Sengled fällt mit seinem Element-Set etwas aus der Reihe der anderen LED-Lampen, die wir uns angesehen haben: Hier lässt sich nur die Farbtemperatur des weißen Lichts verändern, nicht die eigentliche Lichtfarbe. Dennoch finden wir das Set spannend, denn das Steuergerät lässt sich sowohl am Netzwerkkabel, als auch drahtlos per WLAN betreiben.
Außerdem sollen die mitgelieferten Lampen bereits gekoppelt sein und so für ein problemloses Setup sorgen. Ob das im Test auch so gut funktioniert hat und was die rund 70 Euro teuren Lampen sonst zu bieten haben, zeigt der ausführliche Testbericht.
Design
Die Form der Lampen ist ungewöhnlich. Nicht nur, dass sie einen glasklaren Kolben besitzen, auch die halb kubistische, halb von einem Tropfen inspirierte Form erregt Aufsehen. Ob man sie mag oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls leuchten die Lampen ziemlich hell und können bei voller Helligkeit blenden, so dass man sie lieber nicht direkt auf sich richtet. Mit Diffusor wäre das Abstrahlverhalten sicher nicht so grell, doch je nach Anwendungszweck mag der klare Kolben seine Vorteile haben.
Das Steuergerät – also die Bridge zwischen Netzwerk und dem kabellosen Zigbee-Funk, über den die Element-Leuchten kommunizieren – ist weit weniger auffällig, es kommt in schlichtem Weiß daher. Also haben wir die Lampen schnell in zwei E27-Fassungen geschraubt, das Steuergerät mit Strom versorgt und per Ethernet mit dem Router verbunden. Noch schnell die App installiert, und los geht's.
Einrichtung
Wir starteten die App und müssen gleich zu Anfang einen Sengled-Account anlegen. Schade, ohne Daten geht's wohl nicht. Danach beginnt die Suche nach dem Element Hub. Gut gemeinte Tipps sollen dabei helfen, falls es nicht gleich klappt. Bei uns klappte es nach dem zweiten Mal. Wer auf das Netzwerkkabel verzichten möchte, kann nach der ersten Verbindung den WLAN-Code des eigenen Netzwerks eingeben. Danach ist das Kabe nicht mehr nötig – man zieht einfach das LAN-Kabel ab, wartet 60 Sekunden, trennt den Element Hub vom Strom und sucht ihm einen neuen Platz. Das funktionierte bei uns tatsächlich so simpel, wie es sich liest – eine feine Sache. Weniger fein finden wir die Tatsache, dass wir nach der Installation des Sengled-Sets zufällig auf einen ungesicherten WLAN-Access Point in unserem Netz stießen, der weder im Quick-Guide noch in der Dokumentation auch nur mit einer Silbe erwähnt wird. Dieser war zwar nur von innerhalb des Netzwerks erreichbar, doch das kann ein Sicherheitsrisiko sein.
Danach weisen wir den beiden Lampen aus dem Set einem Raum zu. Weiter geht es mit den obligatorischen Updates für Steuergerät und Lampen. Wir fügen uns also in unser Schicksal und warten frohen Mutes. Nach ein paar Minuten war das Steuergerät auf dem aktuellen Stand, aber bei den Lampen ist auch nach einer halben Stunde nichts passiert. Schließlich wurde es uns zu dumm und wir killten die App, starteten sie neu und siehe da: kein Gemecker mehr: Scheinbar ist das Update durchgelaufen, aber die App hat es nicht mitbekommen. Na gut, könnte schlimmer sein.
Nun können wir die Lampen per Antippen in der App ein- und ausschalten und nach einem Tipp auf die Gruppe auch Helligkeit und Lichtstimmung einstellen, letztere wahlweise über fünf Presets oder stufenlos mit einem Regler. Das funktioniert zuverlässig, nur einmal im Test schaltete sich eine der Lampen auf unser Kommando nicht aus. Die App bietet außerdem die Möglichkeit, die Namen der Lampen zu ändern. Eindeutig benannt lassen sie sich auch per Sprachbefehl mit Amazon Echo oder Echo Dot ein- und ausschalten.
Nachhaltigkeit
Sengled schreibt sich unter dem Stichwort „Sengled World“ den Umweltschutz auf die Fahne und wirbt damit, in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation Onetreeplanted (https://onetreeplanted.org/) für jede verkaufte Lampe einen Baum zu pflanzen (https://de.sengled.com/obot/). Dazu wählt man in dem entsprechenden Menü einen Kontinent aus, darf seinen Namen in ein auf dem Schirm angezeigtes Dokument eintragen und schon hat man für die zwei Lampen im Set zwei Bäume irgendwo auf der Welt „gepflanzt“. Ein schöner Gedanke – hoffentlich mehr als nur ein Marketing-Gag.
Darüber hinaus geht Sengled noch an anderen Stellen auf den Umweltschutz ein, etwa wenn man im Hauptmenü unten auf die Seite „Ausführung“ wechselt. Hier lassen sich ein paar nett gestaltete Graphen zu der erreichten Strom-Einsparung, dem aufsummierten Stromverbrauch und den Verbrauchsdaten jeder Lampe im Verbund einsehen. Zahlen-Freaks werden ihre Freude daran haben, für andere ist das Spielerei.
Varianten
Aktuell gibt wird Sengled Element nur als Starter-Set mit zwei LED-Leuchten sowie der kabellosen Zigbee-Bridge angeboten, außerdem gibt es die LED-Leuchten einzeln zum Nachkaufen.
Fazit
Das Element-Set von Sengled ist eine nette Sache, wenn man App-gesteuerte Lampen sucht, die vor allem hell machen sollen. Im Vergleich zu beispielsweise Philips Hue (Testbericht) muss man auf die Farben verzichten, fürs Büro können wir uns das aber sehr gut vorstellen. Außerdem ist die Lichtleistung der LEDs erfruelich hoch.
Aufgrund des klaren Kolbens neigen die Lampen allerdings zum Blenden, man sollte sie also vorzugsweise mit Schirm oder für indirekte Beleuchtung verwenden. An sich finden wir auch die Lösung mit dem wahlweisen drahtlosen Betrieb sehr clever, nur der unvermutet aufgetauchte Access Point schlägt uns etwas auf den Magen. Die Energiespar-Geschichte wirkt etwas aufgesetzt, aber für das Baumprojekt gibt’s in jedem Fall einen Daumen nach oben.
Kompletter Beitrag
Danke: bestboyzde