Magic: The Gathering buhlt mit „Ravnicas Treue“ um eure Loyalität

Magic: The Gathering eröffnet das neue Jahr mit einer neuen Edition: „Ravnicas Treue“ alias „Ravnica Allegiance“ führt euch erneut zurück nach Ravnica. Die Stadt ist ein alter Bekannter, denn das erste Set, das sich um dieses Szenario drehte, erschien bereits 2005 („Ravnica: Stadt der Gilden“). Schon 2018 wagte man einen erneuten Blick in jene Welt, als „Gilden von Ravnica“ (hier mein Bericht) Ende des Jahres auf den Markt gekommen ist. Auch in „Ravnicas Treue“ geht das Trading Card Game nun wieder in die Vollen und kredenzt neue Karten und neue Regeln.

Fünf neue Gilden stoßen hinzu, um die sich entsprechende neue Karten und natürlich auch atmosphärische Flavor-Texte drehen, welche eine neue Geschichte über deren Konflikte erzählen. Konkret sind das die Gilden Azorius (Weiß / Blau), Gruul (Rot / Grün), Simic (Grün / Blau), Orzhov (Weiß / Schwarz) und Rakdos (Schwarz / Rot). Für alle Gilden gibt es entsprechende Karten, wie z. B. die Gildeneingänge, die das entsprechende, farbliche Mana der jeweiligen Gilden produzieren können. Doppelländer sind ja immer beliebt und da sind diese Karten eine sinnvolle Erweiterung.

In die gleiche Kerbe schlagen auch die jeweiligen Medaillons der einzelnen Gilden, die für jeweils drei farblose Mana ins Spiel kommen und ebenfalls das passende Mana der Gilden erzeugen. Außerdem lassen sich die Medaillons auch für vier Mana, ebenfalls in den Gildenfarben, opfern, um zwei Karten zu ziehen. Keine besonders spielstarken Karten, aber für das Flavor eine nette Ergänzung.

Für Player, die sich neue Power-Decks aufbauen wollen oder ihre bestehenden erweitern, sind vielleicht die neuen Planewalker wie „Dovin, Architekt der Gesetzte“ oder „Domri der Städtschleifer“ spannender. Um beide Planeswalker drehen sich auch neue Einstiegs-Decks. Jene waren ja in der Vergangenheit von unterschiedlicher Qualität: Manchmal bekam man sehr viel fürs Geld, andere Male lohnte der Kauf im Grunde nur für Neueinsteiger, die bequem mal Magic: The Gathering antesten wollten.

Mittlerweile lohnen sich die Planeswalker-Decks schon doppelt, da ihnen auch ein Code beiliegt, der das entsprechende Deck dann im digitalen Game „MTG: Arena“ freischaltet. Zuletzt erhielt der Titel ja ein Update, welches im Free-to-Play-Spiel „Ravnicas Treue“ eingeführt hat. Speziell das Deck um „Domri der Städteschleifer“ ist sozusagen schon ab Werk gut abgestimmt und für Einsteiger super geeignet, da hier die eher gradlinigen Mechaniken rund um Kreaturen im Vordergrund stehen. Klar, kann man durch eigene Optimierungen wieder viel rausreißen – doch bei welchem vorgefertigten Deck ist das nicht so?

In „Ravnicas Treue“ setzt man aber nicht nur bei der Story auf die Gilden, sondern auch bei den Spielmechaniken. So hat Wizards of the Coast jeder Gilde eine kennzeichnende Fähigkeit zugewiesen. Rakdos etwa darf mit „Spektakel“ (Spectacle) loslegen. Da ist eine alternative Möglichkeit bei entsprechenden Karten die Spruchkosten zu bezahlen. Manchmal sind die Spektakel-Kosten niedriger und sparen einfach nur Mana, andere Male sind sie höher, kommen aber mit einem zusätzlichen Bonus daher. Der einzige Haken: Spektakel lässt sich als Fähigkeit nur aktivieren, wenn der Gegner in der gleichen Runde Lebenspunkte verloren hat.

Das Orzhov-Syndikat darf stattdessen mit der „Seelenwandlung“ (Afterlife) ran. Hier hängt jeweils eine Zahl dran. Stirbt eine Kreatur mir Seelenwandlung, bringt sie der Zahl entsprechende Tokens ins Spiel. Simple Angelegenheit, die den Gegner aber unter Zugzwang setzen kann.

Hingegen erhält die Simic-Gilde die Fähigkeit des Adaptierens (Adapt). Adaptieren verleiht Kreaturen in Höhe des Adaptieren-Wertes +1/+1-Marken. Um diese Fähigkeit zu aktivieren, müsst ihr allerdings Mana springen lassen. Außerdem könnt ihr keine neuen Marken hinzufügen, solange bereits +1/+1-Counter auf der jeweiligen Kreatur liegen. Zumeist verbinden die Karten dann mit dem Adaptieren bzw. dem Vorhandensein von +1/+1-Marken weitere Kniffe.

So verfügt etwa „Trollgeborener Wächter“, dass jede Kreatur mit einer +1/+1-Marke Trampelschaden verursacht – gilt natürlich auch für ihn selbst, wenn er über Adaptieren eben Marken erhalten hat. Hier kann man auch wieder weitreichendere Wirkungsketten auslösen, da es wiederum in „Ravnicas Treue“ andere Karten gibt, die +1/+1-Marken entfernen. Dadurch lässt sich ein geschicktes Spielchen spielen.

Die Gruul-Clans arbeiten hingegen mit der Fähigkeit „Aufruhr“ (Riot). Diese Fähigkeit ist aus meiner Sicht besonders für Anfänger interessant, da sie sowohl leicht zu verstehen und im Spiel zu nutzen ist als auch Flexibilität birgt. Kreaturen mit „Aufruhr“ kommen nämlich wahlweise entweder mit „Eile“ oder aber einer +1/+1-Marke ins Spiel. Zur Erinnerung: Kreaturen mit „Eile“ leiden nicht nur Summon Sickness, sondern können direkt bei ihrem Auftauchen Angreifen oder aktivierte Fähigkeiten einsetzen. Durch „Aufruhr“ kann man also je nach Spielsituation wählen, ob diese Kreaturen entweder ein wenig stärker werden oder aber direkt zum Angriff übergehen sollen.

Der Azorius-Senat ist die letzte neue Gilde im Bunde und punktet mit dem „Addendum“. Das ist keine direkte, immer ähnliche Fähigkeit, sondern vielmehr ein Fähigkeitswort, eine Kategorie für unterschiedliche Effekte, kann man sagen. Das „Addendum“ ist eben ein Zusatz, der sich nun teilweise auf Spontanzaubern findet und zusätzliche Effekte aktiviert, wenn ihr den Spruch während eurer eigenen Hauptphase sprecht.

Beispiel: „Urteil im Schnellverfahren“ fügt einer getappten Kreatur 3 Schadenspunkte zu. Falls ihr diesen Spontanzauber aber in der eigenen Hauptphase sprecht, sind es 5 statt 3 Schadenspunkte. Die „Hemmende Formel“ hingegen kann einer Kreatur -4/-0 bis zum Ende des Zuges verleihen und ihr dürft eine Karte ziehen. Spielt ihr diesen Spontanzauber wiederum in der eigenen Hauptphase, wird die entsprechende Kreatur als Bonus auch noch getappt und enttappt im nächsten Enttappsegment des Beherrschers nicht. Manchmal ersetzt der Addendum-Effekt den regulären Effekt aber auch komplett. Hier ist also Obacht gegeben.

„Ravnicas Treue“ steht offiziell übrigens nicht in einem Block mit „Gilden von Ravnica“. Denn das Block-Modell hat Wizards of the Coast mittlerweile abgeschafft. Trotzdem ergänzt sich die neue Edition, gerade auch aufgrund der fünf neuen Gilden, gut mit der vorherigen. Schließlich brachte auch „Gilden von Ravnica“, getreu dem Namen, ebenfalls fünf Gilden mit: Dimir, Izzet, Golgari, Boros, and Selesnya. Es gibt folgerichtig auch im Flavor und anderen Spielmechaniken ein paar Gemeinsamkeiten. Beispielsweise spielen auch hier Karten mit Hybrid-Mana eine Rolle. Und auch einige Sprüche mit zwei auswählbaren Effekten sind wieder mit von der Partie.

Am meisten Spaß macht es dann bei diesem Mal dann auch die neuen Karten aus „Ravnicas Treue“ mit dem Set „Gilden von Ravnica“ zu kombinieren. Dann darf man mit 10 Gilden und unterschiedlichen Fähigkeiten hantieren, die gute Kombinationen abgeben und viel Spielraum für sehr unterschiedlich ausgelegte Decks bieten. Mir hat auch das Flavor von „Ravnicas Treue“ sehr gefallen, denn da fließt teilweise ein unerwartetes Augenzwinkern mit ein. Karten wie „Bühne frei“, „Hackrobatin“, „Spitzensport“ oder der wundersame „Galoppierender Echsenfrosch“ triefen schon vor absurdem bzw. schwarzem Humor.

Durch die Verteilung der neuen Fähigkeiten auf Gilden bzw. damit auch bestimmte Farbkombinationen, herrscht auch eine klare Struktur, was Neueinsteigern sicher entgegen kommt. Meiner Ansicht nach ist „Ravnicas Treue“ mit seinen insgesamt 273 neuen Karten deswegen eine sehr runde neue Edition, welche sowohl im Flavor als auch den Spielmechaniken nahtlos an „Gilden von Ravnica“ anknüpft“.

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