RedMagic 9S Pro im Test: Schickes Gaming-Smartphone mit gewohnten Ecken und Kanten

nubias Marke RedMagic hat gerade mit dem RedMagic 10 Pro ein brandneues Gaming-Smartphone vorgestellt. Mich hat jetzt allerdings mit Verzögerung das ebenfalls nicht zu verachtende Vorgängermodell RedMagic 9S Pro erreicht, das im Sommer 2024 auf den Markt gekommen ist. Es beherbergt im Vergleich mit dem RedMagic 9 Pro ein kleines Chip-Upgrade und einige Detailanpassungen. Ich stelle euch das mobile Endgerät daher im Test einmal genauer vor.

Im Übrigen ist das SoC-Upgrade sehr dezent: Man hat den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 (SM8650-AB) gegen den Snapdragon 8 Gen 3 Leading Version (SM8650-AC) ausgetauscht. Dadurch kann der Prime-Core mit 3,4 statt 3,3 GHz takten. Obendrein steigt der GPU-Takt auf bis zu 1 GHz. In der Praxis werden von diesem minimalen Leistungssprung die meisten wohl nichts bemerken.

RedMagic 9S Pro – Technische Eckdaten

  • Display: AMOLED, 6,8 Zoll, 2.480 x 1.162 Pixel, 120 Hz dynamische Bildwiederholrate, 960 Hz Touch-Abtastrate, bis zu 1.600 Nits
  • Betriebssystem: Android 14 mit der Oberfläche RedMagic OS 9.5
  • SoC: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Leading Version
  • RAM: 16 GByte LPDDR5X
  • Speicherplatz: 512 GByte UFS 4.0
  • Hauptkamera: 50 (Weitwinkel, OIS) 50 (Ultra-Weitwinkel) 2 (Tiefensensor) Megapixel
  • Frontkamera: 16 Megapixel (Under-Display)
  • Akku: 6.500 mAh, Schnellladung mit 80 Watt
  • Maße / Gewicht: 163,98 x 76,35 x 9,47 mm / 229 g
  • Schnittstellen: Dual-SIM, 4G / 5G, Wi-Fi 7, Bluetooth 5.2, GPS, NFC, USB-C (3.2), 3,5-mm-Audio
  • Besonderheit: Aktiver Lüfter mit bis zu 22.000 RPM, kapazitive Schultertasten mit 520 Hz Abtastrate, RGB-Beleuchtung
  • Lieferumfang: Smartphone, Schutzhülle, Netzteil, USB-Kabel, SIM-Nadel, Anleitung
  • Preis: 799 Euro

Spannend bleibt am RedMagic 9S Pro das Preis-Leistungs-Verhältnis, da dieses Modell angesichts des SoCs sowie der RAM- und Speicherausstattung vergleichsweise günstig ist. Allerdings müsst ihr Abstriche bei den Kameras hinnehmen, wenn man mit anderen Smartphones vergleicht. Es handelt sich hier eben um ein Gaming-Phone und kein „normales“ Premium-Modell.

Ausstattung und Verarbeitung

Das RedMagic 9S Pro hat einen anderen Kühler verbaut als das RedMagic 9, denn neben dem bereits erwähnten aktiven Lüfter befindet sich auch eine Vapor-Chamber im Inneren. Der Lüfter aktiviert sich dabei in Benchmark-Apps und Spielen automatisch, kann aber über die Schnelleinstellungen auch jederzeit manuell aktiviert werden. Dabei könnt ihr aus verschiedenen Profilen wählen, die in Lautstärke und Kühlleistung variieren.

Beklatschen muss ich, dass RedMagic 9S Pro sich nicht mit fadenscheinigen Nachhaltigkeit-Argumenten darum drückt, ein Ladegerät beizulegen, um seine Marge zu steigern. Es ist tatsächlich im Karton ein Ladegerät für die Schnellladung mit 80 Watt im Lieferumfang enthalten. Auch die beigefügte, transparente Schutzhülle geht in Ordnung. Ich würde mir persönlich aber dennoch ein stabileres Case anschaffen.

Die Glasrückseite des RedMagic 9S Pro zeigt schnell Fingerabdrücke, das Design ist jedoch visuell extrem ansprechend. So staunt man nicht schlecht, da die Kameralinsen der Rückseite nicht aus dem Gehäuse herausstehen. Das kennt man von aktuellen Smartphones sonst gar nicht mehr. Hinten sitzt auch eine RGB-Beleuchtung, dir ihr aber auch abschalten dürft. Die rückseitigen LEDs laufen dabei synchron mit den kleinen RGB-Leisten im Rahmen, die in den kapazitiven Triggern sitzen. Kann durchaus ganz nett wirken.

Wichtig: Sollte euch das Smartphone mal ins Wasser rauschen, dann war es das. Ich würde das Smartphone auch bei Regen lieber daheim lassen. Denn durch die Lüfteröffnung an der Seite kann schneller als bei anderen Geräten Flüssigkeit eindringen. In Sachen Design ist natürlich sauber, dass es vorne weder ein Punch-Hole noch eine Notch gibt. Denn die Selfie-Cam sitzt ja, genau wie der Fingerabdruckscanner, unter dem Screen. Dass noch ein Port für 3,5-mm-Audio vorhanden ist, weiß ebenfalls zu gefallen.

Aufgrund des recht üppigen Akkus mit 6.500 mAh wiegt das RedMagic satte 229 g und ist mit 9 mm auch relativ dick. Es liegt aber dennoch aus meiner Sicht gut in der Hand – mit einhändiger Bedienung wird es aber schwierig.

Benchmarks und Leistung des RedMagic 9S Pro

In Benchmarks prescht das RedMagic 9S Pro immer noch ordentlich nach vorne, auch wenn der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Leading Version nicht mehr der Top-Chip des Jahres ist. Zur Seite stehen im Falle meines Testmusters 16 GByte LPDDR5X-RAM und 1 TByte UFS-4.0-Speicherplatz. Ich habe das Gerät dabei durch meinen üblichen Benchmark-Reigen geschickt. Zwar sind Ergebnisse aus synthetischen Benchmarks für euren Nutzungsalltag nur bedingt aussagekräftig, ermöglichen aber immerhin die Vergleichbarkeit mit anderen Smartphones.

So zeigen die Ergebnisse des RedMagic 9S Pro, dass der Snapdragon 8 Gen 3 in seiner leicht höher getakteten Leading Version in den meisten Tests nahezu identisch mit der regulären Version abschneidet. Lediglich im GPU-Bereich kann man einen Leistungsvorteil für sich reklamieren. Das liegt einerseits an der Takterhöhung auf 1 GHz, aber andererseits sicherlich auch an der mächtigen Kühlung des Gaming-Smartphones. Diese führt aber auch dazu, dass ihr den Lüfter in Benchmarks wie Spielen deutlich heraushören werdet.

Trotz der Kühlung muss das RedMagic 9S Pro als kompaktes, mobiles Endgerät ab einem gewissen Punkt die Leistung drosseln. Je länger ihr zockt, desto deutlicher macht sich das bemerkbar. Seid ihr etwa eine Stunde oder länger mit 3D-Gaming beschäftigt, schwinden aufgrund der Drosselung ca. 40 % der Leistungsreserven dahin. Auch könnt ihr die 120 Hz des OLED-Bildschirms nur in gewissen Games ausreizen, in anderen werdet ihr App-seitig auf 60 Hz begrenzt.

RedMagic wirbt im Übrigen wie viele andere Hersteller auch mit KI-Brimborium, darauf solltet ihr aber nicht zu viel geben. Angenehm ist, dass sich die Benutzeroberfläche umfassend anpassen lässt und aufgeräumter wirkt als noch bei vorherigen Generationen. Es gibt auch sogenannte Super Wallpapers, die im Grunde Retro-Spiele wie „Snake“ darstellen und dann auch mal bei Langeweile gesteuert werden können. Für Spiele gibt es auch ein spezielles Game-Space-Overlay. Dort könnt ihr etwa die Taktraten eurer CPU und GPU und die FPS einsehen und auch die Benachrichtigungen fix deaktivieren, damit ihr in Spielen eure Ruhe habt. Es ist sogar möglich, die Darstellung so anzupassen, dass ihr etwa in dunklen Games erhöhte Kontraste habt und Gegner leichter erkennt.

Der Android-Sicherheitspatch steht noch beim Mai 2024.

Der Android-Sicherheitspatch steht noch beim Mai 2024.

Dann wären da auch noch für Spiele sogenannte Plug-ins. Das sind im Grunde kleine Erweiterungsfunktionen, wie die Chance, ein Fadenkreuz einblenden zu lassen. Darüber könnt ihr gar in das Bild während des Gameplays hereinzoomen. Die Schultertasten sind da natürlich eine weitere, nette Bedienoption, insofern ihr das Ganze für euch eingerichtet habt. Allgemeine Systemanwendungen bringen das RedMagic 9S Pro dabei natürlich ohnehin nicht ins Schwitzen und die Performance ist butterweich.

Dabei möchte ich noch erwähnen, dass der Akku mit 6.500 mAh ebenfalls ein echter Mehrwert ist. So werdet ihr das Smartphone je nach Nutzung nur alle zwei Tage aufladen müssen, wenn ihr mal vom Zocken eine Pause einlegt. Geht dann die Ladung zur Neige, dauert es dank 80-Watt-Schnellladung auch nur ca. eine halbe Stunde, um von 0 wieder auf fast 90 % zu kommen.

Display und Kameras

Das RedMagic 9S Pro nutzt ein OLED-Display von BOE, das bedauerlicherweise abseits von YouTube kein HDR unterstützt. Für Multimedia-Fans ist das ein kleiner Abstrich. Cool ist natürlich, dass es aufgrund der Under-Display-Kamera keinerlei störende Aussparungen gibt. Mit seiner Auflösung von 2.480 x 1.116 Pixeln, 10-bit-Panel und 120 Hz Bildwiederholrate und einer Helligkeit von bis zu 1.600 Nits ergibt sich eine sehr gute Bildqualität, die aus meiner Sicht aber hinter anderen Flaggschiffen etwas zurückstehen muss.

So fehlt es dem Bild etwas an Punch und bei Sonnenlicht sind andere Flaggschiff-Smartphones mit ihren etwas helleren Screens doch besser erkennbar. Die Bildwiederholrate könnt ihr dabei manuell auf 60, 90 oder 120 Hz festnageln oder einen Auto-Modus einsetzen. Letzteres ist zu empfehlen, da dann je nach Inhalt die passende Bildrate gewählt wird.

Die Under-Display-Frontkamera des RedMagic 9S Pro ist ein besonderer Fall. So kann diese Technik immer noch nicht mit regulären Selfie-Cams mithalten. Beispielsweise brennen die Highlights stark aus und um Lichter erkennt man stets viel Bloom, was wohl damit zusammenhängt, dass eben am Ende doch ein OLED-Panel über der Kameralinse ruht. Auch wird extrem nachgeschärft und zugleich gefiltert: Die obigen Bilder sind ausdrücklich mit ausgeschalteten Verschönerungen entstanden, dennoch sieht mein Gesicht wie aus dem Wachsfigurenkabinett aus. Im Ergebnis ist das ganze ziemlich mittelprächtig. Bei wenig Licht bricht die Bildqualität dann so enorm ein, dass es keinen Spaß mehr macht.

Für die Weitwinkel-Hauptkamera an der Rückseite mit 50 MP, OIS und dem Sensor Samsung Isocell GN5 kann ich dann Positiveres vermelden. So sind die Farben hier deutlich natürlicher, auch Hauttöne. Die Dynamik ist aber recht eingeschränkt und es zeigt sich oft deutlich sichtbares Bildrauschen. Dafür ist der Porträtmodus ziemlich gut und schneidet meistens ziellsicher aus. Er liefert auch eine angenehme Tiefenunschärfe.

Die Ultra-Weitwinkelkamera basiert auf dem Samsung Isocell JN1 und nutzt abermals 50 Megapixel, allerdings mit kleineren Pixeln. Sie muss ohne Autofokus und Bildstabilisation auskommen. Hier wirkt der Dynamikbereich abermals etwas eingeschränkt, ansonsten sind die Bilder aber im Grunde in Ordnung. Nichts erzeugt einen Wow-Effekt, es gibt aber auch keine Totalausfälle. Wer ein Gaming-Smartphone kauft, wird solche Ergebnisse wohl auch in etwa erwarten.

Auch die Kameras des RedMagic 9S Pro können mit einem Nachtmodus arbeiten, um bei wenig Licht bessere Ergebnisse zu liefern. Dieser kann sich auch automatisch zuschalten. Generell finde ich ganz gut, dass nubia hier nicht die Nacht zum Tag macht, sodass die Bilder durchaus ansehnlich sein können. Allerdings gibt es auch hier das bereits angesprochene Problem mit dem überdurchschnittlichen Bildrauschen.

Mein Fazit zum RedMagic 9S Pro

Das RedMagic 9S Pro ist ein optisch und haptisch sehr attraktives Smartphone. Besonders gefällt mir, dass die Kameras an der Rückseite nicht aus dem Gehäuse hervorstehen. Das ist eine Tugend, die man heute selten sieht. Durch die Under-Display-Cam der Vorderseite wirkt auch dort alles wie aus einem Guß. Das geht allerdings zulasten der Bildqualität bei Selfies. Generell sind die Kameras hier eher auf dem Niveau von Mittelklasse-Smartphones und stechen nicht gerade als Kaufargument hervor.

Letzteres ist eben eher die Performance des Geräts, welche durch den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 in der höher getakteten Leading Version garantiert wird. Für Spiele ist das RedMagic 9S Pro ein feines Gerät, das allerdings auch schon wieder durch das neuere RedMagic 10 Pro abgelöst wird. Das Ergebnis ist ein ansprechendes Gaming-Smartphone zum sehr fairen Preis, das die typischen Ecken und Kanten aus diesem Marktsegment aufweist.

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„Indiana Jones und der Große Kreis“ im Ersteindruck

„Indiana Jones und der Große Kreis“ steht seit Freitag im sogenannten Advanced Access zur Verfügung. Vorbesteller der Premium Edition können daher bereits fröhlich zocken. Ab Montag, den 9. Dezember 2024, geht es dann für alle los. Wer den Xbox Game Pass abonniert hat, kann sogar ohne weitere Mehrkosten einsteigen. Ich selbst habe mich dank einer Testversion von Bethesda ebenfalls schon einige Tage mit Indys neuestem Abenteuer vergnügt und möchte meine Eindrücke mit euch teilen.

Gezockt habe ich die PC-Version, die bei Steam in meine Sammlung gewandert ist. Dabei verwende ich einen Rechner mit einem AMD Ryzen R7 5800X, 64 GByte RAM und eine Nvidia GeForce RTX 4080. Pathtracing konnte ich noch nicht verwenden, denn dies wird erst am 9. Dezember 2024 via Update nachgereicht. Allerdings setzt „Indiana Jones und der Große Kreis“ dennoch auf Ray-Tracing für die Beleuchtung, Schatten und Ambient Occlusion. Ziemlich genial: Die aktuelle Version ohne Pathtracing / Full Ray-Tracing kann ich an meinem Testsystem in den höchsten Einstellungen (Supreme) mit konstanten 60 fps spielen – ganz ohne DLSS in nativem 4K.

Zur PC-Technik werde ich euch, sobald das Pathtracing zur Verfügung steht, in der nächsten Woche aber nochmal einen separaten Bericht nachreichen. Loben möchte ich schon einmal die Settings: Es ist möglich, einen wirksamen FPS-Cap zu setzen und parallel V-Sync zu aktivieren. Das Bild ist dann absolut frei von Tearing und Stottern. Auf Wunsch könnt ihr euch auch verschiedene Performance-Metriken einblenden lassen, um zu checken, ob die gewählte Bildrate dauerhaft gehalten werden kann. So könnt ihr die Einstellungen perfekt für eurer System optimieren.

„Indiana Jones und der Große Kreis“: Mehr als Action

Optisch sieht „Indiana Jones und der Große Kreis“ stellenweise fantastisch aus, aber nicht immer. Die Mimik der Charaktere etwa kann nicht mit Titeln wie „Horizon Forbidden West“ mithalten und die weitläufigen Umgebungen sehen in Außenarealen nicht sehr natürlich, sondern eben schon sehr nach typisch „Game“ aus. Da bietet „Alan Wake 2“ etwa technisch dann doch beeindruckenderes. Im Übrigen ist dieser Titel bei weitem kein (!) rasantes Actionspiel, sondern erinnert mich persönlich mehr an eine Mischung aus „Dishonored“ und „Hitman“. So bewegt ihr euch nach einer Traumsequenz-Einführung und einem kurzen Aufenthalt in Indys Universität durch mehrere große Hub-Areale, in denen ihr euch ziemlich frei umschauen könnt.

Stets gibt es dabei eine Hauptaufgabe, doch ihr könnt in der Spielwelt Nebenaufgaben entdecken und euch diesen widmen. Beispielsweise vermisst, da ein Prediger im Vatikan seine Katze und ihr dürft die Dächer erkunden, um von dieser ein Foto zu schießen. Oder ihr stoßt spontan beim Umherschleichen auf einen verschlossenen Safe und müsst ein kleines Rätsel lösen, um an die Kombination zu kommen. Die Rätsel sind dabei aus meiner Sicht richtig gelungen und weder unlogisch noch zu schwierig, aber auch kein Kindergarten wie zuletzt in „Dragon Age: The Veilguard“.

So muss man schon sein Köpfchen anstrengen und Indy plappert einem die Lösungen auch nicht vor. Mit ein wenig Nachdenken oder Trial-and-Error kann man aber alle Rätsel sinnvoll bewältigen. Dabei wählt ihr anfangs aus zwei Schwierigkeitsgraden für die Rätsel – und aus dreien für die Kämpfe. Letztere sind allerdings kein Schwerpunkt des Spiels und werden am besten gemieden. Sobald etwa mehr als zwei Gegner auf Mr. Jones zuströmen, hat man im Grunde keine Chance mehr. Besser ist es, zu schleichen und Gegner still auszuschalten. Dafür hat der beliebteste Archäologe der Welt nicht nur seine Fäuste zur Verfügung, sondern kann allerlei Gegenstände einsammeln. Das reicht von Gitarren über Bratpfannen bis hin zu Spaten. Da ist also auch ein gewisses Augenzwinkern dabei, wie man es eben auch aus den Filmen kennt.

Es kommen dabei zur Auflockerung auch immer wieder neue Elemente ins Spiel. Wachhunde etwa verscheucht ihr mir Schüssen oder Peitschenknallen, höher positionierte Feinde könnt ihr mit der Peitsche von ihrem hohen Ross ziehen. Stromert eine Gruppe umher, lockt ihr einzelne Gegner mit einem beherzten Flaschenwurf in eure Nähe, knockt sie aus und versteckt den bewusstlosen Körper in einer düsteren Gasse. Ähnlich wie in „Deus Ex“, Dishonored“ oder „Hitman“ könnt ihr dabei stets eure eigene Vorgehensweise austüfteln. In der Spielwelt findet ihr zudem regelmäßig Dokumente und Relikte, über die ihr Punkte sammelt, mit denen ihr über gefundene oder gekaufte Bücher neue passive und aktive Fähigkeiten freischalten könnt – etwa dass eine Waffe kurz vor dem Zerbersten noch einmal besonders viel Schaden austeilt.

„Indiana Jones und der Große Kreis“: Besser Story als der letzte Film

Die Geschichte von „Indiana Jones und der Große Kreis“ ist dabei zwischen „Jäger des verlorenen Schatzes“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ angesiedelt. Es gibt daher auch entsprechende Anspielungen auf z. B. Charaktere wie Marion. Indy wird mal wieder in die Jagd nach einem mysteriösen Artefakt gezogen und muss sich auf der Suche danach rund um den Globus mir Rivalen und natürlich bösen Nazis herumschlagen – simple, aber sehr unterhaltsame Geschichte. Wie gesagt, erledigt ihr dabei aber immer wieder Nebenaufgabe oder auch optionale Rätsel am Rande. Story-Entscheidungen könnt ihr jedoch in den Gesprächen nicht treffen, die laufen automatisch ab.

Abraten würde ich dabei von der deutschen Synchro, denn Indys Stammsprecher Wolfgang Pampel glänzt durch Abwesenheit und die hiesige Vertonung verleiht dem Ganzen in meinen Augen bzw. Ohren ziemlichen C-Movie-Charme. Hingegen ist der englischsprachige Originalton wirklich gelungen. Harrison Ford ist zwar nicht im Tonstudio aufgeschlagen, aber Troy Baker liefert eine überzeugende Hommage an das große Vorbild ab. Die Musik von Gordy Haab bedient sich dabei natürlich immer wieder der genialen Kompositionen von John Williams, um diese abzuwandeln. Anders will es sicherlich auch kein Indy-Fan haben.

Für mich liegt hier endlich wieder ein Triple-A-Titel vor, der wirklich Spaß macht und auch voller Herzblut der Entwickler steckt. Etwa sind auch kleine Dialoge für die Nebenaufgaben wirklich gut geschrieben und binden immer wieder etwas Humor ein, der aber nie zu platt wirkt. Dass man die jeweiligen Hubs, etwa im Vatikan, direkt recht frei erkunden und so neue Areale auf eigene Faust und ohne Handholding entdeckt, weckt Erinnerungen an vergangene Tage. So glaube ich, dass „Indiana Jones und der Große Kreis“ auch denjenigen gefallen wird, welche viele aktuelle Spiele als zu einfach und zu kindlich empfinden.

Mein Fazit zu „Indiana Jones und der Große Kreis“

Endlich ein richtig gutes Indy-Spiel und ein Lizenztitel, der nicht nur für sich zu gefallen weiß, sondern auch den Wunsch aufkommen lässt, dass die Entwickler ein Sequel nachreichen dürfen. Zuletzt hatte ich so ein Gefühl wohl beim ersten „Spider-Man“-Spiel von Insomniac Games oder bei „RoboCop: Rogue City“. Aus meiner Sicht hat das schwedische Studio Machine Games das Flair von Indiana Jones sehr gut getroffen und hier ein vielseitiges Abenteuerspiel abgeliefert, das alle wichtigsten Elemente rund um den Archäologen bietet. Besonders toll finde ich, dass man der Versuchung widerstanden hat, ein simples Actionspiel abzuliefern und sich vielmehr im Bereich der Immersive Sims etwas bedient.

Technisch hinterlässt „Indiana Jones und der Große Kreis“ am PC ebenfalls einen sehr sauberen Eindruck bei wirklich guter Grafik. Dass die Musik aus den Filmen immer wieder im Hintergrund anschwellen darf, ist da natürlich das i-Tüpfelchen. Im Endeffekt kann ich dieses Spiel Fans der Filme wärmstens empfehlen und bin positiv überrascht. Bleibt zu hoffen, dass auch die Verkaufszahlen stimmen werden und Machine Games sich deswegen vielleicht auch an ein Sequel machen darf.

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Amazon Kindle Scribe: Modell 2024 im Ersteindruck

Der neue Amazon Kindle Scribe, Modelljahr 2024, wurde schon vor einiger Zeit vorgestellt.  Ein großer Kindle mit der Option, Notizen zu verfassen. Das neue E-Reader-Tablet präsentiert sich in einem überarbeiteten Design mit weißem Rand und kommt mit einem neuen „Premium-Eingabestift“ mit Radier-Funktion daher. Das Display des Kindle Scribe misst 10,2 Zoll (ca. 26 Zentimeter) und bietet eine Auflösung von 300 ppi. Die Beleuchtung erfolgt durch 18 weiße und 17 Amber-LEDs. Mit Abmessungen von 196 x 230 x 5,7 Millimetern und einem Gewicht von 433 Gramm zeigt sich das Gerät noch kompakt und transportabel.

Der Kindle Scribe wird in drei Speichervarianten angeboten: 16 GB für 419,99 Euro, 32 GB für 439,99 Euro und 64 GB für 469,99 Euro. Die Akkulaufzeit beträgt beim reinen Lesen bis zu 12 Wochen, bei aktiver Nutzung der Schreibfunktion noch etwa 3 Wochen. Das Gerät unterstützt Audible für Hörbücher, verfügt jedoch nicht über eine wasserdichte Ausführung nach IPX8-Standard. Durch meine bislang recht kurze Nutzungszeit für den Ersteindruck kann ich nichts zur Akkulaufzeit sagen. Da es sich allerdings dahingehend um kein verändertes Gerät handelt, wird er sicherlich die gleiche Laufzeit wie der Erstling erreichen.

Eine zentrale Neuerung des Scribe 2024 stellt die Software-Funktion Active Canvas dar. Diese ermöglicht es Nutzern, Anmerkungen direkt auf der aktuellen Buchseite zu platzieren. Der Text passt sich dabei dynamisch an die Notizen an und fließt um diese herum. Auch bei Änderungen der Schriftgröße oder des Layouts bleiben die Notizen kontextbezogen an ihrer Position. Diese Funktion wird nicht nur den Neukäufern zur Verfügung stehen, sondern auch Besitzern des Vorgängermodells aus dem Jahr 2022 per Update bereitgestellt. Das Schreiben von Notizen auf einen Seitenbereich wird mit einem Update im nächsten Jahr ermöglicht.

Der Kindle Scribe fühlt sich edel an. Amazon setzt auf Aluminium. Das erhöhte Gewicht des Kindle Scribe, das bei 433 Gramm liegt, sowie die verwendeten Materialien, machen ein langes Lesen vielleicht für viele Nutzer nicht so sinnvoll, wobei ich das große Display schätze. Das Gerät ist für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen geeignet, da das Display sich automatisch anpasst. Eine mögliche Beeinträchtigung könnte die Positionierung der Ein-Aus-Taste und des Ladeanschlusses am breiten Rand sein, besonders wenn man das Gerät während des Ladevorgangs nutzen möchte. Probleme durch versehentliche Betätigung der Power-Taste traten bei meiner Nutzung nicht auf.

Radieren

Beim ersten Einschalten empfing mich ein E-Ink-Display, das die bekannte Qualität eines Kindle (Ausnahmen sind die neuen Geräte, da gibt es wohl ein paar Probleme) zeigt. Der größere Bildschirm bietet ebenfalls eine Auflösung von 300 ppi. Für eine einheitliche Ausleuchtung sind hier 35 LEDs zuständig. Die Leuchtkraft kann entweder manuell oder automatisch angepasst werden, unterstützt durch einen integrierten Lichtsensor. Zudem lässt sich, falls gewünscht, die Farbtemperatur ändern, wobei dies auch nach einem festlegbaren Zeitplan möglich ist.

Softwareseitig zeigt sich kaum ein Unterschied zu den klassischen Kindle-Modellen. Die vertraute Navigation zum Umblättern bleibt auch bei den Notizbüchern erhalten. In der Leiste am unteren Bildschirmrand befinden sich die Menüpunkte „Startseite“ und „Bibliothek“, ergänzt um einen neuen Tab „Notizbücher“, der auf die Schreibfunktion hinweist. Unter „Mehr“ finden sich weitere Optionen wie Zugang zu Leselisten, einem Webbrowser und den Einstellungen. KI-Zusammenfassungen sind in den USA als neue Funktion eingezogen, hierzulande aber noch nicht verfügbar.

Das Schreibgefühl mit dem Stift ordne ich mal in den Bereich sehr gut ein. Das ist schon sehr Papier-mäßig und macht auch gewissermaßen Freude, wenn man Fan von handschriftlichen Notizen und / oder Zeichnungen ist. Fühlt sich natürlicher als auf dem iPad an. Letzten Endes hat sich da nichts zum Vorgänger großartig getan. Das ist schon wirklich gut. Ansonsten ist das Übliche an Bord: Man kann Notizbücher erstellen, Seiten haben Vorlagen und all das eben. Werden handschriftliche Notizen durchsucht? Nein. Das ist natürlich schade. Bedeutet: Schreiben ja, aber dann bitte manuell suchen. Da darf in Zukunft mehr kommen, das bedeutet natürlich dann auch Rechenkraft.

In Büchern gibt es wie bisher das Navigationsmenü Zugriff auf eine Notizfunktion. Diese Haftnotizen lassen euch handschriftlich reinkritzeln. Die Funktion lässt sich beim Premium-Stift auch auf die Schnellwahl-Taste legen. Direktes Annotieren oder Markieren in einer PDF-Datei? Gibt es auch. Nicht für Bücher, aber selbst importierte PDF-Dateien. Und natürlich: Von euch erstellte Notizbücher lassen sich auch teilen – so lassen sich Dokumente per PDF an andere senden. Bei solchen Geräten wünsche ich mir mittlerweile dann doch so einen Dienst wie Dropbox, Send to Kindle funktioniert, aber wenn ich schon lese und schreibe, wünschte ich mir etwas Eleganteres zum Senden und Empfangen von Inhalten.

Was am ersten Ende für mich persönlich bleibt? Ein toller Reader, der für langes Lesen vielleicht zu groß, bzw. zu schwer für einige erscheint. In meinem Leben existiert auch kein Anwendungsfall, dass ich viele Notizen verfassen muss. Schon gar nicht in Büchern oder PDFs. Das Schreiben ist super, gar papierähnlich. Doch ich will ehrlich sein, man muss auch den Preis beachten: Der neue Kindle Scribe macht sonst nichts besser als ein iPad – ich wüsste jetzt wirklich nicht, wem ich sagen könnte: Jau, das ist ein absolut tolles Ding, das ist besser. Speziell vielleicht, aber nicht generell. Es sei denn, du bist jemand, der genau so etwas sucht. Viel Notizen, handschriftlich, mit Papier-Feeling, Lesen und anmerken. Dann kann man sich das vielleicht anschauen.

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EcoFlow DELTA 3 Plus: Neue Powerstation ausprobiert

EcoFlow hat in diesem Jahr zur IFA neue Produkte angekündigt, zu denen auch die mobilen Powerstations DELTA 3 und DELTA 3 Plus gehören. Ich habe Gelegenheit gehabt, mir das zweite der beiden Modelle etwas näher anschauen zu können.

Das Gerät ist deutlich portabler als die von mir letztens vorgestellte große und eher weniger mobile Powerstation DELTA 3 Pro. Mit dem leichteren Gewicht geht logischerweise auch ein kleiner Nachteil einher: Die Powerstation kommt mit weniger Kapazität daher. Mit ihren knapp 12,5 Kilogramm Gewicht kommt sie auf eine Kapazität von 1024 Wh. Mit den Abmessungen von 398 × 200 × 284 mm ist sie obendrein auch wesentlich kompakter. Auch kleiner als die DELTA 2 Max, die aber auch der doppelten Kapazität daher kommt.

Im Designbereich hält man sich an die neue Sprache des Konzerns. Das Ganze wirkt edler als bei den alten Modellen und die Powerstation ist etwas abgerundeter als die Vorgänger. Die Verarbeitung ist wie gewohnt ausgezeichnet. Da gibt es nichts zu bemängeln.

Das meiste spielt sich an der Front des Gerätes ab. Dort findet man ganz oben den Power-Button in der Mitte und die Knöpfe zum An-/Abschalten der Schuko-Dosen oder USB-Ports. Von letztgenannten gibt es zwei USB-C mit einem maximalen Output von 140 W und zwei USB-A mit Fast Charge (max. 36 W). Insgesamt vier Netzsteckdosen sitzen darunter, die auf einen Output von maximal 1800 W kommen, was für das Gros der Haushalts- und heimischen Handwerksgeräte ausreichend ist. Maximal können per X-Boost insgesamt 2200 W ausgegeben werden.

An der Rückseite befinden sich noch DC-Ladeanschlüsse, und dort wird vorrangig alles angeschlossen, was zum Laden des Akkus dient. Konkret gibt es dort Anschlüsse für Solarpaneele, einen Kaltgeräte-Anschluss zum Laden via Netz und auch einen Port für einen Extra-Akku, mit dem man die Kapazität der DELTA 3 Plus erweitern kann, sitzt dort. Das kennt man schon von den anderen Modellen. Maximal 5 kWh an Kapazität kann man durch Erweiterungen erreichen.

Ein großer Vorteil der DELTA 3 Plus im Gegensatz zu den Schwester-Modellen ist das schnelle Laden. Egal ob per Netz, hybridem Laden (Netz Solar) oder Smart Generator, das Teil hat in 56 Minuten nach dem Anstecken einen Ladestand von 100 Prozent. Man kann also relativ zügig Strom nachtanken, wenn es mal benötigt wird. Die Kapazität von 1024 Wh reicht auch aus, um die üblichen Verbraucher eine Weile zu betreiben. Wer natürlich nur die Hochkaräter bezüglich des Verbrauchs ansteckt, wird vielleicht schon nach einer halben Stunde in die Röhre schauen. Aber den Einsatzzweck weiß man in der Regel ja vor dem Kauf.

Im Praxistest machte die nicht ganz so schwere Powerstation einen ausgezeichneten Job. Ich hatte tatsächlich ein paar Stunden in der Küche keinen Strom und habe meine Geräte an den Akku gehängt. Kaffeemaschine (Vollautomat) und Wasserkocher waren im Parallelbetrieb kein Problem. Der Kühlschrank hing zusätzlich noch dran, der braucht aber natürlich nicht mehr als 1 kW. Wenn man nicht ganz so viel Leistung verbraucht, dann ist die Powerstation auch angenehm leise. Wenn die angeschlossenen Geräte aber Saft benötigen, geht dann auch mal der Lüfter an.

Generell kann man das Teil aber locker neben dem Campingbett stehen haben, wenn man nur wenige Geräte betreibt. Wer möchte, kann das Teil auch als USV einsetzen. Innerhalb von 10 ms schaltet die Powerstation um, was ziemlich gut ist. Da das Gerät auch kompakt genug ist, kann man sich so etwas auch mal in den Hauswirtschaftsraum neben den Server stellen. Das Gerät hat auch eine HID-Funktion für NAS-Server und kann bei einem Stromausfall eine Benachrichtigung zum ordentlichen Herunterfahren an euer NAS senden.

Wie bei allen anderen EcoFlow-Geräten gibt es auch hier die Steuerung per App, auch wenn das meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig ist. Hier sieht man hübsch visualisiert, wie viel Strom in die Powerstation geht und wie viel über die verschiedenen Port rausgeht.

Per Button kann man auch steuern, welche Dosen an/aus sein sollen. Weiterhin gibt es etliche Optionen wie Reserve-Ladung, generelle Ladeeinstellungen, Terminieren von Aktionen via Automatisierungen, Sturm-Warnungen (geht nur in den USA), Time of Use Modus (wenn man variable Stromtarife hat, kann man darüber das Laden/Entladen steuern).

Das Fazit? Die EcoFlow DELTA 3 Plus ist eine solide Wahl für alle, die eine kompakte und vielseitige Powerstation suchen, der Startpreis von knapp 1000 Euro ist allerdings viel zu hoch. Sie überzeugt mit schnellem Laden und ausreichender Kapazität für den Alltag oder Camping. Die Verarbeitung ist einwandfrei, und das Design ansprechend, aber dennoch schlicht. Mit genügend Anschlussmöglichkeiten und der Option zur Nutzung als USV kann sie obendrein für etliche Einsatzzwecke hilfreich sein.

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Geekom Mini Air12 Lite: Mini-PC für Einsteiger im Test

Geekom bietet inzwischen Mini-PCs wie Sand am Meer. Oft ähneln sich verschiedene Modelle frappierend in den technischen Daten und unterscheiden sich nur in einzelnen Merkmalen wie der verbauten Kühllösung. Da ist es also gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Da steht der Mini Air12 Lite fast schon ein bisschen für sich, denn hier handelt es sich um ein Einstiegsmodell, das ich mir im Test kurz für euch angeschaut habe.

Als Prozessor dient hier der eher leistungsschwache Intel N100 aus der Reihe Alder Lake, welcher erstmals Anfang 2023 vorgestellt worden ist. Dieser Chip mit einer TDP von nur 6 Watt ist dafür ziemlich sparsam. Somit könnte der vorliegende Geekom Mini Air12 Lite für euch interessant sein, wenn ihr nach einem effizienten System für einfache Aufgaben sucht.

Technische Eckdaten Geekom Mini Air12 Lite

  • Mini-PC mit Windows 11 Pro
  • CPU: Intel N100 (Alder Lake)
  • GPU: Intel UHD Graphics
  • RAM: 8 GByte DDR4
  • Speicherplatz: 256 GByte
  • Schnittstellen: 4x USB-A 3.2 Gen2, 2x USB-A 2.0, Mikrofon / Kopfhörer, Ethernet, HDMI 2.0, DisplayPort 1.4, Wi-Fi 5, Bluetooth 5.1, Kensington Lock, 9-Pin-Erweiterungsbuchse
  • Maße: 135,5 x 115,5 x 34,5 mm
  • Preis: 239 Euro

Wie ihr seht, gibt es da bei der Ausstattung schon einige Abstriche, wenn man mit höherwertigen und deutlich teureren wie dem zuletzt von mir getestetem Geekom AE8 vergleicht. Kaufen könnt ihr den Mini Air12 Lite entweder direkt über den Hersteller oder wahlweise auch via Amazon.de.

Ausstattung und Verarbeitung

Der Geekom Mini Air12 Lite erreicht seinen günstigeren Preis nicht nur durch Abstriche bei der verbauten Hardware, sondern auch beim Design. So nutzt man hier ein recht schlichtes Plastikgehäuse. Obendrein verzichtet man auf z. B. USB 4 bzw. USB-C – und auch auf einen Kartenleser. Generell ist das Gehäuse deutlich flacher als bei den großen Brüdern und wirkt in Optik und Haptik deutlich günstiger – was das Produkt ja eben auch ist.

Es ist aber dank der Anschlüsse für DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0 immer noch möglich, zumindest zwei Monitore parallel zu betreiben. Dabei wiegt der Geekom Mini Air12 Lite gerade einmal ca. 530 g. Auffällig ist an diesem Mini-PC der vorne sitzende 9-Pin-Erweiterungsanschluss, der eher untypisch für die Modelle von Geekom ist.

Es ist im Übrigen möglich, sowohl die integrierte SSD als auch den RAM zu tauschen bzw. zu erweitern. Maximal könnt ihr so 16 GByte Arbeitsspeicher und 1 TByte Speicherplatz verwenden. Dabei sieht Geekom dieses Modell laut dem Marketing weniger als Arbeitstier und eher z. B. als stromsparenden Multimedia-PC fürs Wohnzimmer vor.

Praxistest des Geekom Mini Air12 Lite

Der Geekom Mini Air12 Lite ist selbst für ältere Games eher ungeeignet, sodass ihr mit diesem Mini-PC bestenfalls alte Retro-Spiele per Emulation zum Laufen bekommt. Solltet ihr so etwas vorhaben, dann ist der Mini-PC aufgrund seiner Effizienz natürlich keine üble Option. So genehmigt sich der Rechner im Idle-Betrieb nur ca. 7 Watt. Unter hoher Belastung sind es allerdings bis zu 25 Watt. Bei der Videowiedergabe pendelt man sich dann zwischen 15 und 20 Watt ein.

Dabei röhrt der Geekom Mini Air12 Lite beim Hochfahren stets ordentlich los. Er ist im Betrieb jedoch selbst unter Last kaum zu hören. Lautlos ist der Mini-PC zwar nicht, aber der Lüfter säuselt stets nur leise. Im regulären Betrieb hört man, nur wenn man sehr nahe mit dem Kopf herangeht, ein leises Rauschen. Am Ende ist der Mini Air12 Lite deutlich leiser als die leistungsfähigeren Pendants des Unternehmens.

Die Benchmarks legen dann auch offen, dass Geekom ein recht langsames SATA-SSD verbaut hat, um Kosten zu sparen. Das will ich allerdings nicht ernsthaft bemängeln, da bei diesem Preis auch nichts anderes zu erwarten gewesen ist. Als Desktop-PC würde ich den Mini Air12 Lite nicht unbedingt empfehlen, da Apps wie Affinity Photo dann doch eher langsam starten und die Arbeit mit vielen offenen Anwendungen jetzt nicht unbedingt die große Freude ist. Klar, ein paar E-Mails schreiben, im Browser hantieren und Office-Programme nutzen, das läuft schon. Aber ich denke, wer auch etwas Bild- und oder Videobearbeitung betreibt bzw. Präsentationen bearbeitet, wird sich mehr Reserven wünschen.

Im Multimedia-Bereich ist der Geekom Mini Air12 Lite für Anwendungen wie Kodi wohl besser aufgehoben. Zumal der Intel N100 auch mit Codecs wie dem effizienten AV1 zurechtkommt.

Mein Fazit

Der Geekom Mini Air12 Lite ist ein effizienter Mini-PC, dem es aber für anspruchsvollere Aufgaben an Leistungsreserven fehlt. Mit seinem geringen Stromverbrauch eignet sich der kompakte Rechner sehr gut als Multimedia-System oder Anlaufstation für Retro-Games und Emulation. Die Lautstärke im Betrieb ist sehr gering, aber nicht komplett lautlos. Ich bin da durch meinen Apple Mac mini allerdings auch verwöhnt. So ist dieses effiziente und günstige Modell immerhin deutlich leiser als die leistungsfähigeren Pendants von Geekom.

Dafür müsst ihr zugunsten des Preises z. B. auf USB-C-Anschlüsse verzichten und ein langsames SATA-SSD hinnehmen. Es hängt somit vom Anwendungsgebiet ab, ob der Geekom Mini Air12 Lite für euch die richtige Wahl ist oder ihr lieber doch etwas mehr Geld auf den Tisch legen solltet.

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