LG X screen: Dual-Display-Smartphone im Test

LG Electronics’ Smartphone „X screen“ richtet sich mit einer entsprechenden Marketingkampagne an Fans der X-Men. Dem Handy merkt man die vom Hersteller angepriesenen Gemeinsamkeiten mit den Superhelden zwar nicht wirklich an, aber eine Besonderheit hat das Gerät in der Tat zu bieten: ein zweites Display auf der Vorderseite, das auch im Standby-Betrieb aktiv ist und unter anderem schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen bietet. Was dieses Feature taugt, und was das Telefon sonst noch so zu bieten hat, erfahrt Ihr in unserem Test.

Das LG X screen mutet für ein Handy, das man mittlerweile schon ab 160 Euro bekommt, recht hochwertig an. Es hat einen Metallrahmen, eine Glasfront und eine Rückseite aus Glasfaser, die allerdings sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Das Smartphone ist gut verarbeitet und liegt mit seinen Abmessungen 142,6 × 71,8 × 7,1 Millimeter und seinem geringen Gewicht von 120 Gramm gut in der Hand. Auf der rechten Seite befinden sich der Einschalter und ein Einschub für SIM- und microSDXC-Karte. Ins mobile Internet geht es mit maximal LTE der Kategorie 4, also mit bis zu 150 MBit/s im Downstream, WLAN ist nach 802.11 b, g und n an Bord. In Sachen Konnektivität gibt es weiterhin Blueooth 4.1 und NFC.

Auf der linken Seite des Handys sitzt die Lautstärkewippe, der Kopfhöreranschluss unten neben dem microUSB-Anschluss und einem Lautsprecher. Oberhalb des Displays ist eine 8-Megapixel-Frontkamera verbaut, auf der Rückseite findet sich dann noch die 13-Megapixel-Hauptkamera und ein LED-Blitz.

Das Hauptdisplay des X screen hat eine Diagonale von 5 Zoll und löst 1280 × 720 Pixel auf. Das genügt um Texte, Bilder und Medien ausreichend scharf darzustellen – einzelne Pixel lassen sich nicht erkennen. Die Farbdarstellung weiß zu gefallen, die Helligkeit ist ausreichend um das Gerät auch problemlos in direktem Sonnenlicht nutzen zu können.

Oberhalb des eigentlichen Bildschirms hat LG ein 1,8 Zoll großes Zusatzdisplay verbaut. Die Auflösung des Second Screen beträgt 520 × 80 Pixel. Befindet sich das Handy im Standby-Betrieb, lassen sich dort Datum und Uhrzeit anzeigen – durch zur Seite wischen erreicht der Nutzer außerdem vier Schnellzugriff-Optionen wie Taschenlampe oder Tonprofil. Noch einen Wisch weiter gibt es Zugriff auf den Musikplayer.

Mehr Optionen bietet der Second Screen bei eingeschaltetem Hauptdisplay. Dann können dort auch Termine angezeigt werden, außerdem lassen sich Shortcuts zu oft genutzten Programmen und oft kontaktierten Personen festlegen. Die entsprechenden Einstellungen werden in den Systemoptionen des Handys vorgenommen. Praktisch ist die Tatsache, dass bei eingeschaltetem Display eingehende Anrufe und empfangene SMS ebenfalls auf dem Zusatzdisplay angezeigt werden.

Die Hauptkamera mit ihren 13 Megapixeln zeichnet Bilder mit bis zu 4160 × 3120 Pixel auf, die 8-Megapixel-Frontcam mit bis zu 3264 × 2448 Pixel. Videos beider Knipsen landen mit maximal Full-HD-Auflösung und 30 Frames per second im Speicher oder auf der SD-Karte. Die Kamera-App zeigt sich rudimentär – es gibt sehr wenige Einstellungsmöglichkeiten. Beispielsweise lässt sich nur das Bildformat, nicht aber die Größe auswählen. An verschiedenen Modi gibt es hingegen nur „Automatisch“ und „Panorama“.

Die Qualität der mit dem X screen geschossenen Bilder und Videos lässt wenig Begeisterung aufkommen: Ansehnliche Pics gelingen nur selten und scheinen eher ein Zufallsprodukt zu sein. Prinzipiell wirken die Farben oft blass, erscheinen die Fotos etwas überbelichtet und sind öfter entweder in kleineren Bereichen oder gar komplett verschwommen.

Angetrieben wird das LG-Smartphone von einem Quad-Core-Prozessor mit einer Maximaltaktfrequenz von 1,2 GHz. Es handelt sich dabei um einen Snapdragon-410-Chip, dem 2 GByte Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Diese Kombination sorgt in Verbindung mit der recht geringen Displayauflösung für eine gute Performance beim Surfen, Videos schauen, Chatten, Social-Network-Aktivitäten, Telefonieren – also all den Sachen, die man in der Regel die meiste Zeit auf seinem Handy macht. Zum Zocken taugt das Gerät hingegen nur bedingt, zumindest was grafisch anspruchsvollere Spiele angeht. N.O.V.A. 3 beispielsweise verkommt zur Ruckelorgie und ist bei Feuergefechten mit mehreren Gegnern fast unspielbar.

Das X screen hat 16 GByte internen Speicher, der mit microSD-Karten um bis zu 2 TByte erweitert werden kann, allerdings lassen sich Apps leider nicht auf die Externe auslagern. Hier kann es also recht schnell eng werden, mit dem kleinen Speicher muss der Besitzer haushalten. Der fest verbaute 2300-mAh-Akku bringt den Nutzer in Verbindung mit dem nicht übermäßig potenten Prozessor und dem nicht allzu hoch auflösenden Display locker über mindestens einen Tag – es hat halt alles so seine Vor- und Nachteile.

Auf dem X screen läuft die aktuelle Android-Version 6.0.1 Marshmallow inklusive User-Interface-Anpassungen von LG. Wie üblich versucht der Hersteller des Smartphones möglichst nützliche 3rd-Party-Features zu bieten, was in diesem Fall ganz gut gelingt. Beispielsweise lässt sich das Gerät mit einem Doppeltipp aus dem Standby holen, es hat eine Screenshotfunktion, die es erlaubt Notizen und Zeichnungen auf dem Bild zu machen und gleich eine ganze Reihe von Schnellzugriffs-Icons auf dem Lockscreen, die sich in den Einstellungen des Handys bearbeiten lassen. Etwas irritierend hingegen dürfte für manche User der nicht vorhandene App-Drawer sein – alle installierten Programme finden sich auf den Homescreens, wo sie manuell in Ordner einsortiert werden können.

Das LG X screen bekommt man mittlerweile schon für um die 160 Euro – eigentlich kein schlechter Preis für ein durchaus nettes Android-Smartphone, das allerdings so seine Kritikpunkte hat. Wer mit mäßiger Kamera und kleinem Speicher auskommt und außerdem sein Smartphone nicht zum Zocken von grafiklastigen Games nutzt, der bekommt ein schickes, kompaktes Telefon mit guter Haptik, guter Performance bei der normalen Nutzung und einem ansehnlichen Display nebst dem Second Screen. Und der ist eine coole und in der Praxis auch durchaus nützliche Sache.


Danke: bestboyzde

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