#Zahlencheck – CoachHub fährt über 35 Millionen Verlust ein

#Zahlencheck

Der Aufbau des EdTech-Startups CoachHub, 2018 gegründet, kostete bereits rund 49 Millionen. Allein auf 2021 entfallen dabei rund 35 Millionen. Für 2022 plante das Team bereits ein negatives EBITDA in Höhe von 70 Millionen ein. Das Rohergebnis lag zuletzt bei 6,3 Millionen.

CoachHub fährt über 35 Millionen Verlust ein

Freitag, 8. Dezember 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner EdTech CoachHub, 2018 von den Seriengründern Yannis und Matti Niebelschütz ins Leben gerufen, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2021. Das Unternehmen, das Führungskräfte und Mitarbeiter:innen von Unternehmen mit Coaches verbindet, präsentiert sich dabei als äußerst verlustreiches Unternehmen. Der Jahresfehlbetrag lag 2021 bei üppigen 35,2 Millionen Euro – nach 9,6 Millionen bzw. 3,9 Millionen in den Jahren zuvor.

Insgesamt kostete der Aufbau von CoachHub bis Ende 2021 bereits rund 49 Millionen. In den vergangen Jahren flossen insgesamt rund 330 Millionen US-Dollar in CoachHub. Bis Ende 2021 waren davon bereits rund 82 Millionen angekommen. “Vor dem Hintergrund der laufenden massiven Expansionstätigkeiten im Bestandsgeschäft sowie der erfolgten Akquisitionen und Neugründungen schätzt die Unternehmensleitung die Geschäftsentwicklung des Berichtsjahres 2021 dennoch insgesamt als positiv ein”, heißt es als Fazit im Jahresabschluss.

Das Unternehmen legte aber nicht nur bei den Verlusten massiv zu: Das Rohergebnis lag 2021 bei 6,3 Millionen – nach 1,4 Millionen im Jahr zuvor. Für 2022 rechnete das Team zuletzt mit rund 14 Millionen. CoachHub ist somit ein Unternehmen im extrem Wachstumsmodus, positiv wie negativ. Diesen Kurs kann das Unternehmen inzwischen nicht mehr fortsetzen. Zuletzt machte das EdTech bereits wiederholt mit Entlassungen auf sich aufmerksam.

Die Entlassungen zeigen wohl, dass das Team seine Strategie an die derzeit schwierige Lage angepasst hat und vielleicht weniger Verluste einfahren möchte. Zumal das Team für 2022 ein negatives EBITDA in Höhe von 70 Millionen eingeplant hat. Eine gewaltige Summe für ein Startup, das erst einige Jahre unterwegs ist. Ein großer Batzen entfällt bei CoachHub unter anderem auf die Kosten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2021 waren es knapp 14 Millionen (Vorjahr: 6,7 Millionen). CoachHub beschäftigte 2021 durchschnittlich 188 Mitarbeiter (2020: 113 Mitarbeiter). Derzeit ist auf der Website von “700 spezialisierten CoachHubbern” die Rede. Zu Hochzeiten sollen es zwischen 850 und 1000 gewesen sein.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2021

* Der Umsatz wird durch die Vermittlungsleistung von Coaches an Kunden der CoachHub erzielt. Die Kunden zahlen für die Inanspruchnahme von Coachingstunden einen monatlichen, vertraglich fixierten Geldbetrag in Abhängigkeit von der Anzahl der vereinbarten Coachinglizenzen.


* CoachHub beschäftigte 2021 durchschnittlich 188 Mitarbeiter (2020: 113 Mitarbeiter). Darüber hinaus sind Leiharbeitnehmer für CoachHub tätig. Um den steigenden Arbeitsbedarf zu erfüllen, beschäftigte die Gesellschaft im Geschäftsjahr durchschnittlich 56 Leiharbeiter in verschiedenen Abteilungen, darunter Buchhaltung, Vertrieb und Kundenservice. Die Coaches sind nicht bei CoachHub angestellt, sondern arbeiten auf freiberuflicher Basis.


* Insgesamt erzielte die CoachHub GmbH im Berichtsjahr basierend auf einerseits signifikant gestiegenen Umsatzerlösen sowie andererseits signifikant erhöhten Material-, Personal- sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 35.184 (2020: TEUR 9.575).


* Im Jahr 2021 wurden weitere Finanzierungsrunden durchgeführt. Die Gesellschaft erhöhte ihr Eigenkapital dabei durch Ausgabe neuer Anteile und Einstellungen in die Kapitalrücklage für sonstige Zuzahlungen gegen die Zuführung liquider Mittel in Höhe von insgesamt TEUR 62.930, davon waren TEUR 62.903 zahlungswirksam. Die diesbezüglichen Beschlüsse der Gesellschafterversammlungen wurden am 17. 12.2020 und 6.8.2021 gefasst und am 21.1.2021, am 11. und 31.8.2021 sowie am 18. 10.2021 im Handelsregister eingetragen.


* Vor dem Hintergrund des wachsenden Online-Coachingmarktes sowie der erfolgten Investitionen wird für das Geschäftsjahr 2022 eine signifikante Verbesserung des Rohergebnis auf rund TEUR 14.000 (2021: TEUR 6.307) erwartet. Im Geschäftsjahr 2022 wurden weitere Investitionen in strategische Geschäftsfelder getätigt. Die wesentlichen Investitionen der Gesellschaft betreffen den Erwerb von Vermögensgegenständen einer österreichischen Gesellschaft im Rahmen eines Asset Purchase Agreements sowie die Gründung weiterer Tochtergesellschaften in China, Australien und dem Vereinigten Königreich. Weitere wichtige Investitionen betrafen insbesondere Werbemaßnahmen, die Erweiterung der Produktpalette, die IT-Infrastruktur, den erfolgten und geplanten Ausbau der Vertriebsaktivitäten, die Erweiterung des internationalen Kundenstamms sowie den Bereich Personal und Qualitätssicherung.


* Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen, den getätigten Investitionen sowie der Ergebnissituation der Gesellschaft zum Aufstellungszeitpunkt, geht die Geschäftsleitung für das Geschäftsjahr 2022 von einer signifikanten Verschlechterung des EBITDAs auf rund TEUR -70.700 (2021: TEUR -34.784) aus.


* Aufgrund der in 2022 aufgenommenen Finanzierung in Höhe von TEUR 182.054 geht die Geschäftsführung davon aus, dass, gemäß der aktuellen Liquiditätsplanung, die zum Aufstellungszeitpunkt des Jahresabschlusses vorhandene Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis für die kommenden 24 Monate ausreicht, um sämtliche bestehende und bis zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich entstehende Verbindlichkeiten zu erfüllen

CoachHub im Zahlencheck

2021: 6,3 Millionen (Rohergebnis); 35,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2020
: 1,4 Millionen (Rohergebnis); 9,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2019
: 3,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)


2018: 239.675  Euro (Jahresfehlbetrag)

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): CoachHub

#StartupTicker – +++ CoachHub +++ unown +++ Stocard +++ Vyvyt +++ Fastest Growing German Startups +++

#StartupTicker

#StartupTicker CoachHub entlässt schon wieder 10 % der Belegschaft Leasing-Startup unown macht dicht Stocard wächst auf 10,8 Millionen Umsatz So funktioniert das DeathTech Vyvyt The top 10 fastest growing German startups

    CoachHub     unown     Stocard     Vyvyt     Fastest Growing German Startups

Freitag, 2. Juni 2023VonTeam

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Freitag, 2. Juni).

#STARTUPTICKER

CoachHub


Schon wieder Entlassungen bei CoachHub. Das Berliner EdTech-Startup CoachHub trennt sich abermals von 10 % seiner Belegschaft – siehe Gründerszene. Das Unternehmen verweist dabei auf “einige strukturelle Veränderungen”, um “eine nachhaltige Geschäftsentwicklung zu gewährleisten”. Erst im Januar trennte sich das Unternehmen ebenfalls von 10 % seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zwischen 850 und 1.000 Mitarbeiter:innen arbeiteten damals für das Unternehmen. Das Berliner EdTech, 2018 von den Seriengründern Yannis und Matti Niebelschütz (MyParfüm) ins Leben gerufen, verbindet Führungskräfte und Mitarbeiter:innen von Unternehmen mit Coaches. In den vergangen Jahren flossen rund 330 Millionen US-Dollar in CoachHub. Mehr über CoachHub

unown


Offline! Das Hamburger Unternehmen unown, das 2019 von  Linda Ahrens und Tina Spießmacher gegründet wurde, gibt auf! “The unown chapter is coming to an end. For almost four years, we were able to build something that impressed us again and again: an extremely loyal community that has made unown  the largest leasing provider for fashion in Germany, and clients that implemented our SaaS solution right onto their e-shops. However, in this difficult market environment, we couldn’t secure follow-on funding. Promising M&A negotiations did not materialise either”, heißt es auf LinkedinÜbermorgen Ventures und Co. investierten zuletzt 2 Millionen Euro in. das Unternehmen, einen Fashion-Leasing-Service. Mehr über unown

Stocard


Zahlencheck! Das Mannheimer Grownup Stocard, für das Klarna im Sommer 2021 rund 110 Millionen bezahlte, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021. Demnach erwirtschaftete das 2011 gegründete Unternehmen, das Plastikkarten aus dem Geldbeutel verbannen möchte, im Geschäftsjahr der Übernahme einen Umsatz in Höhe von 10,8 Millionen (Vorjahr: 9,2 Millionen). Der Jahresfehlbetrag lag 2021 bei 7,2 Millionen (Vorjahr: 1,3 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau von Stocard bis Ende 2021 rund 23,3 Millionen. Trotz des mageren Wachstums zeigt sich das Unternehmen mit dem Geschäftsverlauf unter Hinweis auf die Coronavirus-Pandemie zufrieden. Mehr über Stocard 

#LESENSWERT

Vyvyt


“Fasziniert vom Tod: Warum diese Bestatterin ein Death-Tech-Startup gegründet hat. Lilli Berger beschäftigt sich mit dem Tod, seitdem sie ein Kind ist. Die Ex-Bestatterin wurde Gründerin, um Hinterbliebenen einen digitalen Ort zum Trauern zu geben.” Mehr bei Gründerszene

Fastest Growing German Startups


“The top 10 fastest growing German startups. 
Germany is starting to bounce back when it comes to recovering from the downturn — here are the startups driving growth and nabbing talent the quickest.” Mehr bei Sifted

Brandneu


Es ist wieder Zeit für neue Startups! Hier einige ganz junge Startups, die jeder kennen sollte. Heute stellen wir diese Jungfirmen vor: Lumetry, Fabrikatör, Cyber Insight, CombMe, Luci und Younivers. Mehr im Startup-Radar

Chatbots


Guter Service ist das A und O sagte man früher im Einzelhandel. Doch je digitaler das Geschäft wird, desto schlechter wird der Service. Heute gilt es noch genauso wie damals: Guter Service braucht echte Menschen. Warum das (noch) so ist. Mehr im Gastbeitrag von Henriette Schinn

#DEALMONITOR

Investments & Exits


GetYourGuide sammelt 194 Millionen ein Teylor bekommt 275 Millionen Ankaadia erhält 1,8 Millionen  Callirius sammelt 1,5 Millionen ein  Carrera investiert in Sturmkind  SellerX kauft Elevate Brands. Mehr im Deal-Monitor

Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Shutterstock

#DealMonitor – Softbank setzt auf CoachHub – Decentriq sammelt 15 Millionen ein – JCMB investiert in dunatura

#DealMonitor

Der #DealMonitor, unsere Übersicht über Investments und Exits, bietet werktäglich alle Deals des Tages. Heute geht es um CoachHub, Decentriq, dunatura, GoodBytz, straede, Vays und bauingenieur24.

Softbank setzt auf CoachHub – Decentriq sammelt 15 Millionen ein – JCMB investiert in dunatura

Mittwoch, 23. März 2022VonTeam

Im #DealMonitor für den 23. März werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.

INVESTMENTS

CoachHub


Softbank steht nach unseren Informationen vor einem Investment in CoachHub. Das Startup wurde 2018 von den Seriengründern Yannis und Matti Niebelschütz (MyParfüm) ins Leben gerufen. Führungskräfte und Mitarbeiter von Unternehmen können über die Coachhub-App mit Coaches sprechen, der Algorithmus schlägt jeweils passende vor. Insgesamt flossen nun schon 130 Millionen in die Jungfirma. Zu den Investoren des Startups gehören unter anderem Draper Esprit, RTP Global, HV Capital, Signals Venture Capital, Partech und Speedinvest. Zuletzt übernahm CoachHub die Coaching-Sparte des österreichischen Unternehmens Klaiton und den französischen Wettbewerber MoovOne. Mehr über CoachHub

Decentriq 


 Eclipse Ventures, Atlantic Labs, btov Partners und die Paladin Capital Group investieren 15 Millionen US-Dollar in Decentriq. Das Schweizer Unternehmen möchte “sichere Datenökosysteme für Unternehmen zu ermöglichen”. “Decentriq will use the investment to further accelerate the development and commercialization of its data clean rooms based on AI, state-of-the-art encryption and privacy-enhancing technologies (PET)”, teilt das Unternehmen mit. btov Partners, Paladin Capital Group und Atlantic Labs investierten 2020 bereits 3,8 Millionen US-Dollar in Decentriq aus Zürich.

dunatura 


 JCMB aus Hamburg, Snowflake Ventures, der Schweizer “Die Höhle der Löwen”-Investor Lukas Speiser sowie die Tomahawk, also Cédric Waldburger und Massimo Schäppi, investieren in dunatura. “Mit diesem Investment will dunatura insbesondere die eigenen Technologien weiterentwickeln und den bestehenden Vertrieb expandieren”, heißt es in der Presseaussendung. Das Augsburger Startup, das von Tobias Steinbrecher, Tina Uzunali? und Alex Lueck gegründet wurde, setzt bei der Versorgung mit Vitaminen und Mikronährstoffen auf “individualisierte vorportionierte Tagesrationen”. Die jeweiligen Pillchen und Tabletten werden dabei für jeden Kunden “nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengestellt”.

GoodBytz


  Oyster Bay Venture Capital investiert 2,5 Millionen Euro in das FoodTech-Startup GoodBytz. Das Hamburger Unternehmen, das 2021 von Hendrik Susemihl, Kevin Deutmarg und Philipp von Stürmer gegründet wurde, setzt auf einen Roboter-Küchenassistenten. “Die Küchenassistenz-Roboter sollen uns in die Lage versetzen, gesundes, nachhaltiges und leckeres Essen für jeden, überall und jederzeit verfügbar zu machen”, teilt das Unternehmen mit.

straede 


Business Angels wie Sebastian Siebert (policendirekt), Björn Korbmüller (Zenloop), Simon Staib (Eqolot), Sven Lackinger und Maximilian Messing (Sastrify) sowie Tobias Weiper und Marik Herrmann (Vation) investieren eine sechsstellige Summe in straede. Das Kölner Fashion-Startup, das von Caroline Päffgen und Lukas Viehof gegründet wurde, setzt auf “minimalistische Radbekleidung”.

Vays


Plimo Ventures investiert eine sechsstellige Summe in Vays, ein Projekt des Pre-Seed-Investors und Inkubators Breakeven. Die Bewertung liegt bei 4 Millionen Euro. Das Startup aus Hannover, das 2021 von Breakeven, Joshua Helmchen und Mustafa Azim gegründet wurde, bietet seinen Nutzer:innen “herstellerunabhängige Smart Home-Komplettpakete inklusive Installation zum Festpreis an”.

MERGERS & ACQUISITIONS

bauingenieur24


Das Unternehmen Ernst & Sohn, ein Fachverlag für Bauingenieure, übernimmt bauingenieur24. “Die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften ist ein entscheidender Faktor geworden, um sich erfolgreich und zukunftsorientiert im Markt zu positionieren. bauingenieur24 ergänzt das Verlagsprogramm von Ernst & Sohn und stärkt damit dessen Online-Sparte”, teilt das Unternehmen mit. bauingenieur24 ging 2001 an den Start.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): azrael74

Este sitio web utiliza cookies para que usted tenga la mejor experiencia de usuario. Si continúa navegando está dando su consentimiento para la aceptación de las mencionadas cookies y la aceptación de nuestra política de cookies, pinche el enlace para mayor información.

ACEPTAR
Aviso de cookies