Kurz erklärt – Das Business Model Canvas

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Was Ihnen das Wissen um das Business Model Canvas bringt

Flexibel, visuell ansprechend, transparent, einfach verständlich und übersichtlich: Das Business Model Canvas ist ideal zum Brainstorming (neuer) Geschäftsmodelle. Wenn Sie möchten, können Sie aus dem Business Modell Canvas Ihren Business Plan erstellen, da es als ideale Grundlage hierfür dient. Lesen Sie hier, was genau das BMC ist und wie Sie es anwenden können.

Was ist das Business Model Canvas?

Das Business Model Canvas wurde im Jahr 2004 von Alexander Osterwalder entwickelt und gewinnt seitdem stetig an Beliebtheit auf der ganzen Welt. Anhand des Business Model Canvas, oder auch kurz BMC, lassen sich Geschäftsmodelle bildlich darstellen und erklären. Gerade für Start Ups lässt sich durch die Visualisierung testen, ob die Idee sinnvoll ist und überhaupt profitabel sein kann. Häufig wird es zur Ergänzung des Business Plans verwendet, kann diesen, will man einen modernen Ansatz, aber auch komplett ersetzen. In der Lean Start Up Philosophie ist das BMC ein ganz wesentliches Element.

Nicht nur eine gute Idee, auch ein gutes Geschäftsmodell sind Voraussetzung für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.

Alle wesentlichen Stellschrauben eines gut funktionierenden Geschäftsmodells werden mit dem Business Model Canvas grafisch und kompakt auf ein Blatt gebracht. Durch das vorgegebene Schema schafft es Vergleichbarkeit und ermöglicht so, Varianten eines Geschäftsmodells gegeneinander zu testen, wie auch bestehende Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und Innovationen voranzutreiben. Auch Schwachstellen werden aufgedeckt, wenn Sie sich das BMC zu Herzen nehmen.

Alle 9 Elemente im Business Model Canvas

Das Business Modell Canvas besteht aus 9 Feldern. Hier erklären wir Ihnen die verschiedenen Elemente.

  • Customer Segments

Hier ist Ihre Zielgruppe zu beschreiben. Haben Sie noch keine Zielgruppe definiert, können Sie Marktsegmente, denen das Produkt oder der Service besonders helfen würde oder Personas hier aufführen. Das kann eine ganz kleine Nische oder eine breite Zielgruppe sein. Wichtig jedoch ist, dass sie in jedem Fall zu den Value Propositions passt.

  • Value Propositions

Welchen Mehrwert bieten Sie Ihrer Zielgruppe oder welche Probleme Ihrer Zielgruppe lösen Sie? Hier wird genau beschrieben, welche Bedürfnisse der Kunden Sie erfüllen. Dieses Feld kann auch Nutzerversprechen genannt werden. Hier kommen verschiedene Adjektive ins Spiel, die dieses Versprechen erfüllen. Ist das Produkt oder die Dienstleistung neuer, besser, schöner designt, individueller, …?

  • Channels

Channels sind die Vertriebskanäle Ihres Unternehmens. Auf welchen Wegen die Interaktion mit den Kunden von der ersten Berührung mit Ihrer Marke bis zu Kundenbindungsmaßnahmen nach dem Kauf stattfindet, wird hier beschrieben. Auch die Customer Journey, also wie und wann die Kundensegmente mit den jeweiligen Kanälen in Berührung kommen, sollte hier berücksichtigt werden.

  • Customer Relationships

Welche Art von Kundenbeziehung Ihre Zielgruppe erwartet, wird in diesem Element festgehalten. Gut ist auch, hier die groben Kosten für diese Maßnahmen aufzuführen und wie die Maßnahmen in die Geschäftsprozesse integriert werden. Als Inspiration können Sie sich z.B. anschauen, ob Ihre Kunden sich persönliche Beratung, Selbstbedienung, automatisierte Services oder eine Community wünschen.

  • Revenue Streams

In diesem Element schauen Sie sich an, wie viel und für was genau Ihre Kunden bereit sind zu zahlen. Auch die bevorzugten Zahlungswege und die Anteile von einzelnen Einkommensströmen am Gesamteinkommen sollten hier detailliert dargestellt werden. Zusammengefasst zeigen die Einkommensquellen, wie Ihr Unternehmen Geld verdient.

  • Key Resources

Mit dem Feld der Schlüsselressourcen wechseln wir von der Kunden- zur Unternehmensseite. Welche Ressourcen werden zur Erfüllung des Werteversprechens benötigt? Auch die nötigen Ressourcen für die Kundenbeziehungen, Distributionskanäle und die Einkommensströme sollten erwähnt werden. Die Ressourcen können finanzieller, materieller, intellektueller oder humaner Natur sein.

  • Key Activities

Hier sind die nötigen Schlüsselaktivitäten zum Erreichen des Werteversprechens aufgelistet. Welche Aktivitäten sind am wichtigsten und ergeben sich aus den Feldern „Channels“, „Customer Relationships“, „Value Propositions“ und „Revenue Streams“? Das können Produktionsaktivitäten, Networking und Vernetzung oder Aktivitäten zur Problemlösung sein.

  • Key Partnerships

Hier werden alle wichtigen Lieferanten, Partner und Dienstleister aufgeführt, die unverzichtbar für die Bereitstellung der Kanäle, für die Umsetzung der Schlüsselaktivitäten und des Werteversprechens sind. Was sind die Beweggründe für die Schlüsselpartnerschaften und was motiviert die Partner, Sie langfristig zu unterstützen? Wie können Sie Risiken und Unsicherheit wie z.B. Lieferverzögerungen minimieren und das Beste aus diesen Partnerschaften herausholen?

  • Cost Structure

In diesem Feld wird genau angeschaut, welche Schlüsselaktivitäten und Schlüsselressourcen wie viel kosten. Welche Kosten sind für das Geschäftsmodell unverzichtbar und was kostet am meisten? Die Kostenstruktur ist das Gegenelement zu den Einkommensströmen. Fixkosten, variable Kosten und die Skalen- und Verbundeffekte sollten hier unbedingt berücksichtigt werden.

Wie wird das Business Model Canvas angewendet?

Das Schöne am Business Model Canvas ist die kinderleichte Anwendung. Sie brauchen kaum Material außer einem großen Blatt Papier oder einem Flipchart und Post Its und Sie benötigen so gut wie keine Vorbereitungszeit. Sie können das Business Model Canvas als PDF herunterladen und ausdrucken oder es selbst aufzeichnen. Dann können Sie auch schon loslegen. Am besten befüllen Sie die einzelnen Felder mit Post Its, so können Sie leichter Änderungen vornehmen, Post Its jederzeit austauschen oder wieder wegnehmen. Natürlich lässt es sich auch digital ausfüllen und kann so auch von Remote Teams gemeinsam bearbeitet werden.

Fangen Sie am besten mit dem Feld „Customer Segments“ auf der Kundenseite des Business Model Canvas an, da das Geschäftsmodell anhand dieser Zielgruppe entwickelt werden sollte. Sie können für die jeweiligen Kundensegmente oder Personas unterschiedliche Farben verwenden, um im weiteren Verlauf die Zugehörigkeit zu den jeweiligen Kundensegmenten oder Personas klar zu machen. Danach machen Sie mit den „Value Propositions“ weiter. Die Werteversprechen sollten perfekt auf die Kundensegmente abgestimmt sein. Als Nächstes können Sie sich die „Channels“ vornehmen. Hier listen Sie alle Kommunikations- und Vertriebskanäle auf, über die Sie das Werteversprechen liefern. Skizzieren Sie hier auch die customer journey! Idealerweise ordnen Sie die verschiedenen Inhalte in den einzelnen Feldern jeweils nach Priorität. Jetzt geht es zum Schluss der Kundensite mit den „Revenue Streams“ weiter, das Element ist die Verbindung von der Kunden- und der Unternehmensseite des Business Model Canvas. Hier führen Sie Ihre Preisstrategien und die gewünschte Form der Einnahmen auf.

Auf der Unternehmensseite des Business Model Canvas fahren Sie mit den „Key Ressources“ fort. Führen Sie alle benötigten Ressourcen und Infrastuktur auf, die Sie für die Umsetzung des Werteversprechens brauchen. Danach listen Sie die „Key Activities“ auf. Alle zentralen Aktivitäten, die Ihnen ermöglichen, die bereits ausgefüllten Elemente umzusetzen, werden hier inkludiert. Als Vorletztes brainstormen Sie Ihre „Key Partners“. Dieses Feld ist eng mit den Schlüsselressourcen und -aktivitäten verknüpft. Lieferanten, die Sie für Ihre Ressourcen brauchen oder Partner, an die Sie Aktivitäten outsourcen, müssen hier erwähnt werden. Zuletzt nehmen Sie sich die Kostenstruktur vor. Dieses Feld können Sie nun relativ einfach ausfüllen, da Sie bereits die entsprechende Vorarbeit geleistet haben und wissen, welche Schlüsselressourcen und -aktivitäten welche Kosten verursachen.

Typischerweise wird in dieser Reihenfolge vorgegangen. Wenn Sie sich allerdings so fühlen, als würde dies nicht zu Ihnen passen, können Sie auch eine beliebige Reihenfolge wählen. Hauptsache, Sie bearbeiten alle Felder.

Fazit

Das Business Model hilft Ihnen kurzfristig wie auch langfristig dabei, den Fokus auf das Wesentliche zu setzen und zu priorisieren, was Ihr Geschäft wirklich voranbringt. Es zeigt, wie Sie noch besser auf Kundenwünsche eingehen können und welche nicht so wichtigen Tätigkeiten Sie outsourcen, minimieren oder gar ganz weglassen können. Sie können Ihre Start Up Idee prüfen oder verschiedene Varianten gegeneinander testen, sowie bestehende Geschäftsprozesse optimieren. Das Business Model Value kann mit dem Value Model Canvas ergänzt werden um den Faktor Unternehmenswerte mit in den Fokus zu setzen.

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