Gigaset GS270 Plus im Test: starker Akku

Mit dem GS270 und dem GS270 Plus hat Gigaset zwei neue Mittelklasse-Smartphones auf den Markt gebracht. Das GS270 Plus hat etwas mehr RAM und Speicher, ansonsten haben die 200 respektive 230 Euro teuren Handys die gleiche, gute Ausstattung. Wir haben das GS270 Plus ausführlich getestet.

Auch wenn beim Gehäuse des GS270 Plus kein Metall zum Einsatz kommt – der Hersteller spricht von einem „hochwertigen Metallic-Effekt-Finish“ – gefällt uns das Gigaset. Die Verarbeitung ist gut und das Smartphone liegt aufgrund der kompakten Größe und der abgerundeten Rückseite gut in der Hand. Ein Gefühl von Wertigkeit will sich allerdings nicht einstellen. Das GS270 Plus misst 149,5 × 74 × 8,95 Millimeter und ist knapp 160 Gramm schwer.

Auf der rechten Seite finden sich Power-Button und Lautstärkewippe, links ein Slot für zwei SIM- oder alternativ eine SIM- und eine microSD-Karte. Auf der Rückseite sitzen mittig im oberen Bereich ein Fingerabdrucksensor, links oben die Hauptkamera und ein LED-Blitz. Am unteren Rand der Rückseite hat der Lautsprecher seinen Platz. Oben gibt es einen 3,5-Millimeter-Audioausgang, unten einen microUSB-Anschluss zum Aufladen und für den Datenaustausch. Die Android-Tasten unterhalb des Displays geben bei Berührung haptisches Feedback, beleuchtet sind sie nicht.

Das GS270 Plus hat ein 5,2 Zoll großes IPS-Display, das Full-HD auflöst, also 1920 × 1080 Pixel. Damit kommt es auf eine Pixeldichte von knapp 424 Pixel pro Zoll (ppi) – die Darstellung ist also erfreulich scharf.

Das 2.5D-Glas ist an den Seiten leicht gekrümmt und hat laut Hersteller eine „kratzfeste und schmutzabweisende Oberfläche“. Ausprobiert haben wir das nicht. Als Antrieb gibt es einen Octa-Core-Prozessor von Mediatek mit einem Maximaltakt von 1,5 GHz (MTK 6750T), der Arbeitsspeicher ist 3 GByte groß (2 GByte beim GS270). Der 32 GByte große interne Speicher (16 GByte beim GS270) ist mit microSD-Karten um bis zu 128 GByte erweiterbar.

Gigaset spendiert dem Smartphone einen fetten Akku. Er ist fest verbaut und hat eine Kapazität von 5000 mAh. Mit dem beiliegenden Schnellladegerät ist die Batterie dem Datenblatt zufolge in 4 Stunden komplett aufgeladen, das ist durchaus realistisch: Mit nicht vollständig leerem Akku war das Gerät bei uns nach 3,5 Stunden wieder voll. Das GS270 Plus nimmt zwei SIM-Karten auf und unterstützt dabei LTE der Kategorie 6 mit maximal 300 Mbit/s im Downstream. Im WLAN funkt das Telefon nach 802.11 a, b, g und n im 2,4- und 5-GHz-Frequenzbereich, den aktuellen ac-Standard unterstützt es aber nicht.

Neben einem Fingerabdruckscanner, einer Benachrichtigungs-LED und Bluetooth in Version 4.0 gehört noch GPS zu den Spezifikationen des Smartphones.

Der Bildschirm mit seiner Diagonalen von 5,2 Zoll und seiner Auflösung von 1920 × 1080 Pixel bietet – in Anbetracht der Pixeldichte wenig verwunderlich – eine scharfe Darstellung; die Blickwinkelstabilität ist zufriedenstellend. Auf maximaler Helligkeit leuchtet das Panel ordentlich, laut Hersteller mit 450 cd/m2. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist das zwar schon zu wenig, doch in den meisten Situationen reicht es aus. Die Farbwiedergabe ist gut und auf Fingereingaben reagiert der Touchscreen präzise und zuverlässig.

Die rückseitige Kamera mit f/2.2-Blende, Autofokus und LED-Blitz löst 13 Megapixel auf und soll dank einer 5-fach beschichteten Linse besonders scharfe Fotos machen. Die Frontcam löst 5 Megapixel auf und hat einen Fixfokus.

Für ein Smartphone in der Preislage um die 200 Euro ist die Kamera des GS270 Plus sehr gut. Ob die vom Hersteller versprochene „5-fach beschichtete Linse“ ihren Teil dazu beiträgt, ist schwer zu sagen. Rein von den technischen Daten könnte es sich um dieselbe Kamera handeln, die auch schon im
Gigaset GS170 (Testbericht)verbaut wurde. Bei diesem Handy hat uns die Knipse ebenfalls schon gut gefallen, die Aufnahmen des GS270 Plus scheinen jedoch von noch besserer Qualität zu sein.

Auch bei der Frontkamera geht die Bildqualität in Ordnung: Ansehnliche Selfies hinzubekommen ist mit dem GS270 Plus kein Problem. Wie üblich bei günstigeren Smartphones muss der Nutzer bei schlechteren Lichtverhältnissen allerdings mit entsprechend steigendem Bildrauschen leben.

Der Antutu-Benchmark bescheinigt dem GS 270 Plus eine gemessene Systemperformance von knapp 44.000 Punkten. Aus unserer Erfahrung steht ein Wert oberhalb 40.000 Punkten in diesem Benchmark üblicherweise für ein flüssig laufendes System ohne nervige Hänger und regelmäßig auftretende Denkpausen. Auch beim GS270 Plus ist dies der Fall. Multitasking mit mehreren Anwendungen klappt gut, auch aktuelle und optisch anspruchsvollere Games laufen flüssig. Im Vergleich zu deutlich teureren Android-Smartphones ist freilich ein Unterschied zu spüren, doch nervig langsam hat sich das Gigaset bei uns nie verhalten.

Der Fingerabdruckscanner funktioniert zuverlässig, die Reaktionszeit beträgt allerdings schon auch mal um die zwei Sekunden. Die Akkulaufzeit des Handys ist herausragend – kein Wunder bei einer 5000-mAh-Batterie. Diesbezüglich muss sich der Nutzer wirklich keine Gedanken machen, dass er nicht über den Tag kommt. Und selbst wer sein Handy recht häufig in den Fingern hat, kommt auch mal mit einer Akkuladung über zwei Tage. Zum Vergleich: Selbst teurere Smartphones wie das nagelneue
Nokia 8 (Testbericht)oder das ebenfalls frische
Sony Xperia XZ1 (Testbericht)haben bei vergleichbarer Display-Größe deutlich kleinere Akkus – mit Kapazitäten von 3100 respektive 2700 mAh.

Abgesehen von der üblichen Bloatware bei Gigaset-Smartphones – unter anderem eine Tanken-, eine Wetter- und einer T-Online-App, die immerhin allesamt deinstallierbar sind – läuft auf dem GS270 Plus ein pures Android in Version 7.0. Der Sicherheitspatch ist vom 5 Juli 2017. So ganz offiziell ist es zwar noch nicht, auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Handys hat Gigaset jedoch schon ein Update auf Android 8 durchblicken lassen.

Beim GS270 Plus hat Gigaset genau die Kritikpunkte ausgemerzt, die wir seinerzeit dem
Gigaset GS170 (Testbericht)vorgeworfen haben: Akkulaufzeit und Performance. Mit der 5000-mAh-Batterie läuft das GS270 Plus länger als die meisten Handys auf dem Markt und die Performance ist mehr als zufriedenstellend. Davon abgesehen gefallen uns die Kamera und das Display gut.

Für 230 Euro bekommt man ein schönes Mittelklasse-Smartphone, das kaum Wünsche offen lässt. Wem 16 GByte Speicher genügen, der kann auch getrost zum 30 Euro günstigeren GS270 greifen – der mit 2 GByte etwas kleiner bemessenere Arbeitsspeicher sollte für eine ähnlich gute Performance wie beim GS270 Plus gut sein. Wer viele Apps installieren möchte, sollte aber das Plus-Modell wählen.

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Danke: bestboyzde

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