Weil Brüssel Dosen herunter verhandelt: Impfstoff-Deal der EU mit Corona-Hoffnung Valneva droht zu platzen

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Weil Brüssel Dosen herunter verhandelt: Impfstoff-Deal der EU mit Corona-Hoffnung Valneva droht zu platzen

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Bei der Valneva-Impfung handelt es sich um ein Ganzvirus-Vakzin.

Bei der Valneva-Impfung handelt es sich um ein Ganzvirus-Vakzin.

Ayman Yaqoob/Anadolu Agency via Getty Images

Der Deal für den Totimpfstoff von Valneva droht für die EU und damit Deutschland zu platzen.

Das Impfstoffunternehmen verkündete am Freitag, dass es von dem Vertrag zurücktreten werde, nachdem die Europäische Kommission die Rahmenbedingungen neu verhandeln wollte.

So sollten die vereinbarten Dosen zum Verkauf stark heruntergehandelt werden, sodass sich der Deal für Valneva nicht mehr lohnen würde, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ist das möglicherweise das Aus für die Impfstoff-Alternative in Deutschland? Das französisch-österreichische Impfstoffunternehmen Valneva gab am Freitag bekannt, dass es vorhat, den Vertrag mit der EU zum Vorabkauf des Impfstoffes zu kündigen.

Drei Wochen zuvor hatte das Unternehmen bekannt gegeben, die Europäische Kommission wolle den Vorabkaufvertrag für das Vakzin kündigen. Die EU bestätigte dies nicht, wollte die vereinbarten Mengen im Vertrag jedoch neu verhandeln – und soweit herunterschrauben, dass der Impfstoffhersteller den Vertrag nun kündigen muss.

„Die von der Europäischen Kommission erhaltenen vorläufigen, inoffiziellen Mengenangaben würden jedoch nicht ausreichen, um die Nachhaltigkeit des COVID-19-Impfstoffprogramms von Valneva zu gewährleisten“, heißt es in einer Pressmitteilung, die das Unternehmen am Abend veröffentlichte.

Die EU will deutlich weniger Dosen der Impfung

So sollten die Liefermengen stark angepasst werden. Ursprünglich war der Verkauf von 60 Millionen Dosen vereinbart. Diese Zahl soll nun stark heruntergehandelt werden. Für Deutschland beispielsweise will die EU anstatt der ursprünglichen zwölf Millionen Dosen nur noch knapp eine Million Impfungen kaufen, wie Business Insider erfuhr. Für den Impfstoffhersteller jedoch lohnt sich dieser Deal nicht mehr. „Dies würde auch die zukünftige Entwicklung des Programms über das derzeitige Produktprofil hinaus erschweren.“, heißt es in der Pressemitteilung.

Bei dem Impfstoff von Valneva handelt es sich um einen sogenannten Totimpfstoff, der das komplette, inaktivierte Coronavirus enthält. Er bietet eine Alternative zu den mRNA-Impfstoffen, denen einige Menschen bisher zögerlich gegenüber standen. Oft liegt die Sorge zugrunde, dass die mRNA-Impfstoffe bisher unbekannte Langzeitschäden verursachen könnten – auch wenn Experten diese für nahezu ausgeschlossen halten. Totimpfstoffe hingegen gibt es schon seit langer Zeit gegen andere Krankheiten, zum Beispiel gegen Tollwut.

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Touristen in Florenz, Italien
Touristen in Florenz, Italien

Paolo Lo Debole/Getty Images

Die EU-Staaten und das EU-Parlament haben sich auf einen europaweiten Nachweis für Corona-Impfungen, negatives Tests und überstandene Erkrankungen geeinigt.

Für EU-Bürger bedeutet Corona-Pass, dass sie leichter innerhalb Europas verreisen können.

Die EU-Staaten behalten aber einige Rechte für Sonderregeln.

Rechtzeitig vor der Sommersaison haben sich die EU-Länder und das EU-Parlament auf ein europaweites Zertifikats zum Nachweis von Corona-Impfungen, -Tests und überstandenen Covid-19-Erkrankungen geeinigt. Das teilte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Donnerstagabend in Brüssel mit. Damit wächst die Chance auf weitere Reiseerleichterungen in der EU. Portugal hat derzeit turnusgemäß den Vorsitz der EU-Länder inne.

Bis zuletzt war darüber gestritten worden, in welchem Maß EU-Länder Reiseerleichterungen und Restriktionen selbst bestimmen können. Der Kompromiss sieht nun vor, dass nicht in die Hoheit der Mitgliedsstaaten eingegriffen wird, aber zusätzliche Beschränkungen wie etwa Quarantäne für negativ Getestete, Geimpfte oder Geheilte nur eingeführt werden sollen, wenn es etwa die Infektionslage erfordere.

Einführung der Covid-Zertifikate unklar

Noch ist unklar, wann genau das europäische Zertifikat in den einzelnen Ländern eingeführt werden soll. Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es noch am Anfang der Woche, man gehe aktuell davon aus, ein elektronischer Impfnachweis könne „in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals“, also bis spätestens zum 30. Juni, bereitgestellt werden.

In vielen Ländern ist es bereits jetzt schon möglich einzureisen, ohne in Quarantäne zu müssen. In Griechenland etwa muss lediglich eine abgeschlossene Impfung oder ein höchstens 72 Stunden alter PCR-Test vorgewiesen werden. Für die Einreise nach Österreich entfällt für die Deutschen seit Mittwoch die Quarantänepflicht, allerdings muss zumindest ein Test mit negativem Ergebnis gemacht worden sein. Auch in Italien besteht keine Pflicht zur Isolation mehr – die Behörden verlangen aber weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis bei Ankunft.

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jg/dpa

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