Ein Experte erklärt, wie Superreiche auf Angst vor der Inflation und dem Ukraine-Krieg reagieren

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Ein Experte erklärt, wie Superreiche auf Angst vor der Inflation und dem Ukraine-Krieg reagieren

Superreiche ziehe es unter anderem nach Argentinien, sagt ein Experte (Symbolbild)

Superreiche ziehe es unter anderem nach Argentinien, sagt ein Experte (Symbolbild)

Getty Images / Westend61

Auch Superreiche treiben die Inflation und der Ukraine-Krieg um. Viele von ihnen seien „total verunsichert“, sagt der Reichenforscher Thomas Druyen im Interview mit der „Wirtschaftswoche„.

Die Ängstlichen gerieten in Panik und redeten jeden Tag mit ihren Privatbankern. „Konservative Reiche kommen eher auf die Idee, sich ein Haus in der Schweiz zu kaufen“.

Dieses Gefühl der Unsicherheit ist aber offenbar nicht neu. Seit rund 15 Jahren baue es sich auf. Es habe mit Digitalisierung und radikaler Beschleunigung zu tun, sagt der Forscher.

Der Ukraine-Krieg und die stark gestiegene Inflation treiben die Menschen um – und das seit Monaten. Laut einer neuen Umfrage haben aufgrund der gestiegenen Preise beispielsweise 73 Prozent der Deutschen ihr Einkaufsverhalten angepasst. Im März dieses Jahres ergab eine Umfrage, dass zwei Drittel der deutschen Bevölkerung Angst vor einem Dritten Weltkrieg haben.

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Diese Themen scheinen aber längst nicht mehr nur normale Bürger zu beschäftigen, sondern auch Superreiche. Auf die Frage, wie sie auf die Bedrohungen Pandemie, Ukraine-Krieg und Klimawandel reagierten, antwortete der Reichenforscher Thomas Druyen im Interview mit der „Wirtschaftswoche„: Viele von ihnen seien „total verunsichert“. Die Ängstlichen gerieten in Panik und redeten jeden Tag mit ihren Privatbankern. „Konservative Reiche kommen eher auf die Idee, sich ein Haus in der Schweiz zu kaufen“.

Reichweite der Atombombe in Wahl des Heimatlands einkalkuliert

Andere wiederum scheinen sich so sehr vor einem atomaren Schlag zu fürchten, dass sie fliehen. „Die Rigorosen zieht es ganz raus aus Europa, da sie die Reichweite einer Atombombe in die Wahl ihrer neuen Quartiere einbeziehen“, sagt Druyen. So komme man schnell auf Neuseeland oder Australien, auch Südamerika oder Südafrika stünden auf der Agenda. Das südamerikanische Land Argentinien sei ein Hotspot, so der Experte zur „Wirtschaftswoche“.

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Dieses Gefühl der Unsicherheit ist aber offenbar nicht neu. Seit rund 15 Jahren baue es sich auf. Es habe mit Digitalisierung und radikaler Beschleunigung zu tun. Auch spielten politische Verschiebungen mit rein. Beispielsweise, dass Amerika nicht mehr der starke große Bruder sei. „Das irritiert die Wohlhabenden“.

ls

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Inflation steigt auf 7,4 Prozent – Grund sind auch die steigenden Preise bei Lebensmitteln

Einkaufen wird teurer. Grund ist unter anderem der Ukraine-Krieg.

Einkaufen wird teurer. Grund ist unter anderem der Ukraine-Krieg.

picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON

Die Inflationsrate ist in Deutschland im April auf 7,4 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren.

Grund für die Inflation sind vor allem die stark gestiegenen Energiepreise sowie der Ukraine-Krieg, der seit mehr als zwei Monaten anhält.

Neben der Energie nehmen laut einem Experten der DZ Bank auch Nahrungsmittel eine immer größere Rolle bei der Inflation ein.

Die Inflationsrate ist in Deutschland im April auf 7,4 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren. Eine höhere Teuerungsrate gab es zuletzt 1981. Für Verbraucher bedeutet eine hohe Inflation der Verlust von Kaufkraft: 100 Euro sind bei einer Inflation von 7,4 Prozent nicht mehr 100, sondern 92,60 Euro wert – im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bereits im März 2022 war die Inflation mit 7,3 Prozent auf einen langjährigen Rekord gestiegen.

Grund für die Inflation sind vor allem die stark gestiegenen Energiepreise sowie der Ukraine-Krieg, der seit mehr als zwei Monaten anhält. Neben der Energie nehmen laut Christoph Swonke, Konjunkturanalyst der DZ Bank, aber auch Nahrungsmittel eine immer größere Rolle bei der Inflation ein. Insbesondere bei den Lebensmitteln zeige sich die unmittelbare Auswirkung des Ukraine-Kriegs. Es gebe vermehrt Lieferengpässe und die Erwartung, dass die Ernten vor allem in der Ukraine in diesem Jahr viel geringer ausfallen als sonst. „Das stresst die Nahrungsmittelmärkte“, so Swonke.

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Und auch die Aussichten für das laufende Jahr sehen nicht gut aus. Volkswirte rechnen für das Gesamtjahr 2022 mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als sechs Prozent in Europas größter Volkswirtschaft. Das wäre die höchste Inflation seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 3,1 Prozent.

DPA / ls

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Tank- und Heizkosten steigen in Deutschland besonders stark — Inflation auf höchstem Stand seit mehr als dreißig Jahren

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Tank- und Heizkosten steigen in Deutschland besonders stark — Inflation auf höchstem Stand seit mehr als dreißig Jahren

picture alliance / Klaus Ohlenschläger | Klaus Ohlenschläger

Angeheizt von hohen Energiepreisen ist die Inflation in Deutschland im März auf dem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung.

Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts lagen die Verbraucherpreise um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Besonders stark sind die Preise beim Tanken und Heizen gestiegen. So ist Heizöl 144 Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Die Spritpreise sind um 47,4 Prozent gestiegen.

Angeheizt von massiven Energiepreissprüngen ist die Inflation in Deutschland im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung.

Im Februar hatte die Jahresinflationsrate noch bei 5,1 Prozent gelegen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar schossen die Öl- und Gaspreise in die Höhe.

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Ähnlich hoch wie im März 2022 war die Jahresinflationsrate vor der Wiedervereinigung in den alten Bundesländern zuletzt im Herbst 1981, als infolge der Auswirkungen des Ersten Golfkrieges die Mineralölpreise ebenfalls deutlich stiegen.

Preise für Heizöl steigen um 144 Prozent

Verbraucher spüren die gestiegene Inflation derzeit vor allem beim Tanken und Heizen, aber auch an der Supermarktkasse. Mit 144,0 Prozent haben sich die Preise für leichtes Heizöl mehr als verdoppelt. Der Besuch an der Tankstelle kostete 47,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Erdgas verteuerte sich um 41,8 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im März bei 3,6 Prozent gelegen.

Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher 6,2 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor, der Preisauftrieb verstärkte sich damit. Teurer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle (plus 17,2 Prozent). Gegenüber dem Vormonat Februar kletterten die Verbraucherpreise insgesamt um 2,5 Prozent.

Ökonomen rechnen für das Gesamtjahr derzeit mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als sechs Prozent in Europas größter Volkswirtschaft.

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Mit Material der dpa // tlf

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