Die Bundesnetzagentur hat ihren Jahresbericht für 2020 veröffentlicht. Dabei spiegelt sich auch die Pandemie in den Daten wider. Als Beispiel: Das über Festnetze abgewickelte Gesprächsvolumen war bis zum Jahr 2019 in Deutschland rückläufig. Im Jahr 2020 wurde mit insgesamt etwa 104 Mrd. Gesprächsminuten erstmals wieder ein höheres Gesprächsvolumen über Festnetze geführt. Über die Mobilfunknetze im Inland wurden rund 155 Mrd. abgehende Gesprächsminuten geführt. Die Wachstumsrate der Mobiltelefonie betrug im Jahr 2020 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Weil die Menschen mehr Zeit daheim verbracht haben, haben sie wiederum auch im Schnitt ein höheres festnetzbasiertes Datenvolumen benötigt. Im Jahr 2020 stieg das verbrauchte festnetzbasierte Datenvolumen insgesamt auf mehr als 76 Mrd. GB (2019: 60 Mrd. GB) an. Das entspreche laut der Behörde einem durchschnittlichen monatlichen Datenverbrauch von etwa 175 GB pro Nutzer (2019: 142 GB). Das mobile Datenvolumen stieg ebenfalls auf rund 4 Mrd. GB (2019: 2,8 Mrd. GB). Dies entspricht einem monatlich genutzten Datenvolumen von knapp 3,1 GB je aktiv genutzter SIM-Karte.
Bei den SMS ging es hingegen weiterhin bergab: Nur noch 7 Mrd. SMS wurden 2020 in Deutschland versendet. Vermutlich wäre dieser Absturz ohne die Corona-Krise noch größer ausgefallen. Schauen wir nochmal kurz zurück ins Festnetz: Noch 2,3 Mio. Breitbandkunden nutzten Ende 2020 Anschlüsse mit einer nominellen Datenrate von weniger als 10 Mbit/s (2019: 2,9 Mio.), sind da also eher gemächlich unterwegs. Bei rund 11,6 Mio. von 36,1 Mio. Anschlüssen lag jedoch Ende 2020 die vermarktete Bandbreite bei mindestens 100 Mbit/s. Davon lag bei 1 Mio. Anschlüssen die vermarktete Bandbreite bei 1 Gbit/s und mehr (2019: 0,2 Mio.).
Der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur gehe ebenfalls voran. Die Zahl der mit FTTB/FTTH versorgten bzw. unmittelbar erreichbaren Kunden sei 2020 auf 6,6 Mio. gestiegen (2019: 5,3 Mio.). Zum Jahresende 2020 waren rund 1,9 Mio. aktive FTTB/FTTH-Anschlüsse geschaltet (2019: 1,5 Mio.). Auch der Ausbau der Mobilfunknetze mache Fortschritte. Die Anzahl der Funk-Basisstationen stieg zum Jahresende 2020 um 18 Prozent auf 224.554. Die Zahl der in Betrieb befindlichen LTE-Basisstationen betrug 75.901. Auf UMTS entfielen 56.934 und auf GSM 72.209 Stationen. Die Zahl der 5G-Basisstationen betrug 19.510 (2019: 139).
Im Jahr 2020 sei leider die Zahl der bei der Bundesnetzagentur eingegangen Beschwerden über unerlaubte Werbeanrufe deutlich gestiegen. Sie erreichte den Höchstwert von über 63.000. Bis Ende April 2021 ist mit rund 30.000 Beschwerden in diesem Jahr ein weiterer deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Besonders häufig betreffen diese Beschwerden Werbeanrufe zu Versicherungs- und Finanzprodukten sowie zur Energieversorgung. Im Jahr 2020 gingen im gleichen Zeitraum rund 18.000 Beschwerden ein. Im Jahr 2020 hatte die Bundesnetzagentur wegen unerlaubter Werbeanrufe Bußgelder in Höhe von rund 1,35 Mio. Euro festgesetzt. Bis Mitte Mai 2021 wurden Bußgelder in einer Höhe von 800.000 Euro verhängt.
Im Bereich Rufnummernmissbrauch gingen im Jahr 2020 rund 92.000 Beschwerden ein. Bis einschließlich April 2021 ist mit bereits über 70.000 Beschwerden auch hier ein Beschwerdeanstieg zu verzeichnen. Schwerpunkt seien derzeit Beschwerden über Fax- und SMS-Spam. Wegen Rufnummernmissbrauchs wurden bis Ende April bereits 214 Rufnummern abgeschaltet und zu 4.304 Rufnummern Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbote erlassen.
Die Entwicklung der Postmärkte sei wiederum durch die Digitalisierung geprägt. Das Wachstum im Bereich der Kurier-, Express und Paketdienstleistungen setzte sich im Jahr 2020 fort. Da war natürlich der Boom des Online-Handels der wesentliche Grund. Durch die Pandemie wurde 2020 besonders viel online bestellt. Im Briefbereich hingegen gab es weitere Rückgänge. Ca. 3,6 Mrd. Paketsendungen sollen 2020 befördert worden sein. 2019 waren es „nur“ 3,1 Mrd.
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