Flacher Staubsauger-Roboter Deebot Ozmo Slim 10 im Test

Mit dem Deebot Ozmo Slim 10 bietet Ecovacs einen 5,7 cm flachen Haushaltsroboter, der zeitgleich saugt und wischt. Ob sich der Kauf für 299 Euro lohnt, verrät der Testbericht von TechStage.

Mit den Dimensionen 2,5 kg im Gewicht und einem Durchmesser von 31 cm zählt der Deebot Ozmo Slim 10 zu den kleinsten und den leichtesten Staubsaugerrobotern. Seine Besonderheit ist die flache Bauhöhe von 5,7 cm. Damit kommt er an schwer zugänglichen Bereiche, er saugt etwa unter der Sofagarnitur oder unter Kommoden.

Der Deebot Ozmo Slim 10 besitzt weder eine D-Form, wie beispielsweise der Kobold VR200 von Vorwerk (Testbericht), noch ist er perfekt rund. Stattdessen ist das rechteckige Gehäuse stark abgerundet. Ist das von Vorteil? Darüber herrscht Uneinigkeit, man streitet sich, ob diese oder jene Form für Ecken besser sei. Der Test zeigt: Selbst ein Deebot Ozmo Slim 10, der weder das eine noch das andere ist, reinigt die vier Ecken unseres Testraums einwandfrei. Möglich machen das zwei an den Seiten angebrachten Bürsten, die den Schmutz von der linken und der rechten Seite in die Mitte kehren. Es spricht also viel mehr für die richtige Technik, statt für die Gehäuseform.

Die Verarbeitung des Deebot Ozmo Slim 10 ist qualitativ gut. Das Gehäuse ist zwar größtenteils aus einfachem Kunststoff hergestellt, doch die Ausführung ist hochwertig. Mit seiner Stoßleiste berührt der Roboter leicht und oft Hindernisse wie Möbel oder streift die Fußleisten. Dennoch bleibt die Hochglanzoptik am Gehäuse unbeschadet, gleiches gilt auch für die Raumausstattung.

Der Deebot Ozmo Slim 10 hat einen Direktsauger verbaut: Schmutz und Staub nimmt er ohne eine Walzbürste auf. Das macht ihn besonders interessant für Haushalte mit Tieren. So verfangen sich keine Haare von Hunden oder Katzen, die der Nutzer entnehmen und selbst entsorgen muss.

Ein Nachteil, der sich durch das Fehlen der Walzbürste im Test zeigte, ist die geringe Reinigungskraft auf Teppichen. Mit den einzelnen Borsten der Walzbürste würde der Roboter tief in das Geflecht des Teppichs eindringen, so bleibt es bei der oberflächlichen Reinigung. Grundsätzlich manövriert der Deebot Ozmo Slim 10 träge auf Teppichen mit grober und langer Struktur. In manchen Situationen tut er sich so schwer, dass er seinen Sauger ausschaltet und stehen bleibt. Oft kommt es auch vor, dass der Ecovacs-Roboter die nächste Möglichkeit sucht, um wieder auf hartem Boden zu saugen. Bei hohen oder unebenen Teppichkanten macht er entweder einen Rückzieher oder schiebt den Fußbodenbelag durch den halben Raum. Letzteres ist oft im Bad mit Badematten oder im Flur mit Läufern beobachtbar. Der offizielle Wert für die Schwellenüberschreitung liegt bei 1,4 cm.

Der Sauger im Deebot Ozmo Slim 10 hat eine Standardleistung von 700 Pa. Aus dem Akku mit einer Nennladung von 2600 mAh kitzelte er so eine Betriebszeit von 90 Minuten heraus, reicht für knapp 108 m2. In der App lässt sich die Saugkraft auf 1000 Pa erhöhen, dann fiel die Akkuleistung im Test auf 75 Minuten, sie reicht für knapp 90 m2 Wohnfläche. Die Ladezeit beträgt 4 h. Im Vergleich zu anderen Staubsauger-Robotern mit durchschnittlich 1500 Pa ist die Saugkraft des Deebot Ozmo Slim 10 etwas wenig. Das ist unter anderem der kleinen und der kompakten Größe geschuldet. Davon betroffen ist auch der Behälter mit 0,3 l – wohingegen der Mittelwert bei der Konkurrenz bei 0,55 l liegt. Je nach Reinigungsgrad und wie voll der Behälter ist, muss man diesen öfter entleeren.

Im Deebot Ozmo Slim 10 hat Ecovacs auf einen HEPA-Schwebstofffilter verzichtet und greift stattdessen auf die Alternative eines Feinstaubfilters mit einem Metall- und Schwammfilter. Er soll Allergien und Asthma in der Luft reduzieren.

Der Deebot Ozmo Slim 10 soll nicht allzu viel Krach machen, bewirbt der Hersteller auf seiner Webseite mit einem Geräuschpegel von 68 dB. Bei einem Abstand von einem Meter bestätigt das Messgerät auch die Angabe, unmittelbar am Gehäuse sind es 71,1 dB.

Trotz der Stoßleiste, der Fallsensoren und der Antikollisionssensoren mittels Infrarot zählt der Deebot Ozmo Slim 10 zu den dummen Staubsauger-Robotern, denn er hat weder eine Kamera noch ein Lasermessgerät. Entsprechend kann er dem Nutzer auch keine Kartendarstellung in der App anbieten oder das Saugen an einem bestimmten Punkt fortsetzen, wenn der Akku einmal leer geht. Der Roboter arbeitet nach dem Chaosprinzip: In der Automatik versucht er seine Bahnen zu ziehen und ändert seine Richtung, wenn ein Hindernis erscheint. Wie ineffizient das manchmal ist, zeigen schmale und kurze Gänge, in denen sich der Roboter durchgehend aufhält, dreht, wendet, macht, tut und durch Zufall nach mehreren Minuten herausfährt. Auch mit bodentiefen Gardinen hat er so seine Schwierigkeiten und verfängt sich darin, bis ihn der Nutzer befreit.

Weil der Deebot Ozmo Slim 10 seine Umgebung nicht sieht, kennt er auch keine verbotenen Zonen. Auch gibt es keine Magnetbänder oder ähnliches für Sperrgebiete. Wenn man nicht möchte, dass er in bestimmten Räumen nicht säubert, muss man die Tür zu machen.

Der Deebot Ozmo Slim 10 lässt sich auf unterschiedlichster Art und Weise bedienen. Die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung mit zwei AAA-Batterien ist eine Möglichkeit. Mit der Fernbedienung manövriert der Nutzer seinen Roboter auch in eine bestimmte Richtung und aktiviert anschließend die Zonenreinigung für eine Fläche von 2 × 3 m. Ein weiterer Ansatz, um die Reinigung zu starten, ist das Drücken des Knopfs auf den Staubsauger-Roboter.

Für die Betriebssysteme Android und Apple iOS gibt es auch eine kostenlose App zum Herunterladen. Sie verbindet den Roboter mit dem heimischen WLAN und koppelt ihn optional auch mit Amazon Alexa oder Google Home. Es genügt ein Satz wie „Alexa, starte die Reinigung mit Deebot“, um die Reinigung zu initialisieren. Für die Integration ins Smart Home brauchen die smarten Lautsprecher den Skill für Alexa respektive die Aktion für Google Assistant. Siri und Apple Homekit sind nicht dabei.

Die Ecovacs-Home-App setzt eine Zwangsregistrierung für die Benutzung voraus. Die App gliedert sich in den drei Bereichen Einstellungen, Steuerung und Mitteilung. Die Bedienung ist selbsterklärend und intuitiv; man macht nichts falsch. In der App stehen die verschiedenen Reinigungsmodi zur Verfügung, neben der Automatik und der unsinnigen Zonenreinigung, weil man einen Bereich selbst nicht auswählen kann, gibt es auch noch die Umriss-Reinigung. Beim Letzteren fährt der Roboter alle Fußleisten und Ecken ab, statt Linien über die Fläche zu ziehen.

In der Applikation lassen sich auch Tage und Uhrzeiten für eine Routinen-Reinigung einplanen. Eigenartigerweise arbeitet der Roboter mit einer anderen Uhrzeit als der tatsächlichen. Er bezieht das Datum und die Zeit nicht von einem Server oder einem Smartphone, auch lässt sich manuell nichts eintragen. Hoffentlich bessert der Hersteller diesen Fehler schnell nach, sonst kann es passieren, dass er statt 10:00 Uhr morgens seine Reinigung um 02:00 Uhr beginnt, falls man sich verrechnet.

Neben der flachen und der schmalen Bauweise zählt die Wischfunktion als eine weitere Besonderheit des Deebot Ozmo Slim 10. Vorweg gesagt: Die Nutzung ist optional, gerade wenn man Teppich hat, sollte man den 180 ml großen Tank nicht mit Wasser befüllen. Obwohl der Roboter das Wasser automatisch aus dem Tank abpumpt und über drei Düsen in den Wischer verteilt, fehlt ihm eine Teppicherkennung. Außerdem muss der Nutzer dem Deebot Ozmo Slim 10 in der App mitteilen, wie hoch der Wasserpegel ist; das kann der Roboter selbst nicht messen. Unabhängig von der fehlenden Sensorik und der Intelligenz ist die Wischfunktion gut und reicht für den Alltag aus, ersetzt jedoch nicht die gründliche Reinigung.

Die Applikation zeigt dem Nutzer an, wie stark die Abnutzung der Seitenbürsten sowie die des Filters ist. Das errechnet sie aus den Stunden, die der Roboter gefahren ist – nichts mittels Sensoren. Die beiden Seitenbürsten sollen laut dem Hersteller rund 150 Stunden halten, beim Filter sind es 120 Stunden. Sowohl der Filter als auch der Behälter lassen sich kinderleicht entleeren und mit Wasser reinigen.

Der Lieferumfang ist durch die Beigabe vieler Ersatzteile gekennzeichnet: Ersatzbürsten, Ersatzfilter und Ersatzwischer sind doppelt dabei. Neben der Ladestation mit einem Netzkabel, das sich im Gehäuse einwickeln lässt, gibt es noch die Fernbedienung und eine Universalbürste zum Reinigen des Staubsaugerroboters.

Der Deebot Ozmo Slim 10 von Ecovacs Robotics ist ein solider Staubsaugerroboter zum Preis von 299 Euro. Er eignet sich gut für kleine bis mittelgroße Single- und Paar-Haushalte, insbesondere bei der Haltung von Tieren. Mit hohen Teppichen kommt der Roboter nicht klar, hierfür hat er weder die ausreichende Antriebstechnik noch die Saugkraft. Wer in seinem Wohnraum durchgehend Hartboden hat und es ständig sauber und gewischt haben möchte, für den lohnt sich der Kauf – allerdings muss man viel Geduld mitbringen, wenn der Roboter gerade seinen Weg nicht findet.

Kompletter Beitrag


Danke: bestboyzde

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