24-jährige Investorin: „Mein Job ist es, reiche Männer noch reicher zu machen”

Die 24-jährige Madeline Lawrence hält eigentlich nichts von Kapitalismus, arbeitet aber für einen VC. Uns hat sie erklärt, warum sie und ihre Generation anders tickt.

Die VC-Investorin Madeline Lawrence denkt kritisch über das, was sie tut.

Die VC-Investorin Madeline Lawrence denkt kritisch über das, was sie tut.

Peak Capital

In ihrer Selbstbeschreibung auf Twitter steht: Madeline Lawrence, „young & naive, making rich men richer @ Peak Capital VC“. Im Grunde, erklärt die Investorin des niederländischen VC bei einem Mittagessen in Berlin-Mitte, sei das ein bittersüßes Eingeständnis. „Natürlich kann ich mir selbst eine schöne Geschichte darüber erzählen, wie gut und sinnvoll es ist, was ich tue“, sagt sie lächelnd. „Aber ich kann die Tatsache ja nicht ignorieren, dass das alles auch einen problematischen Aspekt hat.“ Eben jenen, dass Venture Capital nun mal immer irgendwie irgendwo reiche Männer reicher macht.

Aktuelle News

In diesen Startups steckt das Vermögen von Profi-Fußballer Mario Götze

  • Portfolio-Check

In diesen Startups steckt das Vermögen von Profi-Fußballer Mario Götze

  • Profielfoto Lisa Ksienrzyk

Vor über zwei Jahren hat Profisportler Mario Götze einen zweiten Karriereweg eingeschlagen: Investor. Einen Exit hat der Weltmeister bereits zu verbuchen.

Im Portfolio von Mario Götze befinden sich 15 deutsche Startups.

Im Portfolio von Mario Götze befinden sich 15 deutsche Startups.

ANP / Getty Images

Vor acht Jahren hat Mario Götze das entscheidende Finaltor geschossen und Deutschland zum Weltmeister gemacht. Da war er 22 Jahre alt. Heute darf er sich nicht nur Profi-Sportler und Fußball-Weltmeister nennen, sondern auch Investor. 2018 gründete Götze die Firma Companion-M, ursprünglich als Berater für Marketingdienstleistungen. Seit zwei Jahren wickelt er über das Unternehmen auch seine Startup-Investments ab.

Eigenen Angaben zufolge listet sein Porfolio mehr als 20 Tech-Firmen weltweit. „Ich sehe viele Parallelen zu meinem aktuellen Beruf“, sagte Götze einmal in einem Interview. Als Fußballer sei er Teil einer Mannschaft, die zusammenarbeitet und wiederum von einem Verein gefördert wird. Als Wagniskapitalgeber unterstütze er ebenfalls Teams, die langfristig eigene Ideen entwickeln und Rückhalt benötigen.

Nicht nur Finanzinvestor, auch strategischer Sparringspartner

Wie viel Geld Mario Götze in die Startups investiert, ist nicht öffentlich bekannt. In der Regel beteiligt er sich an frühen Runden, also Seed- und Series-A-Finanzierungen. Ihm gehören dann häufig weniger als ein Prozent der Anteile.

Aktuelle News

Fynn Kliemann: Chronik eines Influencer-Fiaskos

Shitstorms, Anzeigen und enttäuschte Geschäftspartner: Viel ist passiert, seit Betrugsvorwürfe gegen Fynn Kliemann öffentlich wurden. Die wichtigsten Ereignisse zusammengefasst.

Vom „Heimwerkerking“ zum Influencer und schließlich zum mutmaßlichen Betrüger: Fynn Kliemann.

Vom „Heimwerkerking“ zum Influencer und schließlich zum mutmaßlichen Betrüger: Fynn Kliemann.

picture alliance / Geisler-Fotopress | Clemens Niehaus/Geisler-Fotopress

Seit Anfang Mai halten die Betrugsvorwürfe gegen Influencer Fynn Kliemann das Netz in Atem. Der 34-Jährige soll nach Recherchen des Redaktionsteams um TV-Satiriker Jan Böhmermann bewusst falsche Angaben beim Handel mit Atemschutzmasken gemacht, Geschäftspartner getäuscht und die Lieferung fehlerhafter Masken an Flüchtlinge zumindest mit organisiert haben. Zudem habe Kliemann von den Geschäften – anders als behauptet – auch finanziell profitiert.

Gegen Kliemann liegen inzwischen nicht nur erste Anzeigen vor. Auch zahlreiche Geschäftspartner haben sich zuletzt von ihm distanziert und Kooperationen beendet. Gründerszene fasst die wichtigsten Schlüsselmomente des Influencers zusammen – vom Aufstieg bis zum tiefen Fall:

April 2015: Fynn Kliemann lädt sein erstes Heimwerker-Video hoch – eine Anleitung zum Bau eines Schwebestativs. „Zum Spaß, um meinen Freunden zu zeigen, dass man für sowas keinen Tausender hinblättern braucht“, erzählt ­Kliemann später dem Magazin t3n: „Es wurde geteilt wie bescheuert.“ Zehntausende sehen sich den Clip an. Als selbsternannter „Heimwerkerking“ postet der gelernte Mediengestalter daraufhin weitere Videos mit teils kuriosen Projekten: So filmt sich Kliemann in seiner Garage etwa dabei, wie er einen Streitwagen oder ein Trainingsgerät für Astronauten baut.

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Durchbruch dank ZDF-Kooperation

August 2016: Mit einem Filmteam aus Hannover kaufte Kliemann zuvor einen Bauernhof in Rüspel bei Bremen, mitten in der niedersächsischen Pampa. Angeblich nur, „um ein bisschen mit dem Traktor rumzuballern“ oder DIY-Raketen „abzuschießen“, wie Fynn Kliemann sagt. Schnell wird daraus aber mehr: Der Youtuber tauft das drei Hektar große Areal in „Kliemannsland“ um, will so den „ersten, besten und freiesten Interaktiv-Staat der Welt“ aufbauen. Freiwillige könnten auf dem Hof mit anpacken. Was es vor Ort konkret zu tun gibt, sagt einem die von Kliemann programmierte Web-App „Fynnder“.

Filmisch produziert wird das Projekt für das ZDF-Jugendformat Funk. Zusätzlich zu Kliemanns persönlichem Youtube-Kanal entsteht unter dem Namen „Kliemannsland“ ein zweiter. Für den Jungunternehmer markiert die Kooperation den Anfang einer steilen Influencer-Karriere.

Oktober 2016: Fynn Kliemann steigt in den Handel mit Merchandise ein. Unter der Marke „Oderso“ verkauft er selbst gestaltete Kapuzenpullis und Mützen im eigenen Webshop. Die Produktion übernimmt die Textilfirma Global Tactics, die nach eigenen Angaben fair und nachhaltig in Europa produziert.

September 2018: Kliemann, der laut eigener Aussage seit seiner Jugend Musik macht, veröffentlicht sein erstes Musikalbum „Nie“. Die Besonderheit: Den Vertrieb organisiert er selbst, auf ein professionelles Plattenlabel verzichtet er. Über eine Art Crowdfunding-Kampagne generiert er 80.000 Vorbestellungen. Insgesamt verkauft sich das Album 100.000-mal. Dafür erhält er die Goldene Schallplatte.

November 2018: Mit Kumpel und Ex-Sidekick von Joko und Klaas, Olli Schulz, kauft Kliemann das Hausboot des verstorbenen Musikers Gunter Gabriel. Für das abgewohnte Objekt im Hamburger Hafen bezahlen beide insgesamt 30.000 Euro. Was genau Kliemann und Schulz mit dem Hausboot planen, ist zunächst nicht klar. Nur soviel: Es soll wieder zum Leben erweckt werden.

Erste Deals mit Sponsoren

Januar 2020: Kliemann hat sich inzwischen eine beachtliche Reichweite aufgebaut. Seine beiden Youtube-Kanäle kommen zusammengezählt auf rund eine Million Abonnenten. Auch auf Instagram hat Kliemann mehrere hunderttausend Follower. Von seinem Credo, grundsätzlich alle Anfragen für bezahlte Werbepartnerschaften abzulehnen, ist der Influencer inzwischen abgerückt. So unterhält Kliemann unter anderem Kooperationen mit der Trinkwasserschutzorganisation Viva con Agua. Später kommt unter anderem der Energieversorger EWE hinzu, der das Kliemannsland energiesparend umrüstet. Weitere Werbepartner in der Kliemann-Vita: Die Biermarke Jever und die Baumarkt-Kette Toom.

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Fynn Kliemann

April 2020: Sein Image als Weltverbesserer weiß Kliemann auch in der Corona-Pandemie zu nutzen. Um Arbeitsplätze an den europäischen Produktionsstätten der Textilfirma Global Tactics zu sichern, stellt Kliemann mit einem Geschäftspartner die Produktion auf Schutzmasken um. Gleichzeitig bezeichnet der Influencer bisherige Masken-Anbieter als „Profitgeier“, er wolle zeigen, dass man Masken auch in Europa zu fairen Preisen und Arbeitsbedingungen fertigen könne. Aufsehen erregt Kliemann zudem mit der Ankündigung, rund 100.000 Masken an Flüchtlinge zu spenden. Auch Business Insider berichtet, schreibt von zwei Unternehmern, die sich „gesellschaftlich verantwortlich fühlen.“

Finanzielle Erfolge mit Musik und NFTs

März 2021: Fynn Kliemann verzeichnet einen beachtlichen finanziellen Erfolg mit sogenannten NFTs. Er versteigert insgesamt 100 digitale Abdrucke selbst kreierter Kunstwerke auf einer Krypto-Plattform. Darüber nimmt er circa 170 Ether ein – nach damaligem Kurs umgerechnet 250.000 Euro.

März 2021: Wie sehr sich auch der Ausflug von Fynn Kliemann in die professionelle Musikwelt gelohnt hat, zeigt ein Geschäftsabschluss seines neu gegründeten Two Finger Records. Demzufolge hat der Musiker 2019 mit seinen Werken einen Vorsteuergewinn von 818.000 Euro erzielt.

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März 2021: Drei Jahre, nachdem Kliemann mit Olli Schulz das Hausboot des verstorbenen Musikers Gunter Gabriel gekauft hat, erscheint auf Netflix eine Dokuserie über das Projekt. Die Doku zeigt, wie Kliemann und Schulz das Hausboot sanieren und neu einrichten. Wieder berichten zahlreiche Medien über das Projekt, was Fynn Kliemann zu weiterer Bekanntheit verhilft.

August 2021: Erneut macht Fynn Kliemann selbst kreierte Gemälde zu Geld. Diesmal in physischer Form als Echt- oder Kunstdruck. 1,3 Millionen Euro kommen so laut Nord24.de zusammen.

Februar 2022: Neues Jahr, neues Projekt – Kliemann startet unter dem Namen LDGG („Lass dir gut gehen“) ein eigenes Vermietungsportal für Ferienwohnungen mit ungewöhnlicher Architektur. Die Immobilien (zum Beispiel einen Wasserturm oder ein Tiny House) erwirbt Kliemann meist im sanierungsbedürftigen Zustand und möbelt diese neu auf – auch durch Sponsoren.

Betrugsvorwürfe von Jan Böhmermann

3. Mai 2022: Fynn Kliemann veröffentlicht in einem Instagram-Video einen kritischen Fragenkatalog der „ZDF Magazin Royale“-Redaktion, die er „von der Chefredakteurin“ per Mail erhalten habe. Worum es dem Redaktionsteam von TV-Satiriker Jan Böhmermann geht, wird zunächst nicht ganz klar. Die Fragen beziehen sich vor allem allgemein auf Details zu Kliemanns Maskengeschäften im Frühjahr 2020.

Kliemann selbst gibt sich in dem Video gelassen: Er sei ja eigentlich „ein Fan von transparenten Gesprächen miteinander“, sagt er. Zudem finde er es gut, „Dinge zu hinterfragen und nicht einfach so hinzunehmen“, ebenso wie investigative Journalisten, die hinterfragten. Kliemann beantwortet die Fragen anschließend aus seiner Sicht in knapp 30 Minuten. Fans feiern den Influencer für seine vermeintliche Offenheit: „Krass transparent“, schreibt etwa ein Anhänger bei Instagram.

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6. Mai 2022: Das „ZDF Magazin Royale“ um TV-Satiriker Jan Böhmermann veröffentlicht über Nacht eine neue Folge. In dem knapp halbstündigen Video wirft Böhmermann Kliemann vor, falsche Angaben beim Handel mit Atemschutzmasken gemacht zu haben. Statt wie von Kliemann und dessen Textilpartner Global Tactics im Frühjahr 2020 behauptet, stammten die Masken nicht aus fairer Produktion in Europa, sondern aus Bangladesch und Vietnam. Zudem sollen die rund 100.000 Masken, die Kliemann medienwirksam an Flüchtlinge gespendet hat, fehlerhaft gewesen sein. Auch habe sich der Influencer an Maskendeals sehr wohl bereichert. Die Rede ist von einem Millionengewinn. Böhmermann beruft sich bei seinen Recherchen auf Lieferscheine, Whatsapp-Chats sowie Foto- und Videoaufnahmen. Das Enthüllungsvideo kommt schnell auf über eine Million Abrufe bei Youtube.

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6. Mai 2022: Am Abend reagiert Fynn Kliemann auf die Vorwürfe. Er wolle sich „in aller Form bei allen Personen, Organisationen, Institutionen entschuldigen“, die nun „enttäuscht und geschockt“ seien, teilt er auf Instagram mit. Er nehme die Vorwürfe sehr ernst. „Für einige muss ich mich entschuldigen und andere muss ich dringend richtig stellen, da jene Betrugsvorwürfe einfach nicht stimmen.“ Er liest ein mehrseitiges Statement vor und versucht, die erhobenen Vorwürfe zu entkräften.

6. Mai 2022: Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis (DNP), die Kliemann in 2020 noch für sein Maskenprojekt einem Sonderpreis ausgezeichnet hatte, erkennt ihm diesen ab.  „Weil er unlautere Methoden angewendet und uns mit Greenwashing hintergangen hat“, so die Begründung der Stiftung.

7. Mai 2022: Getäuscht worden sein soll außerdem der Online-Modehändler About You. Der hatte die Atemschutzmasken von Fynn Kliemann in sein Sortiment aufgenommen, wohl in der Annahme, die Masken stammten tatsächlich aus europäischer Produktion. Fynn Kliemann gibt in seinem Statement an, About You habe davon gewusst. Das bestreitet About-You-Mitgründer Tarek Müller bei Instagram umgehend. Das Unternehmen entfernt die Atemschutzmasken aus seinem Sortiment.

Erste Anzeigen bei der Polizei

9. Mai 2022: Fynn Kliemann veröffentlicht auf Instagram ein zweites Statement zu den Vorwürfen. Das fällt dieses Mal deutlich kürzer aus. Nach „Zehntausenden Nachrichten“ und „Fragen über Fragen“ habe er einen „riesigen Knoten im Kopf“, schreibt er. Er wolle sich demnächst noch einmal äußern. Dafür brauche er jedoch erst einmal etwas Zeit, bis er „Klarheit über die Details“ habe.

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10. Mai 2022: Die Betrugsvorwürfe haben für Fynn Kliemann erste juristische Folgen. Wie die Syker Kreiszeitung berichtet, seien bei der Polizeiinspektion im niedersächsischen Rotenburg „eine Handvoll Hinweise“ sowie eine Strafanzeige aus der Bevölkerung eingegangen. „Die Leute haben mitbekommen, dass Fynn Kliemann in diesem Landkreis wohnt“, sagte ein Sprecher der Kreiszeitung. Die Behörde stehe zudem im Austausch mit der Staatsanwaltschaft. Auch gegen die Textilfirma Global Tactics, an der Kliemann als Gesellschafter beteiligt ist, liegt laut der Wirtschaftswoche eine Strafanzeige vor.

12. Mai 2022: Weitere Geschäftspartner trennen sich von Fynn Kliemann. Nachdem sich bereits die Trinkwasserschutzorganisation Viva con Agua, der Modeshop About You und der Energieversorger EWE vom Influencer losgesagt haben, stoppen nun auch der Getränkehersteller Berentzen und die Baumarkt-Kette Toom die Zusammenarbeit. Kurz darauf zieht zudem die Biermarke Jever nach.

20. Mai 2022: Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) legt ein geplantes Fernsehprojekt mit Fynn Kliemann vorerst auf Eis. Laut dem Branchendienst DWDL soll der NDR mit dem Influencer ein Comedy-Format geplant haben. Das Projekt hätte demnach mit knapp 500.000 Euro bezuschusst werden sollen.

21. Mai 2022: Nach den Betrugsvorwürfen gegen Fynn Kliemann und den Maskenlieferanten Global Tactics, tritt der Geschäftsführer des Unternehmens, Tom Illbruck, zurück. Tom Illbruck ist Gründer der Textilfirma Global Tactics und arbeitete seit 2020 mit dem Influencer zusammen.

Entschuldungs-Video auf Instagram

25. Mai 2022: Wie der Spiegel durch neue Dokumente, E-Mails, WhatsApp-Nachrichten herausgefunden hat, wollte sich Kliemann schon seit mehreren Monaten von dem Masken-Projekt distanzieren. Demnach untersagte der Influencer, in diesem Zusammenhang mit seinem Gesicht zu werben. Daraufhin habe etwa die Drogeriekette Rossmann eine größere Bestellung storniert. Aus juristischen Kabbeleien habe Kliemann sich bewusst zurückgehalten und auf seine Geschäftspartner verwiesen. Angesprochen auf gerichtliche Schreiben antwortete er laut Bericht „ich will das gar nicht sehen hahahaha“. Um einen ersten Schritt in Richtung einer Aufbesserung seines Image zu gehen, wolle Kliemann nun den vermeintlichen Gewinn – überprüft ist die Summe von rund 280.000 Euro nicht – aus den Maskengeschäften an gemeinnützige Institutionen spenden. Indes outete sich OMR-Chef Philipp Westermeyer als stiller Teilhaber an Kliemanns Aktivitäten. Vor wenigen Jahren habe er sich mit 25.000 Euro beteiligt.

28. Mai 2022: Fynn Kliemann meldet sich knapp drei Wochen nach Bekanntwerden der Betrugsvorwürfe mit einem neuen Video auf Instagram zurück. Darin entschuldigt er sich für die Vorwürfe und verspricht einen Regelkatalog für seine zahlreichen Firmen. Innerhalb weniger Tage wird das Video rund eine Million Mal abgerufen. Die Reaktionen sind überwiegend positiv.

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29. Mai 2022: Auch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter wird das neue Kliemann-Video rege diskutiert. Nicht jeder sieht darin aber eine aufrichtige Entschuldigung. Ein Twitter-Nutzer, der sich als „ehemaliger PR-Berater“ bezeichnet, sieht in dem Video ein Beispiel für Krisenkommunikation, wie es sie sonst nur in Konzernen gibt. Der Thread ist durchaus lesenswert:

Als ehemaliger PR-Berater möchte ich hier mal meine Meinung zum neuen Video von #kliemann sagen.#lmaafk #kliemannsland #fynnkliemann
Let's go.
Vorab: Nach seinem letzten Video dachte ich nur “Hätte er mal besser Profis gefragt”. Nun, das hat er. Aber ob das gut war? (1/x)

— This is this ???? (@barbcore) May 29, 2022“>

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Diese Chronik wird fortlaufend aktualisiert.

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Sein Startup folgt den Sonnenstrahlen – das überzeugt Top-Investor Hansi Hansmann

Das Startup Shadowmap visualisiert das Sonnenlicht und ihren Schattenwurf auf der ganzen Welt, zu jeder beliebigen Zeit. Was so einfach klingt, birgt Möglichkeiten für viele Industrien.

Georg Molzers Startup Shadowmap entstand aus dem kleinen Wunsch, mehr Licht zu erhaschen. Jetzt stellt sich heraus, welches Potential die Idee mit sich bringt.

Georg Molzers Startup Shadowmap entstand aus dem kleinen Wunsch, mehr Licht zu erhaschen. Jetzt stellt sich heraus, welches Potential die Idee mit sich bringt.

linse2.at

Als Georg Molzer im tiefsten Winter in seiner Wiener Wohnung am Computer saß, fehlte ihm etwas. „Ich war Freelancer und hatte viel zu tun. Im Winter steht die Sonne sehr flach und zum Höhepunkt bekam ich ganze zwei Wochen lang keinen einzigen Sonnenstrahl zu Gesicht“, sagt Molzer. Noch dazu lag sein Apartment in einer schmalen Straße mit hohen Häusern. Keine Chance also, in der kalten Jahreszeit ein paar Sonnenstrahlen in seinen vier Wänden abzubekommen.

Wenn er sich in der Mittagspause auf die Suche nach einem sonnigen Plätzchen machte, stellte er fest, dass das in einer Großstadt mit vielen Gebäuden nicht so leicht ist. „Da dachte ich mir: Es wäre doch cool, in einer App zu sehen, wo jetzt gerade noch die Sonne scheint“, erklärt Molzer im Gespräch mit Gründerszene.

Dass noch keiner darauf gekommen war, habe den gebürtigen Wiener gewundert. In der Hauptstadt seien alle dafür notwendigen 3D-Daten und das mathematische Modell der Sonnenposition frei zugänglich. Die Lösung wäre eine dreidimensionale, einfach zu bedienende Landkarte, auf der man Schatten und Licht in Echtzeit sieht.

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Der heute 37-Jährige kam allerdings lange selbst nicht dazu, seine Idee umzusetzen. Er steckte seine Zeit und Energie zunächst in seine Position als Head of Mobile Design beim Online-Identitätsprüfer Jumio und später in die Mitgründung und Rolle des Technischen Direktors beim kontroversen Health-Startup Kiweno.

Berühmte Investoren ziehen mit

Als Molzer endlich die nötige Zeit für die Entwicklung fand, investierte er volle zwei Jahre Arbeit und holte einen Ex-Kollegen von Kiweno, Simon Mulser, als Mitgründer mit an Bord, bevor er im Mai 2021 die erste Version von Shadowmap veröffentlichte. Zwar habe es vorher schon verschiedene Sonnen-Apps auf dem Markt gegeben, sagt er, diese beschränkten sich aber auf die Position der Sonne am aktuellen Standort und ignorieren Abschattungen, wie sie durch Bauten und topographische Merkmale wie Berge entstehen.

Sein Startup weckte dadurch das Interesse von namhaften österreichischen Investoren wie dem Business Angel Hansi Hansmann und dem VC Calm/Storm Ventures. Deren sechsstelliges Investment sichert den beiden Gründern die nächsten Monate, um die Software weiter auszubauen.

Erweiterungsmöglichkeiten bieten sich Molzer viele: Zu den mittlerweile 25.000 monatlichen Kunden zählen nämlich bei Weitem nicht nur sonnenhungrige Großstädter. Aber gerade weil die Nutzungsmöglichkeiten so vielfältig und damit auch unterschiedlich sind, feilt Molzer noch an den Details des Bezahlmodells. Zwar gibt es schon eine Pro-Version der App, bislang zahlen aber nur etwa 50 Kunden für die dadurch freigeschalteten Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel eine flexible Auswahl des Datums. Die kostenlose Version wird laut Molzer von an  Privatpersonen als auch Industrien genutzt.

Vom Bergsteiger bis zur Immobilienfirma

Österreichische Skibergsteiger beispielsweise nutzen Shadowmap, um beim Aufstieg zum Gipfel schattige Routen zu finden. Wege fernab des Sonnenlichts schützen sie vor körperlicher Überhitzung und vor Lawinenabgängen durch erwärmten Schnee. Aber auch Künstler und Kreative haben Shadowmaps für sich entdeckt: Auf der Suche nach der richtigen Lichteinstrahlung für Filmdrehs und Fotoshoots sehen sie die Lichtverhältnisse eines Drehorts vorab und sparen Zeit bei der Suche und vor Ort. Die meisten Anwender sind laut Molzer allerdings Immobilienfirmen, Architekten und vor allem Wohnungssuchende.  

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Er hat millionenschwere Exits hinter sich und ist einer der wichtigsten Startup-Investoren Österreichs: Hansi Hansmann.

Genau dort möchte Molzer in Zukunft weiter anknüpfen und den B2B-Bereich vergrößern. „Mit unserer Software können Architekten und Immobilienentwickler die Lichtverhältnisse in ihren eigenen 3D-Modellen simulieren und auf ihren Websites integrieren. Käufer sehen so die exakte Lichtsituation eines Gebäudes schon vorab“, sagt er. Wohnungssuchende sollen dadurch vor bösen Überraschungen durch bewahrt werden. Bald soll Shadowmaps auch Einblick in noch nicht fertig gestellte Gebäude ermöglichen: Und das zu jeder beliebigen Tages- und Jahreszeit und auf die Etage genau.

Laut des Gründers ist auch das niederländische Solarauto-Startup Lightyear daran interessiert, Shadowmap-Software ins Cockpit seiner Solarautos zu integrieren. Der Vorteil für Besitzer: Sie könnten dadurch unter anderem bessere Parkplätze finden, die garantiert in der Sonne liegen und somit bei gutem Wetter das Aufladen des Akkus sichern.

Was auch immer die Zukunft für Shadowmaps bringen mag, eine Sache ist sicher: Georg Molzer hat jetzt keine Probleme mehr, seinen Lunch-Platz in der Sonne zu finden.

Seine App verwandelt Beamten-Deutsch mit KI in verständliche Sprache

  • Bürokratie

Seine App verwandelt Beamten-Deutsch mit KI in verständliche Sprache

ABC Doc will bürokratische Schreiben mit einer Künstlichen Intelligenz entwirren und bei Anträgen helfen. Vor allem Einwanderer und Arbeitgeber sollen profitieren.

Wladislav Pinskij ist studierter Jurist und Mehrfachgründer: Mit ABC Doc will er nun die Bürokratie vereinfachen
Wladislav Pinskij ist studierter Jurist und Mehrfachgründer: Mit ABC Doc will er nun die Bürokratie vereinfachen
ABC Doc

Die Post vom Finanzamt oder der Krankenkasse kann selbst für deutsche Muttersprachler schwer zu entschlüsseln sein. Denn bürokratische und juristische Formulierungen sind nicht unbedingt eingängig. Menschen mit einem Migrationshintergrund, Fachkräfte aus dem Ausland und Einwanderer haben es häufig noch schwerer, das Beamten-Deutsch zu entziffern. Wladislav Pinskij kennt das Problem. Er ist studierter Jurist, hat sich Jahre lang mit Migrationsrecht befasst und zuletzt das Schlaf-KI-Startup Endel gegründet. Dieses Jahr hat er ABC Doc aufgebaut.

Dabei handelt es sich um eine App, die nach eigenen Angaben mit einer Künstlichen Intelligenz dabei helfen soll, bürokratische Anträge verständlich zu machen. „Wir wollen eine Plattform sein, die den Menschen diese Stressfaktoren nimmt und das Lesen und Beantworten von Schreiben übernimmt“, sagt Pinskij. Das jeweilige Dokument vom Amt wird per App gescannt, die den Inhalt daraufhin auf Englisch oder Russisch kurz zusammenfasst und erklärt, was gemacht werden muss.

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2.500 Nutzer habe die im September gestartete iOS- und Android-App bereits, so der Gründer. Derzeit wird der noch kostenlose Service vor allem von Russland-Deutschen genutzt, sagt Pinskij. „Wir wollen, dass Bürger, Arbeitgeber und Staat einander verstehen und eine gemeinsame Sprache gesprochen wird. Da geht es nicht ums Deutsche an sich, sondern um die Verständlichkeit des Inhalts.“

Die Rechtsberatung ist der nächste Schritt

Die App befindet sich in der letzten Testphase, bevor der Service 2,99 Euro im Monat kosten soll. Derzeit arbeiten er und sein 15-köpfiges Team an weiteren Sprachen wie Türkisch, Arabisch und Polnisch. Pinskij zufolge führen er und seine Mitgründer Marina Guseva, Dmitry Tkachenok und Anton Swirski derzeit Gespräche mit einer Landesregierung. Hier gehe es darum, die App in einem Pilotprojekt mit den gängigen Behördenschreiben zu versorgen, damit mögliche Antworten von der KI vorformuliert werden können. So sollen 1.000 typische Formulare abgedeckt werden.

Im kommenden Jahr wollen die Macher der App die Funktion hinzufügen, dass die KI auch Vorschläge für die Formulierung der Anträge liefert. Außerdem soll eine zusätzliche Rechtsberatung angeboten werden. Quasi eine Vermittlung an Juristen, um hier über ein Provisionsmodell mitzuverdienen. Vor Kurzem hat das Startup in seiner Pre-Seed rund 500.000 Euro vom russischen VC-Fonds Impulse und einer Reihe Business Angels erhalten. Für den nächsten Entwicklungsschritt peilt Pinskij weitere fünf Millionen Euro für eine Runde im Frühjahr 2022 an.

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