#Gastbeitrag – So kommen Startups jetzt wieder auf Wachstumskurs

Nach herausfordernden Jahren durch die Corona-Krise nimmt der wirtschaftliche Druck in Deutschland nicht ab. Die steigenden Leitzinsen machen Kredite auch für Unternehmer:innen und Investor:innen teuer. Von diesen Auswirkungen sind besonders Start-ups und Jungunternehmen betroffen, die häufig auf externe finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Auch für uns waren die letzten Jahre geprägt von globalen Krisen wie steigenden Energiekosten und Inflation. Wie wir diesen Herausforderungen begegnet sind und welche Learnings wir sammeln konnten, erzähle ich in diesem Gastbeitrag.

Laut des Startupdetectors im Handelsblatt haben allein im ersten Quartal 2023 rund 67 deutsche Start-ups Insolvenz anmelden müssen – im Vorjahreszeitraum lag die Zahl noch bei 39 Unternehmen. Die Aussichten für das zweite Quartal sehen nicht besser aus: Ein neuer Höchststand ist zu erwarten. Um einer Insolvenz zu entgehen, entlassen momentan viele Start-ups Mitarbeitende. Doch welche alternativen Maßnahmen können ergriffen werden, um langfristig am Markt zu bestehen und ein stetiges Wachstum verzeichnen zu können? 

Sparen, sparen, sparen: Effizienz durch Kostendisziplin 

Es gibt verschiedene Ansätze für Unternehmen, um Ausgaben zu optimieren und finanzielle Stabilität zu sichern. Im Zentrum jeder Maßnahme sollte jedoch die Kostendisziplin und -übersicht stehen.

Aus dem Wachstumsdrang heraus tendieren Unternehmen dazu, neue Mitarbeitende einzustellen. Bereits in der Recruiting-Phase sollten Start-ups jedoch genau prüfen, ob das Besetzen von neuen Positionen im Unternehmen zwingend notwendig ist. Mit einer Umstrukturierung im Team, der Neugestaltung von ineffizienten Prozessen und einer Optimierung des Aufgabenbereichs, können Kosten und Zeit gespart werden. Interne Recruiting-Maßnahmen ermöglichen zudem Mitarbeitenden, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln und die eigenen Qualifikationen auszubauen – eine Win-Win-Situation für beide Parteien.

Ein weiterer Aspekt, der häufig ineffizient organisiert ist und versteckte Kosten entstehen lässt, ist der Einsatz von Tools im Unternehmen. Im Laufe der Zeit häufen sich Software-Abonnements, von denen einige nicht mehr zum Einsatz kommen. Daher sollte auch in diesem Bereich darauf geachtet werden, dass nur diejenigen Tools behalten werden, die konsequent genutzt werden, einen wirklichen Mehrwert bieten und für das Kerngeschäft relevant sind. 

Fokussiert bleiben: Was ist das Kerngeschäft?

Jedes Unternehmen und insbesondere Start-ups sollten ihren Fokus auf das Kerngeschäft legen. Ausgaben und Projekte, die nicht direkt zum Erfolg des Unternehmens beitragen, müssen einer kritischen Evaluation unterzogen werden. Zudem ist es wichtig, die Ausgaben diszipliniert zu kanalisieren und sicherzustellen, dass sie in die richtigen Bereiche fließen. Eine konsequente Prozesskostenanalyse und ein effektives Performance-Management können hierbei hilfreiche Tools sein, um die Kosteneffizienz zu steigern. Eine Scorecard beispielsweise ist ein unverzichtbares Instrument zur Messung, Bewertung und Optimierung der Leistung des eigenen Unternehmens. Sie ermöglicht es Manager:innen, sich einen Überblick über die Performance des Teams zu verschaffen und fundierte Entscheidungen zur Leistungsverbesserung zu treffen. Aber auch für Mitarbeiter:innen können Performance Scorecards als Fahrplan zum Erfolg dienen, da sie ihnen dabei helfen, ihre Leistungen und Fortschritte im Vergleich zu gesetzten Zielen und Standards zu messen und an diese anzugleichen. 

Quo vadis Start-up-Szene?  

Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld gestaltet sich der Abschluss von Folgefinanzierungsrunden zu attraktiven Konditionen weiterhin schwierig. In dieser Situation kann eine Bridge Finanzierungsrunde eine sinnvolle Option sein. Mit einer Bridge Finanzierung wird der Zeitraum bis zur nächsten “richtigen” Finanzierungsrunde überbrückt. Sie wird in der Regel von den Bestandsinvestoren bereitgestellt und erfolgt in der Regel in Form eines Gesellschafter- oder Wandeldarlehens. Alternativ kann eine Zwischenfinanzierung auch über Kredite in Form von Venture Debt erfolgen. 

Eine Finanzierungsrunde in wirtschaftlich unbeständigen Zeiten wie diesen birgt allerdings gewisse Risiken. Gerade aktuell ist zu beobachten, dass neue Maßstäbe für eine Bewertung gesetzt werden. Ging es vormals primär um Wachstumsprognosen, ist das Stichwort heute Profitabilität. Aktuell ist vermehrt zu beobachten, dass Start-ups Finanzierungsrunden mit einem Bewertungsabschlag zur vorherigen Finanzierungsrunde durchführen.  Bei diesem Szenario spricht man von einer Down Round. Down Rounds sind insofern ein Risiko, als dass sie von Investor:innen leicht als Indikator für Schwäche im Business Modell  interpretiert werden und so für Zurückhaltung in der nächsten Finanzierungsrunde sorgen.

Die Prognosen für 2024 geben jedoch Hoffnung. So schätzt der International Monetary Fund für Deutschland im nächsten Jahr ein Wachstum von 1,3 %. Entsprechend sieht auch die Finanzierungslage für Start-ups zukünftig wieder besser aus. Dennoch ist es wichtig, nicht überoptimistisch zu planen und die Kosten im Blick zu behalten sowie notwendige Anpassungen im Unternehmen vorzunehmen, um eine nachhaltige finanzielle Basis zu schaffen. Durch eine solide finanzielle Planung und eine realistische Einschätzung der eigenen Ressourcen können Start-ups langfristig wirtschaftliche Stabilität erreichen.

Über den Autor


Willi Ruopp ist CEO von CNC24.

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#Gastbeitrag – Umsatz allein reicht nicht aus, um als Startup erfolgreich zu sein

Das Unternehmenswachstum von Startups wird häufig anhand eines Kriteriums – dem Umsatz – bewertet. Und so wichtig Umsatzzahlen für Unternehmen in ihrer frühen Entwicklungsphase auch sind, ist es zwingend notwendig, auch weitere Kennzahlen mit einzubeziehen: Die Zufriedenheit und Bindung – sowohl von Mitarbeiter:innen als auch von Kund:innen. Denn Talente zu halten und Kunden zu binden zahlt neben den reinen Umsatzzahlen genauso auf den Wert eines Unternehmens ein und ist für Gründer:innen, Investor:innen und Unternehmer:innen somit von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, festzustellen, ob ein Unternehmen tatsächlich auf gesunde und nachhaltige Weise wächst.

Unabhängig von Art und Branche eines Unternehmens: Cash ist und bleibt zweifellos King. Denn ohne ausreichende Liquidität können weder Rechnungen bezahlt noch Mitarbeiter:innen entlohnt werden. Daher müssen CEOs und CFOs – insbesondere von Unternehmen in Wachstumsphasen – auf Kennzahlen wie die Cash-Burn-Rate (Geschwindigkeit, mit der die finanziellen Mittel aufgebraucht werden), Run-Rate (Zeitraum, für den die finanziellen Mittel mit der aktuellen Cash-Burn-Rate ausreichen) und Cash on Hand (Zahlungsmittel) achten.

Für Unternehmen im Saas-Bereich ist es zusätzlich wichtig, die Annual und Monthly Recurring Revenue als Kennzahlen heranzuziehen. Diese helfen Unternehmen dabei, den Anteil ihres wiederkehrenden Umsatzes zu ermitteln. Um den Trend und die Entwicklung eines Unternehmens zu analysieren, ist außerdem das Tracking von Wachstum und Kundenabwanderung notwendig. Dabei sollten Unternehmen identifizieren, woher ihr Umsatz stammt, z.B. aus welchem Vertriebskanal oder Land, und wie genau sich dieser zusammensetzt, bspw. aus Einzelprojekten oder langfristigen Verträgen, um daraus letztendlich Strategien abzuleiten.

Wachstum durch Kundenbindung

Eine weitere bedeutende Kennzahl bei der Bewertung des Unternehmenswachstums von Startups ist die Kundenbindung. Daher spielen die Churn Rate (Kundenabwanderungsrate) und die Net Revenue Retention (Wachstum des wiederkehrenden Umsatzes eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum) eine zentrale Rolle für Unternehmen, die nachhaltig wachsen wollen. Denn die Bindung von Bestandskund:innen ist in der Regel weitaus kostengünstiger und schneller als die Neukundengewinnung – und das ist insbesondere für junge Unternehmen mit begrenzten Ressourcen entscheidend. Eine Net Revenue Retention über 100 bedeutet, dass der Umsatz durch Neukund:innen die Verluste aufgrund von Kündigungen übersteigt, wodurch ein nachhaltiges Wachstum gewährleistet werden kann.

Zudem sollten Unternehmen niemals nur von einzelnen Kund:innen abhängig sein. Deshalb ist es wichtig, die Anzahl seiner Kund:innen und die Umsatzverteilung zu kennen – auch im Hinblick auf die Branche. Und auch wenn eine breite Kundenbasis und eine Diversifizierung des Umsatzes die Grundlage für langfristige Stabilität bilden, braucht es mehr, um diese beizubehalten: Das richtige Verhältnis von Akquisekosten und Umsatz, den Kund:innen generieren.

Wie teuer sind Neukund:innen?

Um zu überprüfen, ob die Kundenakquise-Kosten auch wieder in Form von Umsatz in das Unternehmen zurückfließen, kann die Berechnung der Customer Lifetime Value/Customer Acquisition Cost Ratio herangezogen werden. Diese misst die Relation zwischen dem Wert eines Kunden während seiner gesamten Kundenbeziehung für ein Unternehmen und den Kosten für dessen Akquirierung. Anschließend gilt es, die wertvollsten Kund:innen mithilfe gezielter Maßnahmen zu binden, um das Unternehmenswachstum nachhaltig voranzutreiben. Neben den Kund:innen bietet jedoch auch eine weitere – meist jedoch sehr unterschätzte – Personengruppe Kennzahlen, die auf den Erfolg von Startups einzahlen: Die eigenen Mitarbeiter:innen.

Mit Personal den Unternehmenswert steigern

Um innovative Ideen umzusetzen und Wettbewerbsvorteile zu erlangen, sind vor allem junge Unternehmen auf engagierte und qualifizierte Mitarbeiter:innen angewiesen. Demnach sollten eine starke Mitarbeiterbindung und hohe Zufriedenheit der Angestellten stets Priorität haben – denn beides hilft, talentierte Fachkräfte heranzuziehen und diese langfristig im Unternehmen zu halten. Zudem wirkt sich Mitarbeiterzufriedenheit positiv auf die Produktivität und Leistung aus und trägt somit direkt zum Unternehmenswachstum bei.

Auch aufwendige Fluktuationskosten können Unternehmen dadurch reduzieren oder gar vermeiden, da Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit das Risiko von Mitarbeiterabgängen und damit verbundene Kosten für Recruiting sowie Einarbeitung verringern. Eine langfristige Bindung an das Unternehmen bedeutet gleichzeitig, das vorhandene Know-How zu halten. Und das zahlt wiederum maßgeblich auf den Wert von Startups ein.

Ein Fazit: Wachstum misst sich nicht an nur einer Kennzahl

Fest steht nach wie vor: Umsatz ist die Grundlage und Voraussetzung für das Wachstum von Unternehmen in der frühen Entwicklungsphase. Um jedoch langfristig erfolgreich zu bleiben, müssen Startups genauso viel Wert auf die Bindung und Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen und Kund:innen legen – nur dann können sie ihren Erfolg auch langfristig sichern.

Über die Autorin


Lydia Kothmeier ist VP of Operations bei Storyblok. Mit Hintergrund- und Fachwissen aus M&A, Financial Planning & Analysis, People Management sowie Erfahrung als Business Consultant und als Prokuristin, kann Lydia heute umso mehr Kenntnisse in ihrer Tätigkeit anwenden.

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#Gastbeitrag – Flexibilität im Job: Darauf sollten Firmen achten

Flexibilität im Job wird zunehmend wichtiger. Doch was versteht man darunter überhaupt? Für manche bedeutet Flexibilität die freie Wahl von Arbeitsort und -zeit, für andere wiederum ist sie der Trend des Flex-Commuting. Das Thema ist vielseitig; es stellt sich die Frage nach den Auswirkungen, die das Gewähren von größtmöglicher Freiheit im Job auf ein Unternehmen hat. 

Klingen Begriffe wie Flex-Desk, Flex-Pay und Flex-Commuting nur attraktiv und fortschrittlich, führen aber letztendlich zu mehr Chaos statt Nutzen? Patrick Löffler, CEO und Co-Gründer des Fintech-Unternehmens givve, das Benefits für Mitarbeitende anbietet, geht dieser Frage auf den Grund.

Flexible Arbeitszeit: Sie ist häufig das Erste, was den Menschen in den Sinn kommt, wenn sie an Flexibilität am Arbeitsplatz denken. Viele Unternehmen setzen sie bereits um. Wichtig hierbei: eine gewisse Kernarbeitszeit festzulegen, in der die Kolleg:innen wissen, wann sie erreichbar sind. Regelmäßige Meetings und Calls können zudem eine Struktur bieten und den persönlichen Austausch fördern.

Wahl des Arbeitsortes: Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, ist in vielen Firmen bereits gegeben. Die Pandemie der letzten Jahre hat diese Entwicklung beschleunigt, sodass Homeoffice für viele potenzielle Arbeitnehmende mittlerweile zum Standard gehört. Ein Mix aus Büro, Homeoffice und Co-Working-Spaces kann attraktiv sein, denn unterschiedliche Arbeitsumgebungen können die Kreativität fördern und informelle Begegnungen in solchen Räumen bringen oftmals neue Ideen hervor. Wer es möglich machen kann, sollte seinen Mitarbeitenden erlauben, flexibel zwischen verschiedenen Arbeitsorten zu wählen. 

Desk-Sharing: Durch die flexible Zuteilung der vorhandenen Arbeitsplätze innerhalb eines Unternehmens wird nachweislich die Kreativität gefördert. Wie bei der Wahl des Arbeitsortes erhalten die Mitarbeitenden durch unterschiedliche Arbeitsplätze kontinuierlich neue Perspektiven, dadurch, dass sie neben verschiedenen Kolleg:innen sitzen. Dies kann sowohl räumlich als auch bei der Ideenfindung und Co. zu neuen Impulsen führen. Desk-Sharing kann die Gleichheit unter den Mitarbeitenden fördern, denn: Auch Menschen unterschiedlicher Hierarchieebenen haben die Möglichkeit, nebeneinander zu sitzen. Ein nachteiliger Effekt ist der Verlust der Privatsphäre, dadurch, dass es eben keinen festen Sitzplatz mehr gibt. Wichtig bei der Umsetzung ist eine Desk-Sharing-Policy mit klaren Regeln für alle Angestellten.

Flex-Pay: Auch als Earned Wage Access (EWA) bekannt, ermöglicht es Unternehmen, den Mitarbeitenden einen On-Demand-Zugriff auf bereits verdientes Gehalt zu gewähren. Dies hilft dabei, liquide zu bleiben, wenn normalerweise kein Geld mehr zur Verfügung steht. Flex-Pay kann ein toller Benefit sowohl für Angestellte als auch für Unternehmen sein, da viele, insbesondere diejenigen mit niedrigem Einkommen, am Monatsende kein Geld mehr zur Verfügung haben, was wiederum finanziellen Stress auslöst. Dieser Stress kann die Produktivität beeinträchtigen und die Bindung der Mitarbeitenden ans Unternehmen verringern. Ihn zu minimieren hat somit auch für Arbeitgebende große Vorteile.

Flex-Commuting: Die Mobilität ändert sich zunehmend, insbesondere aufgrund flexibler Arbeitsmodelle. Immer weniger Menschen wünschen sich einen Dienstwagen, stattdessen suchen sie nach Alternativen zum Autofahren. Unternehmen können mittels Mobilitätsbudget dazu beitragen, ihre Angestellten zu unterstützen. Das Mobilitätsbudget fördert die Nachhaltigkeit im Verkehrssektor und zeigt: “Mir als Unternehmen ist die Mobilitätswende wichtig.”

Frei wählbare Benefits: Steuerfreie Sachbezüge in Form von Produkten, Dienstleistungen oder Gutscheinen, über deren Zweck die Mitarbeitenden selbst entscheiden, stärken die Work-Life-Balance und tragen letztlich zur Gesundheit der Mitarbeitenden bei. Für Arbeitgebende sind diese Boni zudem steuerfrei. Flexible Benefits fördern die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen und unterstreichen, dass die individuellen Bedürfnisse der Angestellten wichtig sind.

Strukturiere Flexibilität führt zu mehr Produktivität und Wohlbefinden

Flexibilität am Arbeitsplatz ist grundsätzlich positiv, da sie Freiheit und weniger Druck bedeutet. Dies wirkt sich auf das Arbeitsklima und die Gesundheit der Mitarbeitenden aus. Natürlich können nicht alle Unternehmen die gleiche Art von Flexibilität bieten, da bestimmte Berufe Anwesenheit zu bestimmten Zeiten erfordern. 

Dennoch gibt es für jedes Unternehmen Möglichkeiten, individuelle Angebote zu schaffen, die die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern, die Arbeitsbelastung verringern und somit zum Wohlbefinden beitragen. 

Bei aller Freiheit ist es ratsam und wichtig, bei der Implementierung von Flexibilität klare Regeln zu formulieren. Gut durchdachte Flexibilitätsangebote sind wertvolle Benefits, über die sich alle Mitarbeitenden freuen und die auch dem Unternehmen zu Gute kommen. 

Über den Autor


Patrick Löffler ist CEO und Mitgründer von givve, einem Unternehmen, das Produkte für den steuerfreien Sachbezug entwickelt und vertreibt. Mit den digitalen Lösungen givve Card und givve Lunch will Löffler seinen Teil zur Gesundheit der Mitarbeitenden und der Bindung neuer Talente an Unternehmen beitragen. Er selbst achtet auf eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung, ehrliche und bedürfnisorientierte Kommunikation und darüber hinaus findet Löffler Ausgleich beim Sport und Meditieren.

#Gastbeitrag – Die 5 größten Fehler bei der Domain-Wahl

Cadabra.com hätte Unternehmer-Legende Jeff Bezos den heutigen Weltkonzern Amazon bei Gründung beinahe genannt. Sein damaliger Anwalt konnte das gerade noch verhindern, weil er fälschlicherweise „Cadaver“ verstanden hatte, was den Gründer zum Umdenken brachte. Eine schlagkräftige Domain ist bei der Unternehmensgründung von zentraler Bedeutung. Dass dabei einiges schiefgehen kann, zeigt dieses Beispiel. Einmal falsch gewählt, lässt sich eine schwache oder missverständliche Domain später nur mit viel Aufwand korrigieren. Worauf Startups bei der Domain-Wahl achten sollten, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Fehler 1: Unverständliche und schwer zu merkende Domains

Eine gut gewählte Domain lässt möglichst nur eine Schreibweise zu. Weicht die Schreibweise von der intuitiven ab, kann das zu Missverständnissen führen. Zum Beispiel dann, wenn es für ein Wort mehrere „richtige“ Schreibweisen gibt. Nutzer sollten sich eine Domain leicht merken können und sie sollte ohne Buchstabieren problemlos weitergegeben werden können. Die Domain „akld.net“ ist wenig aussagekräftig. Kaum jemand wird sie sich schnell einprägen und dahinter ein Unternehmen für Lichtdesign vermuten. 

Dass selbst unternehmerischen Legenden solche Fehler passieren können, zeigt das eingangs erwähnte Beispiel: Mehr zufällig wurde verhindert, dass Amazon.com fast Cadabra.com geworden wäre, inspiriert von “Abracadabra”. Der damals eher ungeplante Domain-Check durch Bezos’ Anwalt ist auch heute noch eine gute Methode, neue Domains auf ihre Alltagstauglichkeit zu überprüfen: Dazu die gewählte Domain an ein paar Bekannte als Sprachnachricht schicken und per WhatsApp oder Mail zurückschicken lassen. Gelingt das fehlerfrei, ist das ein guter Indikator für die Alltagstauglichkeit.

Natürlich gibt es Ausnahmen und auf den ersten Blick unverständliche Domains können funktionieren. Das zeigen die Beispiele der Fotografenseite flickr.com oder des Onlinesupermarkts knuspr.de. Beide Unternehmen haben bewusst eine falsche Schreibweise gewählt, was den Wiedererkennungswert steigern kann.

Fehler 2: Verwirrende Sonderzeichen, Zahlen oder Umlaute

Auch die Verwendung von Zahlen sollte wohlüberlegt sein. Die Zahl 24 ist als Anhängsel eines Domain-Namens geläufig und signalisiert Erreichbarkeit rund um die Uhr. Bekannte Beispiele sind check24.de oder immoscout24.de. 

Schwieriger wird es, wenn „g“ und „8“ („eight“) „great“ ergeben oder „4“ und „u“, als Synonym für „for“ und „you“ stehen sollen. Nicht jeder wird auf Anhieb eine Domain wie „g8jobs4u.com“ (lies: greatjobsforyou) verstehen. 

Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel: Ganz sicher gilt das für die beliebte Webseite 99designs.com. Bei richtig guten Ideen darf also auch gegen die hier aufgestellten Regeln verstoßen werden!

Fehler 3: Kulturelle Unterschiede

Kulturelle Unterschiede können bei der Namensgebung für Verwirrung sorgen. Da gilt für Domains das gleiche wie für Produktnamen: Der japanische Autobauer Honda tappte mit seinem Kleinwagen “Fit” in diese Falle: In Europa sollte das Modell eigentlich unter dem Namen „Fitta“ verkauft werden. Bis ein Honda-Mitarbeiter kurz vor dem Europa-Launch erfuhr, dass das „Fitta“ in Dänemark, Norwegen und Schweden für das weibliche Genital steht. Das Modell wurde gerade noch rechtzeitig umbenannt und rollt nun als Honda „Jazz“ über europäische Straßen!

Fehler 4: Die Bedeutung des Bindestrichs

Viele .de-Domains haben einen Bindestrich im Namen, international ist dieser aber kaum verbreitet. Das sollten Gründer bedenken, die über den deutschsprachigen Raum hinaus aktiv werden wollen. Am besten gleich beide Versionen registrieren und den Traffic auf eine der Domains umleiten (zum Beispiel von uniteddomains.de auf united-domains.de). 

Es gibt Domain-Schreibweisen, die missverständlich sind – im deutschsprachigen Raum, aber auch in fremdsprachigen Märkten. Ein Bindestrich an der richtigen Stelle in der Domain sorgt für mehr Klarheit und hilft, falsche Interpretationen zu vermeiden. Ein fiktives Beispiel: Urinsekt.de vs. ur-insekt.de.

Fehler 5: Mangelnde rechtliche Absicherung und Abgrenzung zum Wettbewerb

Bekannte Markennamen sollten nicht in Startup-Domains enthalten sein. Konzerne gehen meist rigoros gegen Markenrechtsverletzungen vor. 

Auch aus Wettbewerbsgründen sollte eine neue Domain einer Konkurrenz-Domain nicht zu ähnlich sein. Die mangelnde Abgrenzung kann dem Konkurrenten bei der Websuche sogar unfreiwillig Zusatz-Traffic bringen. 

Wer diese Probleme vermeiden will, sollte vorher gründlich recherchieren und sich im Zweifel von einem Profi beraten lassen. Für deutsche Marken und Unternehmen kann das Recherche-Tool der DPMA nützlich sein, mit dem sich Namensähnlichkeiten vermeiden lassen. 

Domain-Hacks als Alternative

Wenn die Wunsch-Domain .com oder .de nicht mehr zu haben ist, können Domain-Hacks gute Alternativen liefern. Beim Domain-Hack ist die Top-Level-Domain mehr als nur generisches Anhängsel – sie wird zum Bestandteil des verwendeten Begriffs.

Das vermutlich erste Beispiel war die Domain inter.net, die am 23. November 1992 eingetragen wurde. Viele weitere Domain-Hacks folgten: Google registrierte die Weiterleitungsdomain goo.gl (Länderendung von Grönland), Youtube die Domain youtu.be (Länderendung von Belgien) oder der Domain-Shortener Bitly die Domain bit.ly (Länderendung von Libyen). Auch für Hauptdomains gibt es heute viele gute Domain-Hack-Beispiele: Passend zum Namen hat sich der Londoner Online-Musikdienst die gleichlautende Domain last.fm gesichert, ma.de steht für ein Festival in Brooklyn. 

Zusatzinspiration durch Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz hält zunehmend in unseren Alltag Einzug. Sie kann auch bei der Suche nach der perfekten Domain als Inspiration dienen. Während die klassische Domain-Suche ausschließlich prüft, ob eine bestimmte Domain noch frei ist, liefert die KI-Suche verschiedene Vorschläge, die zum eigenen Projekt passen. Ein paar Stichworte genügen, um das Startup zu beschreiben. Ein Beispiel: Bei Eingabe „Internationale Startup Beratung. Erzeuge 10 innovative und einprägsame Domains“, liefert KI-Suche unter anderem folgende Vorschläge: founderfuel.biz, venturervalley.co, growthgenie.top, growthgears.top, venturevortex.net, startsmartly.org oder startupsynergy.org. Natürlich schlägt die KI nur Domains vor, die aktuell noch verfügbar sind.

Eine KI-Suche basierend auf der ChatGPT-Technologie wird in Deutschland derzeit ausschließlich von united-domains angeboten. Am besten selbst ausprobieren

Über den Autor:


Maximilian Burianek ist seit 2020 CEO der united-domains AG und hat 15 Jahre Erfahrung als Strategieberater und Manager in Technologieunternehmen, bei The Boston Consulting Group und bei Munich Re. Vor seinem Eintritt bei united-domains leitete er als Senior Category Leader die Bereiche Movies sowie Books & Kindle bei Amazon Deutschland. Er hat seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur an der Technischen Universität München und ETH Zürich erworben und hält einen Master of Arts in Marketing der Universität St. Gallen. 

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#Gastbeitrag – SEO-Basics für Startups: Die ersten Schritte für Gründer:innen

#Gastbeitrag

Der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen SEO-Strategie besteht darin, eine gründliche Keyword-Recherche durchzuführen. Neugründer sollten ihre Zielgruppe analysieren und herausfinden, nach welchen Keywords sie suchen könnten. Ein Gastbeitrag von Julian Schönfelder.

SEO-Basics für Startups: Die ersten Schritte für Gründer:innen

Freitag, 4. August 2023VonTeam

In der heutigen digitalen Welt ist die Sichtbarkeit im Internet für Startups von entscheidender Bedeutung. So können sie organisch und nachhaltig potenzielle Kunden anziehen. Eine effektive Möglichkeit für eine bessere Online-Sichtbarkeit liegt darin, die SEO-Grundlagen zu verstehen und anzuwenden. SEO steht für „Search Engine Optimization” und umfasst eine Reihe von Maßnahmen für mehr Sichtbarkeit im Web. Dank SEO kann eine Website höher ranken, also weiter oben in den Suchergebnissen erscheinen. In diesem Artikel werden wir die SEO-Basics für Startups beleuchten und die ersten Schritte für Neugründer erläutern.

Diese SEO-Basics sollten Startups beachten:

  • Keyword-Recherche
  • Hochwertiger Content
  • Technische Webseitenoptimierung
  • Backlinks 
  • Lokales SEO
  • Analyse Tools richtig einsetzen

So findet man gute Keywords:

Der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen SEO-Strategie besteht darin, eine gründliche Keyword-Recherche durchzuführen. Keywords sind die Suchbegriffe, die Benutzer in Suchmaschinen eingeben, um nach relevanten Informationen zu suchen. Neugründer sollten ihre Zielgruppe analysieren und herausfinden, nach welchen Keywords sie suchen könnten. Es gibt verschiedene kostenpflichtige, aber auch kostenlose Tools von Ahrefs und Seobility oder auch ChatGPT, die bei der Keyword-Recherche helfen können. Diese Tools liefern Informationen über das Suchvolumen und den Wettbewerb und können bereits einen guten Überblick verschaffen.

Google interessiert sich für wertvollen Content

Nach der Keyword-Recherche ist es wichtig, hochwertigen und einzigartigen Content zu erstellen, der auf diese Keywords abzielt. Startups sollten informative Artikel, Blogbeiträge oder Produktbeschreibungen verfassen, die sowohl für Benutzer als auch für Suchmaschinen attraktiv sind. Denn auch Suchmaschinen, wie Google, möchten dem Nutzer weiterhelfen und empfehlen Content, der am besten die Suchanfrage zufriedenstellen kann. Der Inhalt sollte gut strukturiert sein und relevante Informationen liefern, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Es ist auch ratsam, regelmäßig neuen Content zu veröffentlichen, um die Website aktuell zu halten. 

Die Optimierung der Website

Ein weiterer Aspekt der SEO-Basics ist die technische Optimierung der Website. Gerade ein neues Unternehmen sollte dafür sorgen, dass ihre Website suchmaschinenfreundlich ist und von den Crawlern der Suchmaschinen leicht durchsucht werden kann. Dazu gehören die Optimierung der Ladezeit, die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und die Einrichtung einer klaren Seitenstruktur. Es ist auch ratsam, eine sitemap.xml-Datei zu erstellen und sie in der Google Search Console einzureichen. Dadurch können Suchmaschinen leichter auf alle wichtigen Informationen einer Website zugreifen.

Offpage-SEO mit Backlinks

Darüber hinaus sollten Startups ihre Online-Präsenz über den Aufbau von Backlinks stärken. Backlinks sind Links von anderen Websites, die auf Ihre eigene verweisen. Suchmaschinen betrachten Backlinks als Vertrauens-Signal und bewerten Websites mit hochwertigen und relevanten Backlinks in der Regel höher. Diese Backlinks kann man durch Gastbeiträge auf anderen Blogs, Kooperationen mit relevanten Unternehmen oder durch die Teilnahme an Branchenverzeichnissen aufbauen. Es ist wichtig, dass die Backlinks organisch und von vertrauenswürdigen Quellen stammen. Minderwertige oder spammy Backlinks können sonst die Website negativ beeinflussen.

Lokales SEO

Neben diesen grundlegenden Maßnahmen sollten Startups auch die Bedeutung von lokaler SEO nicht unterschätzen. Das macht Sinn, wenn ein Startup eine physische Präsenz hat oder seine Dienstleistungen lokal anbietet.  Dies beinhaltet die Registrierung bei Google My Business, um auf Google Maps und in lokalen Suchergebnissen angezeigt zu werden. Startups sollten sicherstellen, dass ihre Adresse, Telefonnummer und Öffnungszeiten korrekt angegeben sind. Außerdem können sie Kundenbewertungen sammeln und auf lokale Verzeichnisse und Brancheneinträge zugreifen. All diese Faktoren erhöhen die Sichtbarkeit in der lokalen Community und darüber hinaus.

Warum braucht man eine SEO-Analyse?

Der letzte wichtige Punkt der SEO-Basics ist die Analyse und Überwachung aller Ergebnisse. Startups sollten regelmäßig ihre SEO-Metriken wie organischen Traffic, Seitenaufrufe und Conversions überwachen. Dies kann mithilfe von Analysetools wie Google Analytics oder Ahrefs erfolgen. Auch die SEO-Strategie der Konkurrenz kann so im Auge behalten werden. Durch die Analyse aller Daten kann man feststellen, welche Maßnahmen erfolgreich sind und welche Bereiche Verbesserungspotenzial haben. Basierend auf diesen Erkenntnissen können sie ihre SEO-Strategie weiter optimieren und ihre Online-Präsenz kontinuierlich verbessern.

Über den Autor


Julian Schönfelder, Eigentümer und Gründer der SEO-Agentur webjuice mit Sitz in Berlin, hat sich auf die Unterstützung von Startups spezialisiert. Seine Agentur bietet eine individuelle Betreuung und Beratung in allen SEO-Bereichen an, um Startups dabei zu helfen, die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung zu verstehen und effektive Strategien umzusetzen. Durch seine Expertise hilft er jungen Unternehmen dabei, ihre Online-Sichtbarkeit zu steigern und ihre Geschäftsziele zu erreichen.

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