Biontech machte 6,4 Milliarden Euro Umsatz im ersten Quartal 2022 – 3,7 Milliarden blieben als Gewinn in der Kasse

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Biontech machte 6,4 Milliarden Euro Umsatz im ersten Quartal 2022 – 3,7 Milliarden blieben als Gewinn in der Kasse

Biontech-Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci

Biontech-Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci

Getty Images

Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech generierte im ersten Quartal 2022 einen Umsatz in Höhe von 6,4 Milliarden Euro und einen Gewinn von 3,7 Milliarden.

Das Unternehmen habe die „führende Position“ im Bereich der COVID-19-Impfstoffe weiter ausgebaut, sagt Uğur Şahin, CEO und Mitgründer von BioNTech.

Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet Biontech mit Umsatzerlösen durch den Impfstoff im Bereich zwischen 13 und 17 Milliarden Euro.

Der Impfstoffhersteller Biontech konnte im ersten Quartal 2022 einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro erzielen. Der Nettogewinn beträgt 3,7 Milliarden Euro. Das geht aus den neuesten Quartalszahlen hervor, die am Montag veröffentlicht wurden.

Im Vergleichszeitraum 2021 betrug der Biontech-Umsatz noch knapp zwei Milliarden Euro, der Gewinn 1,1 Milliarden.

„Im ersten Quartal haben wir unsere Pläne in unseren Wachstumsbereichen Infektionskrankheiten und Onkologie konsequent umgesetzt“, sagt Prof. Uğur Şahin, CEO und Mitgründer von Biontech.

Das Unternehmen habe die „führende Position“ im Bereich der Corona-Impfstoffe weiter ausgebaut und „ermutigende Daten“ für die Therapie zur Behandlung von Tumoren veröffentlicht. „Wir sind überzeugt, dass wir dank unserer Innovationskraft gut aufgestellt sind, um in den kommenden Jahren mehrere Produkte zur Marktreife zu bringen“, sagt der Biontech-Chef. Dies würde ein „signifikantes langfristiges“ Wachstum für das Unternehmen ermöglichen.

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Biontech sei „gut aufgestellt“, um die finanzielle Prognose für das Geschäftsjahr 2022 zu erreichen

Jens Holstein, CFO von Biontech, glaubt, dass der weltweite Einsatz des Biontech-Impfstoffs „wahrscheinlich Millionen von Leben gerettet und einen bedeutenden Einfluss auf die Menschheit hatte“. Holstein: „Infolge eines erhöhten Auftragsvolumens, das Ende 2021 aufgrund der aufkommenden Omikron-Variante zunächst einging, haben wir das Jahr 2022 mit starken Umsätzen und Ergebnissen begonnen.“

Damit sei das Unternehmen „gut aufgestellt“, um die finanziellen Prognosen für das Geschäftsjahr 2022 zu erreichen, so der CFO. Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet Biontech mit Umsatzerlösen durch den Impfstoff im Bereich zwischen 13 und 17 Milliarden Euro.

lg

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„Das ist wie mit Mehl und Eiern“: Die aufregendsten Supersportwagen formt der Lamborghini-Designchef aus einfachen Zutaten

Stau auf der Startbahn – mit zehn Supersportwagen zeigt Lamborghini am Flughafen von Modena seine Designideen.

Stau auf der Startbahn – mit zehn Supersportwagen zeigt Lamborghini am Flughafen von Modena seine Designideen.

Jannik Abelt/ Lukas Linner

Mitja Borkert hat einen Traumjob in der Fahrzeugindustrie: Als Kopf des „Centro Stile“ der italienischen VW-Nobelmarke Automobili Lamborghini entwirft er PS-Preziosen wie Urus, Huracán und Aventador.

Farben, Formen, Flächen: Es wäre ein Spiel der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten für den Chefdesigner und sein Team – gäbe es da nicht ein Duo von Vorgaben, die quasi in Stein gemeißelt sind.

Business Insider wollte aus erster Hand erfahren, wie es sich arbeitet in einem solchen Spannungsfeld. Exklusiv für diese Recherche rückte Lamborghini auf dem Airport Modena zehn „Tiefflieger“ ins Licht.

Es gibt da diese zwei geflügelten Worte bei Automobili Lamborghini: „piccola sfida“. Übersetzt aus dem Italienischen bedeuten sie: Kleine Herausforderung. Und das ist, wie sich noch zeigen wird, eine große Untertreibung der in Sant’Agata Bolognese ansässigen Supersportwagenmarke des Wolfsburger VW-Konzerns.

Mit einer „piccola sfida“ geht es bei uns immer los“, sagt Mitja Borkert und blinzelt in die Sonne über Modena. Als Designchef von Lamborghini hat der 48-Jährige die Aufgabe, mit seinem 16-köpfigen Kollegium vom „Centro Stile“ – Durchschnittsalter: 35 – aus kleinen Herausforderungen möglichst große Verkaufserfolge zu kreieren.

Hier, auf dem Flughafen der für ihren Balsamico-Essig bekannten Universitätsstadt in der Emilia-Romagna, will Borkert exklusiv zeigen, welche stilistischen Zutaten bei der Design-Arbeit erforderlich sind. Dafür allerdings ist Platz vonnöten. Sehr viel Platz, um genau zu sein.

Für Business Insider hat Lamborghini deshalb kurzerhand den gesamten Aeroporto di Modena-Marzaglia reserviert. Auf dessen Start- und Landebahn lässt Borkert dann eigens zehn handverlesene Kraftwagen als Demonstrationsobjekte aufreihen – wie Perlen an der Kette.

„Das Spiel mit Entfernungen ist außerordentlich wichtig zur Beurteilung von Formen, Farben und Flächen“, sagt Borkert. „Verschiedene Lichtsituationen sind es auch“. Daher stellen alle Marken des VW-Konzerns, bei dem Klaus Zyciora (vormals: Klaus Bischoff) die Oberaufsicht über das Design innehat, ihre zukünftigen Modelle an einem streng abgeschirmten Platz in die freie Wildbahn.

Zwei Linien für die Ewigkeit

Noch geheime Modelle wie den 2023 anrollenden Nachfolger des Lamborghini-Topmodells Aventador darf Borkert öffentlich natürlich noch nicht präsentieren. Wohl aber bestimmte Boliden, an denen die Design-Philosophie des italienischen Traditions-Labels anschaulich zu erklären ist.

Da ist das Eigelb-gelbe Exponat am Anfang der Zehnerreihe. Dieser Lamborghini LP 500 von 1971, der Nachbau eines nach Crash-Tests weiland verschollenen Unikats, ist im Hinblick auf „unsere Design-DNA“ (Borkert) gewissermaßen die Ursuppe, aus der spätere PS-Flundern wie Countach, Diablo und Murciélago an Land gekrochen sind.

Im Grunde gibt es lediglich zwei Linien, die seit gut 50 Jahren einen jeden Lamborghini kennzeichnen: Zum einen der prägnante Front-Dach-Heck-Verlauf wie aus einem Guss. Zum anderen die Seitenansicht mit extrem stark eingezogenen Fensterflächen. „Das ist wie mit Mehl und Eiern in der vielfältigen und traditionsreichen italienischen Küche“, sagt Borkert, „aus vergleichsweise schlichten Grundlagen kann eine Vielzahl von Köstlichkeiten entstehen“. Dann überlegt Borkert kurz – und merkt an: „Die einfachsten Dinge sind die besten“.

Da kauert auf dem Airport aber auch der Lambo V12 Vision Gran Turismo. Seit 2020 erst stürmt der grün-schwarze Donnerkeil mit dem Kampfstier im Logo über die Pisten. Jedoch nicht auf den Rundkursen oder Autobahngeraden dieser Welt, sondern über Abertausende von Videospielkonsolen: Vor allem junge Gamer schätzen die Rennsimulation „Gran Turismo Sport“ auf ihrer Sony PlayStation 4, für die der virtuelle V12 entwickelt wurde.

Den Lambo V12 Vision Gran Turismo kennen Gamer aus ihrem Rennsimulator, hier erläutert Mitja Borkert die Proportionen.

Den Lambo V12 Vision Gran Turismo kennen Gamer aus ihrem Rennsimulator, hier erläutert Mitja Borkert die Proportionen.

Jannik Abelt / Lukas Linner

Hier und heute steht der extrabreite Exot doch tatsächlich als Designmodell in Lebensgröße auf dem Asphalt von Modena. Klar, mit Blick auf Youngster hatte sich Lamborghini deren Jargons bedient – und bezeichnet seine Kreation nun ganz offiziell in der international gebräuchlichen Kurzform als „Lambo“.

Doch der Video-Flitzer zitiert eben auch bewusst etliche Designmerkmale, die eher den Altvorderen unter Automobilenthusiasten vertraut sein dürften. Die vielen Sechsecke etwa, wie sie den schönheitspreisgekrönten Lamborghini Marzal von 1968 innen wie außen als „Hexagons“ zierten. Oder zahlreiche Signaturen in Ypsilon-Form, die sich auch rundum an den aktuellen Baureihen Urus und Huracán finden.

„Der Vision Gran Turismo war eine geballte Ladung Energie für mein Team, da lagen binnen einer Woche acht tolle Vorschläge auf meinem Tisch“, erinnert sich Borkert und lächelt. „Irgendwann musste ich eingreifen und sagen: Hey, Leute, wir haben auch noch ein paar andere Aufträge zu erledigen“.

Wenn Borkert selbst designt – per Freihandzeichnung, erst viel später am 3-D-Computer – , dann meist auf gelbem, blauem oder schwarzem Zeichenpapier. Aber zumindest ganz am Anfang eines Projekts nie mit schwarzem Stift auf weißem Papier: „Da würde man das Bild mit allzu vielen Linien schnell überfrachten“, weiß er aus eigener Erfahrung.

Es muss eben stets noch genügend Raum bleiben für Überraschungsmomente. „Being the leader oft the unexpected“ – das ist, was auch Borkert anstrebt bei Automobili Lamborghini. Und führend zu sein beim Anbieten des völlig Unerwarteten, dieser Anspruch passt perfekt zu den Vorgaben von Stephan Ernst Winkelmann: „Lamborghini möchte mehr sein als ein Auto. Fast schon eine Art Lebenseinstellung“, sagte der Markenchef jüngst im Interview mit Business Insider. „Und auf jeden Fall immer inspirierend“.

Eine einzige Inspiration auf Rädern ist der Terzo Millenio („drittes Jahrtausend“), den Borkert ebenfalls in Modena vorführt: Das elektrische Konzeptfahrzeug hatten die Italiener in Kooperation mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) aus Cambridge in den USA ausgetüftelt. Grellorange leuchten die Felgen des nicht mal hüfthohen „Flachmanns“ – wie die Warnfarbe der Hochvoltkabel reiner Stromer.

Langeweile ist strikt tabu

Vier Eckpfeiler verbindet der Terzo Millenio zu einem zukunftsweisenden Konstrukt: Die Themen Energie und Innovation der Baustoffe sowie Fahrzeugarchitektur/ Antriebsstrang und Sound/ Emotion.

Als Stylist beackert Borkert vorrangig das letztgenannte Themenfeld. „Unser Spaceship-Design bringt auch Kinderaugen zum Leuchten“, sagt Borkert – und verspricht: „E-Lamborghini werden klingen wie Geräuschkulissen aus Star Wars“.

Überhaupt, die Musik. „Depeche Mode“ nennt Borkert als seine Lieblingsband – und auch als eines seiner überraschenden Vorbilder: „Diese englische Gruppe, die zwar schon seit 1980 einen schmissigen Song nach dem anderen liefert, sich dabei aber nicht wiederholt oder sonstwie langweilig wird, macht doch wohl vieles richtig“.

Auch AC/ DC hört Borkert gern – die so einfachen wie eingängigen Schmiedehammer-Beats der Australier haben für ihn in akustischer Hinsicht die Klarheit des besagten Zwei-Linien-Prinzips im optischen Spektrum von Lamborghini. Außerdem treiben ihn die dynamischen Rhythmen beim Joggen an: „Da bekomme ich den Kopf frei“, sagt er.

Und um darzulegen, was das Design der Stier-Marke ausdrücklich nicht leisten soll, nennt Borkert den Namen von US-Musikus Marilyn Manson: „In erster Linie brachial zu sein wie der Schockrocker, das kommt für uns niemals in Betracht – zumal sich derlei Effekte ja schnell abnutzen“.

An dieser Stelle übt sich Lamborghinis Chefstylist in Selbstkritik: „Die Gestaltung der Cockpits einiger unserer Fahrzeuge erinnerte oft ein wenig an Mäusekino“. Künftig sei hier mehr schlicht-sportliche Eleganz zu erwarten.

Der Essenza SCV12 mag nicht übertrieben dezent wirken. 40 Hobby-Racer wollten das Kraftpaket aber exakt so haben.

Der Essenza SCV12 mag nicht übertrieben dezent wirken. 40 Hobby-Racer wollten das Kraftpaket aber exakt so haben.

Jannik Abelt / Lukas Linner

„Wir wollen der innovativste Supersportwagenhersteller der Welt sein“, sagt Borkert. Die Muttergesellschaft VW im fernen Wolfsburg heißt das gut – und lässt Lamborghini entsprechend lange Leine. In Zweifelsfällen hilft, dass VW-Aufsichtsratspräsident Hans Dieter Pötsch in seiner knapp bemessenen Freizeit ein glühender Lamborghini-Lenker ist.

Klar, als italienische Edelmarke in einem deutschen Konzern müssen sich Borkert und sein Centro-Stile-Team bisweilen auf teutonische Ingenieursfachbegriffe wie „Flächenkontrollmodell“ (Check-Fahrzeug zum Aufspüren kleinster Form-Fehler vor dem Serienanlauf; Anm. d. Red.) und „Mannanströmer“ (althergebrachte Bezeichnung für Belüftungsöffnungen im Armaturenbrett; Anm. d. Red.) verstehen.

Und ein jeder Lamborghini muss schon aus großer Entfernung als solcher zu erkennen sein. „Wie der VW Käfer oder ein Porsche 911“, sagt Borkert. Sein Sohn war noch keine drei Jahre jung, als vor dessen Augen Padre Mitja eine „simple Silhouette“ (Borkert) in der Zeichenkladde skizzierte: „Papa, Lambodschieni“, brabbelte der Steppke sogleich.

Im Großen und Ganzen aber darf Automobili Lamborghini italienische Träume aus Titan, Carbon und Magnesium wahr werden lassen. Frei nach dem Motto des Firmen- und Formengründers Ferruccio Lamborghini: „I wanted this car just for me. It was always a dream and must remain a dream“.

Wie beim Segeln – Länge läuft

Zum Schluss der Linienführungs-Lehrstunde auf dem Apron des Aeroporto di Modena-Marzaglia bittet Borkert an den Essenza SCV12. Der vom Hersteller als „Renn-Hypercar“ titulierte Zweisitzer schöpft aus seinem 6,5-Liter großen Zwölfzylinder immerhin 830 PS und dürfte gut mitschwimmen können im Verkehrsstrom. Auf abgesperrten Rennstrecken, wohlverstanden, und in limitierter Edition von 40 Einheiten.

Auf dem Heck des SCV12 thront ein Flügel im Format eines Freibad-Einmeterbretts. „Nicht jedes Auto braucht einen Spoiler“, sagt Borkert, „doch dieses hier schon“. Bedeutsamer ist Borkert eine andere Botschaft: „Beim Essenza haben wir mit dem Thema Länge gespielt, auch so eröffnen sich neue Möglichkeiten“. Stolze 2,905 Meter beträgt der Radstand des SCV12. Das ist deutlich weniger als die Länge einer klassischen Bundeskegelbahn (19,5 Meter), aber etwas mehr als bei VWs SUV-Dickschiff Touareg (2,904 Meter).

„We want to race in style“, sagt Mitja Borkert am Essenza. Wieder blinzelt er in den sonnigen Himmel über Modena. Auch die Rennen-mit-Stil-Verpflichtung bei Lamborghini sei durchaus eine „small challenge“.

Da ist sie wieder, besagte „piccola sfida“ der Italiener. Eine kleine Herausforderung – die tatsächlich eine ganz schön große ist.

Wenn ihr Lust habt auf weitere Bilder und Informationen rund um den Besuch bei Lamborghini-Designchef Mitja Borkert, dann klickt euch durch folgende Bildergalerie mit 18 Motiven vom exklusiven Shooting auf dem Aeroporto di Modena-Marzaglia – und erläuternden Zeilen.

Lamborghini Design


Jannik Abelt / Lukas Linner

Extrem flach und extrem breit – beides ist typisch für Lamborghini, hier zu sehen am neuen Countach LPI 800-4


Jannik Abelt / Lukas Linner

Mit dem Sián FKP 37 ehrte Lamborghini den 2019 verstorbenen VW-Granden Ferdinand Karl Piëch, geboren 1937.


Jannik Abelt / Lukas Linner

Mehr als 400 Farbtöne hat die VW-Tochter im Programm, unter anderem dieses knallige „Gallo“ für ihr SUV Urus.


Jannik Abelt / Lukas Linner

Die Aerodynamik des Rennwagens Essenza SCV12 erzeugt mehr Abtrieb als die eines GT3-Fahrzeugs.


Jannik Abelt / Lukas Linne

Designchef Mitja Borkert (M.) mit Autor Henning Krogh (li.) und Redaktionskontorpartnerin Beatrice Bohlig.


annik Abelt / Lukas Linner

Die Designer entwerfen bei Lamborghini nicht bloß Details wie eine Felge, sondern im Team komplette Autos.


Jannik Abelt/ Lukas Linner

Die Karosserie von Lamborghinis Stromer Terzo Millennio für das „dritte Jahrtausend“ gestattet seitlich tiefe Durchblicke.


Jannik Abelt / Lukas Linner

Borkert (re.) erläutert am Aventador SVJ Coupé dessen geduckt wirkendes „Greenhouse“ mit niedrigen Seitenfenstern


Jannik Abelt / Lukas Linner

Für viele Gamer die Videospiel-Flunder überhaupt – der Lambo V12 Vision Gran Turismo, hier im Original auf dem Flugplatz von Modena.


Jannik Abelt/ Lukas Linner

Ein rein elektrisch angetriebener Supersportwagen von Lamborghini könnte optische Züge tragen wie sie der Terzo Millennio andeutet.


Jannik Abelt/ Lukas Linner

Erst aus größerer Entfernung sind wichtige Design-Details in ihrem Zusammenspiel zu erkennen – hier am „Gaming-Lambo“.


Jannik Abelt / Lukas Linner

Wie ein Wesen aus einer anderen Welt – der weltweit beliebte Lamborghini für die Sony PlayStation 4, aber hier in 1:1-Größe.


Jannik Abelt / Lukas Linner

Um junge Kunden von morgen zu begeistern, entwirft Lamborghini schon heute Autos, die nach übermorgen aussehen.


Jannik Abelt / Lukas Linner

Am Original des „PlayStation-Lambo“ sticht eine gestalterische Besonderkeit hervor – die betont weit nach vorn gerückte Kabine.


Jannik Abelt / Lukas Linner

„Auto-Quartett“ auf der Runway – die vier Modelle Terzo Millenio, „Lambo“, Huracán STO und Essenza.


Jannik Abelt / Lukas Linner

Reporters Frage an Mitja Borkert: „Kreiert Lamborghini einen Miura-Nachfolger?“ – Antwort: „Retro-Design machen wir nicht“.


Jannik Abelt / Lukas Linner

„Wir haben drei Baureihen, innerhalb derer wir maximal diffenzieren“, so Designchef Borkert – gut erkennbar am Huracán-Ableger STO.


Jannik Abelt / Lukas Linner

„Unser neuer Countach ist größer als sein historisches Vorbild“, sagt Mitja Borkert zum Abschied, „doch das Package passt perfekt – wie damals“.

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Inflation steigt auf 7,4 Prozent – Grund sind auch die steigenden Preise bei Lebensmitteln

Einkaufen wird teurer. Grund ist unter anderem der Ukraine-Krieg.

Einkaufen wird teurer. Grund ist unter anderem der Ukraine-Krieg.

picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON

Die Inflationsrate ist in Deutschland im April auf 7,4 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren.

Grund für die Inflation sind vor allem die stark gestiegenen Energiepreise sowie der Ukraine-Krieg, der seit mehr als zwei Monaten anhält.

Neben der Energie nehmen laut einem Experten der DZ Bank auch Nahrungsmittel eine immer größere Rolle bei der Inflation ein.

Die Inflationsrate ist in Deutschland im April auf 7,4 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren. Eine höhere Teuerungsrate gab es zuletzt 1981. Für Verbraucher bedeutet eine hohe Inflation der Verlust von Kaufkraft: 100 Euro sind bei einer Inflation von 7,4 Prozent nicht mehr 100, sondern 92,60 Euro wert – im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bereits im März 2022 war die Inflation mit 7,3 Prozent auf einen langjährigen Rekord gestiegen.

Grund für die Inflation sind vor allem die stark gestiegenen Energiepreise sowie der Ukraine-Krieg, der seit mehr als zwei Monaten anhält. Neben der Energie nehmen laut Christoph Swonke, Konjunkturanalyst der DZ Bank, aber auch Nahrungsmittel eine immer größere Rolle bei der Inflation ein. Insbesondere bei den Lebensmitteln zeige sich die unmittelbare Auswirkung des Ukraine-Kriegs. Es gebe vermehrt Lieferengpässe und die Erwartung, dass die Ernten vor allem in der Ukraine in diesem Jahr viel geringer ausfallen als sonst. „Das stresst die Nahrungsmittelmärkte“, so Swonke.

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Und auch die Aussichten für das laufende Jahr sehen nicht gut aus. Volkswirte rechnen für das Gesamtjahr 2022 mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als sechs Prozent in Europas größter Volkswirtschaft. Das wäre die höchste Inflation seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 3,1 Prozent.

DPA / ls

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Tank- und Heizkosten steigen in Deutschland besonders stark — Inflation auf höchstem Stand seit mehr als dreißig Jahren

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Tank- und Heizkosten steigen in Deutschland besonders stark — Inflation auf höchstem Stand seit mehr als dreißig Jahren

picture alliance / Klaus Ohlenschläger | Klaus Ohlenschläger

Angeheizt von hohen Energiepreisen ist die Inflation in Deutschland im März auf dem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung.

Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts lagen die Verbraucherpreise um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Besonders stark sind die Preise beim Tanken und Heizen gestiegen. So ist Heizöl 144 Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Die Spritpreise sind um 47,4 Prozent gestiegen.

Angeheizt von massiven Energiepreissprüngen ist die Inflation in Deutschland im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung.

Im Februar hatte die Jahresinflationsrate noch bei 5,1 Prozent gelegen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar schossen die Öl- und Gaspreise in die Höhe.

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Ähnlich hoch wie im März 2022 war die Jahresinflationsrate vor der Wiedervereinigung in den alten Bundesländern zuletzt im Herbst 1981, als infolge der Auswirkungen des Ersten Golfkrieges die Mineralölpreise ebenfalls deutlich stiegen.

Preise für Heizöl steigen um 144 Prozent

Verbraucher spüren die gestiegene Inflation derzeit vor allem beim Tanken und Heizen, aber auch an der Supermarktkasse. Mit 144,0 Prozent haben sich die Preise für leichtes Heizöl mehr als verdoppelt. Der Besuch an der Tankstelle kostete 47,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Erdgas verteuerte sich um 41,8 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im März bei 3,6 Prozent gelegen.

Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher 6,2 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor, der Preisauftrieb verstärkte sich damit. Teurer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle (plus 17,2 Prozent). Gegenüber dem Vormonat Februar kletterten die Verbraucherpreise insgesamt um 2,5 Prozent.

Ökonomen rechnen für das Gesamtjahr derzeit mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als sechs Prozent in Europas größter Volkswirtschaft.

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Mit Material der dpa // tlf

Aktuelle News

Anti-Tesla aus Holland: Das Startup Lightyear will mit seinen Solarautos die E-Mobilität effizienter machen — zu einem hohen Preis

Lightyear hat sich beim Design gänzlich auf die Aerodynamik konzentriert und dabei wenig Wert auf Trends gelegt.

Lightyear hat sich beim Design gänzlich auf die Aerodynamik konzentriert und dabei wenig Wert auf Trends gelegt.

Lightyear

Die branchentypischen Leistungsexzesse und Infotainment-Gimmicks sind dem niederländischen Startup Lightyear fern. Die Gründer setzen stattdessen konsequent auf eine möglichst hohe Effizienz.

Der streng limitierte Erstling Lightyear One setzt auf dem Gebiet neue Maßstäbe und fährt im Idealfall im Alltag nur mit der Kraft der Sonne. Der voraussichtliche Aerodynamik-Weltmeister kostet jedoch 150.000 bis 250.000 Euro.

Lightyears Chefingenieur Arjo van der Ham erklärt im Business-Insider-Interview das Geheimnis hinter der hohen Effizienz sowie die selbstbewusste Preispolitik.

Ein Großteil der Autobauer geht bei ihren aktuellen Elektromodellen nach dem Prinzip „höher, weiter, schneller“ vor, um die leistungsverwöhnte und nach Statussymbolen dürstende Kundschaft zu befriedigen.

Beispiele dafür gibt es viele: Sei es das Tesla Model S Plaid, das mit über tausend PS nach nur 2,1 Sekunden die 100 km/h-Marke durchbricht und so neue Beschleunigungsrekorde aufstellt oder der vier Tonnen schwere Hummer EV, dessen monströse 200 kWh-Batterie alleine so viel wiegt wie ein durchschnittlicher Kompaktwagen.

Auch die deutschen Autobauer haben sich bei ihren elektrischen Erstlingen teilweise diesem neuen Exzess verschrieben, wie der sich über das gesamte Armaturenbrett ziehende „Hyperscreen“ des Mercedes EQS beweist. Das niederländische Startup Lightyear schwimmt gegen den Strom und setzt stattdessen auf ein minimalistisches Kontrastprogramm.

Lightyear setzt andere Prioritäten

Anstatt mit den branchenüblichen dreistelligen PS-Zahlen, einem riesigen Stromspeicher und gigantischen Touchscreens, die allesamt auf Kosten der Effizienz gehen, setzt das erste Fahrzeug des 2016 gegründeten Unternehmens auf Sparsamkeit. Auf hundert Kilometern soll der fünf Meter lange Lightyear One im Format des Tesla Model S laut Aussage des Herstellers nur 8,45 kWh Strom verbrauchen.

Zum Vergleich: Der Normverbrauch des deutlich kompakteren Tesla Model 3 Long Range liegt bei 16 kWh. Im neuesten Elektroauto-Verbrauchstest des ADAC genehmigte sich das meistverkaufte Elektroauto der Welt sogar 20,9 Kilowattstunden. Die meisten Konkurrenzmodelle des Tesla gehen den Testergebnissen zufolge noch verschwenderischer mit der Energie um. „Unser Unternehmen hat einen besonders guten Blick darauf, wo die Verluste herkommen und wo diese anfallen“, erklärt Lightyears Technik-Chef Arjo van der Ham im Gespräch mit Business Insider den niedrigen Verbrauch.

Das einzige vollwertige Solarauto

Der Lightyear One verfügt über ein technisches Alleinstellungsmerkmal, das ihn nicht nur klimafreundlicher, sondern auch im Alltag deutlich praktischer sowie im Unterhalt günstiger machen soll. Ein insgesamt fünf Quadratmeter große Fläche, die sich von der Fronthaube bis zur Abrisskante des Hecks zieht, ist mit Solarzellen bestückt und speist zusätzlichen Strom in die Batterie. Dies machten One zum aktuell einzigen PKW-Modell, das als vollwertiges Solarauto bezeichnet werden kann.

Nach Ansicht des Unternehmens spielt der One deshalb in seiner eigenen Liga: „Um ehrlich zu sein, sehen wir keinen direkten Konkurrenten. Auch, weil der Lightyear One ein echtes Kleinserienmodell ist. Die Käufer wollen Teil unserer Mission sein und es gibt aktuell eben nur ein Auto dieser Art“, sagt van der Ham im Gespräch mit Business Insider.

Die Serienversion soll sich nur anhand von kleinen Details von diesem Prototypen unterscheiden.

Die Serienversion soll sich nur anhand von kleinen Details von diesem Prototypen unterscheiden.

Lightyear

Die Gründer kennen sich mit dem Konzept aus

Dass ausgerechnet ein Startup mit einer aktuell rund 400-köpfigen Belegschaft dem Solarauto zum Durchbruch verhelfen möchte, ist kein Zufall. Die Gründer von Lightyear, zu denen auch van der Ham gehört, nahmen für die technische Universität Eindhoven ab 2013 an der World Solar Challenge teil. Die Niederländer gewannen das Rennen mit ihrem ausschließlich von Solarkraft angetriebenen und selbstentwickelten Fahrzeug viermal in Folge.

Mit dem Lightyear One möchten sie ab diesem Jahr beweisen, dass die aktuell noch exotisch anmutende Antriebsart auch im Alltag große Vorteile bietet. Die gemeinsam mit einem deutschen Unternehmen entwickelte Batterie wird tagsüber sowohl im Stand, als auch während der Fahrt ständig mit frischem Strom gespeist.

Mit der Sonnenkraft klimaneutral durch den Alltag

Wenn man die durchschnittlichen Sonnenstunden in Amsterdam zugrunde legt, sollen so im Schnitt täglich 20 Kilometer nur mit der Sonnenenergie zurückgelegt werden. An besonders sonnigen Tagen sowie in südlicheren Gefilden sind es laut dem Hersteller sogar bis zu 80 Kilometer. „Die für den Arbeitsweg benötigte Energie wird von der Sonne bereitgestellt, man muss das Auto also meist nur für Langstrecken laden“, so der Chefingenieur.

Lightyear-Kunden sollen deshalb nicht zwanghaft auf eine heimische Lademöglichkeit angewiesen und im Vergleich zu Besitzern konventioneller Elektrofahrzeuge unabhängiger von der teils noch dürftigen Ladeinfrastruktur sein. Das Solarauto käme daher auch für Laternenparker infrage.

Skeptikern soll der Umstieg erleichtert werden

„Wir sehen den Lightyear One nicht als Rivalen von anderen E-Autos. Wir haben ihn stattdessen so konzipiert, dass er gegen Fahrzeuge mit klassischem Verbrennungsmotor antritt. Das Auto soll ein Angebot an alle Leute sein, die mit den anderen Elektroautos auf dem Markt nicht zufrieden sind“, erklärt van der Ham die Grundidee hinter der Elektrolimousine.

Um den niedrigen Stromverbrauch zu erreichen, musste das E-Auto von Grund auf neu gedacht werden. Anstatt sich an dem in der Branche üblichen Layout für EVs zu orientieren, hat Lightyear den One so konzipiert, dass ein Großteil der Bauteile kleiner dimensioniert werden konnten. Das macht sich vor allem beim Leergewicht bemerkbar. Ein seriennaher Prototyp bringt nur 1,3 Tonnen auf die Waage. Für das Serienmodell, welches im Sommer enthüllt werden soll, erwartet der Autobauer nur einen minimalen Gewichtsanstieg.

Zum Vergleich: Der ähnlich große Mercedes EQE bringt beispielsweise rund 2,2 Tonnen auf die Waage. Auch das funktionale Design, welches konsequent auf eine optimale Aerodynamik ausgelegt ist, spielt beim Erreichen des Spitzenverbrauchs eine große Rolle. Der cW-Wert des optisch nicht unbedingt massentauglichen Lightyear One soll laut einer Pressemitteilung des Herstellers unter dem aktuellen Bestwert von 0,20 liegen.

Für einen möglichst geringen Luftwiderstand wurde der hintere Radkasten halb abgedeckt.

Für einen möglichst geringen Luftwiderstand wurde der hintere Radkasten halb abgedeckt.

Lightyear

Über 700 Kilometer Reichweite

Eine genaue Zahl möchten die Niederländer zwar noch nicht veröffentlichen, auf Nachfrage von Business Insider hat van der Ham aber bestätigt, dass der Erstling den aktuellen Weltrekordhalter Mercedes EQS voraussichtlich vom Thron stoßen wird. Auf dem Datenblatt des Lightyear One steht eine Reichweite von 725 Kilometern. Unter idealen Witterungsbedingungen sollen dank der Solarzellen sogar bis zu 800 Kilometer drin sein.

Angesichts der vergleichsweise eher moderaten Batteriekapazität von 60 Kilowattstunden ist diese Reichweite beeindruckend. Der knapp 1.000 Kilo schwerere Mercedes EQS hat zwar mit reinem Heckantrieb und dem größten Akku eine Norm-Reichweite von 784 Kilometer, der Stromspeicher ist mit einer Kapazität von 107 kWh aber auch fast doppelt so groß.

„Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge geht nur deshalb relativ langsam voran, weil sich die Menschen immer noch Bedenken bei der Reichweite, den Kosten und dem Laden haben. Dieselben Punkte, wie vor zehn Jahren. Wenn man das Auto effizienter macht, kann man unserer Meinung nach auf allen drei Feldern einen Home Run erzielen“, bekräftigt der Chefingenieur den konsequenten Effizienz-Gedanken des Unternehmens.

Bewusst bodenständige Fahrleistungen

Auch beim Antrieb ging Lightyear einen anderen Weg als die meisten Elektroautobauer. Anstatt wie üblich an jeder Achse jeweils einen Elektromotor zu platzieren, ist der Lightyear One mit vier Radnabenmotoren ausgestattet, die besonders kompakt sind und daher direkt in die Felge integriert werden konnten. So konnten die üblichen Verluste verhindert werden, die bei anderen E-Autos auf dem Weg vom Motor an die Räder anfallen.

Die Systemleistung beträgt bescheidene 100 kW (136 PS), was dank des niedrigen Gewichts und der exzellenten Aerodynamik aber trotzdem für eine Null auf Hundert-Sprintzeit von weniger als zehn Sekunden reichen soll. Die Serienversion soll bei 160 km/h elektronisch abgeregelt werden. Auch hier zeigt sich, dass Leistungseskapaden à la Tesla oder Lucid bei der Entwicklung keine Priorität waren und sich die Niederländer stattdessen auf einen möglichst niedrigen Verbrauch und eine hohe Alltagstauglichkeit konzentriert haben.

100.000 Euro mehr für das gleiche Auto

Im krassen Gegensatz zu den bodenständigen Fahrleistungen steht die Preispolitik des niederländischen Unternehmens. Die sogenannte „Pioneer Edition“ konnte bereits seit vergangenem Jahr für üppige 150.000 Euro vorbestellt werden. Seit dem 1. März ist nur noch die zweite Charge bestellbar, die den Beinamen „Limited Edition“ trägt, sich in Sachen Technik und Ausstattung kaum unterscheidet, aber mit 250.000 Euro trotzdem nochmals 100.000 Euro teurer ist.

„Da wir den Großteil der Technologie In-House fertigen, müssen wir all unsere Entwicklungs- und Herstellungskosten reinholen und diese werden nun mal nicht auf mehrere zehn- oder hunderttausende, sondern nur auf eine limitierte Zahl von weniger als 1.000 Autos verteilt“ rechtfertigt Arjo van der Ham den Kaufpreis von Lightyears Erstling. „Wir machen wirklich keine ausgefallenen Sachen, die allgemein extrem teuer sind. Es ist aber einfach kostspielig, so etwas in kleinen Stückzahlen zu produzieren.“

Tests mit getarnten Prototypen haben gezeigt, dass der Lightyear One auch bei hohen Geschwindigkeiten sparsam ist.

Tests mit getarnten Prototypen haben gezeigt, dass der Lightyear One auch bei hohen Geschwindigkeiten sparsam ist.

Lightyear

„Wir können das verlangen“

Außerdem werde die Preispolitik seiner Ansicht nach vom Markt akzeptiert. „Da es sich bei ihm um ein limitiertes Fahrzeug handelt, sind die Interessenten für den Lightyear One zum großen Teil Botschafter, die nicht nur hinter der Marke, sondern auch hinter dem Gesamtkonzept einer Zukunft nachhaltiger Mobilität stehen. Bei vielen Kunden handelt es sich daher gleichzeitig auch um Investoren“ sagt der Chefingenieur. Den Preisunterschied zwischen den beiden Versionen in Höhe von 100.000 Euro erklärt van der Ham so: „Wir können das verlangen. Wenn wir es nicht tun würden, wäre es eine verpasste Gelegenheit.“

Ihrer eigenen Aussage nach hatten die Holländer das Start-up ursprünglich gegründet, um E-Mobilität zu demokratisieren. „Mit einem mindestens 150.000 Euro teuren Auto macht man die E-Mobilität definitiv nicht für jedermann erschwinglich. Mit dem Lightyear One wollen wir der Welt stattdessen zeigen, dass es möglich ist und die dafür notwendige Technik funktioniert“, sagt der Niederländer.

„Wir möchten, dass unsere Autos so schnell wie möglich in die Hände der Kunden kommen. Wenn wir jedoch gleich in die Großserienfertigung eingestiegen wären, wäre das Risiko bedeutend größer gewesen,“ begründet van der Ham die Entscheidung, den Lightyear One nur in einer kleinen Stückzahl aufzulegen.

2025 soll der große Durchbruch kommen

2024 oder Anfang 2025 soll mit dem Lightyear Two dann das Auto folgen, wegen dem die Freunde das Unternehmen vor sechs Jahren überhaupt gegründet hatten. Das Modell soll das von seinem exklusiven Vorgänger bekannte Antriebskonzept übernehmen, mit einem Grundpreis von voraussichtlich 30.000 Euro aber deutlich massentauglicher sein und dem Solarauto in der Masse zum Durchbruch verhelfen.

Außer dass die Batterie und damit auch die Reichweite kleiner ausfallen sollen, sind über das zukünftige Fahrzeug bisher noch keine Details nach aussen gedrungen. Die Leasing-Gesellschaft LeasePlan setzt aber so große Hoffnungen in Lightyear, dass sie bereits 5.000 Exemplare des familientauglicheren E-Autos vorbestellt hat.

Aufgrund der hohen Popularität der Fahrzeugart wird der Lightyear Two höchstwahrscheinlich in der Form eines SUV oder Crossovers auf den Markt kommen. Im Rahmen des Interviews mit Business Insider hat der Chefingenieur verhaltene Andeutungen in diese Richtung gemacht.

Seriennahe Prototypen sind bereits auf niederländischen Straßen unterwegs.

Seriennahe Prototypen sind bereits auf niederländischen Straßen unterwegs.

Lightyear

Auch das Klima soll von dem Konzept profitieren

Von der bewusst reduzierten Bauweise und der daraus resultierenden hohen Effizienz sollen übrigens nicht nur die Fahrer der Solarautos profitieren. Die Ausrichtung soll auch das Klima schonen. Laut Arjo van der Ham soll der Lightyear One bei der Klimabilanz schon nach 10 bis 30.000 Kilometern, je nach dem lokalen Strommix, einen klaren Vorteil gegenüber einem neuen Verbrenner haben. Bei konventionell konzipierten E-Autos in dieser Größenordnung liegt dieser Break-eben Point erst deutlich höheren Laufleistungen an.

Die Industrie könnte dem Beispiel folgen

Der Niederländer glaubt, dass der Rest der Industrie dem Vorbild seines Unternehmens auf lange Sicht folgen könnte: „Fast alles was sich derzeit in der Entwicklung befindet, ist auf eine möglichst hohe Leistung oder möglichst große Touchscreens ausgelegt. Es wird zwar eine Weile dauern, ich glaube aber, dass einige Hersteller umdenken werden.“

Der Pionier Tesla habe nach Ansicht von van der Ham gezeigt, dass Elektroautos und die E-Mobilität im Allgemeinen machbar und in manchen Bereichen sogar besser als konventionell angetriebene Fahrzeuge sind. Damit hätten die Amerikaner eine Akzeptanz seitens der Öffentlichkeit geschaffen. 

„Wir glauben jedoch, dass eine große Mehrheit ein bodenständigeres E-Auto möchte, welches sie beispielsweise als Familienfahrzeug nutzen können. Dieses muss nicht unbedingt in unter drei Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen. Es geht eher um Effizienz, ein üppiges Platzangebot und niedrige Unterhaltskosten“, bringt Lightyears Technik-Chef die Vision seines Startups auf den Punkt.

Der Chefingenieur Arjo van der Ham sieht für die Solarkraft im Auto eine strahlende Zukunft.

Der Chefingenieur Arjo van der Ham sieht für die Solarkraft im Auto eine strahlende Zukunft.

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