Wieder einmal geht in der Android-Welt das Gerücht, dass Android und Chrome OS zusammengeführt werden, wie ein Lauffeuer herum. Anlass dafür ist unter anderem die Übertragung der Verantwortung für zahlreiche weitere Produktbereiche an Sundar Pichai, seines Zeichens Chef für die Entwicklung beider Plattformen. In einem Interview mit CNET äußerten sich aber auch Vice President of Product Management Brian Rakowski und VP of Engineering David Burke – Pläne für eine Verschmelzung gäbe es demnach nicht.
Die Verknüpfung von Android und Chrome OS wird in Zukunft noch weiter vorangetrieben werden, soviel steht bereits fest. Vor einigen Wochen übernahm der Vice President of Android Engineering Hiroshi Lockheimer die Leitung des Entwicklerteams für Chrome OS und entfachte damit bereits Spekulationen um eine weitere Zusammenführung der Systeme. Am Wochenende kam die Übernahme der Verantwortung für die Bereiche Google Maps, Google+, Suche und viele weitere Produkte durch Sundar Pichai hinzu, welche einen verstärkten Fokus des Unternehmens auf den mobilen Sektor durchblicken ließen, ebenso wie eine immer engere Verzahnung der Software-Entwicklung der beiden Plattformen. Es erscheint daher immer abwegiger, dass Google Chrome OS langfristig nicht mit Android zusammenführen wird, doch Googles offizielle Position zu dem Thema bleibt nach wie vor unverändert. In einem Interview mit CNET äußerte sich Brian Rakowski dazu und sagte, dass es keinerlei Pläne gäbe, die Funktionsweise der beiden Produkte zu verändern.
Während Chrome OS als sehr stark auf die Cloud ausgelegte Plattform für Notebooks und Desktops fungiert, lässt sich der Einsatzbereich von Android nur sehr schwer einschränken – von Smartphones, Tablets, Smartwatches bis hin zu Glühbirnen und eben auch Laptops ist das mobile OS fast auf jeder Hardware-Plattform vertreten. Während Chrome OS lediglich einen Anteil von 2 Prozent in der Computer-Branche ausmacht, läuft Android hingegen auf 80 Prozent aller Smartphones weltweit. Hier sei angemerkt, dass Chrome OS dennoch ein recht gesundes Wachstum an den Tag legt.
Dass Google zudem die Entwicklung von Chrome-Apps für Android wie auch umgekehrt weiter vereinfacht, bestärkt den Eindruck weiterhin, dass die beiden Systeme so eng wie nur eben möglich verbunden werden sollen. Speziell zu der Zusammenarbeit von Lockheimer mit dem Chrome OS-Team sagte Rakowski lediglich, dass die beiden Abteilungen wohl ähnliche Probleme lösen wollen und daher eine Zusammenarbeit nur nahe liegt. Welche Probleme dies konkret sind, ließ man aber nicht verlauten.
Das Nexus 6 ist Googles erstes Phablet. Quelle: The Verge.
Dafür äußerte man sich zu einigen anderen Themen – so wird etwa die Display-Größe des Nexus 6 verteidigt. Laut Burke würden 50 Prozent der Nutzer nach einem Test mit einem Phablet nicht mehr auf ein kleineres Gerät wechseln wollen. Der bereits zuvor gesichtete Kill Switch – Factory Reset Protection genannt und im Moment nur als optionales Feature geplant, wird aufgrund der kalifornischen Gesetzgebung ab Juli 2015 vermutlich ab Werk aktiviert sein. Explizit sagte Rakowski dies zwar nicht, versprach aber, dass Googles Kill Switch zu diesem Zeitpunkt dem Gesetz – welches fordert, dass der Switch nicht erst vom Nutzer aktiviert werden muss – entsprechen würde.
Was sagt ihr zu den Aussagen von Rakowski und Burke: Hat Chrome OS als separates System eine Zukunft? Eure Meinung wie immer unten in den Kommentaren.
Quellen: CNET, Techcrunch