Die große Überarbeitung von OneNote: Microsoft gewährt ersten Einblick

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Screenshot vom überarbeiteten OneNote. Mit Navigationsleiste auf der linken Seite, abgerundeten Ecken und Mica-Oberfläche.

Microsoft hat ein klares Ziel für OneNote vor Augen: die klassische Desktop-Anwendung soll die einstig zukunftsweisende UWP-Fassung ersetzen. Doch zuvor wird sie einer großen Auffrischung unterzogen. Einen ersten Einblick hierzu präsentierte Microsoft nun in ihrem 365-Blog.

Modernes Design: runde Ecken treffen auf Mica-Material

GIF, welche die Transition zwischen der Benutzeroberfläche ohne und mit Mica zeigt.

Die erste große Säule der aufgefrischten OneNote-Desktop-Anwendung ist das Design. Alle Ecken wurden abgerundet und das Desktophintergrundbild schimmert jetzt durch das Mica-Material hindurch. Außerdem unterzog man der Benutzeroberfläche einen stilistischen Wechsel. Das typische Lila wich zugunsten von weiß, um OneNote mit den anderen Office-Anwendungen anzugleichen.

Weniger Menüband, mehr Inhalt

OneNote mit schmalen, einzeiligen Ribbon Menüband

Um mehr Platz für die eigenen Notizen zu schaffen, implementierte Microsoft das schmale Menüband in OneNote. Ähnlich, wie es bereits in Outlook der Fall ist, können Nutzer jederzeit zwischen den beiden Ribbon-Typen wechseln.

Baustelle Stifteingabe

OneNote-Desktop mit neuer Lineal-Funktion

Die UWP-Version von OneNote besitzt einige Funktionen zur Handschrift-Eingabe, die in Desktop gänzlich fehlen. Microsoft versucht auch diese Lücke mit dem Redesign zu stopfen.

Neu hinzugekommen ist das beliebte Lineal, welches sich frei um 360 Grad drehen lässt und somit optimal dafür geeignet ist, gerade Linien oder Formen zu zeichnen. Für letzteres gibt es aber eine schnellere Methode. Denn ebenfalls seine Rückkehr feiert die Funktion, um per Handschrift gezeichnete Kreise oder Vierecke in saubere Formen umzuwandeln. Ebenfalls umwandeln lassen sich Handschriften zu Text oder zu mathematische Formeln.

OneNote Desktop Fokusmodus

Des Weiteren ist ein Fokusmodus in Arbeit. Bei diesem blenden sich im Vollbildmodus jegliche Bestandteile der Benutzeroberfläche aus. Übrig bleibt eine schmale Werkzeugleiste, welche verschiedenen Stift-Typen bereithält. Dadurch vergrößert sich die Arbeitsfläche enorm.

Zuletzt erwähnte das OneNote-Team noch, dass Besitzer eines Surface Pen in der zweiten Generation, auch bei der Nutzung der Desktop-Anwendung ein taktiles Feedback beim Schreiben spüren werden. Doch ob es auch Verbesserungen für die anderen relevanten Punkte der Stifteingabe gibt, allen voran der Latenz, fand keine Erwähnung.

Komplett neue Funktion: Echtzeit-Transkription

GIF, die das neue Transkriptionsfeature zeigt

Nicht nur alte Perlen aus der UWP-Version finden ihren Weg zum überarbeiteten OneNote zurück, sondern auch völlig neue Ansätze. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür ist das neue Transkriptions-Feature.

OneNote erlaubt die Aufzeichnung von Audiodateien, beispielsweise von allem gesagten des Professors während einer Vorlesung in der Universität. Während der Aufnahme lassen sich ohne Beeinträchtigung weiterhin Notizen erstellen. Jegliche eingesprochene Sätze transkribiert OneNote zu einem Fließtext, der in mehrere Absätze gegliedert ist und sogar zwischen verschiedenen Rednern unterscheiden kann.

Bei der Wiedergabe der Audio-Aufzeichnung hebt OneNote genau die Linien hervor, die zu diesem Zeitpunkt geschrieben wurden. Somit lässt sich der Verlauf der Vorlesung nachträglich abspielen und nachvollziehen.

Fotos per Kamera schießen

In OneNote unter

In Zukunft lässt sich die Windows-Kamera direkt über OneNote aufrufen, um darüber ein Foto zu schießen, und es anschließend in die Notizen einzupflegen.

Sortierung von Notizen

Navigationsleiste von OneNote, die alle Seiten des aktuellen Abschnitts auflistet. Rechts oben ist ein Sortierungsbutton, der folgende Sortierungsmöglichkeiten anbietet: gar nicht - Alphabetisch - Erstellungsdatum - Änderungsdatum

Ein weiteres populäres Feature, welches durch die UWP ihren Einzug in OneNote hielt, sind die verschiedenen Sortierungsmöglichkeiten für die Seiten. Auch das ist mit dem neuen OneNote-Update möglich.

Einfaches Teilen von Notizbüchern

Teilen-Button oben Rechts von OneNote. Folgende Optionen stehen bereit: Teile ganzes Notizbuch - kopiere Link zum Notizbuch - Eine Kopie der Seite per E-Mail versenden - Zugriff verwalten

In Zeiten von Cloud und Home-Office spielt das Teilen von Notizen und Notizbüchern eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund fügte Microsoft über der Menüleiste einen neuen Teilen-Button hinzu. Darüber lässt sich mühelos das aktuelle Notizbuch teilen, oder alternativ nur ein Ausdruck der aktuellen Seite per E-Mail versenden.

Fazit: OneNote kommt zur Vernunft

OneNote Navigationsleiste, die alle Seiten des aktuellen Abschnitts auflistet. Seiten mit Änderungen werden jetzt mit einem kleinen Punkt hervorgehoben.

Eine Auswahl der hier erwähnten Neuerungen sind bereits für alle Office-Anwender verfügbar. Dazu zählt die Sortierung einzelner Seiten, aber auch die Konvertierung von Handschrift zu Formen. Im Office Insider-Programm stehen noch ein paar weitere Verbesserungen bereit, wie das Einfügen von Bildern über die Kamera.

Bis die Gesamtheit aller hier vorgestellten Funktionen in einer großen OneNote-App zusammengefasst sind, dürften allerdings noch einige Monate vergehen. Es macht den Anschein, als wäre Microsoft noch am Anfang ihres großen OneNote-Wandels. Dementsprechend müssen wir Nutzer uns weiterhin in Geduld üben, bis wir eine vernünftige OneNote-App haben.

Insgesamt macht das Vorgestellte trotzdem einen guten Eindruck. Die Optik passt gut in das Gesamtkonzept von Windows 11 und ist definitiv moderner, als das, was die UWP-Version zu bieten hat. Außerdem hat Microsoft genau die richtigen Funktionen zurückgebracht, was besonders bei der Stifteingabe zu erkennen ist. Letzteres ist sowieso eine der großen Punkte, die dafür sorgt, dass sich die Nutzer in zwei Fraktionen aufteilen. Wer seine Notizen in der Regel mit der Tastatur eintippt, der profitiert bei OneNote-Desktop von den vielen Möglichkeiten. Doch alle Nutzer eines Surface Pens kommen um die UWP nicht drum herum.

Die alleinige Aufstockung des Funktionsumfangs reicht jedoch nicht aus, um die Fraktionen aufzulösen. Auch das Gefühl, welches die App einem beim Schreiben bietet, macht einen großen Teil der Nutzungserfahrung aus. Microsoft muss dringend versuchen, die Stifteingabe möglichst natürlich zu gestalten, unter anderem durch eine verringerte Latenz. Ansonsten dürften viele Besitzer eines Surface sehr enttäuscht von der Zusammenführung beider Apps sein.

Ich persönlich finde es übrigens schade, dass es die coole Navigationsleiste aus der OneNote-UWP nicht in das neue OneNote-Desktop geschafft hat. Meiner Meinung nach war das die beste Funktion der UWP, neben den ganzen Vorzügen bei der Sitfteingabe.

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