24-jährige Investorin: „Mein Job ist es, reiche Männer noch reicher zu machen”

Die 24-jährige Madeline Lawrence hält eigentlich nichts von Kapitalismus, arbeitet aber für einen VC. Uns hat sie erklärt, warum sie und ihre Generation anders tickt.

Die VC-Investorin Madeline Lawrence denkt kritisch über das, was sie tut.

Die VC-Investorin Madeline Lawrence denkt kritisch über das, was sie tut.

Peak Capital

In ihrer Selbstbeschreibung auf Twitter steht: Madeline Lawrence, „young & naive, making rich men richer @ Peak Capital VC“. Im Grunde, erklärt die Investorin des niederländischen VC bei einem Mittagessen in Berlin-Mitte, sei das ein bittersüßes Eingeständnis. „Natürlich kann ich mir selbst eine schöne Geschichte darüber erzählen, wie gut und sinnvoll es ist, was ich tue“, sagt sie lächelnd. „Aber ich kann die Tatsache ja nicht ignorieren, dass das alles auch einen problematischen Aspekt hat.“ Eben jenen, dass Venture Capital nun mal immer irgendwie irgendwo reiche Männer reicher macht.

Aktuelle News

Von diesem Startup bekommen Gorillas und Flink ihre E-Bikes – das ist das Pitchdeck von Gethenry

  • Investorenpräsentation

Von diesem Startup bekommen Gorillas und Flink ihre E-Bikes – das ist das Pitchdeck von Gethenry

Gorillas, Flink und Mayd stellen ihren Fahrern E-Bikes. Die bekommen die Startups von Gethenry vermietet. Ein Geschäft, das Investoren kürzlich mit 16 Millionen antrieben.

Der Gründer und CEO von Gethenry: Luis Orsini-Rosenberg.

Der Gründer und CEO von Gethenry: Luis Orsini-Rosenberg.

Gethenry

Während Fahrradkuriere in zehn Minuten Lebensmittel und Essen zum Kunden bringen, stattet sie Gethenry mit der nötigen Hardware aus. Das Berliner Startup vermietet E-Bikes an Lieferdienste wie Gorillas, Flink und die Online-Apotheke Mayd. Die Unternehmen leihen sich die Räder zwölf bis 36 Monate aus, wobei sich Gethenry auch darum kümmert, kaputte Komponenten auszutauschen und die Räder zu reparieren. Das ist einerseits nachhaltig, weil Fahrräder so länger im Einsatz bleiben. Andererseits kann Mitgründer und CEO Luis Orsini-Rosenberg über den Einkaufspreis der E-Bikes hinaus Umsätze erwirtschaften.

Mit seinem Verleihdienst füllt der Ex-Uber-Manager im Liefersegment eine Nische aus: Denn Zeit, um eigene Fahrräder zu kaufen oder herzustellen, bleibt Gorillas, Flink und Co. nicht. „Die Firmen sehen sich als Tech-Unternehmen und weniger als Logistikbetreiber. Sie müssten ein Zweit-Business neben dem Kerngeschäft aufbauen“, erklärte der CEO im Gespräch mit Gründerszene.

Seed-Finanzierung bringt Gethenry 16,5 Millionen Euro ein

Gethenrys Potenzial erkennen außerdem Investoren und Business Angels aus der Mobility-Branche. So sammelte das Startup in seiner jüngsten Seed-Finanzierungsrunde insgesamt 16,5 Millionen Euro ein – zehn Millionen davon Eigenkapital, die restlichen 6,5 Millionen Fremdkapital. Angeführt hat die Runde der Londoner VC Local Globe, der neben Gethenry unter anderem die Fintechs Robinhood und Wise im Portfolio listet. Zudem beteiligten sich die Risikokapitalfirmen Greenpoint Partners, EnbW New Ventures, Founder Collective, Third Sphere und Visionaries Club. Der CEO des E-Scooter Startups Voi, Fredrik Hjelm, stieg als Business Angel bei der Berliner Firma ein. Ebenfalls Anteile haben der ehemalige Tier-COO Roge Hassan und Jan Dzulko von Everphone gekauft.

Aktuelle News

Vom Studentenprojekt zum Millionen-Nutzer-Fintech: So wurde Trade Republic groß

  • Firmengeschichte

  • Profielfoto Timo Brücken

Was als kleines App-Projekt mit Piraten-Wortspiel im Namen begann, ist heute eines der gefeiertsten Finanz-Startups des Landes. Doch mit dem Erfolg kam für Trade Republic auch die Kritik.

Die Gründer von Trade Republic (v.r.): Thomas Pischke und Christian Hecker lernten sich 2011 im Studium kennen. Marco Cancellieri stieß kurz vor der Gründung 2015 zum Team.
Die Gründer von Trade Republic (v.r.): Thomas Pischke und Christian Hecker lernten sich 2011 im Studium kennen. Marco Cancellieri stieß kurz vor der Gründung 2015 zum Team.

Trade Republic

Für die einen versprechen sie die Demokratisierung des Aktienmarktes und Umverteilung von Reich nach Arm. Für die anderen sind sie Zocker-Tools mit gefährlich hohem Suchtfaktor, bei denen am Ende doch nur wieder die gleichen alten Finanzunternehmen abkassieren: Neobroker wollen extrem kostengünstigen Aktienhandel per App möglich machen und so eine besonders junge Zielgruppe ansprechen.

Der wohl bekannteste ist das US-Startup Robinhood, das bald selbst an die Börse gehen soll, aber auch in Deutschland gibt es Nachahmer der Idee. Allen voran Trade Republic, gegründet in München und mittlerweile in Berlin ansässig – ein Startup, das es im Börsen-Boom der Pandemie zur mittleren dreistelligen Millionenbewertung gebracht hat, zuletzt aber auch Kritik für sein Geschäftsmodell einstecken musste.

Wir erzählen die Entstehungsgeschichte der Trading-App von Anfang an:

Wirtschaftsjournalismus für eine digitale Welt

    • Zugang zu allen Inhalten von Gründerszene Plus
    • Flexible Laufzeit, jederzeit online kündbar
    • 4 Wochen kostenlos testen

    • Zugang zu allen Inhalten von Gründerszene Plus
    • 20% sparen bei jährlicher Zahlung
    • Jederzeit online kündbar
    • 4 Wochen kostenlos testen

Aktuelle News

Este sitio web utiliza cookies para que usted tenga la mejor experiencia de usuario. Si continúa navegando está dando su consentimiento para la aceptación de las mencionadas cookies y la aceptación de nuestra política de cookies, pinche el enlace para mayor información.

ACEPTAR
Aviso de cookies