Bundesregierung einigt sich: Ende Mai ist Schluss mit kostenlosen Schnelltests in Corona-Testzentren

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Bundesregierung einigt sich: Ende Mai ist Schluss mit kostenlosen Schnelltests in Corona-Testzentren

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Menschen warten vor einem Corona-Testzentrum in der Bad Homburger Innenstadt auf ihren kostenlosen Covid-Test.

Menschen warten vor einem Corona-Testzentrum in der Bad Homburger Innenstadt auf ihren kostenlosen Covid-Test.

picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Die aktuelle Corona-Testverordnung läuft am 31. März aus – und damit auch das Anrecht der Bürger auf kostenlose sogenannte Bürgertests.

Nach Informationen von Business Insider will die Bundesregierung die Frist für die Bürgertests aber verlängern. Nach Informationen von Business Insider haben sich Bundesgesundheits- und Bundesfinanzministerium auf eine Verlängerung um vorerst zwei Monate verständigt.

Seit ihrer erstmaligen Einführung im vergangenen Frühjahr haben die Bürgertests den Staat 10,7 Milliarden Euro gekostet.

Eigentlich wäre in ein paar Tagen Schluss gewesen mit den kostenlosen Corona-Schnelltests in Testzentren. Denn die entsprechende Testverordnung, die Grundlage für den Betrieb der Zentren ist, endet Ende März. Doch angesichts zuletzt wieder gestiegener Infektionszahlen will die Bundesregierung die Frist nun verlängern: Nach Informationen von Business Insider haben sich Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesfinanzministerium geeinigt, die Finanzierung der sogenannten Bürgertests durch den Bund um vorerst weitere zwei Monate zu gewährleisten.

Corona-Schnelltests kosteten den Staat bisher 10,7 Milliarden Euro

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich schon vor knapp zwei Wochen im Rahmen seiner wöchentlichen Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler dafür ausgesprochen, dass die Bürgertests „weiter angeboten werden“ sollen. Doch für wie lange hing vor allem am Finanzministerium. Dort stand man dem Vernehmen nach einer allzu großen Verlängerung skeptisch gegenüber. Im Gespräch war zwischenzeitlich auch eine Verlängerung um vier Wochen bis Ende April. Denn das Angebot ist nicht gerade billig. Seit ihrer erstmaligen Einführung im vergangenen Frühjahr haben die Bürgertests den Staat bereits 10,7 Milliarden Euro gekostet.

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Berlin will seine Corona-Regeln auch über den 20. März verlängern.

Mitglied des Corona-Expertenrats: Omikron-Welle ist noch nicht auf Intensivstationen angekommen

Die Omikron-Welle ist offenbar noch nicht auf den Intensivstationen angekommen, sagt Mediziner Karagiannidis

Die Omikron-Welle ist offenbar noch nicht auf den Intensivstationen angekommen, sagt Mediziner Karagiannidis

Jackyenjoyphotography/Gettyimages.com

Die Omikron-Mutation des Corona-Virus ist inzwischen die dominierende Variante in Deutschland.

Auf den Intensivstationen ist die Omikron-Welle allerdings noch nicht angekommen, sagt Intensivmediziner Christian Karagiannidis, der im Corona-Expertenrat auch die Bundesregierung berät.

Dennoch warnte Karagiannidis vor der Gefahr durch Omikron, besonders für Ungeimpfte.

Die Omikron-Welle ist nach Einschätzung der Fachgesellschaft der Intensiv- und Notfallmediziner noch nicht auf den Intensivstationen angekommen. Er rechne aber damit, dass es in der nächsten oder übernächsten Woche deutlich mehr Corona-Patienten in den Notaufnahmen gebe werde, sagte Intensivmediziner Christian Karagiannidis am Samstag im Deutschlandfunk. Der Experte leitet das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und ist Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung.

Im Moment machten sich die hohen Inzidenzen noch nicht bemerkbar, sagte er. „Es sieht nicht so aus, als wenn im Moment, Stand heute, die Omikron-Welle schon auf den Intensivstationen durchgeschlagen ist.“ Allerdings infizierten sich derzeit auch hauptsächlich jüngere Menschen im Alter bis 35 Jahre. Zugleich sehe man vermehrt auch Infektionen in der kritischen Infrastruktur, Krankenhäuser müssten sich darauf vorbereiten, dass Ärzte und Pflegekräfte ausfielen.

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Karagiannidis betonte: „Wenn wir das ganze Infektionsgeschehen jetzt extrem laufen lassen und ganz hohe Inzidenzen akzeptieren, dann akzeptieren wir auch, dass das Virus ganz sicher die Ungeimpften findet.“ Bereits jetzt seien 62 Prozent der Corona-Patienten auf den Intensivstationen ungeimpft, nur 5 Prozent hätten eine Auffrischungsimpfung.

toh/dpa

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Gesundheitsminister Lauterbach: Überlegungen zu verkürzter Quarantäne-Dauer nötig

Gesundheitsminister Lauterbach: Überlegungen zu verkürzter Quarantäne-Dauer nötig

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht während einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage.

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht während einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage.
picture alliance/dpa/Kay Nietfeld

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bestätigt, dass die Bundesregierung überlegt, die Zeit für die Corona-Quarantäne zu reduzieren.

Hintergrund sind Sorgen um Personalausfälle in kritischen Bereichen in einer durch die Omikron-Variante ausgelösten fünften Corona-Welle.

Lauterbach kündigte zudem an, für mehr Personal in Gesundheitsämtern sorgen zu wollen.

Die Entwicklung der Corona-Pandemie mit einer befürchteten fünften Welle wirft auch nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Frage nach der Quarantäne-Dauer auf. Es sei „eine etwas andere Situation als wir vor einer Woche gehabt haben“, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend in den ARD-„Tagesthemen“. Man müsse nun überlegen, „was bedeutet das für die Quarantäne-Dauer, was bedeutet das für die Kontaktreduzierungen?“

Es gebe aber derzeit nur Schätzwerte zur Corona-Lage, weil die Neuinfektionen über die Feiertage nur unzureichend erfasst würden: weil weniger getestet werde, weil die Tests dann auch verspätet an die Gesundheitsämter gemeldet würden und weil die Ämter selbst die Daten auch später weiterleiteten. Die Gesundheitsämter hätten viel zu wenig Personal, sagte Lauterbach. Er wolle dies ändern. „Das ist eine Priorität, die ich habe.“ Die Schätzwerte seien aber „gut genug, um zu sehen, was sich in Deutschland abspielt“.

USA und Großbritannien haben Corona-Quarantäne bereits reduziert

Mehrere Länder wie etwa die USA und Großbritannien haben angesichts der anrollenden Welle mit der noch ansteckenderen Virusvariante Omikron die Quarantäne-Dauer für Infizierte ohne Symptome bereits verkürzt, um einem akuten Personalmangel in Einrichtungen und Branchen vorzubeugen, die für die Grundversorgung und Sicherheit nötig sind. Spanien verkürzte die Quarantäne-Dauer für symptomlose Infizierte am Mittwoch von zehn auf sieben Tage.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) dringt auf eine Regelung auch für Deutschland. „Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um gut vorbereitet zu sein – auch und gerade mit Blick auf die kritische Infrastruktur“, sagte er dem Nachrichtenportal „Watson“. „Denkbar wäre aus meiner Sicht beispielsweise eine Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen.“ In der Sendung „RTL Direkt“ sagte er, nötig sei eine Stellungnahme des Robert Koch-Instituts oder des Expertenrats der Bundesregierung noch vor der kommenden Ministerpräsidentenkonferenz am 7. Januar.

Deutscher Städtetag fordert mehr Testkapazitäten

Der Deutsche Städtetag forderte Bund und Länder auf, mehr Labor- und Testkapazitäten zu ermöglichen. Sie sollten „dafür sorgen, dass die niedergelassenen Praxen die nötigen PCR-Tests auch an Feiertagen wie Weihnachten und Neujahr sicherstellen und auch genügend Laborkapazitäten an diesen Tagen zur Verfügung stehen“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). Die Gesundheitsämter seien nicht das Nadelöhr – die meisten PCR-Tests würden von der Ärzteschaft durchgeführt. „Da viele Arztpraxen und Labore jetzt im Weihnachtsurlaub sind, wird dort weniger getestet.“

jg/dpa

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Corona: Biontech und Pfizer prüfen Notwendigkeit einer Drittimpfung bei Kleinkindern

Benjamin (r) wird im Impfzentrum Ingelheim der Corona-Impfstoff von Biontech verabreicht.

Benjamin (r) wird im Impfzentrum Ingelheim der Corona-Impfstoff von Biontech verabreicht.
picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

  • Biontech und Pfizer müssen bei ihrem Coronaimpfstoff für Kinder unter fünf Jahren womöglich auf drei Impfdosen setzen.
  • Eine laufende klinische Studie werde entsprechend angepasst, teilten der Mainzer Impfstoffentwickler am Freitag mit.
  • Die Entscheidung sei gefallen, weil erste Daten zeigten, dass Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren nicht so gut auf die Impfung ansprachen wie Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren.

Biontech und Pfizer müssen bei ihrem Vakzin für Kinder unter fünf Jahren womöglich auf drei Impfdosen setzen. Eine laufende klinische Studie werde entsprechend angepasst, teilten der Mainzer Impfstoffentwickler am Freitag mit. Die Entscheidung sei gefallen, weil erste Daten zeigten, dass Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren nicht so gut auf die Impfung ansprachen wie Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren und wie Kinder zwischen 6 und 24 Monaten. Sicherheitsbedenken seien keine festgestellt worden, hieß es. Die dritte Impfstoffdosis solle frühestens zwei Monate nach der zweiten verabreicht werden.

Damit dürften sich die bislang noch für dieses Jahr oder Anfang nächsten Jahres erwarteten Ergebnisse verzögern. „Bei erfolgreichem Verlauf der Studie mit drei Impfstoffdosen“ wollen die Unternehmen in der ersten Jahreshälfte 2022 in den USA einen Antrag auf eine Notfallzulassung des Impfstoffs für diese Altersgruppe stellen.

An der Studie nehmen den Unternehmen zufolge rund 4500 Kinder zwischen sechs Monaten und elf Jahren aus mehreren Ländern teil. Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren bekommen dabei Impfdosen von jeweils drei Mikrogramm. Das ist weniger als ein Drittel der Impfdosis von zehn Mikrogramm, die Kinder zwischen fünf und elf Jahren erhalten.

Für Kinder ab fünf Jahren ist der Impfstoff unter anderem in den USA und in der EU inzwischen zugelassen. Auch für Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren wollen Biontech und Pfizer nun noch eine dritte Impfdosis untersuchen.

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Paul-Ehrlich-Institut warnt: Jeder fünfte Corona-Schnelltest ist nicht zuverlässig genug

Schnelltests werden von vielen Menschen genutzt, um den Alltag sicherer zu machen

Schnelltests werden von vielen Menschen genutzt, um den Alltag sicherer zu machen
picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON

Viele Menschen nutzen in der Corona-Pandemie Schnelltests, um ihren Alltag sicherer zu machen.

Doch einer Meldung des Paul-Ehrlich-Instituts zufolge sind viele dieser Tests nicht zuverlässig genug.

26 der überprüften 122 Tests haben dem Bericht zufolge nicht die geforderte Sensitivität.

Deutschland befindet sich mitten in der vierten Corona-Welle. Um ihr Herr zu werden, sollen auch die kostenlosen Schnelltests wieder eingeführt werden. Doch viele in Deutschland angebotene Schnelltests sind offenbar nicht zuverlässig, berichtet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Zusammen mit anderen Einrichtungen hat das PEI 122 Antigen-Schnelltests überprüft – 26 Tests haben der Untersuchung zufolge nicht die erforderlich Sensitivität von 75 Prozent erreicht, also knapp jeder fünfte Test.

Der Großteil der untersuchten Tests erfülle aber die Mindestanforderungen und könne eine hohe Viruslast nachweisen. Deswegen könnten Schnelltests auch helfen, die Pandemie einzudämmen, heißt es vom PEI: „Bei entsprechender Güte erlauben Antigen-Schnelltests daher eine zeitnahe Identifizierung akut infizierter und potenziell infektiöser Personen und ermöglichen unmittelbare Maßnahmen, um die Virusausbreitung einzudämmen.“ 

Laut aktuellen EU-Regeln können die Hersteller ihre Tests selbst zertifizieren. Eine unabhängige Überprüfung ist derzeit nicht erforderlich. Doch das soll sich ab Mai 2022 ändern. Dann sollen die Tests unabhängig überprüft werden.

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toh

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