Kaufberatung: OBD-2-Head-up-Displays fürs Auto ab 25 Euro

Head-up-Displays für das Auto mit OBD-2-Anschluss für die Geschwindigkeitsanzeige gibt es bereits ab 25 Euro. Worauf man achten sollte, zeigt diese Kaufberatung.

Head-up-Displays (HUD) für Autos sind fantastisch. Sie projizieren dem Fahrer relevante Fahrdaten wie die Geschwindigkeit direkt in das Sichtfeld auf die Frontscheibe. Er muss den Blick nicht mehr auf den Tacho senken, um zu wissen, wie schnell er fährt. Die Augen bleiben stets auf der Straße. Das ist nicht nur bequemer, sondern auch sicherer.

Autohersteller bieten professionelle HUD-Systeme für immer mehr Automodelle an. Doch sie sind nur sehr umständlich und teuer nachrüstbar. Beim Neuwagenkauf verlangen die Anbieter meist einen ordentlichen Aufschlag, der nicht selten ins Vierstellige geht.

Mit Head-up-Display-Lösungen mit OBD-2(On Board Diagnose)-Anschluss zu Nachrüsten geht das viel einfacher und vor allem günstiger – wenn auch nicht so elegant. Worauf man bei einem Kauf achten sollte, zeigt dieser Beitrag.

Seit 2004 kommt jeder Neuwagen in Europa mit einem OBD-2-Port zum Auslesen einheitlich normierter Diagnose-Codes. Ihn nutzen zum Beispiel Werkstätten, um die Kapazität der Batterie, Abgaswerte und vieles mehr zu sehen. Aber der Port kann mehr, spuckt er doch so ziemlich alle Fahrzeug-relevanten Daten in Echtzeit aus. Dazu gehören unter anderem Geschwindigkeit, Drehzahlmesser, Spritverbrauch, Kühlwassertemperatur und gefahrene Kilometer. Das machen sich über den Port angeschlossene Head-up-Displays zunutze, die diese Daten quasi verzögerungsfrei im Sichtfeld des Fahrers einzublenden.

Die reine Geschwindigkeit lässt sich nicht nur über den OBD-2-Port auslesen, sondern alternativ auch über GPS-Daten berechnen. Dazu dienen dann entweder mit einem Reflexionsspiegel ausgestattete Smartphone oder Head-up-Displays mit integriertem GPS.

Doch GPS-basierte Anzeigen haben den Nachteil, dass ihre Geschwindigkeitsberechnung leicht verzögert ist und sie je nach Qualität der verbauten GPS-Antennen nach dem Start des Autos eine Minute oder länger brauchen, bis sie genügend Satelliten für eine Geschwindigkeitsanzeige gefunden haben. OBD-2-HUDs schalten sich mit dem Start der Zündung innerhalb von Sekunden an und sind einsatzbereit. Die Datenübertragung ist verzögerungsfrei, was gerade bei der Geschwindigkeitsanzeige wichtig ist. Derartige Geräte gibt es mittlerweile mit Bluetooth und korrespondierenden Smartphone-Apps zum Auslesen und Dokumentieren von Diagnose-Fehlercodes der Steuergeräte.

Am sinnvollsten platziert man Head-up-Displays im Sichtfeld des Fahrers hinter dem Lenkrad auf dem Armaturenbrett und zieht das mitgelieferte Kabel zum OBD-2-Port, der sich meist unterhalb des Lenkrads befindet. Wo genau, variiert von Auto zu Auto. Dabei sieht das Kabel wenig elegant aus. Wir empfehlen es in Ritzen oder hinter den Armaturen zu verstecken.

In unseren Fall haben wir seit zwei Jahren das Lescars Head-up-Display HUD-55C im Einsatz. Sein 5,5 Zoll großes Display spiegelt die Daten über eine auf die Frontscheibe geklebte Folie zum Fahrer. Das Gerät funktioniert auch ohne Folie, dann reflektieren sich in der Scheibe aber unschöne Dopplungen. Zudem lässt sich bei direkter Sonneneinstrahlung die Anzeige kaum entziffern. Das Ablesen während eines hellen Sommertages macht auch mit Folie Probleme, ist jedoch möglich. Unschön: Die Folie wirkt vor allem von außen wie ein Fremdkörper.

Empfindliche Augen stellen beim Lescars Head-up-Display HUD-55C ein Flimmern fest. Das Gerät hat einen Helligkeitssensor, der die Anzeige in der Nacht abdunkelt. Trotzdem kann sie für einige in der Nacht zu hell sein. Uns hat das im Test nicht gestört. Insgesamt waren wir in den zwei Jahren mit dem Gerät sehr zufrieden. Egal ob es auf dem Armaturenbrett 55 oder -10 Grad hatte, das HUD setzte nie aus und zeigte zuverlässig die Geschwindigkeit.

Das zweite Gerät, welches wir ausprobierten, ist ein Head-up-Display mit aufklappbarer Projektionsfläche von Pearl. Bei ihm ist es nicht nötig, eine Folie auf die Frontscheibe zu kleben, wodurch das Gerät vor allem von außen weniger deutlich sichtbar ist. Seine Darstellung ist flimmerfrei und bei direkter Sonneneinstrahlung besser ablesbar als beim HUD-55C.

Im Grunde sind sich die beiden Geräte technisch sehr ähnlich. Ihr größter Unterschied ist die Art der Projektion und das Display. Während das HUD-55C überladen und bunt wirkt, konzentriert sich das minimalistische Head-up-Display von Pearl auf die Geschwindigkeit und einen weiteren, frei wählbaren Datensatz.

Im Grunde können diese beiden Geräte ebenso wie die meisten auf dem Markt befindlichen OBD-2-HUDs folgende Informationen darstellen:

  • Geschwindigkeit (dauerhafte Anzeige)
  • Drehzahl
  • Kraftstoffverbrauch
  • Fahrdauer
  • Fahrstrecke
  • Batteriespannung
  • Kühlwassertemperatur
  • Uhrzeit
  • Warnung beim Überschreiten einer vorher definierten Höchstgeschwindigkeit
  • Hinweis bei langer Fahrt ohne Pause

Bis auf dem Kraftstoffverbrauch, der sich in den Optionen nicht anpassen lässt, war die Anzeige aller Werte sehr genau. Daten wie Fahrdauer und Fahrstrecke werden beim Ausschalten genullt.

Von Haus aus zeigen beide Geräte 107 Prozent der realen Geschwindigkeit an. Damit passt sich die Anzeige dem realen Tachometer an, der bis zu sieben Prozent zu viel anzeigen darf. Wer also seine tatsächliche Geschwindigkeit anzeigen will, stellt diesen Wert auf 100 Prozent.

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass zusätzliche Daten neben der reinen Geschwindigkeit im Alltag kaum eine Rolle spielen und eher ablenken als helfen. Deswegen bevorzugen wir ein minimalistisches Display gegenüber einem überladenen.

Der Preis eines Head-up-Displays mit OBD-2-Anschluss variiert zwischen 25 und 100 Euro. Dabei sind die Lösungen mit Klebefolie an der Frontscheibe die günstigeren. Der hier eingebundene Preisvergleich zeigt den jeweils günstigsten Preis und führt direkt zum Händler.

Alternativ steht das von uns ausprobierte Head-up-Display mit aufklappbarer Projektionsfläche bei Pearl für 50 Euro bereit. Unsere Recherche zeigte, dass dies ein guter Preis ist. Das relativ neue Gerät wird von anderen Händlern teurer gelistet.

Günstige Head-up-Displays zum Nachrüsten sind bei weitem nicht so gut wie die viel teureren nativen Lösungen direkt vom Hersteller, die neben der reinen Geschwindigkeit oft auch Navigationspfeile einblenden. Trotzdem helfen sie dem Fahrer dabei, sich auf die Straße zu konzentrieren und so Unfälle zu vermeiden. Schließlich muss er nicht mehr durch das Lenkrad auf den Tacho schielen, um die Geschwindigkeit abzulesen.

Wir haben uns so sehr an die digitale Head-up-Anzeige gewöhnt, dass es sich nun umständlich und falsch anfühlt, den analogen Tacho zu lesen. Wir empfehlen jedoch beim Kauf auf ein ausreichend langes OBD-2-Kabel, einen Helligkeitssensor und vor allem auf eine minimalistische Anzeige zu achten. Zu viele Daten im Sichtfeld könnten eher ablenken als helfen.

Kompletter Beitrag


Danke: bestboyzde

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