Microsoft Store: Bepreisung von kostenloser Software verboten

Screenshot vom Microsoft Store, darin geöffnet ist der Eintrag von Audacity

Viele Suchanfragen im Microsoft Store liefern nicht die gewünschten Ergebnisse. Unter anderem fehlt populäre Open Source-Software, die Millionen an aktiven Nutzern hält.

Rein rechtlich betrachtet, können Dritte die fehlende Software in den Store hochladen und mit einem Preis versehen, dank liberaler Open Source-Lizenzen. Plötzlich zahlen unwissende Anwender für kostenlose Apps Geld, obwohl sie jedem frei zur Verfügung steht. Nur eben an anderer Stelle im Internet. Von den Einnahmen profitieren leider nicht die eigentlichen Entwickler, sondern irgendwelche Dritte, die für sich ein neues, unmoralisches Geschäftsmodell entdeckt haben.

Neue Microsoft Store-Richtline verbietet Gebühren auf kostenloser Software

Microsoft schiebt solchen Praktiken jetzt einen Riegel vor. Seitdem 16. Juni 2022 tritt eine neue Store-Richtline in Kraft, die folgenden Paragrafen enthält:

Update to 10.8.7 to prohibit charging fees in the Store for open-source or other software that is generally available for free and restrict irrationally high pricing.

Zu Deutsch, sinngemäß übersetzt:

Das Auferlegen von Gebühren für Open Source-Software oder anderweitiger, für die Allgemeinheit kostenlos zugänglicher Software, ist verboten.

Microsoft verbietet Dritten weiterhin nicht, fremde Software hochzuladen. Es ist sowieso schwierig zu überprüfen, ob der Einreichende der tatsächliche Entwickler der jeweiligen App ist, oder vielleicht sogar im Auftrag von diesem handelt.

Es ist trotzdem eine große Änderung für den Microsoft Store, dass kostenlose Apps, wie Gimp oder VLC, nicht mehr mit einem Preisschild versehen werden dürfen. Besonders mit Hinblick auf die Flut an Audacity-Uploads, die teilweise unter anderem Namen erscheinen und einige Euros kosten.

Was passiert mit Paint.NET?

Eine Sache bleibt vorerst ungeklärt. Der Paint.NET-Entwickler veröffentlichte seine kostenlose App selbst im Microsoft Store, verlangt dafür jedoch Geld. In der Beschreibung des Store-Eintrags wird darauf hingewiesen, dass die Store-Version als Unterstützung für das Projekt gedacht ist, und der Nutzer als Dankeschön die Vorzüge des Stores erhält.

Ob diese Herangehensweise nun unerwünscht ist, wird sich in Zukunft zeigen. Formell betrachtet bricht Paint.NET damit die Microsoft Store-Richtlinien. Allerdings müsste Microsoft eine manuelle Sperrung in Auftrag geben. In diesem Fall ist unvorhersehbar, wie weit die Kulanz reicht und ob die tatsächlichen Entwickler von der Richtlinie sogar ausgenommen bleiben.


Quelle: Microsoft Docs, via: Dr. Windows

Darum füllt sich der Microsoft Store bald mit vielen Apps

Die Startseite von der Microsoft Store App unter Windows 11, mit dem Vorgestellt-Slider

Der Microsoft Store hat seine schwierigsten Zeiten hinter sich gelassen. Jahrelang schenkte ihm kaum einer Beachtung, da die populärsten Windows-Programme nie darin vertreten waren. Stattdessen füllten sich die Vorschläge nur mit UWP-Anwendungen, deren letzte Aktualisierung teilweise Jahre zurücklag.

Mittlerweile hat sich einiges geändert. Denn der Microsoft Store ist zu einer offenen Plattform mutiert. Auf der die Entwickler ihre Win32-Anwendung in Form eines Installers bereitstellen können. Dadurch ist es kein großer Mehraufwand mehr, Einträge zu pflegen, was in einem rasanten Wachstum des Angebots geführt hat. Endlich sind populäre Apps vertreten, wie Audacity, Discord, Firefox, PowerToys oder auch Microsoft Teams.

Win32-Anwendungen im Store einreichen: jetzt für alle möglich!

Microsoft Store-App, mit der Store-Seite von Firefox geöffnet.

Allerdings gibt es noch eine Beschränkung, die viele Entwickler zurückhielt, ihre Apps in den Store zu bringen. Nämlich handelte es sich bei der Bereitstellung von Win32-Software quasi um ein Beta-Programm. Nur ausgewählte, von Microsoft manuell freigegebene Entwickler konnten ihre klassischen Desktopanwendungen hochladen. Das ändert sich nun.

Die Warteliste fällt, ab sofort kann jeder seine Anwendung in den Microsoft Store einreichen. Selbstverständlich bleibt die Überprüfung pro Einreichung erhalten, die die App auf Seriosität und möglichen Schadcode prüft. Das bleibt auch zukünftig ein wichtiges Sicherheitsmerkmal des Stores. Allerdings konnten viele Entwickler überhaupt keine Einreichung beantragen, eben aufgrund der langen Warteliste. Bald dürften also zahlreiche neue Anwendungen den Store stürmen.

Neue Funktionen für Win32-Einträge

Microsoft möchte es Entwicklern so einfach wie möglich gestalten, ihre Anwendungen in den Microsoft Store hochzuladen. Ein weiterer Versuch ist die neue GitHub-Action „Microsoft Store Publish“.

GitHub ist eine Plattform für Entwickler, die Microsoft vor ein paar Jahren erworben hatte. Darauf wird der Quellcode von Apps gehostet, wodurch andere darüber schauen und ggf. sogar Verbesserungen einbringen können. Außerdem werden über GitHub auch oft Releases und Updates angeboten.

Microsoft holt mit ihrer neuen GitHub-Action die Entwickler also da ab, wo sie sowieso schon sind. Diese Action führt automatisch einen Upload des neusten Release zum Microsoft Store durch. Somit muss der Entwickler nach einmaliger Einrichtung sich nicht mehr darum kümmern. Alles funktioniert automatisiert.

Außerdem hatten Win32-Einträge bislang sehr wenig Funktionen für Partner, wie ich selbst feststellen musste. Während zu UWP-Einträgen viele Statistiken bezüglich Downloads und Nutzerzahlen angefertigt wurden, konnte man bei Win32-Anwendungen nicht mal Rezensionen lesen. Auch das ändert sich glücklicherweise, zum Vorteil der Entwickler.


Quelle: Windows Developer Blog

Microsoft App Store mit neuer Internetpräsenz

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  • Microsoft App Store mit neuer Internetpräsenz

Der App-Katalog des Microsoft Stores ist auch über eine Webseite einsehbar. Ähnlich, wie mit der App-Version, wagt Microsoft jetzt einen Neustart der Internetpräsenz. Aufrufbar unter apps.microsoft.com.

Angelehnt ist die optische Gestaltung an die Add-Ons-Seite für den Edge-Browser. So finden wir auch hier sämtliche Kategorien in der linken Navigationsleiste aufgelistet. Die Startseite erbt den Aufbau der App-Version, mit einem großen Featured-Slider an erster Stelle, der die vorgestellten Apps hervorhebt. Direkt darunter sind ein paar wichtige Kategorien platziert, samt Einblicke in die jeweils relevantesten Apps.

Die größte Neuerung erfreut App-Entwickler, die ihre Win32-Anwendung im Store einreichten. Denn in der alten Store-Präsenz waren diese nicht aufzufinden, wodurch ihre Verbreitung schwierig war. Es gab keinen Direktlink und auch in den Store-Kategorien tauchten die Apps nicht auf, so beliebt sie auch sein mögen. Das ändert sich jetzt, denn klassische Desktopanwendungen behandelt die neue Webseite gleich zu App-Paketen. Ebendaher kann bspw. Discord über einen Link geteilt und aufgerufen werden.

Schauen wir noch in die Details-Seite von Apps rein. Sie ist auf das nötigste beschränkt. Doch mehr Informationen benötigt der Durchschnittsnutzer nicht und kann ggf. im richtigen Store nachschlagen. Erwähnenswert ist außerdem, dass die Schaltfläche zur Weiterleitung zum Store nun die Miniansicht aufruft. Sie ist zwar seit längerem fester Bestandteil des Stores, doch häufig in Verwendung kam sie nicht.

Insgesamt wirkt die neue Store-Seite deutlich übersichtlicher, aufgeräumter und vor allem nutzerfreundlicher. Vor allem die Performance hat sich stark zur alten Fassung verbessert, denn die App-Seiten öffnen sich in kürzester Zeit und alles fühlt sich direkt an. Ehrlich gesagt ist das Durchsuchen des App-Katalogs mit der neuen Internetpräsenz spaßiger als mit der App-Version. Die Einfachheit, Geschwindigkeit und klare Struktur machen den Unterschied.


Via: Dr. Windows, Quelle: Twitter-Nutzer @FireCubeStudios

Windows S-Modus blockiert Download von Desktop-Apps aus dem Store

Screenshot des Microsoft Stores unter Windows 11 im S-Modus. Geöffnet ist die Store-Seite von Discord, worin der Installieren-Button ausgegraut ist. Oben sieht man die Fehlermeldung

Ist euch der Windows S-Modus noch ein Begriff? Dabei handelt es sich um eine eingeschränkte Variante von Windows 11 oder 10, bei der sich neue Anwendungen nur aus dem Store beziehen lassen. Das bedeutet, dass die Installation von Programmen aus dem Internet unter keinen Umständen möglich ist. Von diesem Konzept profitiert vor allem Microsoft, die dadurch ihren Store bewerben und hoffen, dass mehr Entwickler ihre Apps darin einreichen. Leider brachte dieses Unterfangen keinerlei Erfolg.

Zum Erfolg führte stattdessen die Umstrukturierung des Windows Stores. Allen voran die Lockerungen der Richtlinien. Mittlerweile lassen sich auch klassische Desktop-Anwendungen einreichen, im .exe- oder msi.-Format, als hätte man sie gerade aus dem Internet heruntergeladen. Seitdem füllt sich der Store, denn viele populäre Drittanbieter-Apps sind mittlerweile vertreten.

Keine Desktop-Anwendungen aus dem Store für Windows im S-Modus

Auf meinem Surface Go 3-Testgerät musste ich erschreckend feststellen, dass man mit aktiviertem S-Modus jene Desktop-Anwendungen nicht aus dem Store herunterladen kann. In der oberen Hälfte des Fensters wird lediglich eine Mitteilung angezeigt, dass dieses Produkt nicht mit dem S-Modus kompatibel ist. Glücklicherweise enthält die Warnmeldung eine direkte Verlinkung, um den Modus zu verlassen.

Screenshot der Store-Seite, um den S-Modus zu beenden

Der Grund für diese Einschränkung liegt nahe. Klassische Desktop-Anwendungen kann der Store zwar herunterladen und installieren, aber nicht aktualisieren. Deswegen muss jedes Programm weiterhin seinen eigenen Updater mitbringen. Gewisse Aktualisierungsverfahren sind im S-Modus einfach nicht anwendbar, denn dazu müsste Windows zulassen, dass man fremde Programme ausführen darf.

Zum Abschluss lässt sich zusammenfassen, dass der S-Modus aufgrund des neuen Microsoft Stores noch schlechter geworden ist. Nicht nur, dass man keine Anwendungen aus dem Internet herunterladen kann, sondern auch nicht alles aus dem Store. Somit gerät man ständig gegen unnötige Barrieren. Der einzige Ausweg stellt die kostenlose Deaktivierung des S-Modus dar. Was allerdings ein hinterlegtes Microsoft Konto voraussetzt, zur Ablage der richtigen Home- oder Pro-Lizenz.

Freie Ordnerwahl & volle Kontrolle: Spiele-Downloads über die Xbox-App

Screenshot der Xbox App unter Windows 11

Die dritte Meldung zum Microsoft Store in Folge. Wobei es diesmal die Xbox-App auf dem PC betrifft, die jetzt eine deutlich wichtigere Rolle spielt. Denn Spiele aus dem Game Pass-Abo bzw. im Microsoft Store erworbene Spiele, lassen sich nur noch über die Xbox-App herunterladen.

Freie Wahl des Installationsordners

Screenshot der Meldung, dass man keinen Zugriff zu WindowsApps habe

Bei der Installation eines Spiels aus dem Store, hat der Nutzer lediglich die Kontrolle über das Installationslaufwerk. Jegliche Spiele bringt Windows im Ordner WindowsApps unter, der sich immer an gleicher Stelle befindet und strikt schreibgeschützt ist. Für PC-Spieler ist das ein Nachteil, im Vergleich zu offeneren Distributionsplattformen, wie Steam oder Epic Games.

Glücklicherweise arbeitet Microsoft daran, dass man in Zukunft den exakten Installationsordner wählen kann. Diese Option gibt einem die Kontrolle, die man von einem Download-Manager erwarten würde.

Mods trotz Game Pass

Der WindowsApps-Ordner isoliert sich bislang komplett vom Nutzer. Nicht nur Schreibvorgänge sind dem Betriebssystem vorbehalten, selbst eine Einsicht in die Inhalte verwehrt Windows.

Dieser Umstand entfällt zukünftig, da jegliche Beschränkungen für den Xbox-Spieleordner entfallen. Dies erlaubt die Bearbeitung, Verschiebung und Einsicht von Spieldateien.

Zusätzlich erlaubt es die Installation von Mods. Einen zusätzlichen Hinweis für Spiele, die eine offene Unterstützung für Mods besitzen, pflegte Microsoft in die Shopseite ein.

Screenshot der neuen Xbox Store-Seite mit Mod-Vermerk

Unterstützung für Backups

Ein weiteres, großes Problem von Microsofts Spieleplattform, ist die nicht vorhandene Möglichkeit, Backups von Spielen anzulegen. Besonders ärgerlich, wenn Windows plötzlich neu aufgesetzt werden muss, während die Internetverbindung bei gemütlichen 16 Mbit/s Halt macht.

Auch dieses langjährige Problem geht Microsoft endlich an. In einer zukünftigen Aktualisierung der Xbox-App, kommt eine neue Option hinzu, die das Überprüfen und Verifizieren von Spieldateien erlaubt. Auf einem frischen Windows lässt man das alte Spieleverzeichnis verifizieren, wodurch die Xbox-App die darin enthaltenen Spiele entdeckt und hinzufügt.

Neuerungen im Video


Quelle: The Verge, via Dr. Windows

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