Huawei Watch GT im Test: Rekordverdächtige Akkulaufzeit

Die Smartwatch Huawei Watch GT überzeugt mit guter Ausstattung und langer Akkulaufzeit. Im Test erklären wir, warum man trotzdem Abstriche machen muss.

Die silberne Watch GT kommt ordentlich verpackt, mit einer magnetischen Ladeschale und einem USB-C-Kabel beim Kunden an. Das runde, von einer nicht drehbaren Lünette umschlossene, AMOLED-Display misst 1,39-Zoll. Der Durchmesser des Gehäuses liegt bei 46,5 Millimetern. Die Dicke der Uhr beträgt 10,5 Millimeter. Die Verarbeitung ist hochwertig und so finden sich weder scharfe Kanten noch irgendwelche unsauberen Materialübergänge.

Das Gehäuse besteht aus Edelstahl, lediglich die Rückseite ist aus Kunststoff gefertigt. Dort sitzen die Sensoren zur Herzfrequenzmessung und die beiden Ladekontakte. In der Ladestation verbaute Magnete halten die Uhr nicht nur fest und richten sie passend aus. Setzt man die Uhr auf, rastet sie regelrecht in der korrekten Position ein. Obwohl sich die Ladekontakte dann perfekt treffen, bleibt ein Nachteil gegenüber kabellosen Systemen: Sind die Kontaktflächen der Uhr verschmutzt, hilft auch die richtige Ausrichtung nicht weiter.

Zur Bedienung sind neben dem berührungsempfindlichen Display auch zwei Funktionstaster verbaut. Diese bestehen ebenfalls aus Metall und haben einen sauberen Druckpunkt. Für das Zifferblattdesign stehen seit dem neusten Softwareupdate insgesamt 13 Skins zur Verfügung. Diese reichen vom klassischen Analoguhrendesign bis hin zu sehr bunten Anzeigen für Tech-Fans.

Das Armband besteht zwar zum größten Teil aus Silikon, sieht dank der braunen Lederapplikation trotzdem hochwertig aus. Das Band mit einer Breite von 22-Millimetern trägt sich angenehm und sorgt für einen ausreichend sicheren Halt der 46 Gramm schweren Uhr. Das Armband verfügt über einen praktischen Schnellwechselverschluss, den wir bereits von anderen Smartwatches kennen. Entsprechend lassen sich andere Armbänder einfach an die Uhr bauen.

Für die Rechenleistung der Smartwatch sorgt ein ARM-Cortex-M4. Viele Details zu dem Prozessor finden wir nicht, in der Praxis ist die Leistung auf jeden Fall ausreichend, um einen flüssigen und ruckelfreien Betrieb zu gewährleisten. Das sehr helle AMOLED-Display hat eine Auflösung von 454 × 454 Pixeln. Das Ablesen bei direkter Sonneneinstrahlung ist kein Problem. In der Praxis war die Nutzung lediglich in der Nacht kritisch. Denn selbst auf niedrigster Helligkeitsstufe ist die Uhr noch sehr hell.

Der Akku der Watch GT hat eine Kapazität von 420 mAh und soll laut Huawei bis zu rekordverdächtigen 30 Tagen durchhalten. In der Praxis funktioniert das eigentlich nur, wenn die Uhr nicht genutzt wird. Aber selbst bei aktiver Bluetooth-Verbindung und dauerhafter Herzfrequenzmessung kommt die Uhr im Test auf gute zehn bis zwölf Tage Akkulaufzeit. Damit schlägt die Watch GT sogar die gute Leistung der Samsung Galaxy Watch (Testbericht). Wer die Uhr täglich zur Messung von Trainingseinheiten nutzt, dürfte auf ein paar Tage weniger kommen. Eine Woche lang, sollte die Uhr aber auch dann noch durchhalten. Ein Kritikpunkt vieler Smartphone-Hater geht somit auf jeden Fall verloren: Tägliches Aufladen der Uhr ist bei diesem Modell definitiv nicht notwendig.

Zur Kommunikation steht lediglich Bluetooth zur Verfügung. WLAN oder gar ein LTE-Modem sind nicht verbaut. Ein NFC-Modul ist anscheinend verbaut, derzeit gibt es allerdings keinerlei Anwendungen, die damit funktionieren. Für die möglichst präzise Positionsbestimmung kommen gleichzeitig GPS, Glonass und Galileo zum Einsatz. In der Praxis funktioniert das gut, zuverlässig und schnell.

Zur Messung der Herzfrequenz kommt der TruSee-3.0-Pulsmesser von Huawei zum Einsatz. Die Genauigkeit konnten wir wegen fehlender Vergleichsmöglichkeiten nicht testen, allerdings funktioniert die Messung zumindest zuverlässig. Selbst bei nicht extrem eng gestelltem Armband, gibt es keine Fehler bei der Messung des Pulses.

Zusätzlich sind Kompassmodul, Barometer, Gyroskop-, Beschleunigungs- und Lichtsensor verbaut. Die Uhr ist bis zu 5 ATM wasserdicht. Das bedeutet, dass sie auch beim Schwimmen bedenkenlos am Handgelenk bleiben kann.

In Sachen Software geht Huawei bei der Watch GT einen ganz eigenen Weg – abseits von Wear OS oder Tizen. Das Betriebssystem Lite OS ist sehr einfach gehalten und auf das Nötigste reduziert. Der Vorteil des Systems zeigt sich bei der guten Akkulaufzeit. Das abgespeckte Betriebssystem arbeitet sehr energiesparend.

Zur Verbindung mit dem Smartphone dient die App Huawei Health. Hier sind sowohl die aufgezeichneten Daten zu finden, als auch verschiedene Einstellungen zur Uhr. Updates der Watch GT werden ebenfalls per App auf die Uhr überspielt. Das dauert circa fünf Minuten und klappt im Test problemlos.

Die Bedienung der Smartwatch ist intuitiv. Alle vorhandenen Anwendungen laufen zuverlässig und flüssig. Lediglich mit trockenen Fingern, gibt es sporadisch leichte Probleme bei der Touchscreen-Bedienung – insbesondere beim Auf- und Abwärtsscrollen.

Die vorinstallierten Trainingsprogramme eigenen sich für Radfahrer, Jogger und Schwimmer. Wer die Outdoor-Programme nutzt, muss warten bis die Position ermittelt wurde. Das klappt im Test angenehm schnell und dauert selten länger als eine Minute.

Neben dem Wecker, Pulsmesser, Aktivitäts- und Sleeptracker ist auch eine Telefon-Suchen-Funktion vorhanden. Höhenmesser, Kompass, Wetterbericht und eine Stoppuhr stehen ebenfalls zur Verfügung. Nachrichten, beispielsweise von Skype, zeigt die Uhr zuverlässig an. Das war es dann aber auch mit den derzeit verfügbaren Anwendungen für die Uhr.

Für die Watch GT gibt es weder zusätzliche Skins, noch irgendwelche zusätzlichen Apps. Nachrichten, die auf dem Smartphone eingehen, zeigt die Uhr zwar an, das Antworten per Smartwatch klappt aber nicht. Telefonate abzulehnen funktioniert; Das Annehmen oder gar mit der Uhr telefonieren ist nicht möglich. Das Abspeichern von Musik funktioniert bei der Watch GT ebenfalls nicht. Ohne verbundenes Smartphone funktioniert auch der Wetterbericht nicht zuverlässig. Kurz und knapp, die Menge an Möglichkeiten ist im Vergleich zu anderen Smartwatches extrem eingeschränkt.

Neben der von uns getesteten, klassischen silbernen Variante bietet Huawei die Watch GT auch als Sportmodell an. Dieses unterscheidet sich allerdings lediglich durch die Farbe und das Armband, welches komplett aus Silikon besteht.

Im Vergleich zu anderen Smartwatches bietet die Watch GT nur eine stark eingeschränkte Oberfläche. Andererseits überzeugt sie mit einfacher Bedienung, einem gelungenen Design und einer super Akkulaufzeit. Letztlich ist sie eine Mischung aus echter Smartwatch und einer reinen Sport-Uhr.

Wer bisher mit einem Fitnessarmband oder noch mit einer klassischen Armbanduhr unterwegs ist, sollte sich die Watch GT unbedingt einmal genauer ansehen. Uns gefällt das Konzept, trotz der Einschränkungen.

Wer mit seiner Uhr deutlich mehr machen will, als nur das Sportprogramm zu tracken, sollte sich besser nach einer Alternative, wie beispielsweise der Galaxy Watch (Testbericht), umsehen. Der Akku der Samsung-Smartwatch hält zwar nur etwa fünf Tage lang, dafür bietet sie eine Menge Apps und unzählige Skins.

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Angebote am Sonntag: Apple iPhone und Apple Watch bis zu 200 Euro günstiger und vieles mehr!

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Alle iPhone XI Gerüchte der Woche | Tim Cook Interview über Apple Probleme – Apfelplausch 77

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Test Rollei Steady Butler Mobile: Gimbal mit Haltungsschwäche

Der Rollei Steady Butler Mobile für 90 Euro verspricht butterweiche Smartphone-Videos. Abstriche bei der Gimbal-Stabilisierung und dem Gehäuse kosten aber Punkte.

Bereits im Mai 2017 hatten wir einen Vergleichstest dreier Smartphone-Gimbals. In diese Fußstapfen tritt auch der Steady Butler Mobile von Rollei. Wie die meisten Gimbals in der Form eines Selfie-Sticks bietet er eine Stabilisierung auf drei Achsen. Interessant sind seine vier Betriebsarten Schwenken, Schwenken und Neigen, der Lock-Mode und der All-Follow-Mode. Damit soll der Smartphone-Filmer für die meisten Aufnahmesituationen gerüstet sein.

Im Test offenbart der Steady Butler Mobile leichte Schwächen beim schnellen Gehen oder Treppensteigen. Er gleicht zwar fast alle Bewegungen aus, ist aber mit einigen Situationen dann doch überfordert. Das gilt vor allem dann, wenn der Benutzer das Stativ nicht in der Körpermitte, sondern seitlich vom Körper hält. Dann gibt es manchmal im Video erkennbare Nickbewegungen, die erst mit der Zeit ausgeglichen werden. Bei stärkerem Wind kann der Rollei-Gimbal das Smartphone nicht gut halten – es klappt je nach Windrichtung langsam aber sicher zur Seite. Hier ein Testvideo bei Wind.

Auch schnelle Kurvenfahrten setzen dem Gerät zu, mit der Zeit stellt sich eine leichte Querneigung ein. Diese lässt sich auch mit dem Joystick nicht korrigieren. Dennoch ist der Steady Butler Mobile für sein Geld keineswegs schlecht. Wer mehr Stabilisierung braucht, der muss tiefer in die Tasche greifen. Dabei ist es manchmal durchaus in Ordnung, Achsbewegungen im Video zu haben. Einen schiefen Horizont gilt es jedoch zu vermeiden. Hier ein Testvideo während einer Autofahrt.

In der App stehen die Gimbal-Modi zur Auswahl und der Nutzer kann zwischen Film- und Videoaufnahmen mit unterschiedlichen Auflösungen und Bildwiederholungsfrequenzen umschalten. Dabei werden nicht alle nativen Auflösungen und nicht alle Bildwiederholfrequenzen des jeweiligen Smartphones angeboten. Natürlich kann der Anwender auch mit der normalen Kamera-App filmen.

Das Schwebestativ beherrscht vier Stabilisierungsarten. Im All-Follow-Modus folgt die eingespannte Kamera butterweich den Bewegungen des Motivs. Der Lock-Modus sorgt dafür, dass die Kamera fixiert wird, egal wie sich der Nutzer bewegt. Wer will, kann auch alle Rotationsebenen freigeben – so kann der Stick praktisch in jeder Position gehalten werden, auch über Kopf in Bodenhöhe. Das erleichtert das Filmen und Fotografieren aus der Bewegung heraus ungemein, weil man sich nicht bücken muss. Die Modi können über einen einzelnen Knopf durch mehrfaches Drücken am Gimbal selbst eingestellt werden, wobei ärgerlicherweise keine Anzeige vorhanden ist, die den aktuellen Modus klar und deutlich signalisiert. Dazu hätte ein einfaches Display gereicht. So muss sich der Nutzer mit unterschiedlichen Blinksignalen von LEDs auseinandersetzen.

Wer will, kann die Kamera mit dem Steuerkreuz auch selbst bewegen. Das erfordert viel Feingefühl und sorgt selbst bei langsamster Einstellung oft für zu schnelle Schwenks. Mit dem Wiegeschalter am Griff kann die Kamera auch Zoomen, wobei unter iOS bei unseren Versuchen nicht automatisch zwischen den zwei Kameras, die manche iPhones haben, umgeschaltet wurde.

In der App wurde außerdem eine Gesichtserkennung integriert, die nicht nur für die automatische Scharfstellung genutzt werden kann: Im Fotomodus werden je nach Einstellung ab einem, zwei oder drei erkannten Gesichtern Fotos automatisch aufgenommen. Ein Zeitraffer-Modus darf natürlich auch nicht fehlen. Neben dem klassischen Zeitraffer gibt es auch einen Motion Time Lapse für bewegte Aufnahmen, die aus einer Serie von Standbildern zusammengesetzt werden. Auch Foto-Panoramen sind möglich, bei denen die Kamera sich überlappende Fotos in einer oder zwei Reihen macht und zusammensetzt. Allerdings können das viele Smartphones auch ohne Gimbal recht gut.

Wie bei jedem Smartphone-Gimbal gibt es eine Klemmeinrichtung für das Smartphone, die es von den Seiten umfasst. Damit es keine Kratzer am Smartphone gibt, sind die Klammern mit Gummi ummantelt. Die Zugkraft des Mechanismus ist ausreichend hoch, um das Smartphone sicher zu halten, auch wenn es einmal etwas rauer zugeht und der Kameramann beispielsweise von einem Skateboard springt. Interessanterweise kann das Smartphone auch hochkant eingespannt werden und ist so auch fit für Instagram- und Snapchat-Videoaufnahmen.

Wir empfehlen dennoch, das Smartphone in ein Schutzgehäuse zu packen, weil gerade beim Filmen in Bewegung nicht der Gimbal, sondern der Kameramann zum Problem werden kann: Uns ist es des Öfteren passiert, dass wir gespannt aufs Display schauten, die Umgebung nicht ausreichend beobachteten und stolperten. Ein Sturz kann dann nicht nur den Gimbal, sondern auch das ungeschützte Smartphone beschädigen.

Vor der ersten Filmaufnahme sollten in den Einstellungen die Motorgeschwindigkeiten deutlich herab gesetzt werden – der Gimbal fährt bei manueller Steuerung über seinen Steuerkranz viel zu schnell in die geplante Position. Bei Videos sind solche schnellen Schwenks später aber ungenießbar.

Mit einem Gewicht von 472 g liegt der Rollei Steady Butler Mobile gut in der Hand. Dazu kommt das Gewicht des Smartphones und eventuell angebrachter Zusatzgeräte wie Mikrofon oder Licht. Generell gilt, dass das Filmen mit einem Gimbal aufgrund der nötigen Körperhaltung über lange Zeit recht anstrengend sein kann, egal wie schwer das Gerät auf dem Papier ist. Das Gerät misst 113 × 307 × 113 mm und lässt sich so mitsamt der mitgelieferten Tasche gut im oder am Rucksack verstauen.

Im Lieferumfang des Schwebestativs befindet sich ein Ministativ. Am Ende des Sticks angeschraubt verleiht es ihm ausreichend Stabilität, um auf einer geraden Oberfläche zu stehen. Das Stativ ist jedoch nicht höhenverstellbar und aus Kunststoff gefertigt. Auf unebenem Untergrund oder im Freien sollte lieber ein professionelles Tisch- oder Bodenstativ eingesetzt werden. Unten am Stick befindet sich ein 1/4-Zoll-Schraubgewinde.

Das Gehäuse des Gimbals besteht aus Kunststoff, der durch seine leichte Texturierung jedoch gut zu greifen ist und auch bei feuchten Händen ausreichend Grip bietet. Das Gerät kann alle Smartphones bis zu einer Bildschirmdiagonale von 6 Zoll und einem maximalen Gewicht von 200 g stabilisieren.

Im Rollei Steady Butler Mobile steckt ein Lithium-Ionen-Akku mit 4000 mAh. Über die USB-A-Buchse kann der Stick so als Powerbank beispielsweise einen leeren Smartphone-Akku aufladen. Geladen wird er über Micro-USB. An einer Seite des Gimbal-Arms ist ein 1/4-Zoll-Gewinde für die Montage von Zubehör eingelassen. So können Leuchten, Mikrofone und ähnliches angeschlossen werden.

Es dürfte kaum möglich sein, den Akku des Rollei Steady Butler Mobile beim normalen Filmen und Fotografieren leer zu bekommen, da seine Akkulaufzeit etwa zwölf Stunden beträgt. Das reicht auch für Livestreaming-Events problemlos aus und gibt dem Nutzer über die Powerbank-Funktion Sicherheit, wenn der Smartphone-Akku zur Neige geht.

Der Steady Butler Mobile von Rollei kostete zu seiner Einführung und lange Zeit danach rund 100 Euro. Jetzt ist sein Preis auf 90 Euro abgesunken. Zu Sonderpreisaktionen wurde der Gimbal aber auch schon für 80 Euro verkauft. Der Preisverlauf ist auch in unserem zu heise gehörenden Preisvergleich einsehbar. Der Gimbal ist bei den meisten Versendern auf Lager und innerhalb des nächsten oder übernächsten Tags lieferbar. Für 125 Euro bietet Rollei auch ihr hochwertigeres Profi Smartphone Gimbal an.

Für seinen Preis von rund 90 Euro ist der Gimbal eine günstige Alternative zu teureren Geräten. Gerade für Gelegenheitsfilmer, die ein paar stabilisierte Aufnahmen machen wollen aber das Gerät nicht täglich einzusetzen, ist dieses Schwebestativ sinnvoll. Profis werden das Kunststoffgehäuse und die etwas ungenaue Stabilisierung bei schnellen Bewegungen sowie die geringe Windstabilität kritisieren.

Viele weitere Tests zu Gimbals sind über unsere Suche zu finden, darunter auch ein Vergleichstest dreier Smartphone-Gimbals.

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Kaufberatung: Steckerleisten mit Alexa-Steuerung

Steckerleisten sind meist schwer zugänglich. Praktisch, wenn sich die einzelnen Dosen per Alexa steuern lassen. Wir geben Tipps zum Kauf.

Steckerleisten sind wenig dekorativ, in den meisten Wohnungen aber fester Bestandteil. Sie liegen deswegen oft versteckt und sind meist schwer zugänglich. Da macht die Integration von Alexa durchaus Sinn. Es hat einen gewissen Charme, wenn man per Sprache einzelne Dosen an- oder abschalten kann und die eigentliche Steckerleiste hinter dem Fernseher aufgeräumt ist. Wir haben zwei Produkte auf dem noch sehr überschaubaren Marktsegment getestet und geben euch Tipps, worauf ihr beim Kauf achten solltet.

In unserer Testwohnung landete die Meross Smart Wi-Fi Surge Protector und die D-Link DSP-W245. Beide Steckerleisten sind weiß und bieten vier Steckplätze. Jede Buchse hat eine eigene LED, die anzeigt, welcher Slot aktiv ist. Die Leiste von Meross verfügt zusätzlich über vier USB-Steckplätze. Beide Steckerleisten sind außerdem mit Alexa und Google Assistant kompatibel.

Verarbeitet sind beide Modelle sehr gut. Sie verfügen über vier Gummifüße auf der Unterseite, um stabil zu stehen. Auch sind Einbuchtungen vorhanden, um die Leisten an der Wand anzubringen.

Um die Steckerleisten in Betrieb zu nehmen, muss für jede zuerst eine eigene App installiert werden, für die wiederum ein Konto beim Hersteller notwendig ist. Nach dem erfolgreichen Einloggen kann das Gerät mit einem WLAN verbunden werden. Hat das geklappt, wechseln wir zur Alexa-App und suchen nach dem passenden Skill. Nach der Installation wird in der Alexa-App das neue Gerät gesucht und verbunden. Jetzt können die Steckerleisten per Sprachbefehl ein- und ausgeschaltet werden.

In unserem Test stellte sich ganz klar ein Sieger beim Setup heraus. Bis wir es geschafft haben die D-Link-Leiste mit Alexa (und vorher überhaupt erstmal mit dem WLAN und der D-Link-App) zu verbinden, lagen die Nerven schon zwei Mal blank. Ständig sahen wir Fehlermeldungen. Die Anleitung und die vorhandenen Youtube-Videos sind unverständlich und/oder veraltet. Auch der Hersteller selbst hatte nach unserer Kontaktaufnahme keine weitere Idee. Nach mehrmaligem Beenden und Neustarten von App, Smartphone und Steckerleiste selbst hat es irgendwann dann doch funktioniert. An diesem Punkt war das Frust-Niveau aber schon deutlich zu weit oben. Die Leiste von Meross war da ganz anders. Jeder im ersten Absatz beschriebene Schritt klappte auf Anhieb.

Was beim Einsatz dieser smarten Steckerleisten tatsächlich nervt, ist das doppelte Umbenennen der einzelnen Dosen. Möchte man die Apps der Geräte verwenden, kann hier für die gesamte Leiste und für jede einzelne Dose ein spezieller Name, zum Beispiel der des angeschlossenen Geräts, eingestellt werden. Die vier USB-Anschlüsse der Meross-Leiste zählen insgesamt allerdings als ein Anschluss. Doch die Namen in der Alexa-App werden dabei nicht aktualisiert. Die Sprachbefehle orientieren sich aber an dem Namen, der in der Alexa-App steht, also muss hier nochmal umbenannt werden.

Die Steckerleisten lösen ein Problem, von dem ich vorher noch nicht wusste, dass ich es habe. Vor allem, wenn sich die Steckerleisten an einem Ort befinden, der schwer zu erreichen ist, sind die Sprachbefehle zum Ausschalten sehr praktisch. Zeitschaltuhren sind ebenfalls bei beiden Leisten für jeden einzelnen Steckplatz integriert. Zusätzlich lassen sich auch Szenen respektive „One-Tap“-Situationen einrichten. Ein gutes Beispiel der Status „Nicht zu Hause“. Wird dieser durch einen Klick in der App aktiviert, können beispielsweise alle Steckplätze bis auf den für das Aquarium ausgeschaltet werden.

Die Leiste von D-Link zeigt zudem für jeden Steckplatz in der App den aktuellen und den monatlichen Stromverbrauch an. Eine Statistik kann diesen auch für das gesamte Jahr als Diagramm darstellen. Außerdem hat das Modell von D-Link für jede Dose einen separaten Powerknopf, der manuell betätigt werden kann.

Viele Anbieter gibt es noch nicht, die Steckerleisten mit Sprachsteuerung im Sortiment haben. Die meisten Hersteller haben neben den klassischen Steckdosen auch eine oder mehrere USB-A-Buchsen. Das ist beispielsweise clever, um einen Fire-Stick am Fernseher mit Strom zu versorgen, ohne dass eine Steckdose belegt werden muss.

Wer eine smarte Steckerleiste haben möchte, um sie per Sprachbefehl zu steuern, sollte auf zwei Dinge achten: das Produkt sollte einen Überspannschutz bieten und das CE-Zeichen (EU Sicherheitsstandard) haben. Vorab ist es ratsam die Maximalbelastung zu berechnen: Soll ein PC mit starker Grafikkarte und gleichzeitig noch andere Geräte betrieben werden, sollte die Leistung der Steckerleiste den Strombedarf auf jeden Fall abdecken können.

Hier unterscheiden sich unsere getesteten Modelle – die günstige Leiste von Meross bietet unter Umständen nicht genug Leistung für den gewünschten Einsatzzweck. Sie kommt dafür aber mit einer übersichtlicheren App und vier USB-Ports. D-Link punktet wiederum beim Anzeigen des Stromverbrauchs und biete mehr Leistung, kostet aber auch deutlich mehr.

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