Musik für draußen: 7 Outdoor-Lautsprecher im Vergleichstest

Moderne Sommer-Lautsprecher spielen Musik ab, laden das Handy auf und dienen als Freisprecheinrichtung. TechStage hat sieben Produkte getestet. Welcher Lautsprecher die längste Akkulaufzeit und den besten Klang hat, verrät der Vergleichstest.

Sieben aktuelle Lautsprecher verschiedener Hersteller haben unseren Testparcours durchlaufen. Von günstig bis teuer ist alles dabei. Die Kernfunktionalität der Bluetooth-Boxen ist die mobile Wiedergabe von Musik – möglichst gutklingend und möglichst lange mit einer Akkuladung. Der Faktor Lieferumfang, ob Kabel, Netzteil oder eine praktische Tasche dabei sind, spielen ebenfalls eine Rolle bei der Bewertung.

Ferner sind Qualität sowie Beschaffenheit gefragt: Bietet der Lautsprecher eine Schutzklasse gegen Staub und Wasser? Unterschiede gibt es auch bei der Bedienung, sind Tasten beleuchtet und lassen sie sich angenehm drücken? Der letzte Punkt ist Zusatzfunktionen: Welche Extras bringen die Lautsprecher mit? Verbreitet – und immer sinnvoll – ist beispielsweise der Einsatz als Power-Bank.

Los geht es ab einem Preispunkt von 49 Euro. Der Soundcore 2 (Testbericht) und der Motion Q (Testbericht), zufälligerweise beide vom Zubehörspezialisten Anker, sind die günstigsten Outdoor-Lautsprecher im Test. Beim Versandriesen Amazon sind sie unter den beliebtesten Produkten in dieser Kategorie. Zu den wesentlichen Unterschieden zählen Form (Rechteck vs Zylinder) und Leistung (12 und 16 W). Gegenüber dem Soundcore 2 bietet der Motion Q die Funktion der Stereokoppelung an. Dabei verbindet sich die Lautsprecher-Einheit mit einem zweiten Motion Q und erzeugt Stereo über zwei Kanäle. Der Anker Motion Q ist unser Preis-Tipp respektive der Preis-Leistungs-Sieger.

Der zweitgünstigste Lautsprecher kommt vom US-amerikanischen Sound-Pionier Polk Audio. Für den Preis von 59 Euro bietet der Swimmer Duo (Testbericht) zwar nur geringe 2,5 W, dafür aber drei verschiedene Möglichkeiten, den Lautsprecher an verschiedenen Stellen anzubringen. Er hat einen Gewindeanschluss, wie man ihn von der Digitalkamera kennt, einen Saugnapf für die Duschwand und einen flexiblen Ringelschwanz zum Aufhängen. Genau wie der Anker Motion Q lässt sich auch der Swimmer Duo um einen weiteren Lautsprecher erweitern. Übrigens ist der Polk-Audio-Lautsprecher der kleinste (so klein wie eine Kaffeetasse) und leichteste (181 g) im Test. Unter dem kompakten Formfaktor leidet jedoch die Kapazität des Akkus und damit eingehend die Akkulaufzeit: Die 430 mAh sorgen lediglich für eine Wiedergabezeit von acht Stunden.

Ab der 100-Euro-Marke beginnt die Mittelklasse. Neben einer deutlich besseren Klangqualität bieten die Hersteller hier schon erste Zusatzfunktionen an. Für 139 Euro gibt es den Bose Soundlink Color 2 (Testbericht). Der Lautsprecher kommt in vier Farben, besitzt einen exzellenten Klang und koppelt sich via NFC mit Smartphones. Zwei negative Auffälligkeiten gibt es jedoch beim Bose-Lautsprecher: Die Schutzklasse mit IPX4 ist die geringste im Test. Der Soundlink Color 2 ist lediglich wasserabweisend und nicht wasserfest wie der Rest. Ob das noch Outdoor ist? Grenzwertig! Darüber hinaus spielt auch der Soundlink Color 2 nur acht Stunden Musik am Stück.

Eine noch schlechtere oder gar nicht vorhandene Outdoor-Fähigkeit besitzt der Yoyo S (Testbericht) des britischen Traditionsunternehmen Cambridge Audio. Seine Textiloberfläche vom Designer Marton Mills lässt zwar keinen Staub in das Innere durch, doch eine (Teil-)Zertifizierung fehlt. Für 179 Euro bietet der Yoyo S einen Akku mit einer integrierten Lademöglichkeit für das Smartphone oder Tablet. Auch vorhanden: NFC für das schnelle Verbinden per Bluetooth.

Ab 200 Euro sprechen wir von Premium-Lautsprechern. Einen gelben Schein für ein bisschen Musik? Da muss schon deutlich mehr rumkommen, als nur die Kernfunktionalität in maximaler Ausprägung zu befriedigen. Der Testsieger aus dem Vergleichstest ist der Sony-Lautsprecher mit seinem kryptischen Namen SRS-XB41 (Testbericht). Er kombiniert ein hervorragendes Klangverhalten mit der besten technischen Ausstattung und der längsten Wiedergabedauer von 22 Stunden. Dabei kostet er 229 Euro. Auffälligstes Merkmal des japanischen Lautsprechers sind die Lichteffekte über drei Lichtquellen.

Der teuerste Lautsprecher im Vergleichstest ist der Xtreme 2 (Testbericht) des Lautsprecherspezialisten JBL, der über das Unternehmen Harman zum Samsung-Konzern gehört. 299 Euro kostet der 2,4 kg schwerer Bluetooth-Lautsprecher. Technisch ähnelt der Xtreme 2 stark dem SRS-XB41, nur ohne die LEDs. Er könnte glatt die Nummer Eins sein, doch bei Sony ist das Preis-Leistungs-Verhältnis gegeben.

Die Lieferumfänge bei den Lautsprechern sind im Großen und Ganzen identisch. Bei den vier Produkten von Anker, Polk Audio und Bose gibt es lediglich ein Micro-USB-Kabel zum Laden dazu. Ein Netzgerät für die Steckdose fehlt. Wegen der großen Akkus legen Cambridge Audio, JBL und Sony ein ordentliches Netzteil bei. Allerdings lässt sich nur der SRS-XB41 optional noch über einen Micro-USB-Anschluss aufladen. Das ist praktisch, wenn man das Ladegerät zuhause vergessen hat. Das Laden nimmt dann aber deutlich mehr Zeit in Anspruch, als die regulären fünf Stunden.

Bei dem Yoyo S und dem Swimmer Duo liegt noch ein 3-poliges AUX-Kabel für kabelgebundene Wiedergabe bei. Das ist ideal für Musikquellen wie MP3-Player oder Apple iPods, die nicht über eine Bluetooth-Schnittstelle verfügen.

Der Motion Q von Anker kommt mit einer Handschlaufe. Ähnlich wie der Swimmer Duo lässt sich der Anker-Lautsprecher kurzerhand überall aufhängen. Apropos Hängen: Die Sony- und JBL-Lautsprecher sind mit 1,5 respektive 2,4 kg nicht die leichtesten Sommer-Lautsprecher im Test. Bei JBL gibt es zumindest ein Tragegurt für die Schulter. Der Clou: Im Tragegurt hat der Hersteller einen Flaschenöffner integriert. In der Praxis ist das eine unglaubliche Bereicherung und ein Hingucker schlechthin.

Alle sieben Lautsprecher sind hochwertig verarbeitet. Qualitätsmängel sind nicht vorhanden. Unterschiede gibt es bei der Farbe und der Wahl der Materialien. Das Gehäuse des Swimmer Duo von Polk Audio ist komplett aus weichem Silikon gefertigt, die Membran-Front dagegen aus hartem Kunststoff. Laut Hersteller ist der Lautsprecher wasser- und stoßfest. Doch schon nach 27 Stürzen aus einer Höhe von 1 m ging der Swimmer Duo kaputt und hielt kaum noch sein Versprechen. Reif für die Wiederverwertung schied der Polk-Audio-Lautsprecher schon vorzeitig aus dem Rennen aus. Auch der Soundlink Color 2 und Soundcore 2 sind mit einem weichen Kunststoff überzogen, doch deutlich hochwertiger und griffiger als der Swimmer Duo. Bei den verbliebenen vier Lautsprechern kommt hauptsächlich der trendige Look mit Textil zum Einsatz.

Alle Lautsprecher bis auf den Yoyo S bieten eine Schutzklasse gegen Wasser. Der Sony SRS-XB41 ist der einzige Lautsprecher im Vergleichstest, der sowohl eine Zertifizierung gegen Staub und Wasser hat. Bei allen anderen bewerben die Hersteller zwar die Staubdichtigkeit, allerdings ohne Gewähr. Neben dem Swimmer Duo sind auch die Lautsprecher von Bose, JBL und Sony stoßfest. Mit Stürzen und Stößen sind sie unbeschadet davon gekommen.

Alle sieben Lautsprecher lassen sich über Tasten bedienen. Ein Bildschirm zum Anzeigen von Informationen ist nicht vorhanden, allerdings auch nie notwendig gewesen. Betriebs-, Bereitschafts- und Kopplungszustand zeigen die Lautsprecher über farbliche LEDs an. Bei Bose und Cambridge Audio spricht zudem eine weibliche Stimme und sagt an, wie viel Energie noch in den Akkus steckt. Der Yoyo S hat als einziger Lautsprecher eine Gestensteuerung. Über drei Gesten kontrolliert der Nutzer die Musikwiedergabe. Dafür muss er lediglich mit der Hand über die Oberseite des Lautsprechers hinweg fahren. Der Abstand von Handfläche zur Oberkante darf nicht allzu groß sein; der Erfassungsbereich ist auf ungefähr 2 cm ausgelegt. Fliegt man mit seiner Hand von rechts nach links, so pausiert die Musik. Umgekehrt von links nach rechts setzt die Wiedergabe fort. Durch das Wiederholen der zweiten Gesten springt der Lautsprecher auf den nächsten Titel. Im Alltag stellt sich diese Funktion wie erwartet doch als nützlich heraus. Zum Beispiel, wenn beim Grillen die Hände schmutzig sind.

Für die Lautsprecher von Bose, JBL und Sony gibt es kostenlose Apps für Android und iPhone. Darüber lassen sich unter anderem die Akustik der Lautsprecher konfigurieren oder neue Firmwares mit Updates installieren.

Bis auf den Swimmer Duo von Polk Audio klingen alle Lautsprecher mindestens gut. Bei einer Wertung von 1 bis 10 vergeben wir dem Duschlautsprecher 3 Punkte. Er klingt blechernd und bietet aufgrund der kleinen Größe so gut wie gar keinen Bass. Die Ausgabe ist zufriedenstellend.

Vergleichbar mit dem Swimmer Duo, jedoch mit deutlich hörbar besseren Höhen, sind die Produkte von Anker. Der Soundcore 2 bekommt eine 4. Beim großen Bruder ist es aufgrund des radialen Formfaktors und des Rundum-Sounds eine 5. Bei höheren Lautstärken (ab 85 Prozent) verzerrt die Wiedergabe aber immer wieder.

Positiv überrascht hat uns das Klangverhalten des Soundlink Color 2. Der Lautsprecher hat ein kristallklares und ausgeglichenes Klangbild, das sich deutlich von der Konkurrenz abhebt. Außerdem ist der Bass kräftig. Damit ist der Bose-Lautsprecher auch ideal für klassische Musik. In der Bewertung liegt der Bose-Lautsprecher bei einer 8.

Deutlich mehr Bass als die bisherigen Produkte bietet der Yoyo S von Cambridge Audio. Mit einer Nennleistung von 15 W ist er vergleichbar mit dem Soundlink Color 2, andererseits sitzt auf seiner Rückseite ein fetter Passivstrahler für einen wuchtigen Bass. Die Höhen dagegen wirken matt. Der Yoyo S entspricht einer guten 7.

Der JBL Xtreme 2 mit 40 und der Sony SRS-XB41 mit 50 W tun sich klanglich nicht viel und erreichen die Spitzenbewertung von 9 Punkten. Das liegt aber vor allem an der hohen Lautstärke, die der Lautsprecher komplett ohne hörbare Verzerrungen wiedergibt. Beide Lautsprecher haben einen dröhnenden Bass. Damit sind sie primär für Musikgenres wie Hip-Hop, Rap, Electronic, Dance, RnB, Rock, Latin und Party ausgelegt. Beim Hörgenus von Soul, Klassik, Blues und Funk ist noch etwas Luft nach oben.

Neben den bereits genannten Punkten wie dem integrierten Flaschenöffner oder den Lichteffekte, gibt es noch weitere Extras. Die Lautsprecher von Cambridge Audio, JBL und Sony verfügen über eine Powerbank zum Aufladen des Smartphones oder Tablet.

Alle Lautsprecher bis auf den Yoyo S und den Soundcore 2 lassen sich um die Stereo-Ausgabe erweitern. Einen Schritt weiter gehen Bose, JBL und Sony: Sie bieten einen Party-Modus, bei dem der Nutzer optional bis zu 99 weitere (100 insgesamt) Lautsprecher anschließen kann.

Wir haben sieben aktuelle Lautsprecher einzeln getestet und sie miteinander verglichen. Aus dem Vergleichstest gibt es zwei Empfehlungen: Will man einen günstigen, guten und kompakten Lautsprecher für kleinere Ereignisse, dann ist der Motion Q von Anker die beste Auswahl. Er ist modern, wasserfest und hat eine Akkulaufzeit von 11 Stunden.

Wer groß und laut feiern möchte, greift zum Sony-Lautsprecher SRS-XB41 für 229 Euro. Der High-Tech-Lautsprecher ist ein echter Allrounder mit einem brillanten Klang. Alternativ gibt es den JBL Xtreme 2, hier lohnt es sich, den Preis zu beobachten und bei unter 230 Euro zu zuschlagen.

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Danke: bestboyzde

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