Sprachmodelle wie ChatGPT könnten durch tiefe Integrationen in bestehende Software und Dienste grundlegend verändern, wie Nutzer mit ihren Computern interagieren. Einen ersten Schritt in diese Richtung macht bereits der Windows Copilot, den Microsoft künftig als digitales Assistenzsystem in Windows 11 implementieren wird.
Einem Entwickler ist die „native“ Implementierung deutlich früher gelungen als Microsoft, denn mit WinGPT gibt es eine inoffizielle ChatGPT-App für Windows 3.1. Die Anwendung ist vollständig in C programmiert und benutzt hauptsächlich Schnittstellen aus der Windows 3.1-Ära. Das einzige nicht-native Interface-Element von WinGPT ist die Statusleiste, die das Betriebssystem zwar unterstützt, aber welche nie als Schnittstelle für Entwickler angeboten wurde.
Der Client verbindet sich nativ mit dem OpenAI API-Server mittels TLS 1.3, sodass kein Bedarf besteht für die Nutzung einer Proxy-Maschine, um eine Verbindung herstellen zu können. Es ist durchaus beeindruckend, dass der Entwickler einen Verschlüsselungsstandard von 2018 mit einem 16-bit Betriebssystem aus den 1990er-Jahren verwenden konnte. Aufgrund des geringen Speicherlimits von Windows 3.1 ist die Funktionalität jedoch sehr limitiert. WinGPT kann keine längeren Gespräche führen und der Kontext der Unterhaltung kann nicht verarbeitet werden.
Das Tool kann über die Webseite dialup.net kostenlos heruntergeladen werden und sie funktioniert mit jedem 16- oder 32-bit Windows-Betriebssystem mit Winsock-Implementierung. Zur Nutzung ist natürlich ein eigener OpenAI AI-Schlüssel erforderlich.
Quelle: WinGPT