Wer momentan nach einem Laptop-Upgrade sucht, dürfte eventuell in seine Suche auch ein Surface Pro 9 in Betracht gezogen haben. Das 2-in-1-Gerät von Microsoft verspricht immerhin dank seines Designs eine hohe Flexibilität. Doch lohnt es sich noch, das Surface Pro 9 zu kaufen, wenn schon bald das Surface Pro 10 erscheinen soll? Das Surface Pro 10 soll nämlich einige Verbesserungen mit sich bringen, die das Surface Pro 9 alt aussehen lassen könnten.

Die Neuerungen des Surface Pro 10 für Endkunden klingen bereits sehr verlocken, aber was bedeutet das für das Surface Pro 9? Das Surface Pro 9 ist immer noch ein solides Gerät mit Intels Core Prozessoren der 12. Generation. Diese Prozessoren sind zwar nicht so leistungsstark wie die Snapdragon X Elite, aber sie haben den Vorteil, dass sie mit allen Windows-Anwendungen kompatibel sind. Wer also nicht sofort auf Microsofts neuesten Versuch mit der ARM-Plattform aufspringen will, kann immerhin gutes Geld sparen. Unserer Erwartung nach lohnt sich allerdings auch in diesem Fall das Warten aufs Surface Pro 10, um einerseits bereits einen Vergleich zu haben und andererseits dürften die Preise mit der Vorstellung des Nachfolgers typischerweise weiter fallen.

Die Snapdragon X Elite Prozessoren basieren auf der ARM-Architektur, die nicht alle Windows-Programme nativ unterstützt. Das bedeutet, dass einige Programme emuliert werden müssen, was zu Leistungseinbußen führen kann. Die höhere Leistung des Snapdragon X Elite, welcher diesmal auch direkt mit Apples Silicon-CPUs konkurrieren kann, dürfte für diese Leistungseinbußen bei Emulation von Programmen des Alltags kompensieren. Qualcomm zeigte bereits eine Reihe von Demos, bei dem die ARM-Laptops in Emulation sogar anspruchsvolle Games wie Baldur’s Gate 3 mit 30 FPS ausführen können.

Der größte Nachteil des Surface Pro 9 ist momentan jedoch der Preis: Das Surface Pro 9 kostet ab 849 Euro, allerdings ist da das notwendige Type Cover und der empfehlenswerte Stift nicht eingerechnet. Somit erreicht man mit einem Surface Pro 9 recht schnell die 1000-Euro-Marke beim Kaufpreis, wodurch der Unterschied zum Pro 10 relativ gesehen kleiner wird. Abhängig von der Variante könnte der relativ geringe Aufpreis für die deutlich bessere Performance, die längere Akkulaufzeit und die höhere Effizienz des Surface Pro 10 ein gutes Argument sein, aufs neuere ARM-Gerät zu warten. Zudem sind die Preise für Surface Pro 9 Geräte bislang noch nicht weit genug gesunken, um die Geräte jetzt schon zu kaufen. Käufer sollten also lieber warten, bis die ARM-basierten Geräte verfügbar sind und sollten dann basierend auf den bis dahin fallenden Preisen fürs Surface Pro 9 vergleichen.

Das Surface Pro 9 ist ein gutes 2-in-1-Gerät, das für viele Anwendungsszenarien ausreichend ist. Wer jedoch das Beste aus seinem Laptop herausholen will, sollte auf das Surface Pro 10 warten, das mehr Leistung, mehr Akkulaufzeit und mehr Zukunftssicherheit verspricht. Zumindest, solange Microsoft weiterhin in seine ARM-Plattform investiert. Das Surface Pro 10 birgt allerdings anfangs durchaus auch das Risiko, dass nicht alle Windows-Programme anstandslos laufen werden. Der ARM-Version von Wireguard hatten wir zwar zum Release selbst einen Artikel gewidmet, allerdings weist sie beispielsweise noch einen schwerwiegenden Bug auf, der das Programm beim Hinzufügen von Tunnels per Datei-Import abstürzen lässt. Das Problem existiert seit drei Jahren. Microsoft möchte 2024 zum Jahr des Windows ARM-Desktops machen, aber es wird von Kunden und Entwicklern abhängen, ob die Transition von x86 zu arm64 unter Windows nun – fast 8 Jahre nach Vorstellung – in einem ähnlichen Tempo wie unter macOS gelingt.