Neben einigen anderen neuen Gerätschaften hat das Unternehmen Oppo hierzulande das Oppo A16s veröffentlicht, das im Gegensatz zum A16 um NFC aufgestockt wurde und mittlerweile schon für knapp 150 Euro gelistet wird. Beim Oppo A16s handelt es sich um ein Einsteigergerät, das mit gerade einmal 64 GB internem Speicher ausgerüstet ist. Hierbei sollte aber schon jetzt erwähnt werden, dass die Kapazität des Oppo A16s per microSD erweitert werden kann und man dennoch im Dual-SIM-Betrieb unterwegs sein kann – Triple-Slot-Design sei Dank. Optisch macht das Gerät auf den ersten Blick etwas her, auch wenn ich persönlich das schwarze Modell im Gegensatz zu seinem blauen Kollegen etwas langweilig finde.
Eine Displayschutzfolie ist bereits werkseitig angebracht. In meinem Fall hat eben jene aber direkt nach dem Auspacken einen Kratzer auf der rechten Displayseite, der störend ins Auge fällt. Das darf auch bei einem Gerät der unteren Preisklasse nicht passieren. Das Oppo A16s besitzt einen USB-C-Anschluss, einen 3,5-mm-Klinkenanschluss, auf der linken Seite die Lautstärkewippe mit einer angenehmen Haptik und auf der rechten Seite, durch eine Wölbung nach innen gut spürbar, den Powerbutton mit eingebautem Fingerabdruckleser. Jener reagiert nach der Einrichtung erstaunlich zuverlässig und schnell. Das habe ich bei vielen teureren Geräten schon anders erleben müssen.
Auf der Rückseite des Plastikgehäuses lagert das Kameramodul, das mit seinen drei Sensoren und dem Blitz zumindest optisch auch zu einem höherpreisigen Gerät gehören könnte. Hier wurden dann aber lediglich ein paar recht einfache Sensoren verbaut, zu deren Qualität ich etwas später aber noch etwas sagen möchte. Ihr bekommt eine Weitwinkel-Hauptkamera mit 13 MP, dazu eine 2-MP-Makrokamera und einen 2-MP-Tiefensensor. Die Frontkamera in der Tropfen-Notch löst mit 8 MP auf.
5G fehlt. Die sonstigen Standards wie 4G, Wi-Fi 5, Bluetooth 5.0 und Co. entsprechen dem Bild, das man von einem heutigen Einsteigergerät hat. Was leider auch zum Preissegment passt, ist das recht dröge LC-Display mit 6,5 Zoll Größe und einer maximalen Auflösung von 1.600 x 720 Pixeln. Die Farbdarstellung finde ich noch annehmbar. Leider hapert es bei der Schärfe, beim Kontrast und der maximalen Helligkeit im Sonnenlicht. Als SoC fungiert hier ein MediaTek Helio G35, der in den Bereich „Einstiegsklasse“ gehört.
Für ein Gerät, das 150 Euro kostet, ist die Leistung in Ordnung. Nur muss man auf das Starten von Apps ein klein wenig warten. Das Scrollen durch Seiten und Menüs ist recht träge und mehrere Apps auf einmal sind dann eher eine Instant-Bremse für das System. Für das reine Telefonieren, hin und wieder Nachrichten schreiben und ab und an mal ein Foto machen, reicht es aber.
Was zu begrüßen ist, ist der mit 5.000 mAh doch üppige Akku. Das mitgelieferte 10-W-Netzteil benötigt für die volle Aufladung mehr als zwei Stunden und selbst mein heimischer Schnelllader konnte das Oppo A16s nicht davon überzeugen, schneller zu laden. Dafür hält der Akku bei normaler Nutzung aber locker zwei Tage durch – selbst in meinem Testzeitraum, als ich das Gerät ausgiebig nutze.
Als OS ist Android 11 vorinstalliert. Android 12 wird vom Hersteller schon versprochen und drei Jahre Sicherheitsupdates gibt’s obendrauf. Da es sich hier um ein Oppo-Gerät handelt, bekommt ihr ColorOS als Systemüberzug verpasst. Hierbei handelt es sich meiner Meinung nach um eine der hübscheren Oberflächen, die man aus dem Bereich asiatischer Hersteller so angeboten bekommt. Hinzu kommen eine Menge Zusatzfunktionen wie die Drei-Finger-Wischgeste für Screenshots, ein Game Assistant für Spiele, die Flexdrop-Funktion, mit der sich Apps über anderen freischwebend einblenden und nutzen lassen und vieles mehr.
Weniger schön finde ich, dass das System bei der Einrichtung nachhakt, welche Vodafone-Apps mitinstalliert werden sollen und dass nach der Einrichtung (auch ohne vorherige Auswahl) schon ein paar Drittanbieter-Apps wie PUBG oder auch die App von Booking.com vorinstalliert sind. Diese lassen sich aber allesamt deinstallieren.
Die Leistung des Oppo A16s entspricht meinen Erwartungen, nachdem ich mir das Specsheet des Herstellers gegönnt hatte. Für den Alltag noch durchaus passabel, reicht die Hardware aber absolut nicht zum Spielen von aufwändigeren Games aus. Selbst das einfache Brawl Stars hatte im Test hin und wieder damit zu tun, dass einige Animationen ins Stocken geraten. Dafür ist das Gerät also nicht ausgelegt.
Bei der Kamera hatte ich ähnliche Erwartungen. Ehrlich gesagt vermutete ich hier sogar, dass sie eine absolute Vollkatastrophe sein würde. Hier kann ich etwas beruhigen: Die Hauptkamera macht bei ausreichender Beleuchtung oft gute Aufnahmen, denen es dennoch hin und wieder etwas an Farbstärke und Schärfe fehlt. Gut finde ich, dass Funktionen wie der Beautymodus und dergleichen von Haus aus deaktiviert sind.
Fun-Fact am Rande: Oppo bewirbt seine KI-Features hier mit dem Slogan „KI Verschönerung – Natürlich sein – jeden Tag“. That is not how it works, Oppo! Hier könnt ihr eine Sammlung unkomprimierter Fotos vom Gerät herunterladen.
Abseits davon kriegt die Kamera, sowohl Front- als auch Hauptkameras, mit wenig Beleuchtung schnell ihre Schwierigkeiten. Dann fehlt es sichtbar an Details und Schärfe. Zudem kommt reichlich Bildrauschen ins Spiel. Der Makromodus ist nicht zu gebrauchen. Das haben andere Hersteller mit ähnlichen Modulen auch schon unter Beweis gestellt.
Die Ergebnisse sind enttäuschend und nichts, was man mit anderen teilen möchte. Alles in allem bekommt ihr beim Oppo A16s eine Kamera, mit der sich tagsüber gute, wenn auch nicht überragende Bilder schießen lassen, die dann aber ab einkehrender Dämmerung schnell an Kraft und Details verlieren. Der Bokeh-Effekt in Porträtaufnahmen funktioniert einigermaßen gut, hat aber bei komplexeren Motiven mit Artefakten und Fehlern zu kämpfen.
Was bleibt also zum Oppo A16s zu sagen? Einsteigergerät durch und durch – leider ohne bemerkenswerte Alleinstellungsmerkmale. Etwas umfassender lässt sich zusammenfassen, dass Oppo mit dem A16s (und auch dem nahezu identischen A16) ein Gerät abliefert, das seinen Preis zeigt und mit seinem ansehnlichen Äußeren nicht darüber hinwegtäuschen kann.
Die Kamera ist als durchwachsen zu bewerten, der Autofokus lässt den Nutzer oft im Regen stehen. Der Fingerabdrucksensor hat mich am Gerät am meisten überzeugt, gefolgt vom ausdauernden Akku.
Das Display, das SoC, die 4 GB RAM und selbst der Klang der Lautsprecher sind allesamt durchweg zufriedenstellend, mehr aber eben auch nicht. Für gut 50 – 80 Euro mehr stehen euch zu viele Alternativen zur Verfügung. Für jemanden, der geringe Ansprüche stellt, mag das Gerät noch taugen – der Rest sucht lieber weiter.
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