Vergleichstest: Smartwatches von 200 bis 2000 Euro

Die Preisunterschiede bei Smartwatches sind extrem hoch. Wir zeigen, wieviel Geld man wirklich für ein gutes Modell ausgeben sollte.

Die Watch 2 von Huawei (Testbericht) ist die günstigste Smartwatch im Vergleichstest. Obwohl das Display kleiner ist als beim Vorgängermodell, punktet die Uhr mit schneller Hardware, üppiger Ausstattung und einer vernünftigen Akkulaufzeit von zwei bis zweieinhalb Tagen.

Zu den besonderen Ausstattungsmerkmalen zählen GPS- und Glonass-Empfänger, Kompass, Herzfrequenz-Sensor und Barometer. Somit eignet sich die Uhr als Fitness-Tracker. Auch die NFC-Schnittstelle und der verbaute Lautsprecher gehören nicht zur Standardausstattung. Als Betriebssystem kommt Google Wear OS zum Einsatz. Die Bedienung ist problemlos und intuitiv. Der Google-Sprachassistent funktioniert gut und zuverlässig.

Weniger gut gefallen hat uns die mittelmäßige Verarbeitung und das Gehäuse sowie das Armband aus einfachem Kunststoff. Der GPS-Empfang ist außerdem ungenau. Das Aufladen über die Ladekontakte ist nicht mehr zeitgemäß.

Da der Preis mittlerweile deutlich unter 300 Euro gefallen ist, stimmt jetzt zumindest das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Watch 2 eignet sich sowohl für Technik-Begeisterte, als auch für Sportler, die ihr Training überwachen wollen.

Die Fossil Q Explorist (Testbericht) richtet sich aufgrund des gelungenen Designs und der technischen Ausstattung vor allem an modebewusste Träger. Die Verarbeitung von Edelstahlgehäuse und Armband mit Schnellwechsel-Funktion ist hochwertig. Neben dem standardmäßig in den meisten Uhren verbauten Mikrofon ist ein kleiner Lautsprecher integriert. Die Fossil-Uhr eignet sich so als Freisprechanlage, genau wie die Watch 2 von Huawei. Das Aufladen der Uhr per Induktion gefällt uns gut. Die intuitive Bedienung und das scharfe und helle Display fallen positiv auf.

Weniger schön ist die kurze Akkulaufzeit. Spätestens nach einem Tag ist der Akku, selbst bei moderater Nutzung, leer. NFC, GPS, Herzschlagsensor und Kompass sind nicht verbaut, weshalb sich die Uhr nicht für Sport und Trainingsüberwachung eignet.

Der Preis von knapp 220 Euro ist aufgrund der guten Verarbeitung trotz fehlendem GPS, Herzschlagsensor, NFC und Kompass gerechtfertigt. Die Q Explorist sieht klasse aus und eignet sich so auch für Liebhaber schöner und klassischer Analoguhren.

Die einzige Uhr mit Samsungs Betriebssystem Tizen punktet neben der einfachen Bedienung vor allem mit der üppigen technischen Ausstattung und gelungenem Design. Neben GPS- und Glonass-Empfänger sind auch Barometer, Herzfrequenz-Sensor und NFC an Bord. Musikdateien spielt die Gear Sport (Testbericht) auch unabhängig vom Smartphone ab.

Die Verarbeitung ist gut und die Bedienung der Tizen-Uhr ist einfacher und intuitiver als bei Systemen mit Wear OS. Zur Bedienung dienen zwei Tasten, das helle Touch-Display und die drehbare Lünette. Zum Laden kommt die Gear Sport auf eine magnetische, drahtlose Ladestation. Der Akku hält, je nach Intensität der Nutzung, zwischen drei und sechs Tagen lang durch.

Einzig der unübersichtliche Tizen-App-Shop und die Auswahl der App-Titel gegenüber Wear OS gefallen uns nicht so gut.

Für einen Preis von unter 250 Euro bietet die Gear Sport alles was man sich von einer vernünftigen Smartwatch erwartet. Das moderne Design und Tizen sind allerdings nicht jedermanns Sache.

Wer seine Uhr gleichzeitig als Fitness-Tracker nutzen möchte, sollte zur Gear Sport von Samsung greifen. Wer eine Uhr mit Wear OS vorzieht, muss sich mit der einfachen Verarbeitung der Wear 2 von Huawei zufrieden geben.

Wer das klassische Design einer Analoguhr sucht, muss auf GPS und vor allem einen Herzfrequenz-Sensor verzichten und zur Q Explorist greifen. Das größte Manko von Fossils Schmuckstück ist dessen geringe Akkulaufzeit.

Die Skagen Falster (Testbericht) überzeugt vor allem durch das moderne Äußere, die gute Verarbeitung und den hohen Tragekomfort. Die Bedienung und Ausstattung der Uhr sind nahezu identisch zur Q Explorist von Fossil. Das Aufladen der nach IP67 wasserdichten Uhr geschieht per Induktion. Das Wechseln des Armbandes klappt dank Schnellwechsel-Verschluss unkompliziert.

Die Batterielaufzeit der Falster ist mit gut einem Tag knapp bemessen. Für Sportler eignet sich die Uhr vor allem wegen der fehlenden Ausstattung weniger. Weder GPS noch Herzfrequenz-Sensor sind vorhanden.

Wer in erster Linie eine schicke Smartwatch mit schnörkellosem Design sucht, macht mit der Skagen nichts verkehrt.

Die Tommy Hilfiger Smartwatch mit der Bezeichnung TH24/7 you (Testbericht) ist vor allem für Fans der Modemarke geeignet. Das Design ist auffällig und maskulin. Die Bedienung der verhältnismäßig schweren Uhr klappt dank Wear OS problemlos.

Die Ausstattung ist, wie bei Skagen und Fossil, nichts für Sportler. Weder Herzschlag-Sensor noch GPS oder Kompass sind vorhanden. Das Metallarmband ist nicht besonders hochwertig und die Batterielaufzeit mit nur einem Tag kurz. Statt der Aufladung per Induktion setzt der Hersteller auf offenliegende Ladekontakte. Wenn sich nach mehrmonatiger Benutzung Staub absetzt und Korrosion bildet, kann es zu Ladeproblemen kommen.

Wer seiner Marke treu bleiben will, muss mit der TH24/7 you einige Abstriche in Sachen Ausstattung hinnehmen. Wer die Uhr trotzdem kauft, sollte sich für eine Variante mit Lederarmband entscheiden.

Die Connected von Hugo Boss (Testbericht) überzeugt mit gelungenem Design und hochwertiger Verarbeitung. Der Look erinnert, wie beim Modell von Tommy-Hilfiger, an eine klassische Analoguhr. Neben dem edlen Lederarmband mit Schnellwechsel-Verschluss, gehört auch ein einfaches Silikon-Armband zum Lieferumfang.

Die technische Ausstattung ist wie bei Fossil einfach gehalten. Zur Leistungsmessung steht lediglich ein Schrittzähler zur Verfügung. Herzschlag-Sensor, GPS oder Kompass sind nicht vorhanden. Statt moderner Ladetechnik per Induktion setzt Hugo Boss ebenfalls auf offenliegende Ladekontakte. Die Batterielaufzeit ist mit eineinhalb Tagen immerhin etwas besser als bei Fossil oder Tommy Hilfiger.

Wer seine Smartwatch nicht als Sport-Begleitung, sondern als modisches Accessories sieht, bekommt mit der Connected ein edles Schmuckstück mit smartem Innenleben. Der Preis ist für ein Hugo-Boss-Produkt angemessen.

Die Watch 2 P9820 von Porsche Design (Testbericht) ist bis auf wenige Details identisch zur günstigen Variante von Huawei. Lediglich das besser verarbeitete Gehäuse, das hochwertige Armband und der wohlklingende Name machen den Unterschied. Zudem verfügt die Porsche-Design-Uhr über eine gut funktionierende Schnelllade-Funktion. Die gute Ausstattung mit GPS, Herzschlag-Sensor und Kompass hebt sich deutlich von den anderen Mode-Smartwatches ab.

Negativ fallen die offenliegenden Ladekontakte und das ungenaue GPS auf. Auch das verhältnismäßig klobige Gehäuse kann im Test nicht punkten.

Wer unbedingt den Zusatz Porsche Design braucht, zahlt dafür einen satten Aufpreis gegenüber dem Standardmodell von Huawei. Ansonsten ist die Smartwatch zuverlässig und sehr gut ausgestattet.

Die höherpreisigen Smartwatches punkten vor allem mit gutem Design und wohlklingenden Namen. Bis auf die Watch 2 im Porsche Design ist die Ausstattung allerdings auf das Nötigste reduziert. Wer sich für eine Uhr in dieser Preisklasse entscheidet, zahlt also vor allem für das Gefühl, ein Markenprodukt am Handgelenk zu tragen. Wer die Smartwatch in dieser Preisklasse auch als Fitness-Tracker nutzen will, sollte sich für die Porsche Design P9820 entscheiden.

Die Smartwatch der Luxusmarke Montblanc (Testbericht) setzt auf das Wear-OS-Betriebssystem. Verarbeitung und Haptik sind erstklassig. Bei der Summit kommen hochwertige Komponenten aus Titan und Saphirglas zum Einsatz. Neben integriertem Mikrofon und Kompass gehört ein Herzschlagsensor zur Ausstattung.

Auf NFC und GPS muss man bei dem Luxusmodell allerdings verzichten. Auch die offenliegenden Ladekontakte und die Laufzeit von gerade einmal einem Tag sind für den Preis nicht angemessen.

Wer sich für die Montblanc entscheidet, kann das letztendlich nur mit der guten Verarbeitung und den exklusiven Materialien begründen. Außer dem gelungenen Design und dem wohlklingenden Markennamen bietet die Montblanc Summit technisch gesehen keine Vorteile gegenüber der Konkurrenz.

Die Smartwatch von Tag Heuer (Testbericht) ist ein erstklassig verarbeitetes Schmuckstück mit smartem Innenleben. Die Uhr ist in verschieden Varianten aus Aluminium, Titan oder Keramik erhältlich. Wer Preise bis über 6000 Euro nicht scheut, kann sich auch für 18-karätiges Gold und Diamantbesatz entscheiden. Statt auf Gorilla-Glass setzt Tag Heuer auf edles und hochwertiges Saphirglas. Die Ausstattung umfasst GPS-Sensor, NFC, Schrittzähler und ein integriertes Mikrofon. Die Bedienung ist, wie bei den anderen Wear-OS-Uhren, komfortabel und unkompliziert.

Aber auch bei der hochwertigen Connected Modular 45 gibt es einige Kritikpunkte. Die Akkulaufzeit von knapp einem Tag ist gerade einmal ausreichend. Die Ladetechnik mit offenliegenden Ladekontakten ist für den hohen Preis unangemessen.

Wer sich für die Uhr jenseits der 1000-Euro-Marke entscheidet, bekommt mit der Connected Modular 45 eine hochwertige Smartwatch mit guter Ausstattung. Der Mehrpreis gegenüber anderen Modellen rechtfertigt sich in erster Linie durch die Verwendung teurer und exklusiver Materialien.

Die beiden Luxusuhren unterscheiden sich neben dem Preis und dem Design vor allem durch ihre technische Ausstattung. Während Montblanc einen Herzschlagsensor verbaut, setzt Tag Heuer auf GPS und NFC. Voll ausgestattet ist keines der beiden Modelle. Ob Summit oder Connected Modular 45 ist letztlich eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels.

Gute Smartwatches sind nicht automatisch teuer. Geht es in erster Linie um Funktion und Ausstattung, dann empfehlen wir den Kauf der Samsung Gear Sport. Wer sich lieber mit Wear OS statt mit Tizen arbeiten will, sollte sich die ebenfalls günstige Huawei Watch 2 ansehen. Wer kürzere Akkulaufzeiten in Kauf nimmt und auf GPS und Herzschlagsensor verzichtet, bekommt mit der Fossil Q Explorist, für unter 250 Euro, ein wirklich schickes Modell im Analoguhren-Design.

Wenn Markenname, Design und Materialwahl wichtiger sind als die verbaute Technik, spielen vor allem Markentreue und das Budget eine Rolle. Ob Skagen, Tommy Hilfiger oder Hugo Boss: Von der Ausstattung her hat kein Modell deutliche Vorzüge gegenüber den anderen Uhren. Lediglich die P9820 von Porsche Design stellt eine Ausnahme dar. Allerdings zahlt man auch hier ordentlich für den imageträchtigen Namen. Rein technisch unterscheidet sich die Uhr nicht vom weit günstigeren Pendant von Huawei.

Selbst bei den Luxus-Smartwatches von Montblanc und Tag Heuer begründet sich der satte Preis lediglich durch exklusives Material und die Marke.

Wer stattdessen eine Hybrid-Smartwatch sucht, die mit deutlicher längeren Akkulaufzeiten punkten können, findet unsere Tests in der Kaufberatung "Hybrid-Smartwatches – welche kaufen?".

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Danke: bestboyzde

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