Inflation steigt auf 7,4 Prozent – Grund sind auch die steigenden Preise bei Lebensmitteln

Einkaufen wird teurer. Grund ist unter anderem der Ukraine-Krieg.

Einkaufen wird teurer. Grund ist unter anderem der Ukraine-Krieg.

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Die Inflationsrate ist in Deutschland im April auf 7,4 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren.

Grund für die Inflation sind vor allem die stark gestiegenen Energiepreise sowie der Ukraine-Krieg, der seit mehr als zwei Monaten anhält.

Neben der Energie nehmen laut einem Experten der DZ Bank auch Nahrungsmittel eine immer größere Rolle bei der Inflation ein.

Die Inflationsrate ist in Deutschland im April auf 7,4 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren. Eine höhere Teuerungsrate gab es zuletzt 1981. Für Verbraucher bedeutet eine hohe Inflation der Verlust von Kaufkraft: 100 Euro sind bei einer Inflation von 7,4 Prozent nicht mehr 100, sondern 92,60 Euro wert – im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bereits im März 2022 war die Inflation mit 7,3 Prozent auf einen langjährigen Rekord gestiegen.

Grund für die Inflation sind vor allem die stark gestiegenen Energiepreise sowie der Ukraine-Krieg, der seit mehr als zwei Monaten anhält. Neben der Energie nehmen laut Christoph Swonke, Konjunkturanalyst der DZ Bank, aber auch Nahrungsmittel eine immer größere Rolle bei der Inflation ein. Insbesondere bei den Lebensmitteln zeige sich die unmittelbare Auswirkung des Ukraine-Kriegs. Es gebe vermehrt Lieferengpässe und die Erwartung, dass die Ernten vor allem in der Ukraine in diesem Jahr viel geringer ausfallen als sonst. „Das stresst die Nahrungsmittelmärkte“, so Swonke.

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Und auch die Aussichten für das laufende Jahr sehen nicht gut aus. Volkswirte rechnen für das Gesamtjahr 2022 mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als sechs Prozent in Europas größter Volkswirtschaft. Das wäre die höchste Inflation seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 3,1 Prozent.

DPA / ls

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Tank- und Heizkosten steigen in Deutschland besonders stark — Inflation auf höchstem Stand seit mehr als dreißig Jahren

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Tank- und Heizkosten steigen in Deutschland besonders stark — Inflation auf höchstem Stand seit mehr als dreißig Jahren

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Angeheizt von hohen Energiepreisen ist die Inflation in Deutschland im März auf dem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung.

Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts lagen die Verbraucherpreise um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Besonders stark sind die Preise beim Tanken und Heizen gestiegen. So ist Heizöl 144 Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Die Spritpreise sind um 47,4 Prozent gestiegen.

Angeheizt von massiven Energiepreissprüngen ist die Inflation in Deutschland im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung.

Im Februar hatte die Jahresinflationsrate noch bei 5,1 Prozent gelegen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar schossen die Öl- und Gaspreise in die Höhe.

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Ähnlich hoch wie im März 2022 war die Jahresinflationsrate vor der Wiedervereinigung in den alten Bundesländern zuletzt im Herbst 1981, als infolge der Auswirkungen des Ersten Golfkrieges die Mineralölpreise ebenfalls deutlich stiegen.

Preise für Heizöl steigen um 144 Prozent

Verbraucher spüren die gestiegene Inflation derzeit vor allem beim Tanken und Heizen, aber auch an der Supermarktkasse. Mit 144,0 Prozent haben sich die Preise für leichtes Heizöl mehr als verdoppelt. Der Besuch an der Tankstelle kostete 47,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Erdgas verteuerte sich um 41,8 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im März bei 3,6 Prozent gelegen.

Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher 6,2 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor, der Preisauftrieb verstärkte sich damit. Teurer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle (plus 17,2 Prozent). Gegenüber dem Vormonat Februar kletterten die Verbraucherpreise insgesamt um 2,5 Prozent.

Ökonomen rechnen für das Gesamtjahr derzeit mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als sechs Prozent in Europas größter Volkswirtschaft.

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Mit Material der dpa // tlf

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Steigende Energiepreise: Stadtwerke Osnabrück verdoppeln den Gaspreis

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Business Insider

Steigende Energiepreise: Stadtwerke Osnabrück verdoppeln den Gaspreis

  • Profielfoto Solveig Gode

Symbolbild: Das mit Erdgas befeuerte Heizkraftwerk Niehl in Köln

Symbolbild: Das mit Erdgas befeuerte Heizkraftwerk Niehl in Köln

picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Als Folge des Ukraine-Krieges steigen die Verbraucherpreise für Strom und Energie massiv an.

Ein Extrem-Beispiel: Die Osnabrücker Stadtwerke kündigten sogar an, den Gaspreis zum 1. Juli zu verdoppeln, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) berichtet.

Experten erwarten, dass noch mehr Energieversorger die Preise zum Sommer 2022 erhöhen werden.

In der Folge des Krieges in der Ukraine steigen auch hierzulande die Strom- und Energiepreise für Haushaltskunden. Wie stark, das zeigt jüngst ein extremes Beispiel aus Osnabrück: Dort kündigten die Stadtwerke an, den Gaspreis zum 1. Juli gar zu verdoppeln, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) berichtet.

Die gestiegenen Beschaffungspreise ließen allen Energieanbietern keine andere Wahl, als die Preise ab Mitte des Jahres „erheblich“ zu erhöhen, so Stadtwerke-Chef Christoph Hüst. „Erheblich“ bedeute in dem Falle eine Steigerung „um den Faktor zwei“. Auch die Strompreise werden steigen, so Hüst, trotz Wegfall der EEG-Umlage. Die Strompreiserhöhung werde jedoch nicht en Umfang der Gaspreisentwicklung haben, so Hüst.

Die deutschen Stadtwerke rechnen vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine mit weiter steigenden Strom- und Gaspreisen für Haushaltskunden. „Die Tendenz ist klar: Die Preise werden steigen und je nach Vertragsbeginn und -dauer wird das gegebenenfalls erst mit Verzögerung auch bei den Haushalten ankommen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Wie lange die Preisrallye an den Energiemärkten noch dauere oder wie hoch die Preise noch steigen, könne bei den derzeitigen Turbulenzen an den Märkten niemand mit Sicherheit sagen.

„Preishammer“ erst verzögert 2023

Die gestiegenen Preise werden viele Verbraucher wohl erst mit der verzögerten Nebenkostenabrechnung 2023 erreichen. „Der Preishammer kommt im nächsten Jahr auf die Verbraucher zu“, sagte Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.  Sieverding geht nach eigenen Worten davon aus, dass Versorger 2022 die Preise weiter erhöhen. „Wann und um wie viel hängt auch mit der Beschaffungsstrategie der Unternehmen zusammen.“ Erste Hinweise auf Strompreiserhöhungen im Juli oder August – also im Monat vor beziehungsweise nach Abschaffung der EEG-Umlage – gebe es bereits. Beispielsweise bei den Osnabrücker Stadtwerken.

Die Stadtwerke Osnabrück bereiten sich laut NOZ auf einen Lieferstopp für russisches Gas vor. Sollte es tatsächlich zu einem Gasmangel kommen, müsste das kommunale Unternehmen demnächst entscheiden, welche Betriebe in der Region noch Gas bekommen und welche nicht. Die Stadtwerke fordern daher eine Art Rangordnung für die Priorisierung von Gaslieferungen von der Bundesnetzagentur.

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