#Zahlencheck – sofatutor schreibt trotz Expansionskurs wieder schwarze Zahlen

#Zahlencheck

Das EdTech-Grownup sofatutor expandiert seit dem Einstieg von Emeram Capital insbesondere in die USA. Der Umsatz des Unternehmens stieg zuletzt auf 28,5 Millionen. Unter dem Strich standen dabei – trotz erhöhter Ausgaben beim Personal – wieder schwarze Zahlen.

sofatutor schreibt trotz Expansionskurs wieder schwarze Zahlen

Mittwoch, 13. März 2024VonAlexander Hüsing

Der 2008 gestartete Berliner Lerndienst sofatutor schreibt wieder schwarze Zahlen. 2022 stand beim EdTech-Unternehmen, das eine “Lernplattform für Schüler von der 1. bis zur 13. Klasse” betreibt, unter dem Strich ein Jahresüberschuss in Höhe von 796.373 Euro – nach einem Verlust in Höhe von  8,9 Millionen im Jahr zuvor. Die Jungfirma verwies damals auf “einmalige nicht-operative Aufwendungen im Rahmen eines Gesellschafterwechsel”. Denn 2020 schrieb der Lerndienst schon einmal schwarze Zahlen – rund 1 Million Jahresüberschuss waren es damals. Der Umsatz lag 2022 bei rund 28,5 Millionen (Vorjahr: 26,1 Millionen).

Zur Erinnerung: 2021 stieg unter anderem Emeram Capital Partners bei sofatutor ein und brachte das Unternehmen wieder auf Expansionskurs. Zuletzt investierte das Team insbesondere in die Expansion nach Großbritannien und die USA. Was selbstverständlich zu “hohen Aufwendungen im Personal- sowie Marketingbereich” führte.  “Es ist geplant, eine weitere Expansion in diesen Märkten durchzuführen und dadurch weitere Erlöse zu generieren und so das Unternehmen noch internationaler aufzustellen”, heißt es im aktuellen Jahresabschluss. In Sachen Personal verstärkte sich sofatutor zuletzt deutlich.  Das Unternehmen beschäftigte 2022 im Jahresdurchschnitt “208 Mitarbeiter (Vorjahr: 149 Mitarbeiter)”. Noch 2020 wirkten durchschnittlich 123 Mitarbeitende für das EdTech. Im Jahr zuvor waren es sogar nur 103.

Für das inzwischen abgelaufene Geschäftsjahr 2023 erwartete das Team zuletzt “ein weiteres Wachstum”. Dazu heißt es: “Das Unternehmen geht davon aus, dass die Nachfrage im Jahr 2023 weiterhin hoch sein wird; weiterhin ist es jedoch schwer abzuschätzen, wie die Skalierung der Umsätze insbesondere in den USA erreicht werden wird. Im Endkundengeschäft werden verstärkte Werbeaufwendungen erwartet, die zu weiteren Erlössteigerungen führen sollten. Die Entwicklung im B2B-/B2G-Geschäft prognostizieren die Geschäftsführer leicht positiv. Dadurch wird für das Jahr 2023 insgesamt ein deutlicher Anstieg der Umsatzerlöse erwartet.” Unter dem Strich erwartete das Unternehmen dabei “ein leicht negatives Ergebnis”.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2022

*  Die zentralen Leistungsindikatoren sind der Umsatz sowie das Jahresergebnis. Die sofatutor GmbH konnte in Bezug auf die Umsatzerlöse im Jahr 2022 wie geplant ein weiteres Wachstum verzeichnen. Der Umsatz stieg von 26.124 TEUR auf 28.515 TEUR ( 9,2%). Der Endkundenbereich unterliegt weiterhin einem Wachstum; das B2B- sowie B2G-Geschäft zeigt sich aufgrund geringerer pandemiebedingter Nachfrage leicht rückläufig im abgelaufenen Geschäftsjahr.


* Trotz der Vorbereitungen für den Markteintritt nach Großbritannien sowie die USA und den damit verbundenen hohen Aufwendungen im Personal- sowie Marketingbereich konnte das Unternehmen ein Jahresergebnis in Höhe von 796 TEUR (2021: -8.945 TEUR) erzielen. Die für 2022 prognostizierten Umsatzerlöse wurden nur leicht verfehlt, wobei das Jahresergebnis fast erreicht wurde.


* Das Unternehmen beschäftigte im Jahresdurchschnitt 208 Mitarbeiter (Vorjahr: 149 Mitarbeiter). Der Anstieg betrifft im Wesentlichen die Abteilung “Content”.


* Das Unternehmen hat zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres seinen Markteintritt in Großbritannien sowie in die USA erfolgreich absolviert. Es ist geplant, eine weitere Expansion in diesen Märkten in den kommenden Jahren durchzuführen und dadurch weitere Erlöse zu generieren und so das Unternehmen noch internationaler aufzustellen.


* Für 2023 wird ein weiteres Wachstum erwartet. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Nachfrage im Jahr 2023 weiterhin hoch sein wird; weiterhin ist es jedoch schwer abzuschätzen, wie die Skalierung der Umsätze insbesondere in den USA erreicht werden wird. Im Endkundengeschäft werden verstärkte Werbeaufwendungen erwartet, die zu weiteren Erlössteigerungen führen sollen. Die Entwicklung im B2B-/B2G-Geschäft prognostiziert die Geschäftsführer leicht positiv. Dadurch wird für das Jahr 2023 insgesamt ein deutlicher Anstieg der Umsatzerlöse erwartet. Die Gesellschaft strebt nach derzeitiger Planung für 2023 an, nach Steuern, Abschreibungen und Zinsen ein leicht negatives Ergebnis zu erreichen, dies ist insbesondere durch die starke Erhöhung der Marketingbudgets und des Personalaufwands zu begründen.

sofatutor im Zahlencheck

2022: 28,5 Millionen Euro Umsatz;  796.373 Euro (Jahresüberschuss)


2021
: 26,1 Millionen Euro Umsatz; 27,5 Millionen Euro (Rohergebnis); 8,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2020
: 19,4  Millionen Euro Umsatz: 20,7 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,0 Millionen Euro (Jahresüberschuss)


2019
: 14,9 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2018
: 11,4 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2017
: 9,3 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2016: 1,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2015: 951.030 Euro (Jahresfehlbetrag)


2014: 2,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2013: 3,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2012: 1,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2011: 305.722 Euro (Jahresfehlbetrag)


2010: 372.436 Euro (Jahresfehlbetrag)


2009: 44.340 Euro (Jahresfehlbetrag)


2008: 22.929 Euro (Jahresfehlbetrag)

Foto (oben): sofatutor

#Zahlencheck – CoachHub fährt über 35 Millionen Verlust ein

#Zahlencheck

Der Aufbau des EdTech-Startups CoachHub, 2018 gegründet, kostete bereits rund 49 Millionen. Allein auf 2021 entfallen dabei rund 35 Millionen. Für 2022 plante das Team bereits ein negatives EBITDA in Höhe von 70 Millionen ein. Das Rohergebnis lag zuletzt bei 6,3 Millionen.

CoachHub fährt über 35 Millionen Verlust ein

Freitag, 8. Dezember 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner EdTech CoachHub, 2018 von den Seriengründern Yannis und Matti Niebelschütz ins Leben gerufen, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2021. Das Unternehmen, das Führungskräfte und Mitarbeiter:innen von Unternehmen mit Coaches verbindet, präsentiert sich dabei als äußerst verlustreiches Unternehmen. Der Jahresfehlbetrag lag 2021 bei üppigen 35,2 Millionen Euro – nach 9,6 Millionen bzw. 3,9 Millionen in den Jahren zuvor.

Insgesamt kostete der Aufbau von CoachHub bis Ende 2021 bereits rund 49 Millionen. In den vergangen Jahren flossen insgesamt rund 330 Millionen US-Dollar in CoachHub. Bis Ende 2021 waren davon bereits rund 82 Millionen angekommen. “Vor dem Hintergrund der laufenden massiven Expansionstätigkeiten im Bestandsgeschäft sowie der erfolgten Akquisitionen und Neugründungen schätzt die Unternehmensleitung die Geschäftsentwicklung des Berichtsjahres 2021 dennoch insgesamt als positiv ein”, heißt es als Fazit im Jahresabschluss.

Das Unternehmen legte aber nicht nur bei den Verlusten massiv zu: Das Rohergebnis lag 2021 bei 6,3 Millionen – nach 1,4 Millionen im Jahr zuvor. Für 2022 rechnete das Team zuletzt mit rund 14 Millionen. CoachHub ist somit ein Unternehmen im extrem Wachstumsmodus, positiv wie negativ. Diesen Kurs kann das Unternehmen inzwischen nicht mehr fortsetzen. Zuletzt machte das EdTech bereits wiederholt mit Entlassungen auf sich aufmerksam.

Die Entlassungen zeigen wohl, dass das Team seine Strategie an die derzeit schwierige Lage angepasst hat und vielleicht weniger Verluste einfahren möchte. Zumal das Team für 2022 ein negatives EBITDA in Höhe von 70 Millionen eingeplant hat. Eine gewaltige Summe für ein Startup, das erst einige Jahre unterwegs ist. Ein großer Batzen entfällt bei CoachHub unter anderem auf die Kosten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2021 waren es knapp 14 Millionen (Vorjahr: 6,7 Millionen). CoachHub beschäftigte 2021 durchschnittlich 188 Mitarbeiter (2020: 113 Mitarbeiter). Derzeit ist auf der Website von “700 spezialisierten CoachHubbern” die Rede. Zu Hochzeiten sollen es zwischen 850 und 1000 gewesen sein.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2021

* Der Umsatz wird durch die Vermittlungsleistung von Coaches an Kunden der CoachHub erzielt. Die Kunden zahlen für die Inanspruchnahme von Coachingstunden einen monatlichen, vertraglich fixierten Geldbetrag in Abhängigkeit von der Anzahl der vereinbarten Coachinglizenzen.


* CoachHub beschäftigte 2021 durchschnittlich 188 Mitarbeiter (2020: 113 Mitarbeiter). Darüber hinaus sind Leiharbeitnehmer für CoachHub tätig. Um den steigenden Arbeitsbedarf zu erfüllen, beschäftigte die Gesellschaft im Geschäftsjahr durchschnittlich 56 Leiharbeiter in verschiedenen Abteilungen, darunter Buchhaltung, Vertrieb und Kundenservice. Die Coaches sind nicht bei CoachHub angestellt, sondern arbeiten auf freiberuflicher Basis.


* Insgesamt erzielte die CoachHub GmbH im Berichtsjahr basierend auf einerseits signifikant gestiegenen Umsatzerlösen sowie andererseits signifikant erhöhten Material-, Personal- sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 35.184 (2020: TEUR 9.575).


* Im Jahr 2021 wurden weitere Finanzierungsrunden durchgeführt. Die Gesellschaft erhöhte ihr Eigenkapital dabei durch Ausgabe neuer Anteile und Einstellungen in die Kapitalrücklage für sonstige Zuzahlungen gegen die Zuführung liquider Mittel in Höhe von insgesamt TEUR 62.930, davon waren TEUR 62.903 zahlungswirksam. Die diesbezüglichen Beschlüsse der Gesellschafterversammlungen wurden am 17. 12.2020 und 6.8.2021 gefasst und am 21.1.2021, am 11. und 31.8.2021 sowie am 18. 10.2021 im Handelsregister eingetragen.


* Vor dem Hintergrund des wachsenden Online-Coachingmarktes sowie der erfolgten Investitionen wird für das Geschäftsjahr 2022 eine signifikante Verbesserung des Rohergebnis auf rund TEUR 14.000 (2021: TEUR 6.307) erwartet. Im Geschäftsjahr 2022 wurden weitere Investitionen in strategische Geschäftsfelder getätigt. Die wesentlichen Investitionen der Gesellschaft betreffen den Erwerb von Vermögensgegenständen einer österreichischen Gesellschaft im Rahmen eines Asset Purchase Agreements sowie die Gründung weiterer Tochtergesellschaften in China, Australien und dem Vereinigten Königreich. Weitere wichtige Investitionen betrafen insbesondere Werbemaßnahmen, die Erweiterung der Produktpalette, die IT-Infrastruktur, den erfolgten und geplanten Ausbau der Vertriebsaktivitäten, die Erweiterung des internationalen Kundenstamms sowie den Bereich Personal und Qualitätssicherung.


* Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen, den getätigten Investitionen sowie der Ergebnissituation der Gesellschaft zum Aufstellungszeitpunkt, geht die Geschäftsleitung für das Geschäftsjahr 2022 von einer signifikanten Verschlechterung des EBITDAs auf rund TEUR -70.700 (2021: TEUR -34.784) aus.


* Aufgrund der in 2022 aufgenommenen Finanzierung in Höhe von TEUR 182.054 geht die Geschäftsführung davon aus, dass, gemäß der aktuellen Liquiditätsplanung, die zum Aufstellungszeitpunkt des Jahresabschlusses vorhandene Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis für die kommenden 24 Monate ausreicht, um sämtliche bestehende und bis zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich entstehende Verbindlichkeiten zu erfüllen

CoachHub im Zahlencheck

2021: 6,3 Millionen (Rohergebnis); 35,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2020
: 1,4 Millionen (Rohergebnis); 9,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2019
: 3,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2018: 239.675  Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): CoachHub

#Zahlencheck – Verlust bei zenloop steigt auf 3,8 Millionen 

#Zahlencheck

zenloop, eine SaaS-Lösung für Feedbackmanagement, erwirtschaftete zuletzt einen Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 3,8 Millionen Euro – nach 2,8 Millionen im Jahr zuvor. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis Ende 2021 bereits 11,3 Millionen. 

Verlust bei zenloop steigt auf 3,8 Millionen 

Mittwoch, 28. Dezember 2022VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup zenloop, eine SaaS-Lösung für Feedbackmanagement, die 2016 von den Flaconi-Gründern Paul Schwarzenholz und Björn Kolbmüller gegründet wurde, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021. Demnach erwirtschaftete die kleine Kapitalgesellschaft einen Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 3,8 Millionen Euro – nach 2,8 Millionen im Jahr zuvor. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis Ende 2021 bereits 11,3 Millionen.

signals Venture Capital sowie die Bestandsinvestoren Nauta Capital und Piton Capital investierten zuletzt  – im Sommer 2020 – 6,1 Millionen Euro in zenloop. Insgesamt flossen bereits schon mehr als 12 Millionen Euro in das junge Berliner Unternehmen. signals Venture Capital hält derzeit rund 13,4 % am Unternehmen. Auf Nauta Capital entfallen 21,2 %. Piton Capital wiederum ist mit rund 5,1 % an Bord. Die zenloop-Gründer Schwarzenholz und Kolbmüller halten jeder noch 22,5 % an ihrem Unternehmen.

2021 beschäftigte zenloop durchschnittlich 44 Mitarbeiter:innen. Im Vorjahr waren es 38. Im Jahre 2019 arbeiteten 35 Mitarbeiter:innen für zenloop. 2018 waren es nur 12. Auf der Website spricht das Unternehmen derzeit von “mehr als 60 Mitarbeitenden in Berlin”. Das Unternehmen konnte somit bisher gut zulegen – und kam wohl auch gut durch die Corona-Krise. Für weitere verlustreiche Jahre braucht das Unternehmen aber nun sicherlich weiteres Kapital.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2021

* Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter der Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für kleine Kapitalgesellschaften aufgestellt.


* Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von EUR 1.234.166,49 (Vorjahr EUR 115.292,04) sonstige finanzielle Verpflichtungen. Diese resultieren vor allem aus einem Mietvertrag über eine Immobilie, dessen Mindestmietzeit bis  zum 31. Dezember 2026 läuft.


* Während des Geschäftsjahres waren im Unternehmen durchschnittlich 44 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 38).

zenloop im Zahlencheck

2021: 3,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2020: 2,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2019
: 2,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2018
: 1,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Shutterstock

#Zahlencheck – Verlust bei Movinga sinkt auf 8,2 Millionen

#Zahlencheck

Im ersten Corona-Jahr fuhr Movinga einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 8,2 Millionen ein. Insgesamt kostete der Aufbau von Movinga nun bereits rund 81 Millionen Euro. Vor allem bei den Personalkosten sparte das Unternehmen zuletzt. 2020 wirkten noch 113 Mitarbeiter:innen für Movinga.

Verlust bei Movinga sinkt auf 8,2 Millionen

Montag, 28. November 2022VonAlexander Hüsing

Der Berliner Umzugsvermittler Movinga legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020. Im ersten Corona-Jahr erwirtschaftete das Unternehmen, an dem die Hexal-Gründer die Mehrheit halten, ein Rohergebnis in Höhe von rund 7 Millionen Euro und einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 8,2 Millionen. “Der gesunkene Rohertrag ist auf Umsatzeinbrüche insbesondere im französischen Markt zurück zu führen. Das verbesserte Ergebnis ist auf die Neuverhandlung wesentlicher Dienstleistungsverträge und auf die Reduzierung der Personaldecke zurück zu führen”, teilt das Unternehmen dazu mit.

Zum Mitarbeiterstand heißt es im Jahresabschluss weiter: “Die Personalkosten nebst Sozialabgaben sanken um 34 %. Im Berichtsjahr waren durchschnittlich 73 Mitarbeiter weniger beschäftigt als im Vorjahr.” Die durchschnittliche Anzahl der beschäftigten Arbeitnehmer lag im Jahre 2020 bei 113 Mitarbeiter:innen. Zur Erinnerung: 2019 waren es 186, im Jahr zuvor noch 193. Im Jahre 2017 waren es 202 und 2016 wirkten sogar noch 353 Mitarbeiter:innen für Movinga.

Insgesamt kostete der Aufbau von Movinga nun rund 81 Millionen Euro. Nach dem Katastrophenjahr 2016 schien das Unternehmen zuletzt auf einem guten Weg. 2019 und das erste Corona-Jahr liefen aber leider nicht gut für das Unternehmen. Über das bereits abgelaufene Jahr 2021 schreibt die Jungfirma: “Die Unternehmensplanung 2021 geht von deutlich höheren Umsätzen aus. Der Jahresverlust soll gegenüber 2020 deutlich reduziert werden.” Und zu 2022 heißt es: “Die Geschäftsführung geht für das Geschäftsjahr 2022 davon aus, dass sich die Entwicklung des Jahres 2021 fortsetzen wird. Es wird ein negatives operatives Ergebnis mit entsprechenden Liquiditätsabflüssen erwartet.”

Die Investoren pumpten unterdessen weiteres Kapital in Movinga. Zuletzt im Rahmen eines Wandeldarlehens über 3 Millionen Euro. “Somit ergeben sich aus der vorliegenden Planung für das Geschäftsjahr 2022 durch weitere gezielte Kosteneinsparungen in Verbindung mit technologiegetriebenen Effizienzsteigerungen keine finanziellen Engpässe”, schreibt das Movinga-Team dazu. Bis Ende 2020 flossen allerdings auch schon 90 Millionen in das Unternehmen.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2020

* Wichtigste Messgrößen für den Unternehmenserfolg des Unternehmens sind der Rohertrag (Umsatz nach Abzug der bezogenen Leistungen) und das Ergebnis vor Steuern. Der Rohertrag ist von TEUR 9.359 auf TEUR 7.018 gesunken. Das Ergebnis vor Steuern ist im Geschäftsjahr 2020 erneut negativ und hat sich von TEUR -14.365 im Vorjahr auf TEUR -8.237 verbessert.


* Der gesunkene Rohertrag ist auf Umsatzeinbrüche insbesondere im französischen Markt zurück zu führen. Das verbesserte Ergebnis ist auf die Neuverhandlung wesentlicher Dienstleistungsverträge und auf die Reduzierung der Personaldecke zurück zu führen.


* Die ab Mitte 2019 gestarteten Umstrukturierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen wurden im Laufe des Geschäftsjahres fortgeführt. Diverse Kostensenkungsmaßnahmen innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden eingeleitet und konsequent verfolgt.


* Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 14. Mai 2020 ist das Stammkapital von TEUR 2.924 um TEUR 953 auf TEUR 3.877 erhöht worden. Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 29. Juni 2020 ist das Stammkapital von TEUR 3.877 um TEUR 400 auf TEUR 4.277 erhöht worden. Im Zuge dieser Kapitalerhöhungen wurden TEUR 4.260 in die Kapitalrücklage eingestellt. Ein weiterer Zufluss von EUR 1,3 Mio ist im Zuge der letzten Gesellschafterversammlung beschlossen aber zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung noch nicht geleistet worden.


* Das Rohergebnis sank gegenüber dem Vorjahr von TEUR 9.359 auf TEUR 7.018 um 25% im Berichtsjahr. Der Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 (Coronavirus) und seine unkontrollierte Ausbreitung führten zu Beeinträchtigungen der Geschäftsentwicklung insbesondere in Frankreich. In Frankreich als einem der am stärksten betroffenen europäischen Länder kam es von März bis Mai 2020 zu Umsatzverlusten.


* Die Personalkosten nebst Sozialabgaben sanken um 34%. Im Berichtsjahr waren durchschnittlich 73 Mitarbeiter weniger beschäftigt als im Vorjahr. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 37% auf TEUR 8.686 (Vorjahr TEUR 13.696). Dies ist im Wesentlichen auf gesunkene Marketing- und Werbekosten von TEUR 4.267 (Vorjahr: TEUR 6.629) und gesunkene betriebliche Kosten zurückzuführen. Die größten enthaltenen Positionen sind Lizenzkosten sowie Rechts- und Beratungskosten.


* Die Unternehmensplanung 2021 geht von deutlich höheren Umsätzen aus. Der Jahresverlust soll gegenüber 2020 deutlich reduziert werden.


* Die Geschäftsführung geht für das Geschäftsjahr 2022 davon aus, dass sich die Entwicklung des Jahres 2021 fortsetzen wird. Es wird ein negatives operatives Ergebnis mit entsprechenden Liquiditätsabflüssen erwartet. Zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit zur Sicherstellung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft hat die Gesellschaft eine weitere Finanzierung in Höhe von 3 Mio. EUR in Form eines Wandeldarlehens im September 2021 erhalten. Somit ergeben sich aus der vorliegenden Planung für das Geschäftsjahr 2022 durch weitere gezielte Kosteneinsparungen in Verbindung mit technologiegetriebenen Effizienzsteigerungen keine finanziellen Engpässe. Der Jahresabschluss wurde daher unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Movinga im Zahlencheck

2020: 7,0 Millionen Euro (Rohergebnis); 8,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2019: 9,4 Millionen Euro (Rohergebnis); 14,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2018
: 9,8 Millionen Euro (Rohergebnis); 8,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2017
: 5,4 Millionen Euro (Rohergebnis); 12,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2016: -816.983 Euro (Rohergebnis); 30,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2015: 6,1 Millionen Euro (Bilanzverlust)

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Foto (oben): Shutterstock

#Zahlencheck – Infarm macht 5,2 Millionen Umsatz und 48 Millionen Verlust

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Der Aufbau von Infarm kostete bis Ende 2020 bereits 87 Millionen Euro. Im ersten Corona-Jahr erwirtschaftete die Jungfirma, die 2013 gegründet wurde, einen Umsatz in Höhe von 5,2 Millionen Euro. 2019 waren nur nur knapp 2 Millionen. Geplant war eine “Umsatzsteigerung von 400 %.

Infarm macht 5,2 Millionen Umsatz und 48 Millionen Verlust

Dienstag, 26. Juli 2022VonAlexander Hüsing

Das Berliner Vertical Farming-Unicorn Infarm legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2020. Im ersten Corona-Jahr erwirtschaftete die Jungfirma, die 2013 von Osnat Michaeli und den Brüdern Erez und Guy Galonska gegründet wurde, einen Umsatz in Höhe von 5,2 Millionen Euro. 2019 waren nur nur knapp 2 Millionen. Dieses Wachstum resultiere aus dem Anstieg der Umsatzerlöse mit den Tochtergesellschaften sowie die Akquise von neuen Kunden in Deutschland, teilt das Unternehmen mit.

Das Infarm betrachtet die Steigerung der Umsatzerlöse zwar als positiv. “Die Vorjahresprognose wurde mit der erreichten Umsatzentwicklung nicht erreicht. Dies resultiert aus der weltweiten Pandemie, denn auch wenn diese keinen direkten Einfluss auf das Produkt als solches hat, führten die Einschränkungen im Personen- und Warenverkehr zu einer Verlangsamung der weltweiten Expansion”, heißt es im Jahresabschluss. Im Jahresabschluss 2019 ging das Unternehmen von einer “starken Umsatzsteigerung von 400 % aus”.

Der Jahresfehlbetrag 2020 lag bei stattlichen 48 Millionen (Vorjahr: 24,4 Millionen). Dazu teilt die Jungfirma mit: “Vor dem Hintergrund der weltweiten Einschränkungen des Personen- und Warenverkehrs und der Auswirkungen auf die weltweite Expansion sind wir somit trotzdem sehr zufrieden mit der Entwicklung des Geschäftsjahres 2020. Zudem war der Jahresfehlbetrag besser als prognostiziert”. Das Unternehmen erwartete für 2020 ursprünglich eine Verdopplung des Jahresfehlbetrages.

Insgesamt kostete der Aufbau von Infam bis Ende 2020 bereits 87 Millionen Euro. Das Vertical Farming-Unicorn Infarm sammelte bis Ende 2020 aber auch schon rund 150 Millionen ein. Zu den Geldgebern des Unternehmen gehören unter anderem Qatar Investment Authority (QIA), Partners in Equity, Hanaco, Atomico, Lightrock und Bonnier.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2020

* infarm war im Geschäftsjahr 2020 vorrangig in Deutschland tätig. Zusätzlich wurden vor allem Umsatzerlöse mit Tochterunternehmen im Ausland erzielt. Die deutsche Gesellschaft bedient im Wesentlichen den deutschen Markt und ist darüber hinaus Muttergesellschaft für die Unternehmensgruppe.


* Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 ist aufgrund der weiteren Expansion der Gesellschaft und der damit einhergehenden, deutlichen Steigerung der Umsatzerlöse als positiv zu betrachten. Da sich infarm weiterhin in der Start-up Phase befindet und große Investitionen in die zukünftige Entwicklung vorgenommen werden, decken diese Umsatzerlöse nicht die operativen Kosten. Die Gesellschaft hat das Geschäftsjahr daher mit einem Jahresfehlbetrag von TEUR 48.002 abgeschlossen.


* Die Umsatzerlöse sind um TEUR 3.198 auf TEUR 5.197 gestiegen. Dieses resultiert zum einen aus dem Anstieg der Umsatzerlöse mit den Tochtergesellschaften aufgrund deren Expansion auf TEUR 2.565 sowie die Akquise von neuen Kunden in Deutschland (TEUR 2.632). Die Umsatzerlöse mit den Tochtergesellschaften ergeben sich aus der Vermietung der Farmen sowie aus dem Verkauf von Rohstoffen für die Produktion der Pflanzen.


* Der Materialaufwand ist um TEUR 4.070 auf TEUR 10.497 gestiegen. Der Anstieg ist unterproportional zum Anstieg der Umsatzerlöse, wodurch die Materialaufwandsquote von 322% auf 202% verbessert werden konnte. Der direkte Vergleich wird allerdings dadurch erschwert, dass innerhalb des Materialaufwands sowohl die Kosten der Pflanzenproduktion als auch der Farmproduktion berücksichtigt sind.


* Der Personalaufwand ist um TEUR 11.791 auf TEUR 23.741 gestiegen, was aus dem kontinuierlichen Aufbau der Mitarbeiterzahlen in allen Bereichen resultiert.


* Das EBITDA betrug im Geschäftsjahr TEUR -40.662 und war damit um TEUR -19.129 niedriger als im vergangenen Geschäftsjahr.


* Die Vorjahresprognose wurde mit der erreichten Umsatzentwicklung nicht erreicht. Dies resultiert aus der weltweiten Pandemie, denn auch wenn diese keinen direkten Einfluss auf das Produkt als solches hat, führten die Einschränkungen im Personen- und Warenverkehr zu einer Verlangsamung der weltweiten Expansion.


* Im Geschäftsjahr 2020 beschäftige infarm durchschnittlich 429 Mitarbeiter (im Vorjahr 223).

Infarm im Zahlencheck

2020: 5,2 Millionen Euro (Umsatz); 48,0 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2019: 2,0 Millionen Euro (Umsatz ); 24,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2018: 523.0000 Euro (Umsatz): 11,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Infarm

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