Huawei Y6 (2018) im Test: Einsteiger-Handy für 150 Euro

Als Einsteiger-Smartphone bietet Huawei das Y6 (2018) für knapp 150 Euro an. Wir haben das Android-8-Handy einem gründlichen Test unterzogen.

Für ein 150-Euro-Smartphone präsentiert sich das Huawei Y6 verhältnismäßig hochwertig. Design und Optik gefallen uns jedoch beim Xiaomi Redmi 5 Plus (Testbericht) und HTC Desire 12 (Testbericht) etwas besser. Beide Geräte sind aber wesentlich teurer. So weiß das Huawei Y6 in Relation zum Preis trotzdem zu gefallen, und auch die Verarbeitungsqualität des Smartphones bietet keine Kritikpunkte. Um das Gerät herum führt ein solider Metallrahmen. Die Rückseite besteht jedoch aus günstig wirkendem Kunststoff.

Power-Button und Lautstärkewippe sitzen rechts. Links ist der Kartenslot verbaut, der zusätzlich zu einer MicroSD-Karte noch zwei SIM-Karten aufnehmen kann. Unten sind ein MicroUSB-Anschluss und der Lautsprecher untergebracht, oben befindet sich ein Kopfhörereingang. Unterhalb des Bildschirms prangt das Herstellerlogo. Die Bedienung des Handys geschieht per On-Screen-Touchflächen. Die Hauptkamera mit LED-Blitz nimmt auf der Rückseite im linken oberen Eck Platz, die Frontcam links oberhalb des Displays.

Als Antrieb kommt beim Huawei Y6 ein Quad-Core-Prozessor von Mediatek zum Einsatz. Dem MSM8917 mit einem Maximaltakt von 1,4 GHz stehen 2 GByte Arbeitsspeicher zur Seite. Der interne Speicher ist nur 16 GByte groß. Zur Speichererweiterung steht ein MicroSD-Steckplatz zur Verfügung. Das Handy unterstützt im mobilen Internet LTE mit bis zu 150 Mbit/s im Downstream und bietet zusätzlich zum erwähnten SD-Slot noch zwei Kartenslots für Dual-SIM-Betrieb. Ins WLAN geht das Telefon nach 802.11 b, g und n. Auf Konnektivitätsseite gibt es neben GPS noch Bluetooth 4.2. NFC hat das Gerät nicht an Bord. Der fest verbaute Akku besitzt eine Kapazität von 3000 mAh. Eine Schnellladetechnologie zum Aufladen gibt es nicht.

Das 5,7 Zoll große Display löst 1440 × 720 Pixel auf und kommt somit auf eine Pixeldichte von 283 ppi. Für eine wirklich scharfe Darstellung von Inhalten genügt dies bei dieser Displaydiagonale nicht: Vor allem Schrift, aber auch Websites und Apps, erscheinen etwas verwaschen. Die Farbwiedergabe ist in Ordnung, tendenziell jedoch etwas blass. Mit den verfügbaren Einstellungsmöglichkeiten lässt sich die Farbtemperatur etwas verbessern, beziehungsweise nach den persönlichen Vorlieben anpassen. Blickwinkelstabilität und maximale Helligkeit empfanden wir als zufriedenstellend. Der Bildschirm reagiert gut auf Fingereingaben, auch mit der vom Hersteller angebrachten Displayschutzfolie. Diese lässt sich bei Bedarf problemlos ablösen.

Die Hauptkamera des Smartphones hat eine Auflösung von 13 Megapixel, einen Kontrast-Autofokus und einen LED-Blitz. Die vordere Kamera nimmt mit 5 Megapixeln auf. Damit ist die Frontkamera des Huawei Y6 nichts Besonderes; Sie liefert bei guten Lichtverhältnissen einigermaßen ansehnliche Ergebnisse. Im Gegensatz dazu gefällt uns die Hauptkamera gut, gemessen am Preis des Handys: Sie zeigt realistische Aufnahmen mit satten Farben und hohem Detailreichtum. Nahaufnahmen erstellt die Knipse in richtig guter Qualität. Dennoch vollbringt die Hauptkamera unter Low-Light-Szenarien keine Wunder. Bei gutem Licht entstehen allerdings teilweise beeindruckende Ergebnisse.

Obwohl das Ergebnis von knapp 46.000 Punkten im Antutu-Benchmark eigentlich für eine flüssige Performance ohne auffälligere Denkpausen im Alltagsbetrieb steht, war dies bei unserem Testgerät nicht der Fall. Im Gegenteil: Oft mussten wir Wartezeiten beim Wechseln und Öffnen von Apps hinnehmen. Außerdem kam es nicht selten vor, dass sich der Homescreen erst neu aufbaute, bevor er wieder einsatzbereit war. Auch bei aktuelleren Spielen kam das Y6 (2018) schneller ins Straucheln als von uns getestete Smartphones, denen Antutu eine ähnliche Leistung bescheinigt.

Auch die Akkulaufzeit des Y6 (2018) weiß nicht zu begeistern: Sie bringt Nutzer zumindest annähernd über den Tag. Bei sehr häufiger Nutzung des Handys muss es jedoch schon vorher wieder an die Steckdose. Die Sprachqualität ist zufriedenstellend: Zwar ist der Gesprächspartner gut verständlich, klingt jedoch etwas blechern. Der Lautsprecher des Y6 (2018) bietet eine überdurchschnittlich hohe Lautstärke ohne dabei zu verzerren. Klanglich ist er für ein Smartphone dieser Preisklasse richtig gut. Wie üblich liefert der Bass eher maue Ergebnisse.

Zusätzlich zur Kamera ist die Software eines der Highlights des Huawei Y6: Der Hersteller installiert nämlich die aktuelle Android-Version 8 Oreo. Obendrauf setzt Huawei seine übliche Benutzeroberfläche EMUI. Diese bietet im Design-Store Funktionen zur optischen Anpassung an die eigenen Vorlieben, Zusatzfeatures in den Systemeinstellungen und vorinstallierte Apps. Dazu gehört ein Telefonmanager mit Virenscanner und Bereinigungsoption, ein Audio-Recorder, eine App zur Datensicherung und ein Programm, um Dateien vom alten Gerät auf das neue Huawei-Handy zu übertragen.

Auch wenn das Huawei Y6 in seiner Preisklasse mit aktuellem Android und einer brauchbaren Hauptkamera punktet, erhält das Handy von uns keine Kaufempfehlung. Das hängt vor allem an der mäßigen Systemperformance und der geringen Displayauflösung. Da finden sich bei der Konkurrenz einfach bessere Alternativen. Wer auf jeden Euro schauen muss, der bekommt im Bereich der China-Phones mit dem Ulefone Mix (Testbericht) oder dem Leagoo T5c (Testbericht) günstigere Handys mit deutlich besserer Performance und gut auflösenden Displays, allerdings nur Android 7 als Betriebssystem. Wer bereit ist auch etwas mehr als 150 Euro auszugeben, der sollte einmal einen Blick auf das Xiaomi Redmi 5 Plus (Testbericht) oder das HTC Desire 12 (Testbericht) werfen. Allerdings gibt es auch bei diesen Handys (noch) keine Android 8.

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Danke: bestboyzde

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