Adorer B1 im Test: Bluetooth-Kopfhörer mit ANC für 20 Euro

Die kabellosen Sportkopfhörer B1 von Adorer locken mit einer langen Akkulaufzeit, aktiver Geräuschunterdrückung und niedrigem Preis. Wir haben sie getestet und verraten, ob sich der Kauf lohnt.

Vernünftige Bluetooth-Kopfhörer müssen nicht teuer sein – und das ist nicht nur eine gute Nachricht für alle, deren neues Smartphone keinen Klinkenausgang mehr hat. Wir testen derzeit Modelle mit unterschiedlichen Bauformen in der Preisklasse bis 30 Euro. Das Testfeld umfasst Headsets von Taotronics (Testbericht), TWS, ifrogz (Testbericht) und unbekannteren Herstellern.

Beim Modell B1 handelt es sich um Bluetooth-Sportkopfhörer mit Nacken- und Ohrenbügel. Die Ohrenbügel sind unauffällig, da sie direkt im Kopfhörer-Kabel integriert sind. Die Verarbeitung ist insgesamt in Ordnung, die verwendeten Materialien wirken allerdings nicht hochwertig. Das gilt insbesondere für den halbtransparenten Kunststoff der Ohrstöpsel.

Neben den Kopfhörern gehören ein kurzes Micro-USB-Kabel, eine englische Anleitung und drei Paar Ersatz-Ohrstöpsel zum Lieferumfang. Ein USB-Netzteil und ein Transportbeutel sind nicht beigepackt.

Das von uns gemessene Gewicht beträgt 23 g, inklusive der Silikon-Aufsätze. Der flexible Nackenbügel ist 42 cm lang. An den Enden des Bügels sitzen der Akku, die Status-LED und das kleine Bedienteil mit den drei Tasten. Die Micro-USB-Ladebuchse ist mit einer Klappe gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt. Die Kabellänge zwischen Nackenbügel und den Kopfhörern beträgt jeweils 31 cm.

Die B1 sind nach IPX4 zertifiziert und somit gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Schweiß und einen leichten Regenschauer überstehen sie unbeschadet, für längere Touren in strömendem Regen sind sie hingegen nicht geeignet.

Wer bisher keine Sportkopfhörer mit Bügel gewohnt ist, muss sich erst an das Tragegefühl der Adorer-In-Ears gewöhnen. Da die Ohrenbügel im Kabel integriert sind, sitzen die B1 auf den ersten Blick verkehrt herum. Die Kabel hängen nicht nach unten, sondern führen nach oben und verschwinden dann hinter dem Ohr. Das funktioniert in der Praxis gut – die Kopfhörer sitzen sehr fest, ohne aufzufallen. So eigenen sie sich perfekt für die Verwendung bei sportlichen Aktivitäten mit viel Bewegung.

Bei Nichtbenutzung baumeln die beiden Ohrstöpsel herunter. In der Praxis stört das vor allem aufgrund der relativ langen Kabel; wir würden uns eine Klammer oder magnetische Kabelenden wünschen. Dank des Nackenbügels bleiben die B1 immerhin in Position, ohne zu verrutschen.

Bei den Tests zeigt sich die flache Bauform der In-Ears als überaus praktisch. Sie stehen kaum über die Ohrmuschel hinaus und passen so perfekt unter Mütze und Stirnband.

Die Bedienung gleicht der von anderen günstigen Bluetooth-Kopfhörern, wie den Plugz Wireless von ifrogz (Testbericht) oder den TT-BH26 von Taotronics (Testbericht). Ein mehrsekündiger Druck auf die mittlere Bedientaste des Bedienteils (an der rechten Seite des Nackenbügels) schaltet das Headset ein. Ein kurzer Druck auf die Taste startet und pausiert den aktuellen Musiktitel. Die Lauter- und Leiser-Taste sind ebenfalls doppelt belegt. Wer sie länger drückt, springt einen Titel vor oder zurück. Jeden Druck auf einen Taster quittiert das Headset mit einem akustischen Signal. Im Test dauert es eine Zeit, bis blind die richtigen Taster treffen, da sie nur schwierig zu ertasten und zu unterscheiden sind.

Das Pairing klappt problemlos, sobald die Kopfhörer angeschaltet sind. Bei der Wiedergabe von Videos stellen wir im Test keinerlei Verzögerungen fest. Wer möchte, kann die B1 sogar mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden, etwa Notebook und Handy. Dies ist in der Preisklasse unter 30 Euro ein nennenswertes Extra.

Der Austausch der Silikon-Ohrstöpsel klappt theoretisch ganz einfach. In der Praxis stellt sich der Wechsel allerdings als kniffelig heraus, da die Silikonringe sehr eng am Kopfhörer anliegen und somit nur schwierig aufzuziehen sind.

Der integrierte Akku hält laut Hersteller für 7 Stunden Musikwiedergabe oder 10 Stunden Telefonie. In der Praxis liegt der tatsächliche Wert leicht darunter. Bei der Verwendung als Musik- und Gaming-Kopfhörer schafft der B1 knapp sechseinhalb Stunden, bevor er ans Ladegerät muss. Das vollständige Aufladen des Akkus dauert mit einem Standard-Smartphone-USB-Netzteil knapp 110 Minuten. Smartphones zeigen den aktuellen Ladestatus des Headsets in der Statuszeile an.

Die Klangqualität der Kopfhörer ist insgesamt gut und erfreulich ausgewogen. Sowohl die hohen und mittleren Tonbereiche, als auch der Bass sind ausreichend kraftvoll und überzeichnen nicht. Selbst bei maximaler Lautstärke ist weder Scheppern noch Klirren zu hören. Im Vergleich zu den ebenfalls guten Taotronics TT-BH26 (Testbericht) sind die B1 sogar noch ein Ideechen harmonischer, da der Bassanteil etwas geringer ist. Mit dem kristallklaren Klang von teuren Markenkopfhörern sind die B1 trotzdem nicht vergleichbar – das ist bei einem Preis von gerade einmal 20 Euro allerdings nicht weiter verwunderlich.

Um den Klang wirklich auskosten zu können, müssen die In-Ears tief genug im Gehörgang sitzen. Damit dies zuverlässig klappt, haben wir in Test die kleineren Silikon-Ohrstöpsel verwendet. Bei der Nutzung der größeren Silikonringe hatte es die In-Ears nach einigen Minuten aus dem Ohr herausgedrückt. Die B1 fallen dann zwar nicht gleich aus dem Ohr heraus, allerdings geht der Bass und somit die Klangqualität verloren.

Die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert gut und dämpft Hintergrundgeräusche spürbar ab. Das ANC ist zwar nicht mit der von Boses Quietcomfort 35 II (Testbericht) oder ähnlich teuren Modellen vergleichbar, für ein Headset unter 30 Euro ist der Effekt ausreichend. Das integrierte Mikrofon macht einen guten Job. Im Test hören uns die Gesprächspartner laut, deutlich und ohne Verzerrungen.

Die B1 von Adorer sind ein gutes Beispiel dafür, dass ein guter Bluetooth-Kopfhörer nicht automatisch teuer sein muss. Hinsichtlich des sehr niedrigen Preises bieten sie einen tollen Sound und eine gute Akkulaufzeit. Ein bemerkenswertes Extra ist die Möglichkeit, das Headset mit zwei Geräten gleichzeitig zu verbinden.

Lediglich das Fehlen eines Transportbeutels und einer zusätzlichen Fixierungsmöglichkeit der Ohrstöpsel sind im Test negativ aufgefallen. Wer sich eine Klangqualität oder eine Geräuschunterdrückung auf Bose-Niveau erwartet, wird allerdings enttäuscht. Mit teuren Markengeräten können die günstigen Einsteiger-Kopfhörer natürlich nicht mithalten. Für den gelegentlichen Gebrauch und Nutzer mit durchschnittlichem Gehör ist das B1-Headset eine gute Wahl.

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Danke: bestboyzde

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