahr sein.

Welches Projekt steht bei Euch für 2023 ganz oben auf der Agenda?


In 2023 wollen wir ganz klar weiterhin in unser Produkt und Wachstum strategisch investieren. Insbesondere unser Produkt wollen wir vom Automatisierungsgrad noch weiter verbessern. Wir haben die ein oder andere Idee, wie wir unser Produkt erweitern wollen. Darüber darf ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht viel sagen aber wir werden diese Produkterweiterung Anfang nächsten Jahres launchen.

Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.

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Foto (oben): WorkMotion

#Interview – “Gute Ideen, gute Teams und vor allem gute Execution werden immer finanziert”

#Interview

Wie lief es 2022 bei Atem? “Es ist immer ein magischer Moment, wenn aus einer Idee heraus ein Team zusammenfindet, erste Kunden andocken und Pläne für die Zukunft geschmiedet werden”, sagt Atem-Gründer Alexandre Peschel.

“Gute Ideen, gute Teams und vor allem gute Execution werden immer finanziert”

Freitag, 6. Januar 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner ClimateTech Atem, von Alexandre Peschel, Gründer des Berliner Design- und Entwicklerstudios Ape Unit, Mattes Groeger sowie Christoph Lange, Gründer von Simfy und Idagio, gegründet, möchte Unternehmen helfen, “ihrer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht zu werden und Geschäftsprozesse mit Impact zu verbinden”. Konkret ermöglicht Atem “durch eine tokenbasierte Schnittstelle den automatisierten Kauf von geprüften CO2-Zertifikaten”.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Atem-Gründer Alexandre Peschel einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.

2022 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?


Die Gründung von Atem im März. Es ist immer ein magischer Moment, wenn aus einer Idee heraus ein Team zusammenfindet, erste Kunden andocken und Pläne für die Zukunft geschmiedet werden. Ich bin super froh, meine Mitgründer Christoph Lange und Mattes Groeger vergangenes Jahr kennengelernt zu haben. Die beiden bringen ihre Erfahrung aus ihrer vorherigen Gründung Idagio plus im Falle von Christoph auch noch Simfy ein. Vor allem sind wir uns aber einig, dass der Klimawandel die globale Herausforderung dieses Jahrhunderts ist – und dass Technologie der Schlüssel sein wird, das Schlimmste zu verhindern.

Es herrscht derzeit Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Was ist Deine Sicht auf diese Eiszeit?


Unser Eindruck nach gut 15 Jahren im deutschen Startup-Umfeld ist: Gute Ideen, gute Teams und vor allem gute Execution werden immer finanziert. Klar, der Blick von Investorenseite ist kritischer geworden, aber das finde ich sogar positiv: Weil so erstens das Feedback präziser und hilfreicher ist und zweitens weniger Teams mit viel Kapital unterwegs sind und es dadurch für ein kleines Team wie uns einfacher wird, wirkliche top Mitarbeiter:innen zu finden. Die Bewertungen sind sicher niedriger als noch in den Jahren davor, aber wir erleben das eher als Ansporn zu zeigen, dass wir als erfahrenes Team mit unseren Mitteln weiter kommen als andere.  Wir haben unsere Pre-Seed Finanzierung im Mai erfolgreich abgeschlossen – mit Investoren, die an die langfristige Vision hinter Atem und uns als Gründer glauben.

Wie lief 2022 wirtschaftlich für Euch – habt ihr alle eure Ziele erreicht?


Übererfüllt! Wir haben im Januar bei Null angefangen und sind jetzt ein Team von mehr als zehn ambitionierten Menschen, die an ihrer Idee zum Kampf gegen den Klimawandel arbeiten dürfen. Wir sind überzeugt: In Zukunft wird es für den Erfolg von Unternehmen eine Voraussetzung sein, dass sie sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz stellen. Dass Impact Teil ihrer Geschäftsprozesse sein muss. Dafür brauchen sie aber die richtigen Werkzeuge, die richtige Technologie.

Was lief 2022 bei Euch nicht rund?


Auch wenn wir Decentralised Ledger bzw. Blockchains “nur” als Technologie nutzen, die Verwerfungen und Pleiten im Krypto-Markt haben Kollateralschäden und Verunsicherung ausgelöst, die auch wir gemerkt haben. Unser Geschäftsmodell hat mit Krypto nullkommanull zu tun, aber alles, was in irgendeiner Weise mit Blockchain zu tun hat, wird damit manchmal in einen Topf geworfen. Zum Glück lässt sich das Missverständnis aber auflösen, indem man es erklärt. Das mussten wir zuletzt bloß etwas häufiger tun als noch zu Beginn des Jahres. 

Welches Projekt steht bei Euch für 2023 ganz oben auf der Agenda?


Der offizielle Launch unserer API. Auch wenn erste Kunden Atem bereits im Einsatz haben – der offizielle Startschuss wird für uns ein echter Meilenstein, auf den wir mit vollem Einsatz hinarbeiten. Der ganzen Welt einfachen Zugang zu qualitativ hochwertigen CO2-Zertifikaten zu geben, treibt uns alle im Team an. Wir sehen jeden Tag in den Nachrichten, dass die Menschheit mit dem bisherigen Kurs gigantische Probleme auf diesem Planeten bekommen wird. Um den Worst Case zu verhindern und Umweltverschmutzung zu bekämpfen, kann Emissionshandel ein hilfreicher Baustein sein. Dafür muss dieser Handel aber für möglichst viele Unternehmen erleichtert werden – genau das ist unser Ziel fürs kommende Jahr.

Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.

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Foto (oben): Atem

#Interview – “Die Bewertungen der letzten Jahre waren recht unrealistisch”

#Interview

Wie lief es 2022 bei Qunomedical? “Es gab insgesamt zwei Highlights. Zum einen unsere erfolgreiche Series-A-Finanzierung. Mindestens genauso ein Highlight war aber die Tatsache, dass wir unser tolles Team erfolgreich weiter auf- und ausgebaut haben”, sagt Gründerin Sophie Chung.

“Die Bewertungen der letzten Jahre waren recht unrealistisch”

Montag, 2. Januar 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup Qunomedical, 2016 von Sophie Chung gegründet, hilft Patient:innen bei der Arztsuche in über 25 Ländern. Zudem betreibt das Unternehmen die B2B-Lösung Qunosuite, eine Software rund um das Thema Patient Journey. “Unser Ziel ist es, die führende Software für Patient Relationship Management zu werden – und zwar weltweit”, teilt das Unternehmen mit. 70 Mitarbeiter:innen arbeiten derzeit für Qunomedical.

Bertelsmann Investments, Dieter von Holtzbrinck Ventures (DvH Ventures) und Altinvestoren wie MS&AD Ventures und Calm Storm investierten zuletzt 10 Millionen Euro in Qunomedical. Zuvor pumpten Geldgeber wie Kima Ventures, Project A Ventures und 500 Startups bereits rund 10 Millionen Euro in das Unternehmen. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Qunomedical-Gründerin Sophie Chung einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.

2022 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?


Es gab insgesamt zwei Highlights. Zum einen natürlich unsere erfolgreiche Series-A-Finanzierung von 10 Millionen Euro, mit der wir auch neue, sehr prominente Investoren wie Dieter von Holtzbrinck Ventures und Bertelsmann Investments an Bord holen konnten. Mindestens genauso ein Highlight war aber die Tatsache, dass wir unser tolles Team erfolgreich weiter auf- und ausgebaut haben.

Es herrscht derzeit Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Was ist Deine Sicht auf diese Eiszeit?


Ehrlicherweise sind für mich die jüngsten Entwicklungen eher ein “back to normal”. Die Bewertungen und Rundengrößen der letzten zwei Jahre waren teilweise astronomisch hoch und in meinen Augen recht unrealistisch. Daher denke ich, dass das, was wir jetzt sehen, die notwendige Korrektur im Start-up-Markt ist. In 2023 kommen wir deshalb hoffentlich alle langsam aus der Stockstarre und es herrscht ein wenig mehr Normalität. 

Wie lief 2022 wirtschaftlich für Euch – habt ihr alle eure Ziele erreicht?


2022 war trotz bzw. gerade wegen der insgesamt sehr angespannten Marktlage ein sehr gutes Jahr für uns. Wir sind im Rahmen unserer Series-A mit Qunosuite, unserer neuen SaaS-Lösung für Krankenhäuser, gut im Markt angekommen und sehen jeden Tag die Bestätigung, dass wir mit unserer Software für Patient-Relationship-Management dazu beitragen, ein besseres und menschlicheres Gesundheitssystem zu bauen. Insofern bin ich zuversichtlich, dass 2023 noch erfolgreicher wird.

Was lief 2022 bei Euch nicht rund?


Ich denke, der Krieg in der Ukraine hat uns alle schockiert und mitgenommen. Hier spürten wir auch eine gewisse Verunsicherung im Markt. Ansonsten würde ich mir für das deutsche Gesundheitssystem insgesamt etwas mehr Mut und Tatkraft und weniger Bedenken wünschen.

Welches Projekt steht bei Euch für 2023 ganz oben auf der Agenda?


Nach der Finanzierungsrunde ist vor der nächsten Finanzierungsrunde, heißt es ja so schön. In diesem Sinne legen wir vollen Fokus auf die Weiterentwicklung unserer Patient-Relationship-Management Software Qunosuite, damit wir Krankenhäusern noch besser dabei helfen können, patienten-zentrierter zu arbeiten und zu wirtschaften. Unser Ziel ist es, die führende Software für Patient Relationship Management zu werden – und zwar weltweit. Allein der Umstand, dass es dafür aktuell noch keine wirklich funktionierende Software gibt, zeigt, wie wichtig unser Vorhaben und wie groß unser Potenzial ist. Daran wollen wir auch im nächsten Jahr mit voller Tatkraft arbeiten.

Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.

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Foto (oben): Qunomedical

#Interview – “Der Herdentrieb hat auch einige ungesunde Auswüchse”

#Interview

Wie lief es 2021 bei limehome? “Wir waren davon ausgegangen, dass wir mit dem Impffortschritt zu Beginn des Jahres weniger Auswirkungen durch die Pandemie spüren würden. Trotz dessen haben wir tatsächlich alle unseren wirtschaftlichen Ziele erreicht”, sagt Gründer Josef Vollmayr.

“Der Herdentrieb hat auch einige ungesunde Auswüchse”

Freitag, 31. Dezember 2021VonAlexander Hüsing

Das Münchner Startup limehome, das 2018 von Lars Stäbe und Josef Vollmayr gegründet wurde, mietet Wohnungen an und richtet diese als Apartments zur kurz- und langfristigen Miete ein. Bauwens, Momeni, Althoff Hotels, HV Capital, Lakestar und Picus Capital investierten in den vergangenen Jahren bereits mehr als 30 Millionen Euro in die Jungfirma.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht limehome-Macher Vollmayr einmal ausführlich über das fast abgelaufene Jahr.

2021 ist fast rum. Was war das Highlight in diesem Jahr bei limehome?


Als Technologieunternehmen haben wir von Beginn an auf ein eigens entwickeltes Betriebssystem gesetzt, das wir immer in den Fokus unserer Arbeit gestellt haben. Das hat sich in diesem Jahr besonders bezahlt gemacht. Wir konnten mit der Expansion in die Niederlande sowie weiteren Standorten in Deutschland, Österreich und Spanien zeigen, dass sich unser Konzept über den Heimatmarkt hinaus an zahlreichen Standorten, in Business- und Leisure-Destinationen, in kleineren und größeren Städten und Properties erfolgreich und effizient umsetzen lässt.


Trotz eines Marktumfeldes, das für unsere Industrie mit ständig wechselnden Regularien und Marktschwankungen bis hin zu kompletten Beherbergungsverboten alles andere als einfach war, konnten wir in diesem Jahr stark expandieren. So war es natürlich ein besonderes Highlight, den Beweis für ein krisenresistentes, funktionierendes Konzept erbringen zu können.

Wie lief 2021 wirtschaftlich für Euch – habt ihr alle eure Ziele erreicht?


Wir waren davon ausgegangen, dass wir mit dem Impffortschritt zu Beginn des Jahres weniger Auswirkungen durch die Pandemie spüren würden. Trotz dessen haben wir tatsächlich alle unseren wirtschaftlichen Ziele, die wir im Herbst letzten Jahres definiert hatten, erreicht. Seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 konnten wir unseren Umsatz trotz schwieriger Marktlage versiebenfachen. Außerdem haben wir in die Niederlande expandiert sowie unsere Präsenz in Spanien, Deutschland und Österreich ausgebaut. Wir wachsen also weiterhin planmäßig stark und haben weitere Fortschritte in unserem digitalen und physischen Produkt gemacht.

Was lief 2021 bei Euch nicht rund?


Ich würde eher sagen, vieles lief nicht so wie geplant. Durch die sich ständig wechselnden Gegebenheiten mussten wir uns natürlich durchgehend anpassen, ohne unsere langfristigen Ziele aus den Augen zu verlieren. Das hat unseren Mitarbeitenden sehr viel abverlangt. Es war unglaublich wichtig, sich trotz der beschlossenen Pläne ein gutes Maß an Flexibilität zu bewahren, denn nur so konnten wir sie in dieser dynamischen Zeit umsetzen. Deswegen geht ein großer Dank an unser Team, ohne das es nicht möglich gewesen wäre, die Herausforderungen der letzten zwei Jahre zu bewältigen.

Welches Projekt steht bei Euch für 2022 ganz oben auf der Agenda?


Neben dem weiteren Wachstum in unseren Kernmärkten werden wir die Expansion in weiteren europäischen Ländern vorantreiben. insofern ist es eines der zentralen Vorhaben,, unsere eigenen Standorte auszuweiten. Das zweite wichtige Vorhaben für 2022 ist, unser eigens entwickeltes Betriebssystem „limehome connect” flächendeckend umzusetzen. Mit dem Launch unseres digitalen Hotel-Franchisings haben wir in diesem Jahr bereits einen wichtigen Grundstein für die Digitalisierung des Gastgewerbes gelegt. Nun können auch andere Hotelanbieter, vom kleinen Boutique-Hotel bis hin zur Hotelkette, unsere Technologie nutzen. Durch die Digitalisierung von Front- sowie Backend-Prozessen können Betreiber von Hotels und Serviced-Apartments operativen Aufwand um bis zu 80 Prozent reduzieren und über eine AI-basierte Distribution deutlich höhere Umsätze generieren. Das ist besonders spannend für Hoteliers, da in der Implementierung keinerlei IT-Know-How erforderlich ist. Auch unsere Dienstleister wie beispielsweise für den Room Service arbeiten mit unserer Lösung. Gerade in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, geschultes Personal zu finden, Kundinnen und Kunden sich auf eine digitale Journey eingestellt haben und Hoteliers den Veränderungsdruck spüren, freuen wir uns besonders, dass unser Konzept nun skalierbar am Markt ist.

Die deutsche Startup-Szene erlebt gerade einen ganz großen Boom. Was ist Deine Sicht auf diese absolute Hochphase?


Die mehr als 12 Milliarden US-Dollar an Wagniskapital, die dieses Jahr bereits in die deutsche Startup-Szene geflossen sind, sind natürlich ein starkes Zeichen für den Standort. Im Schatten der großen Vorbilder hat sich nun endlich auch eine breite und starke Basis entwickelt. Das kann Deutschland langfristig nur gut tun und ich hoffe, dass die neue Bundesregierung auch hier langfristig einen größeren Beitrag leistet. Man muss allerdings dazu sagen, dass sich das Kapital auf wenige gehypte Segmente wie (Enterprise-) Software, FinTech, Direct-To-Consumer oder Logistik konzentriert. Hier benötigen die meisten Unternehmen noch einige Zeit, um tatsächlich in die derzeitigen Bewertungen zu wachsen oder sich die Profitabilität des Geschäftsmodells sehr langfristig und hart zu erarbeiten. Der Herdentrieb hat hier auch einige ungesunde Auswüchse. Jedoch sorgen die hohen Bewertungen für Early-Stage-Startups auch dafür, dass viele Talente unternehmerisch tätig werden, was für den deutsche Markt sicherlich von Vorteil ist.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): limehome

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