Die internationale Polizeibehörde Interpol hat in einer groß angelegten Operation namens Synergia II zwischen April und August 2024 einen Schlag gegen die globale Cyberkriminalität geführt. In Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden aus 95 Mitgliedsländern und privaten Sicherheitsunternehmen wie Group-IB, Trend Micro, Kaspersky und Team Cymru wurden mehr als 22.000 bösartige IP-Adressen und Server identifiziert und abgeschaltet.
Die Operation konzentrierte sich auf drei Hauptbedrohungen: Phishing-Angriffe, Ransomware und Informationsdiebstahl. Von den etwa 30.000 verdächtigen IP-Adressen konnten 76 Prozent erfolgreich deaktiviert werden. Die Ermittler beschlagnahmten zudem 59 Server und 43 elektronische Geräte, darunter Laptops, Mobiltelefone und Festplatten. Im Zuge der Aktion wurden 41 Personen festgenommen, während gegen 65 weitere noch ermittelt wird.
Besonders aktiv waren die Behörden in mehreren asiatischen Ländern. In Hongkong wurden über 1.037 Server mit schädlichen Diensten abgeschaltet. Die mongolische Polizei führte 21 Hausdurchsuchungen durch und identifizierte 93 Personen mit Verbindungen zu illegalen Cyberaktivitäten. In Macau nahmen die Behörden 291 Server vom Netz. In Madagaskar wurden elf Verdächtige ermittelt und entsprechende elektronische Beweismittel sichergestellt. Die estnische Polizei beschlagnahmte mehr als 80 Gigabyte an Serverdaten.
Die Aktion war eine Reaktion auf die zunehmende Professionalisierung der grenzüberschreitenden Cyberkriminalität. Phishing bleibt dabei die am häufigsten gemeldete Angriffsmethode, wobei Kriminelle zunehmend Künstliche Intelligenz nutzen, um täuschend echte Phishing-Mails in verschiedenen Sprachen zu erstellen, so die Beamten. Auch der Handel mit gestohlenen Daten im Dark Web nahm 2023 um mehr als 40 Prozent zu. Ransomware-Angriffe verzeichneten im selben Jahr einen durchschnittlichen Anstieg von 70 Prozent über alle Branchen hinweg.
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