Flexispot hat mir ihren höhenverstellbaren Schreibtisch Flexispot E8 zum Testen zur Verfügung gestellt. Behalten darf ich diesen über den Test hinaus, weswegen dieser Artikel als Werbung gekennzeichnet werden muss. Ich versichere euch aber, dass dieser Test autark von Flexispot entstanden ist und meine persönliche Meinung kompromisslos widerspiegelt.
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Vorteile eines höhenverstellbaren Tisches
Bevor wir einen höhenverstellbaren Tisch unter die Lupe nehmen, sollten wir überprüfen, ob sich eine Anschaffung überhaupt lohnt. Tatsächlich bieten solche Tische diverse Vorteile im Arbeitsalltag. Denn das stundenlange, regungslose Sitzen vor dem Computer ist unvorteilhaft für den menschlichen Körper, der für Bewegung ausgelegt ist. Konkret fährt langes Sitzen den Stoffwechsel herunter, was neben den gesundheitlichen Bedenken, wie ein erhöhtes Diabates-Risiko, auch der Produktivität schadet. Wer viel am Computer sitzt, der sollte versuchen, seine Sitzpositionen zu variieren und regelmäßige Bewegungspausen einzulegen. Ein höhenverstellbarer Tisch kann hierbei behilflich sein.
Meine persönlichen Erfahrungen stimmen mit den Theorien überein. Ich bin der Meinung, dass ich im Stehen mehr Energie habe und meine Arbeit besser erledigen kann. Insbesondere Artikel schreiben oder Audiospuren aufnehmen gehen im Stehen deutlich einfacher von der Hand als im Sitzen. Des Weiteren profitiere ich von der Möglichkeit, während der Arbeit ein paar Schritte zu gehen, sobald ich mich in einer Denkpause befinde. Dagegen benötigt das Aufstehen von einem Bürostuhl deutlich mehr Energie und wird dementsprechend seltener von mir gemacht.
Leichter Aufbau dank guter Anleitung
Der erste Schritt des Aufbaus ist zugleich der schwierigste. Denn das ungefähr 30 Kg schwere Paket muss vom Treppenhaus in die eigene Wohnung getragen werden. Sollte diese sich in einem höheren Stockwerk befinden, wird entweder viel Kraft oder eine unterstützende Person benötigt.
Alle nachfolgenden Schritte sind sehr einfach und dürften von jedem zu bewältigen sein, obwohl der Tisch in Einzelteilen geliefert wird. Allen voran dank der gut strukturierten Anleitung. Unterstützt werden die Montageschritte durch klar erkennbare Illustrationen. Besonders gut finde ich, dass die Schrauben nummeriert sind um Verwechslungen zu vermeiden. Selbst ein Schraubenschlüssel liegt bei.
Der hochwertige Eindruck vom Flexispot E8, der primär durch das schwere Gewicht aller Teile erzeugt wird, wurde bei meinem Testmodell durch einen Makel getrübt. Nämlich ist die Steuerungsbox werkseitig angebracht, was zur Folge hatte, dass sie durch den Transport beschädigt wurde. An einer Seite brach die Halterung ab. Zwar hat dies keine Auswirkung auf die Funktionsweise des Tisches, weil die Kabelführung sowieso als zusätzliche Halterung agiert. Trotzdem ist das ein Makel, der bei so einem hohen Preis einen bitteren Beigeschmack hat. Deswegen möchte ich sowas nicht unerwähnt lassen.
Noch ein Hinweis zur Kabelführung: diese ist nur für die Kabel des Tisches gedacht. Ihr könnt darin somit nicht eure Computer-Kabel verstauen, das würde ein zusätzliches Hilfsmittel benötigen.
Ein weiterer Schritt, der etwas kniffliger ausfallen könnte, ist das Anbringen der Tischplatte. Hierbei habt ihr volle Entscheidungsfreiheit und müsst nicht auf die Modelle von Flexispot setzen. Denn das Gestell besitzt normale Bohrlöcher, mit denen die Montage jeglicher Tischplatten möglich wäre. Hilfreich hierfür ist die flexible Justierung der Rahmenbreite des Gestells. Das ist von 110 bis zu 190 cm möglich, um eine hohe Varietät an Größen abzudecken. Nichtsdestotrotz vereinfachen die offiziellen Tischplatten den Aufbau, dank der Vorbohrungen.
TP1608-Tischplatte von Flexispot
Vollständigkeitshalber hat mir Flexispot eine ihrer Tischplatten zugesandt, nämlich das TP1608-Modell. Dabei handelt es sich um eine Platte in den Maßen 160×80 cm. Mir persönlich ist eine weite Tiefe sehr wichtig, damit ich genügend Platz habe, um meine Tastatur nach vorne zu schieben, sobald ich etwas auf dem Surface schreiben möchte. Außerdem steht die Tischplatte in drei unterschiedlichen Farben zur Verfügung, die sich lediglich durch ihre Folierung unterschieden. Mein Testmodell liegt in Ahorn vor, was ein wenig dunkler ist als ich erwartet hatte.
Nach meinem Empfinden macht die Tischplatte einen hochwertigen Eindruck. Zwar ist es kein echtes Ahorn, doch die makellose Folierung sowie die stabile Dicke von 2,5 Zentimetern sind ordentlich, wodurch die 125 Kg-Traglast womöglich voll ausgenutzt werden können.
Flexispot E8 mit hoher Stabilität
Jedes Mal, wenn ich einen Tisch von Flexispot teste, überrascht mich die hohe Stabilität. Auch der Flexispot E8 macht in dieser Disziplin keine Ausnahme. Im eingefahrenen Zustand, auf ungefähr 70 cm Höhe, ist nur ein minimales Wackeln bei harten Tastaturschlägen zu bemerken. Für einen Tisch, der sich frei wählbar verstellen lässt, ist das eine sehr gute Leistung. Dagegen ist im ausgefahrenen Zustand das wackeln stärker, weil durch die langen Tischbeine die Stabilität sinkt. Trotzdem würde ich die Stabilität weiterhin als gut bezeichnen. Wie sich das am Ende bei euch auswirkt, hängt von euren Monitorständern ab. Während sich mein Hauptmonitor wenig beeindruckt von den Tastenschlägen zeigt, wackelt mein sekundärer Monitor mit schlechtem Standfuß bei 104 cm Tischhöhe.
Bedienelement mit sensitiven Tasten und integriertem USB-Ladestecker
Mit dem beiliegendem Bedienelement lässt sich der Flexispot E8 in der Höhe verstellen. Dieses lässt sich wahlweise auf der rechten oder linken Tischplattenseite anbringen. Weil die Kabellänge ein wenig Flexibilität bei der Positionierung ermöglicht.
Zur Verstellung der Tischhöhe gibt es die hoch und runter Taste. Allerdings ist es recht mühselig, sich die Sitz- sowie Stehhöhe zu merken und den Tisch zu dieser zu bringen. Schließlich lässt er sich auf den Zentimeter genau verstellen. Aus diesem Grund existieren vier Profile als Speicher, die sich eure bevorzugten Einstellungshöhen merken. Eine Belegung der Profile ist durch die M-Taste möglich. Zwei Profiltasten sind sogar mit einem sitzenden und einer stehenden Person gekennzeichnet, was die Nutzerfreundlichkeit erhöht.
Anders als wie bei den vorherigen Modellen, verzichtet Flexispot gänzlich auf durchdrückbare Knöpfe und setzt stattdessen auf sensitive Schaltflächen. In Anbetracht der Tatsache, dass das längere Durchdrücken der Knöpfe beim alten Bedienelement nicht zuverlässig war, ist das eine gute Änderung. Nur reagieren die sensitiven Bereiche nicht nur auf meine Finger, sondern auch auf mein Hosenbein. So kam es nicht selten vor, dass ich den Tisch ausversehen verstellte, als ich im nebenstehenden Regal etwas herausnehmen wollte.
Durch die zufällige Auslöse meines Beins habe ich die Bedienungssperre kennengelernt. Hält man die M-Taste für einige Sekunden gedrückt, wechselt der Flexispot E8 in einen LoC-Modus. In diesem nimmt er keine Angaben entgegen, beispielsweise um als Kindersicherung zu dienen. Sicherlich eine sinnvolle Ergänzung, die man mit dem erneuten gedrückt halten der M-Taste wieder verlassen kann.
Zuletzt noch ein paar Worte zum USB-Anschluss an der Seite des Bedienung. Der Anschluss kann USB-Geräte wie euer Smartphone aufladen. Allerdings ausschließlich mit einem Ampere, was bei heutigen Akkugrößen als langsam betitelt werden kann. Schneller als bei vielen USB-Ports direkt am Computer, aber dennoch eher als Notlösung gedacht statt als Ersatz für ein ordentliches USB-Ladegerät.
Weiche Höhenverstellung… aber nicht immer
Die Traglast der Motoren wird mit 125 Kg angegeben und ich schenke dieser Angabe vollstes Vertrauen. Denn ich nahm mit meinem 70 Kg schweren Körper Platz auf dem Tisch, um mich von der kleinsten Einstellung als Ausgangsposition hochfahren zu lassen. Diese Aufgabe erledigte der Tisch problemlos. Da könnte man glatt mit dem Gedanken liebäugeln, beim nächsten Glühbirnenwechsel die Leiter in der Ecke liegen zu lassen und stattdessen den Tisch zu nutzen.
Insgesamt geschieht die Höhenverstellung sehr sauber und weich zu einem guten Tempo. Man muss sich keine Gedanken über die Tasse Kaffee auf dem Tisch machen. Es wird nichts über die Tastatur fließen. Das gilt allerdings nur solange die gespeicherten Profile genutzt werden. Nur mit diesen weiß der Tisch exakt, ab welchem Punkt er seine Geschwindigkeit drosseln muss, um einen weichen Halt zu gewährleisten. Entscheidet man sich für eine manuelle Höhe, indem man die Pfeiltaste hoch drückt und mittendrin los lässt, so stoppt der Tisch recht abrupt und lässt alle darauf befindlichen Gegenstände wackeln. Hier benötige es mehr Nachlaufzeit.
Fazit: der Flexispot E8 ein guter Tisch zu einem hohen Preis
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Flexispot E8 ein guter höhenverstellbarer Tisch ist. In den zwei wichtigsten Disziplinen, nämlich der Stabilität und Höhenverstellung, schlägt er sich sehr gut. Wirklich störende Mängel gibt es nicht, nur ein paar kleine Kritikpunkte, die zwar kaum auffallen, aber zu einem so hohen Preis nicht sein müssen. Trotzdem qualifiziert sich der Tisch als zuverlässiger Begleiter im Arbeitsalltag.
Normalerweise verlangt Flexispot für ihren E8 einen stolzen Preis von 499,99€, was ich für zu hoch angesetzt finde. Hierbei handelt es sich um den Preis ausschließlich für das Tischgestell, es liegt keine Tischplatte bei. Leider lässt sich der hohe Preis für solche Tische recht schnell rechtfertigen, durch die nachweislichen Steigerungen in Produktivität und Wohlbefinden.
Immerhin gibt es jetzt zum Black Friday einen Rabattgutschein, wodurch der Tisch auf 349,99€ fällt. Zu diesem Preis kann ich eine Kaufempfehlung aussprechen. Denn ich nutze den Tisch wirklich gerne und bin sehr zufrieden mit ihm, weswegen er auch nach dem Test bei mir Verwendung findet. Hoffentlich erweist er viele Jahre gute Dienste. Leider ist es für mich nicht möglich, die Langlebigkeit in der kurzen Testzeit von drei Monaten auf den Prüfstand zu stellen. Bemerkenswert ist allerdings, dass Flexispot eine Garantiezeit von sieben Jahren bewirbt.