5 Gründe, warum ich in diesen Zeiten lieber online bestelle, als im Supermarkt einzukaufen

Auch Supermärkte wie Rewe liefern bequem nach Hause.

Auch Supermärkte wie Rewe liefern bequem nach Hause.

picture alliance / SvenSimon | FrankHoermann

In Großstädten wie Berlin nutzen immer mehr Menschen Lieferdienste für den Lebensmitteleinkauf. Dazu gehört auch unsere Autorin.

Sie kauft Lebensmittel viel lieber online ein, weil es vor allem sehr viel Zeit spart.

Vor allem ist es jedoch übersichtlicher und einfacher im Vergleich zum Einkauf im Supermarkt.

Vor kurzem war ich seit langem mal wieder in einem Supermarkt einkaufen. Nein, nicht nur in einem, sondern gleich in vieren hintereinander: Edeka, Aldi, Kaufland und Lidl. Für eine Recherche wollte ich prüfen, ob die Versprechen von Kaufland und Edeka, bei Eigenmarken genauso günstig zu sein wie die Discounter Lidl und Aldi, tatsächlich stimmen.

Das Erlebnis hat mir einmal mehr bestätigt, was ich schon vermutet hatte: Ich bin ein großer Fan von Lebensmittellieferdiensten. Ich kaufe in der Regel nicht viele Lebensmittel ein, weil ich oft auswärts esse, zum Beispiel in der Kantine. Aber wenn ich einkaufe, dann bestelle ich eben meistens bei Rewe, Gorillas oder Flink.

Dabei ist mein Bedarf an Lebensmitteln, als Singel-Haushalt, nicht mit dem Wocheneinkauf einer Familie zu vergleichen. Und natürlich profitiere ich davon, dass ich eine kinderlose, vollzeitangestellte Großstädterin bin – dessen bin ich mir absolut bewusst. Mit einer (Miet-)Wohnung innerhalb des Rings in Berlin falle ich nämlich nicht nur in das Liefergebiet von Rewe oder Edeka, sondern auch in das der Schnelllieferdienste von Gorillas, Flink oder Getir.

Sogar unverpackte Lebensmittel kann ich mir über den Lieferservice Alpakas zu mir nach Hause bestellen. Kurzum: Ich kann mir eigentlich alles innerhalb weniger Minuten zu mir nach Hause liefern lassen. Diese Möglichkeit haben die meisten Menschen, die außerhalb einer Großstadt leben, gar nicht. Für Menschen, die mehr als eine Person im Haushalt sind, sind insbesondere die Schnelllieferdienste auch keine langfristige Option, denn bei den Mengen wird es schnell sehr teuer – und schwer in einem Lieferrucksack zu transportieren. Also ja, ich weiß, das ist ein absoluter Luxus. Aber einer, der mir einfach derzeit sehr viel Zeit und Nerven erspart. Gerade in der jetzigen Zeit, in der wir als Verbraucher und Verbraucherinnen auch die Auswirkungen der Lieferketten-Krise und des Ukraine-Krieges spüren, sehe ich nur Vorteile beim online bestellen – also, fast.

Hier folgt eine Liste der Gründe, warum ich lieber online bestelle, als im Supermarkt einzukaufen.

1. Einkaufen ist ein Zeitfresser

Je nachdem, wie weit entfernt der nächste Supermarkt ist, summieren sich die Minuten für die An- und Abfahrt. Der nächste Discounter bei mir um die Ecke ist zu Fuß immerhin 10 Minuten entfernt. Plus Einkaufs- und Wartezeit an der Kasse komme ich also nicht unter mindestens 40 Minuten weg. Ich habe kein Auto, deswegen gehe ich meistens zu Fuß oder mit dem Rad einkaufen. Bei Gorillas und Co. muss ich zwar eine Liefergebühr von 1,80 Euro bezahlen, jedoch spart mir die Lieferung sehr viel Zeit – eben mindestens diese 40 Minuten bis eine Stunde. In der Zeit, in der ich auf die Lieferung warte, kann ich andere Dinge erledigen.

2. Bei allen Händlern musste ich lange an der Kasse warten

Obwohl ich bei meinem Testeinkauf bewusst an einem Wochentag gegen 11 Uhr einkaufen ging, waren bei allen vier Händlern sehr lange Schlangen an den Kassen. Bei jedem musste ich durchschnittlich zehn Minuten warten. Das lag daran, dass bei den Discountern nur ein oder zwei, bei Edeka und Kaufland maximal drei Kassen geöffnet waren. Die anderen Mitarbeiter waren damit beschäftigt, die Regale aufzufüllen. Kassen, an denen ich selber meine Waren scannen konnte, gab es nur bei Kaufland. Diese würden die Schlangen weiter verteilen und den Einkäufern viel Zeit sparen.

3. Viele Produkte waren ausverkauft

In allen vier Lebensmittelgeschäften war mindestens eine der Sachen, die ich kaufen wollte, ausverkauft. Das liegt derzeit auch an den Lieferengpässen aufgrund des Ukraine-Krieges, aber auch an unnötigen Hamsterkäufen einiger Mitmenschen. Das ist natürlich besonders ärgerlich, wenn man womöglich genau diese eine Zutat benötigt und eigentlich nur dafür einkaufen gegangen ist. Man kann dann noch zu einem weiteren Laden gehen, jedoch weiß man dort auch im Vorfeld nicht, ob das gewünschte Produkt vorhanden ist. Diese Unvorhersehbarkeit macht es schwer, effizient vorauszuplanen und kostet unter Umständen noch mehr Zeit.

Hier sehe ich den zweitgrößten Vorteil beim Online-Lebensmittel-Shopping: Ich erfahre gleich vorab, ob ein Produkt verfügbar ist oder nicht. Klar, bei den Lieferdiensten ist die Auswahl in der Regel nicht so groß und häufig sind hier auch viele beliebte Produkte ausverkauft, aber immerhin bin ich dann nicht extra umsonst losgefahren. Von Zuhause aus lässt sich auch entspannter ein Alternativgericht überlegen, sollten die Zutaten für das geplante nicht verfügbar sein.

4. Die Geschäfte sind meist unübersichtlich

Die meisten Supermärkte empfinde ich als sehr unübersichtlich. Wer sich nicht auskennt, irrt zunächst durch die Gänge, auf der Suche nach einem einzigen Produkt. Auch das kostet wieder viel Zeit. Dabei folgt der Aufbau der Märkte und die Produktplatzierungen bei den verschiedenen Händlern nicht dem gleichen Muster, was es noch schwieriger macht, sich zu orientieren. Bei Aldi stehen die Eier in der Nähe des Gemüse- und Obstabteilung, bei Edeka bei den Haferflocken und bei Kaufland gibt es ein ganzes Regal nur für verschiedene Eier-Sorten. Die Discounter sind in der Regel kleiner und etwas übersichtlicher.

Ein Einkauf bei Großflächenhändlern wie Kaufland ist sicher eine ganz bewusste Entscheidung, wenn man mit einem Einkauf alles erledigen will. Allerdings ist es aufgrund der schieren Fülle des Sortiments und den vielen Gängen unglaublich unübersichtlich und verwirrend. Ich habe allein mindestens sechs Minuten gebraucht, um aus diesem riesigen Geschäft wieder herauszukommen, da sich der Verkaufsbereich über zwei Etagen erstreckte und die Kasse im unteren Stockwerk war. Wer viel Zeit und Muße mitbringt, hat hier vielleicht sogar Spaß am Einkaufen, Entdecken und Vergleichen von gefühlt 50 verschiedenen Pastasorten. Mich persönlich erschlägt das massige Angebot aber eher.

Beim Einkauf per App kann ich dagegen gezielt nach meinen Wünschen suchen und habe die gewünschte Ware innerhalb weniger Klicks im Warenkorb.

5. Produkte sind oft nicht vergleichbar

Weil ich die Preise vergleichen wollte, bin ich zu vier Lebensmittelhändlern hintereinander gegangen. Das war aber gar nicht so einfach, da es in nicht in jedem Markt genau vergleichbare Produkte gab oder diese ausverkauft waren. Ich hatte mich bewusst für vier Grundnahrungsmittel entschieden, von denen ich dachte, dass ich diese überall finde: Butter, Eier, Milch und ganze geschälte Tomaten aus der Dose. Letztere erhielt ich bei Edeka und Aldi, bei Kaufland waren genau diese jedoch ausverkauft und bei Lidl gab es nur gehackte. Auch die Eier-Qualität war nicht überall gleich und ließ sich nur schwer vergleichen. Der Preis-Vergleich ist beim Online-Shopping einfacher, mit wenigen Klicks.

Mein Fazit

All diese aufgeführten Faktoren kosten Zeit. Und Nerven. Das ständige Suchen, Umherirren und Warten frustriert mich, gerade im stressigen Arbeitsalltag. Wenn man dann noch nach der Arbeit einkaufen muss, ist dies für mich einfach eine verlorene ganze Stunde.

Am Samstag einkaufen zu gehen, ist aber auch keine gute Option, weil die meisten anderen Mitbürger dann auch freihaben und es sehr voll ist. Deswegen greife ich einfach gerne auf die Lieferdienste zurück, wenn die Zeiten gerade stressig sind.

Großer Minuspunkt bei den Lieferdiensten, insbesondere denen in rund 15 Minuten: Die in der Kritik stehenden Arbeitsbedingungen der Fahrer, die unter anderem unter zu wenig Lohn und großem Druck leiden sollen, wie Medien immer wieder berichten.

Um das wenigstens etwas zu kompensieren, gebe ich immer ein großzügiges Trinkgeld und bestelle auch wirklich nur, wenn es notwendig ist. Bei Rewe müssen die Fahrer auch nicht mit einem E-Bike fahren, sondern kommen per E-Auto, weswegen ich größere Bestellungen nur dort erledige. Ich wäre definitiv bereit, auch mehr für meinen Einkauf zu bezahlen, wenn ich wüsste, dass die Rahmenbedingungen für Fahrer besser würden. Dann hätte das Bestellen von Lebensmitteln wirklich nur Vorteile.

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Dedrone


Das amerikanische Unternehmen Axon, Aqton Partners, Menlo Ventures, Felicis Ventures, Target Partners, TempoCap und der ehemalige Cisco Systems-Chef John Chambers investieren 30,5 Millionen US-Dollar in Dedrone. Das deutsch-amerikanische Startup, dessen Wurzeln in Kassel liegen, entwickelt den DroneTracker, eine Software-Plattform zur Detektion und Abwehr ziviler Drohnen. Der Growth-Investor TempoCap investierte zuletzt 12,1 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, das 2014 gegründet wurde. “Die aktuelle Finanzierungsrunde folgt auf ein starkes Wachstumsjahr für Dedrone, in dem unter anderem die Marke von 1.000 verkauften Sensoren erreicht und die Erkennung, Identifizierung und Lokalisierung auf über 200 unterschiedliche Drohnenmodelle ausgebaut wurden”, teilt das Unternehmen mit. 

USound 


 eQventure, Hermann Hauser (ARM) und Longzhong Yang (BYD) und die Europäische Investitionsbank investieren 30 Millionen US-Dollar in USound. Das Unternehmen aus Graz, 2014 gegründet wurde, setzt auf “Hochleistungs-Silizium-Lautsprecher und hochwertige Klanglösungen auf Basis der MEMS-Technologie (Micro-Electro-Mechanical Systems)”. Mit dem frischen Kapital möchte das Unternehmen “die Produktherstellung für internationale Marken vorantreiben”.

MERGERS & ACQUISITIONS

durchblicker


 Die Netrisk Gruppe, ein Anbieter von Online-Preisvergleichen, übernimmt das Wiener Unternehmen durchblicker. “Vorbehaltlich der üblichen behördlichen Genehmigungen erwirbt die Netrisk Gruppe 100 % der Anteile an durchblicker von den bisherigen Investoren und den beiden Gründern des Unternehmens, Reinhold Baudisch und Michael Doberer”, teilen die Unternehmen mit. Der Kaufpreis ist nicht bekannt , 
bewegt sich aber laut Informationen der brutkasten “im höheren achtstelligen Bereich”. Aktuell bietet durchblicker, das 2010 an den Start ging, 28 Tarifvergleiche für Versicherungen, Telekommunikation, Strom und Gas, sowie Finanzprodukte wie Kredite, Girokonten und Sparzinsen an. 85 Mitarbeiter:innen arbeiten für das Unternehmen.

Anyblock Analytics


Das amerikanische Unternehmen Blockdeamon, das sich um Blockchain-Services kümmert, übernimmt Anyblock Analytics. Das Startup aus Mainz liefert Blockchain Insights. Das Unternehmen macht es möglich, in Echtzeit Daten aus Blockchainanwendungen zu analysieren, zu überwachen und visuell aufzubereiten. Ins Leben gerufen wurde das Startup 2019 von Peter Eulberg, Sascha Göbel und Freddy Zwanzger.

VENTURE CAPITAL

Kingstone Schweizer Ventures


 Umut Ertan, Philipp Schomberg und Tim Schomberg gründen Kingstone Schweizer Ventures (KSV) gegründet. Geführt wird der Geldgeber von Alexander Hoffmann, früher M Ventures. “Ihr Ziel ist es, innerhalb des Impact-Universums jene radikalen Strategien durch Investitionen zu fördern, die sich besonders durch Pioniergeist und disruptive Ansätze auszeichnen”, heißt es in der Presseaussendung.

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Foto (oben): azrael74

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