In der Windows-Welt ist die Grenze zwischen nützlichen Funktionen und aufdringlicher Werbung zunehmend fließend. Ein aktuelles Beispiel ist die fortlaufende Integration von Werbung in Windows, welche Werbebanner in den Einstellungen von Windows 10 beinhaltet und „empfohlene“ Apps und Websites ohne klare Kennzeichnung im Startmenü darstellt.

Die neueste „Integration“ in die Fotos-App von Windows 11 hatte der Konzern kürzlich auch in seinem offiziellen Windows-Blog dokumentiert: Microsoft hat eine „Edit in Microsoft Designer“-Option hinzugefügt, die jedoch lediglich einen Link zur Webseite des Microsoft Designers beinhaltet. Diese „Funktion“ leitet die Nutzer direkt zur KI-gestützten und tatsächlich für einfache Designs und Illustrationen durchaus einigermaßen nützlichen Bildbearbeitungs-App von Microsoft weiter. Dabei sollte das Bild automatisch aus der Fotos-App in Microsofts Online-Tool übertragen werden, was allerdings ohnehin noch nicht korrekt zu funktionieren scheint.

Send an image from Photos to Designer.

Die Bezeichnung dieses Knopfs mit einer URL als „Integration“ zeigt einmal mehr die Art von Werbung, die Microsoft zunehmend in sein System integriert, um Nutzer für seine Dienste zu gewinnen. Im gleichen Atemzug muss man sagen, dass Windows 11 mittlerweile mehrere Tools zur Bildbearbeitung integriert hat, wozu die Fotos-App gehört, Paint natürlich sowie das Snipping Tool und Microsoft empfindet es dennoch als notwendig, Nutzer von dort zum Designer weiterzuleiten. Zudem die gebotene Funktionalität sich zwischen Fotos-App und Paint durchaus unterscheiden. Während beispielsweise beide Tools eine Erkennung von Motiven bieten, kann nur Paint diese ausschneiden und nur die Fotos-App eine Hintergrundunschärfe kreieren.

Dieses Beispiel zeigt die Inkonsistenz in Microsofts Ansatz und führt zu einer Fragmentierung der Nutzererfahrung. Anstatt daran zu arbeiten und die Nutzer durch die Qualität der Dienste zu überzeugen, „integriert“ der Konzern zunehmend Werbung wie diese in sein System.


Quelle: Microsoft