Apple hat den neuen Mac mini vorgestellt, der ab heute bei den ersten Besitzern eintreffen sollte. Der neue Mac mini präsentiert sich in einem komplett überarbeiteten Design, das sich an der Designsprache des Mac Studio orientiert. Mit Abmessungen von 12,70 x 12,70 Zentimetern nimmt der Computer nun über 50 Prozent weniger Grundfläche ein als sein Vorgänger, was ihn zu einer platzsparenden Option für den Schreibtisch macht. Spannend fand ich in dem Zusammenhang, dass man da tatsächlich noch intern das Netzteil verbaut, vermutlich wird man da bei der nächsten Ausgabe noch einmal verkleinern können und alles über USB-C nach außen laufen lassen. Wobei: traut sich Apple das bei stationären Rechnern?
Apple bietet den Mac mini in verschiedenen Konfigurationen an, die sich an unterschiedliche Nutzergruppen richten. Das Einstiegsmodell ist mit dem M4-Chip ausgestattet, der eine 10-Core CPU und eine 10-Core GPU besitzt. Der Arbeitsspeicher beginnt bei 16 GB. Die leistungsstärkere Variante mit M4 Pro-Chip verfügt über eine 14-Core CPU und 20-Core GPU. Hier lässt sich der gemeinsame Speicher auf bis zu 64 GB erweitern, während die Festplattenkapazität maximal 8 TB erreicht. Da solltet ihr drauf achten, was ihr macht. Falls ihr dieses Blog lest und der Meinung seid, dass ich nicht mehr mache als ihr: Ja, der M4 mit 16 GB reicht für alles Gängige locker – und mehr als das.
Es gab natürlich viele Diskussionen um den Preis. Der Einstieg ist aus meiner Sicht super. Richtig toller Rechner, der einfach vielen Menschen auf viele Jahre gute Dienste leisten wird. Doch sobald man ein Mehr an Speicher konfiguriert, wird es schon unanständig teurer, wenn man nur den reinen Speicherplatz im Auge hat. Zumindest beim nicht flüchtigen Speicher würde ich sagen: externe SSD dranhängen und fertig. In den Einstellungen des App Stores kann man gar festlegen, dass große Apps auf einer anderen Platte installiert werden. Wer das noch nicht verglichen hat, dem sei einmal dieses Bild vor Augen gehalten – eine Verdoppelung von RAM und SSD kostet einfach mal so viel wie ein kompletter Einstiegs-Mac-mini. Ändert aber nichts daran, dass Apple mit dem Einstiegsmodell alles richtig macht.
Auf dem Papier? Im Vergleich zum M1-Modell bietet der neue Mac mini mit M4-Chip eine um den Faktor 1,8 gesteigerte CPU-Leistung. Die GPU-Leistung wurde um das 2,2-fache erhöht. Diese Leistungssteigerung kommt besonders der Apple Intelligence sowie rechenintensiven Anwendungen zugute. Dazu kann ich euch natürlich recht wenig erzählen. In meiner Welt kommt es selten vor, dass ich Raketentechnik betreibe oder 16 Film- und Audiospuren parallel rendern muss.
Deshalb habe ich den »normalen« M4 hier. 16 GB RAM sind Standard, damit es dann später auch mal mit der Apple Intelligence gut läuft. Aber auch bei normalen Arbeiten und bei einigen Spielen hat der M4 nicht mit der Wimper gezuckt. Ich habe da auch keinen Stress mit dem Arbeitsspeicher gehabt, selbst mit unzähligen Apps und Tabs in Chrome auf. Das ist schon ganz geil, aber auch nicht wirklich überraschend, wenn man die Performance von Apple-Chips in den letzten Jahren in den Augen hat. Wer da vielleicht von einem M1 oder einer Intel-Kiste kommt, dem sei gesagt: Ihr macht mit der Investition nichts falsch.
Die Anschlussvielfalt wurde von Apple auch neu konzipiert. An der Vorderseite befinden sich zwei USB-C-Ports mit USB-3-Unterstützung sowie ein Audioanschluss für Kopfhörer. Die Rückseite des M4-Modells bietet drei Thunderbolt-4-Anschlüsse, während die Pro-Variante mit drei Thunderbolt-5-Ports ausgestattet ist. Auch da müsst ihr mal auf euer Setup schauen. Ich habe beispielsweise tatsächlich eine externe Thunderbolt-SSD für Backups. Kann ich die vorne anklemmen? Nö, da muss ich dann hinten an den Mac mini ran.
Und sonst so anschlusstechnisch? Tja, im Gegensatz zum Powerbutton kann ich Leute mit Soundsystem verstehen, die fluchen. Will man über Klinke ein Soundsystem an den Mac mini hängen, dann muss das Kabel vorne rein. Würde mich wahnsinnig machen, sieht halt nicht so mega aus, wenn man dahingehend ein Monk ist. (Wünschte ich mir, der Anschaltknopf wäre woanders? Jau.)
Die Netzwerkanbindung erfolgt standardmäßig über Gigabit-Ethernet, optional ist auch 10-Gigabit-Ethernet verfügbar. Und Menschen in anderen Setups arbeiten eben über das WLAN. Da habt ihr dann WLAN 6E (802.11ax). Entsprechendes WLAN daheim oder beruflich vorausgesetzt, ist das schon ganz nett. Hochleistungs-Fernwartung klappt über VNC, dazu Datenschaufeln und »das Übliche«, was man so macht. Streamen vom NAS, Daten sichern im Netzwerk, daddeln und so eben.
Ein HDMI-Anschluss ermöglicht die direkte Verbindung mit Displays. Das M4-Modell unterstützt zwei 6K-Displays plus ein 5K-Display, während die Pro-Version drei 6K-Displays bei 60 Hz parallel betreiben kann, was eine Gesamtauflösung von über 60 Millionen Pixeln ermöglicht. Das müssen Leute bedenken, die mehr als ein Display bevorzugen. Ich behaupte aber mal, dass normale Anwender mit einem Standard-M4 nicht mehr als zwei Displays haben. Dennoch ganz cool, dass mehr geht. USB-A? Kartenleser? Fehlanzeige. Wer da noch irgendwie verhaftet ist, der muss „dongeln“. Jeder hat eine andere Zubehörsituation, da kann ich also nicht beurteilen, wie schmerzhaft das Ganze für euch ist.
Nach der ersten »Nachtschicht« und dem Tagewerk am neuen Mac mini: Klar, er kostet Geld. Rüstet man auf, dann zahlt man viel (!) Geld für das »Mehr«. Und auch für seine Eingabegeräte möchte Apple Geld. Man munkelt aber, dass auch andere Tastaturen und Mäuse funktionieren. Lasst euch nichts vorgaukeln: für den »normalen« Bild- und Informationsarbeiter langt die Kiste mehr als dicke und das wird sie sicherlich ein paar Jahre. Ich weiß gar nicht mehr, wann man sich zuletzt einen Mac kaufen konnte, den man so ruhigen Gewissens empfehlen und selbst kaufen konnte – ohne den erhobenen Finger auf die Erweiterungspreise. Weil: die braucht man (in meinem Fall) nicht zwingend.
Ich weiß, Menschen wollen manchmal Benchmarks. Here you go:
• Geekbench 6 CPU Einzel: 3878
• Geekbench 6 CPU Multi: 14917
• Geekbench 6 GPU (OpenCL): 37261
• Geekbench 6 GPU (Metal): 57399
• Cinebench 2024 Multi: 943
• Cinebench 2024 Single: 174
• Cinebench 2024 GPU: 4109
• Cinebench 2024 Multi 30 Minuten: 922
Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass das die besten kleinen Kisten sind, die Apple bisher vorgestellt hat. Spaß-Boliden, Mini-Workstations, die auch gelegentliche Foto-, Audio- und Videobearbeitung sowie hochauflösende Multi-Monitor-Setups bewältigen. Für das Gebotene musste man bei Apple früher deutlich tiefer in die Tasche greifen. Von mir gibt es, trotz der angesprochenen Kritik, die absolute Empfehlung und den Daumen nach oben, wenn die Grundkonfiguration ausreicht – und wer hier im Blog mitliest, der weiß, dass ich selten bis nie Empfehlungen ausspreche. Gilt natürlich nur für die, die auch wirklich etwas Stationäres wollen. Wer tiefer in die Tasche greifen möchte, der wird sicherlich auch mit einem MacBook gut fahren. Müsste ich mich entscheiden, wäre das portable Arbeitsgerät immer meine erste Wahl. Ab 699 Euro kann man den Mac mini kaufen.
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