Dieser Gründer zahlt Mitarbeitern 10.000 Euro, wenn sie neue Bewerber auftreiben

Startups suchen händeringend nach qualifiziertem Personal. So mancher Gründer greift deshalb zu ungewöhnlich hohen Prämien.

Stryze-Gründer Sebastian Funke verzweifelt an der Suche nach neuen Beschäftigten.

Stryze-Gründer Sebastian Funke verzweifelt an der Suche nach neuen Beschäftigten.
Stryze

Investitionen steigen, aber Fachkräfte fehlen: Vor allem Tech- und Digital-Startups suchen derzeit händeringend nach gutem Personal. Um dieses für sich zu gewinnen, setzen Unternehmen auf ungewöhnliche Maßnahmen.

Wie die Wirtschaftswoche zuvor berichtete, zahlt Sebastian Funke, Gründer und CEO des Berliner E-Commerce-Spezialisten Stryze, Angestellten, die neue Kollegen werben, eine Geldprämie in Höhe von 10.000 Euro aus. Laut Wirtschaftswoche fehlen dem Unternehmen 40 neue Mitarbeiter – doch nicht jeder wird genommen und die richtigen Leute sind schwer zu finden.

Besonders Spezialisten für die Bereiche Marketing, Markenaufbau und Plattformen fehlen. Doch auch Buchhalter, Designer, Logistikmanager oder Lagerarbeiter werden gebraucht. Es gäbe überall Knappheit an Personal, so Funke. Selbst Werkstudenten überweist er eine Prämie von 500 Euro.

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Die Personalknappheit fällt in eine finanziell wenig problematischen Zeit für Startups: Selbst während der Corona-Krise sind Investitionen und Finanzierungssummen weiter gestiegen. Gründer aus der Hauptstadt etwa sammelten laut einer Studie von EY allein im ersten Halbjahr 2021 rund 4,1 Milliarden Euro ein und damit mehr als dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum. An den Personalsorgen der Unternehmen ändert das nichts. „Die Suche nach Personal wird für uns zu einer Herausforderung, das Geschäftsmodell in der Geschwindigkeit nach vorn zu bringen, wie wir es gerne hätten“, so Funke.

Gehälter überzeugen nicht

Auch die Gehälter erschweren Gründern die Personalsuche. Wie die Wirtschaftswoche weiter berichtet, finden die meistern Gründer ihre Mitarbeiter zunächst in ihrem Freundeskreis oder an Universitäten. Wenn dieses Kontingent erschöpft ist, und die Anforderungen an Mitarbeiter wachsen, überzeugen die unterdurchschnittlichen Gehälter der meisten Startups nicht.

Neue Kandidaten haben oft höhere Anforderungen an Gehälter von gehen teilweise lieber zu Konzernen. Das hat bereits einige Startups dazu gezwungen, ihren Recruitingprozess zu optimieren – denn wenn dieser zu unübersichtlich oder unverbindlich ist, springen Bewerber schnell wieder ab. Stryze setzt zum Beispiel auf eine interne Weiterbildung in den ersten Wochen einer Neueinstellung, um das Teamgefühl zu stärken.

Gründer schließen Konzern-Mitarbeiter aus

Gründer versuchen, mit ‚Remote Work‘-Ausschreibungen Mitarbeiter anzulocken. Das funktioniert, laut Wirtschaftswoche zwar teilweise, bringt aber auch die Herausforderung mit sich, neue Mitarbeiter so zu integrieren, dass sie nicht bei dem nächstbesseren Angebot wieder abspringen. Gerade von Startups mit innovativen Geschäftsmodellen, wie Kryptowährungen oder Klimatechnologie, scheinen neue Mitarbeiter angelockt zu werden.

Trotz des Mangels zeigen sich Gründer jedoch wählerisch in der Auswahl ihrer Mitarbeiter. So schließen viele Startups Mitarbeiter aus Konzernen kategorisch aus, und schauen sich dort nicht nach neuen Talenten um. Der Gründer der Personalberatung Talenttree, Julian von Blücher, sagte gegenüber Wirtschaftswoche: „Gründer denken da aus ihrer Perspektive konservativ. Sie wollen meist nur Leute mit Start-up-Erfahrung.“

mwolf

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